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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ein Ende machen. Er kann nicht länger zusehen, wie die Früchte langjähriger
energischer Kolonialarbeit aufs Spiel gesetzt werden, und daß an der Spitze unsrer
schönsten Kolonie ein Mann steht, der mit der ganzen weißen Bevölkerung zer¬
fallen ist, weil er die Interessen der Eingebornen denen seiner eignen Lands¬
leute voranstellt. In den Kolonien hat vorläufig nur der weiße Mann zu re¬
gieren. Und wer nicht soviel historisches und Rassegefühl hat, der gehört nicht
nach Afrika!

Gegen die ostafrikanische Misere erscheinen kleine Unstimmigkeiten in den
andern Kolonien unwesentlich. Immerhin verdienen die Vorgänge, die neulich aus
Kamerun berichtet wurden, einige Beachtung. Dem Leipziger Tageblatt waren
aus Handelskreisen in Südkamerun Nachrichten von Ausschreitungen schwarzer
Soldaten zugegangen. Die Soldaten waren ohne weißen Führer ausgesandt
worden, um in einer entfernten Gegend die Eingebornen von dem Verbot der
Elefantenjagd in Kenntnis zu setzen, und hatten diese Gelegenheit benützt, um zu
rauben und zu plündern und die Häuptlinge zu mißhandeln. An jene Mitteilungen
waren Bemerkungen geknüpft, die einen gewissen Zusammenhang zwischen den Aus¬
schreitungen der schwarzen Soldaten und dem Tod eines deutschen Offiziers nicht
ausgeschlossen erscheinen ließen. Auch wir können uns dieser Ansicht nicht ganz
verschließen, denn nirgends verbreiten sich Gerüchte schneller als in Afrika. Die
Eingebornen noch tiefer im Innern hörten von diesen Ausschreitungen und be¬
reiteten dem unglücklichen Offizier, der zufällig kurz nachher anmarschierte, einen
blutigen Empfang. Der Vorgang zeigt uns jedenfalls deutlich, daß man schwarze
Soldaten nicht ohne Aufsicht lassen soll, am allerwenigsten in noch unruhigen Ge¬
bieten. Natürlich ist eingewandt worden, daß der Vorfall wohl zu beklagen sei,
aber nicht von hier aus beurteilt werden könne.

Zum Beweis, daß auch erfahrene koloniale Praktiker nicht andres denken, sei
die Ansicht eines alten Kolonialoffiziers, des Hauptmanns A. Forel, angeführt, der
sich in der Kreuzzeitung wie folgt dazu äußerte: "Derartige Vorkommnisse werden
sich, selbst bei sonst tüchtigen militärischen Leistungen, um so mehr wiederholen, je
Weniger die weißen Vorgesetzten Fühlung mit den Eingebornen haben und je
weniger afrikanische Erfahrung sie besitzen. Bei dem Landsknechtscharakter der
farbigen Soldateska ist zu gedeihlicher, erfolgreicher Tätigkeit Erfahrung und
Lernzeit ebenso notwendig für den weißen Vorgesetzten der farbigen Truppe wie für
den Verwaltungsbeamten in den Kolonien. Für letztere allerdings noch in er¬
höhtem Maße. Was sind die Folgen von Unerfahrenheit, Sprachunkenntnis, Mangel
an Lernzeit? Der farbige Soldat nützt diese Eigenschaften seiner Herren wie jeder
andre Farbige aus für seine Zwecke und zur Erlangung unberechtigter materieller
Vorteile aller Art mit den verschiedensten Mitteln, deren harmlosestes der "ge¬
drückte", selbst festgesetzte Preis ist. Der Eingeborne wagt nicht zu klagen. Er
ist vielleicht durch Drohungen des Soldaten eingeschüchtert und kann kein Ver¬
trauen zu einem Weißen Herrn haben, der ihn doch nicht versteht, weder sprachlich
noch sonstwie. Die Folge davon? Verbitterung -- Selbsthilfe -- Aufstände."
Der Reichstag wird sich also beim Etat für Kamerun erkundigen müssen, ob ge¬
nügend weiße Offiziere und Unteroffiziere vorhanden sind, um die Ordnung im
Lande aufrecht zu erhalten. Wenn nicht, so muß ihre Zahl eben vermehrt werden.
Die 100000 Mark, die das schlimmstenfalls kostet, ersparen uns die Kosten für
nachherige Strafexpeditionen und Störungen der wirtschaftlichen Entwicklung des
Landes, machen sich also ohne weiteres bezahlt.

