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Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

kommandierender Generale zum Neujahrsempfang in Berlin erscheinen. Das
war in der preußischen Armee schon früher Sitte; nach der Begründung des
Deutschen Reichs haben auch die deutschen Bundesfürsten, deren Kontingente nicht
im Verbände der preußischen Heeresverwaltung stehn, Wert darauf gelegt, daß sich
die Führer ihrer Armeekorps bei dieser Gelegenheit gleichfalls an der Seite ihrer
preußischen Kameraden um den Deutschen Kaiser scharen. Es ist das einzigemal
im Jahre, wo der Kaiser die höchsten Führer des gesamten deutschen Heeres -- auch
die im Frieden dem kaiserlichen Oberbefehl gar nicht unterstellte bayrische Armee
schließt sich hierbei nicht aus -- um sich versammelt sieht. Es liegt nahe, diese
Gelegenheit zu benutzen, um die Ergebnisse und Erfahrungen des abgelaufnen
Jahres auf militärischem Gebiete in irgendeiner geeigneten Form kurz zusammen¬
zufassen und so die Anregung zu ihrer Erörterung im Kreise dieser sich so selten
vollzählig zusammenfindenden militärischen Würdenträger zu geben, die doch für die
Ausbildung des deutscheu Heeres in erster Linie verantwortlich sind. Und zwar
sind sie dem Kaiser verantwortlich, was seltsamerweise vielfach unbekannt zu sein
scheint, obgleich die Reichsverfassung in Artikel 63 Absatz 3 und 4 sowie Artikel 64
und 65 dem Kaiser und niemandem anders Pflichten und Rechte gewährt, die die
Befugnis des Kaisers, sich persönlich mit den höchsten Befehlshabern aller deutschen
Kontingente über allgemeine Grundsätze der Ausbildung und die Erfordernisse der
Verteidigung des Reichsgebiets zu verständigen, außer jeden Zweifel stellen. Wie
oppositionelle Blätter auf den grotesken Gedanken verfallen können, eine solche
Aussprache des Kaisers mit den kommandierender Generalen bedürfe der Gegen¬
zeichnung des Reichskanzlers, würde einfach unbegreiflich sein, wenn man nicht
wüßte, daß die Handhabung gewisser Parteiphrasen manche Leute so vollständig
einnimmt, daß sie gar nicht daran denken, einmal nachzusehen, was eigentlich in
der Reichsverfassung steht.

Eine Ansprache des Kaisers über militärische Angelegenheiten bei einem Zu¬
sammensein der kommandierender Generale ist also in keiner Beziehung etwas un¬
gewöhnliches, um allerwenigsten, weil die Vorgänge in diesem geschlossenen Kreise
die Öffentlichkeit gar nicht berühren. In diesem Jahre hat nun der Kaiser außer¬
dem noch eine ganz besondre persönliche Zurückhaltung geübt, da er, anknüpfend
an einen Rückblick auf die vorjährigen Manöver, die daraus zu gewinnenden tak¬
tischen Erfahrungen nicht mit eignen Worten zusammenfaßte, sondern auf einige
Darlegungen verwies, die in bezug auf TaM und Grundsätze der Kriegführung
unter den gegenwärtigen Verhältnissen in einem Artikel der Deutschen Revue ent¬
halten waren. Der Kaiser verlas diese militärischen Ausführungen aus dem Artikel,
der, wie allgemein ohne Widerspruch behauptet wird, den frühern Chef des General¬
stabs der Armee. Grafen Schliessen, zum Verfasser hat. Vielleicht war es gerade
diese besondre Zurückhaltung des Kaisers, dieses bemerkenswerte Zurücktreten hinter
einer Autorität, die jahrelang sein erster militärischer Berater und Vertrauens¬
mann gewesen war, worin die Ursache des nicht beabsichtigten Bekanntwerdens des
Vorgangs zu suchen ist. Man braucht durchaus nicht an eine Indiskretion zu
glauben. Es ist menschlich erklärlich, daß die Nachfrage nach dem besprochnen
Artikel, den doch nun jeder aus dem Kreise der Generale wahrscheinlich in seinem
ganzen Wortlaut und Zusammenhang kennen lernen und besitzen wollte, zu ganz
harmlosen Mitteilungen und Erklärungen über die Bedeutung dieser Nachfrage ge¬
führt hat, woraus dann das weitere kombiniert wurde und an irgendeine Stelle
durchsickerte, die es an einige Zeitungen übermittelte.