Über die andern Kolonien liegen Nachrichten von Belang nicht vor. Ihre
wirtschaftliche Entwicklung wird, wie gesagt, in der nächsten Nummer besprochen
Rudolf Wagner werden



Maßgebliches und Unmaßgebliches

ein Ende machen. Er kann nicht länger zusehen, wie die Früchte langjähriger
energischer Kolonialarbeit aufs Spiel gesetzt werden, und daß an der Spitze unsrer
schönsten Kolonie ein Mann steht, der mit der ganzen weißen Bevölkerung zer¬
fallen ist, weil er die Interessen der Eingebornen denen seiner eignen Lands¬
leute voranstellt. In den Kolonien hat vorläufig nur der weiße Mann zu re¬
gieren. Und wer nicht soviel historisches und Rassegefühl hat, der gehört nicht
nach Afrika!

Gegen die ostafrikanische Misere erscheinen kleine Unstimmigkeiten in den
andern Kolonien unwesentlich. Immerhin verdienen die Vorgänge, die neulich aus
Kamerun berichtet wurden, einige Beachtung. Dem Leipziger Tageblatt waren
aus Handelskreisen in Südkamerun Nachrichten von Ausschreitungen schwarzer
Soldaten zugegangen. Die Soldaten waren ohne weißen Führer ausgesandt
worden, um in einer entfernten Gegend die Eingebornen von dem Verbot der
Elefantenjagd in Kenntnis zu setzen, und hatten diese Gelegenheit benützt, um zu
rauben und zu plündern und die Häuptlinge zu mißhandeln. An jene Mitteilungen
waren Bemerkungen geknüpft, die einen gewissen Zusammenhang zwischen den Aus¬
schreitungen der schwarzen Soldaten und dem Tod eines deutschen Offiziers nicht
ausgeschlossen erscheinen ließen. Auch wir können uns dieser Ansicht nicht ganz
verschließen, denn nirgends verbreiten sich Gerüchte schneller als in Afrika. Die
Eingebornen noch tiefer im Innern hörten von diesen Ausschreitungen und be¬
reiteten dem unglücklichen Offizier, der zufällig kurz nachher anmarschierte, einen
blutigen Empfang. Der Vorgang zeigt uns jedenfalls deutlich, daß man schwarze
Soldaten nicht ohne Aufsicht lassen soll, am allerwenigsten in noch unruhigen Ge¬
bieten. Natürlich ist eingewandt worden, daß der Vorfall wohl zu beklagen sei,
aber nicht von hier aus beurteilt werden könne.

Zum Beweis, daß auch erfahrene koloniale Praktiker nicht andres denken, sei
die Ansicht eines alten Kolonialoffiziers, des Hauptmanns A. Forel, angeführt, der
sich in der Kreuzzeitung wie folgt dazu äußerte: „Derartige Vorkommnisse werden
sich, selbst bei sonst tüchtigen militärischen Leistungen, um so mehr wiederholen, je
Weniger die weißen Vorgesetzten Fühlung mit den Eingebornen haben und je
weniger afrikanische Erfahrung sie besitzen. Bei dem Landsknechtscharakter der
farbigen Soldateska ist zu gedeihlicher, erfolgreicher Tätigkeit Erfahrung und
Lernzeit ebenso notwendig für den weißen Vorgesetzten der farbigen Truppe wie für
den Verwaltungsbeamten in den Kolonien. Für letztere allerdings noch in er¬
höhtem Maße. Was sind die Folgen von Unerfahrenheit, Sprachunkenntnis, Mangel
an Lernzeit? Der farbige Soldat nützt diese Eigenschaften seiner Herren wie jeder
andre Farbige aus für seine Zwecke und zur Erlangung unberechtigter materieller
Vorteile aller Art mit den verschiedensten Mitteln, deren harmlosestes der »ge¬
drückte«, selbst festgesetzte Preis ist. Der Eingeborne wagt nicht zu klagen. Er
ist vielleicht durch Drohungen des Soldaten eingeschüchtert und kann kein Ver¬
trauen zu einem Weißen Herrn haben, der ihn doch nicht versteht, weder sprachlich
noch sonstwie. Die Folge davon? Verbitterung — Selbsthilfe — Aufstände."
Der Reichstag wird sich also beim Etat für Kamerun erkundigen müssen, ob ge¬
nügend weiße Offiziere und Unteroffiziere vorhanden sind, um die Ordnung im
Lande aufrecht zu erhalten. Wenn nicht, so muß ihre Zahl eben vermehrt werden.
Die 100000 Mark, die das schlimmstenfalls kostet, ersparen uns die Kosten für
nachherige Strafexpeditionen und Störungen der wirtschaftlichen Entwicklung des
Landes, machen sich also ohne weiteres bezahlt.

Über die andern Kolonien liegen Nachrichten von Belang nicht vor. Ihre
wirtschaftliche Entwicklung wird, wie gesagt, in der nächsten Nummer besprochen
Rudolf Wagner werden



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[0223] Maßgebliches und Unmaßgebliches ein Ende machen. Er kann nicht länger zusehen, wie die Früchte langjähriger energischer Kolonialarbeit aufs Spiel gesetzt werden, und daß an der Spitze unsrer schönsten Kolonie ein Mann steht, der mit der ganzen weißen Bevölkerung zer¬ fallen ist, weil er die Interessen der Eingebornen denen seiner eignen Lands¬ leute voranstellt. In den Kolonien hat vorläufig nur der weiße Mann zu re¬ gieren. Und wer nicht soviel historisches und Rassegefühl hat, der gehört nicht nach Afrika! Gegen die ostafrikanische Misere erscheinen kleine Unstimmigkeiten in den andern Kolonien unwesentlich. Immerhin verdienen die Vorgänge, die neulich aus Kamerun berichtet wurden, einige Beachtung. Dem Leipziger Tageblatt waren aus Handelskreisen in Südkamerun Nachrichten von Ausschreitungen schwarzer Soldaten zugegangen. Die Soldaten waren ohne weißen Führer ausgesandt worden, um in einer entfernten Gegend die Eingebornen von dem Verbot der Elefantenjagd in Kenntnis zu setzen, und hatten diese Gelegenheit benützt, um zu rauben und zu plündern und die Häuptlinge zu mißhandeln. An jene Mitteilungen waren Bemerkungen geknüpft, die einen gewissen Zusammenhang zwischen den Aus¬ schreitungen der schwarzen Soldaten und dem Tod eines deutschen Offiziers nicht ausgeschlossen erscheinen ließen. Auch wir können uns dieser Ansicht nicht ganz verschließen, denn nirgends verbreiten sich Gerüchte schneller als in Afrika. Die Eingebornen noch tiefer im Innern hörten von diesen Ausschreitungen und be¬ reiteten dem unglücklichen Offizier, der zufällig kurz nachher anmarschierte, einen blutigen Empfang. Der Vorgang zeigt uns jedenfalls deutlich, daß man schwarze Soldaten nicht ohne Aufsicht lassen soll, am allerwenigsten in noch unruhigen Ge¬ bieten. Natürlich ist eingewandt worden, daß der Vorfall wohl zu beklagen sei, aber nicht von hier aus beurteilt werden könne. Zum Beweis, daß auch erfahrene koloniale Praktiker nicht andres denken, sei die Ansicht eines alten Kolonialoffiziers, des Hauptmanns A. Forel, angeführt, der sich in der Kreuzzeitung wie folgt dazu äußerte: „Derartige Vorkommnisse werden sich, selbst bei sonst tüchtigen militärischen Leistungen, um so mehr wiederholen, je Weniger die weißen Vorgesetzten Fühlung mit den Eingebornen haben und je weniger afrikanische Erfahrung sie besitzen. Bei dem Landsknechtscharakter der farbigen Soldateska ist zu gedeihlicher, erfolgreicher Tätigkeit Erfahrung und Lernzeit ebenso notwendig für den weißen Vorgesetzten der farbigen Truppe wie für den Verwaltungsbeamten in den Kolonien. Für letztere allerdings noch in er¬ höhtem Maße. Was sind die Folgen von Unerfahrenheit, Sprachunkenntnis, Mangel an Lernzeit? Der farbige Soldat nützt diese Eigenschaften seiner Herren wie jeder andre Farbige aus für seine Zwecke und zur Erlangung unberechtigter materieller Vorteile aller Art mit den verschiedensten Mitteln, deren harmlosestes der »ge¬ drückte«, selbst festgesetzte Preis ist. Der Eingeborne wagt nicht zu klagen. Er ist vielleicht durch Drohungen des Soldaten eingeschüchtert und kann kein Ver¬ trauen zu einem Weißen Herrn haben, der ihn doch nicht versteht, weder sprachlich noch sonstwie. Die Folge davon? Verbitterung — Selbsthilfe — Aufstände." Der Reichstag wird sich also beim Etat für Kamerun erkundigen müssen, ob ge¬ nügend weiße Offiziere und Unteroffiziere vorhanden sind, um die Ordnung im Lande aufrecht zu erhalten. Wenn nicht, so muß ihre Zahl eben vermehrt werden. Die 100000 Mark, die das schlimmstenfalls kostet, ersparen uns die Kosten für nachherige Strafexpeditionen und Störungen der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, machen sich also ohne weiteres bezahlt. Über die andern Kolonien liegen Nachrichten von Belang nicht vor. Ihre wirtschaftliche Entwicklung wird, wie gesagt, in der nächsten Nummer besprochen Rudolf Wagner werden

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/223>, abgerufen am 12.12.2024.