Nun stürzte sich alles auf den Artikel der Deutschen Revue, von dem irrtüm¬
lich behauptet worden war. der Kaiser habe ihn in seinem ganzen Umfange vor¬
gelesen und sich damit einverstanden erklärt. Man las die Überschrift: "Der


Maßgebliches und Unmaßgebliches

kommandierender Generale zum Neujahrsempfang in Berlin erscheinen. Das
war in der preußischen Armee schon früher Sitte; nach der Begründung des
Deutschen Reichs haben auch die deutschen Bundesfürsten, deren Kontingente nicht
im Verbände der preußischen Heeresverwaltung stehn, Wert darauf gelegt, daß sich
die Führer ihrer Armeekorps bei dieser Gelegenheit gleichfalls an der Seite ihrer
preußischen Kameraden um den Deutschen Kaiser scharen. Es ist das einzigemal
im Jahre, wo der Kaiser die höchsten Führer des gesamten deutschen Heeres — auch
die im Frieden dem kaiserlichen Oberbefehl gar nicht unterstellte bayrische Armee
schließt sich hierbei nicht aus — um sich versammelt sieht. Es liegt nahe, diese
Gelegenheit zu benutzen, um die Ergebnisse und Erfahrungen des abgelaufnen
Jahres auf militärischem Gebiete in irgendeiner geeigneten Form kurz zusammen¬
zufassen und so die Anregung zu ihrer Erörterung im Kreise dieser sich so selten
vollzählig zusammenfindenden militärischen Würdenträger zu geben, die doch für die
Ausbildung des deutscheu Heeres in erster Linie verantwortlich sind. Und zwar
sind sie dem Kaiser verantwortlich, was seltsamerweise vielfach unbekannt zu sein
scheint, obgleich die Reichsverfassung in Artikel 63 Absatz 3 und 4 sowie Artikel 64
und 65 dem Kaiser und niemandem anders Pflichten und Rechte gewährt, die die
Befugnis des Kaisers, sich persönlich mit den höchsten Befehlshabern aller deutschen
Kontingente über allgemeine Grundsätze der Ausbildung und die Erfordernisse der
Verteidigung des Reichsgebiets zu verständigen, außer jeden Zweifel stellen. Wie
oppositionelle Blätter auf den grotesken Gedanken verfallen können, eine solche
Aussprache des Kaisers mit den kommandierender Generalen bedürfe der Gegen¬
zeichnung des Reichskanzlers, würde einfach unbegreiflich sein, wenn man nicht
wüßte, daß die Handhabung gewisser Parteiphrasen manche Leute so vollständig
einnimmt, daß sie gar nicht daran denken, einmal nachzusehen, was eigentlich in
der Reichsverfassung steht.

Eine Ansprache des Kaisers über militärische Angelegenheiten bei einem Zu¬
sammensein der kommandierender Generale ist also in keiner Beziehung etwas un¬
gewöhnliches, um allerwenigsten, weil die Vorgänge in diesem geschlossenen Kreise
die Öffentlichkeit gar nicht berühren. In diesem Jahre hat nun der Kaiser außer¬
dem noch eine ganz besondre persönliche Zurückhaltung geübt, da er, anknüpfend
an einen Rückblick auf die vorjährigen Manöver, die daraus zu gewinnenden tak¬
tischen Erfahrungen nicht mit eignen Worten zusammenfaßte, sondern auf einige
Darlegungen verwies, die in bezug auf TaM und Grundsätze der Kriegführung
unter den gegenwärtigen Verhältnissen in einem Artikel der Deutschen Revue ent¬
halten waren. Der Kaiser verlas diese militärischen Ausführungen aus dem Artikel,
der, wie allgemein ohne Widerspruch behauptet wird, den frühern Chef des General¬
stabs der Armee. Grafen Schliessen, zum Verfasser hat. Vielleicht war es gerade
diese besondre Zurückhaltung des Kaisers, dieses bemerkenswerte Zurücktreten hinter
einer Autorität, die jahrelang sein erster militärischer Berater und Vertrauens¬
mann gewesen war, worin die Ursache des nicht beabsichtigten Bekanntwerdens des
Vorgangs zu suchen ist. Man braucht durchaus nicht an eine Indiskretion zu
glauben. Es ist menschlich erklärlich, daß die Nachfrage nach dem besprochnen
Artikel, den doch nun jeder aus dem Kreise der Generale wahrscheinlich in seinem
ganzen Wortlaut und Zusammenhang kennen lernen und besitzen wollte, zu ganz
harmlosen Mitteilungen und Erklärungen über die Bedeutung dieser Nachfrage ge¬
führt hat, woraus dann das weitere kombiniert wurde und an irgendeine Stelle
durchsickerte, die es an einige Zeitungen übermittelte.

Nun stürzte sich alles auf den Artikel der Deutschen Revue, von dem irrtüm¬
lich behauptet worden war. der Kaiser habe ihn in seinem ganzen Umfange vor¬
gelesen und sich damit einverstanden erklärt. Man las die Überschrift: „Der


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 68, 1909, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341889_312350/165>, abgerufen am 23.07.2024.