Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches Schauer: mit dem schwarzen Rock der Herren kontrastierten die hellen Toiletten der Ein einfaches gemeinsames Abendessen vereinigte nochmals die Zuschauer in Zur Beachtung Mit dem nächsten Aeft- beginnt diese Zeitschrift das 3. Vierteljahr ihres V7. Jahr¬ ganges. Kie ist durch alle Buchhandlungen und Postanstalten des In- und Auslandes zu beziehen. Preis für das Vierteljahr ki Mark. Mir bitten, die Bestellung schleunig zu erneuern. Unsre Leser machen wir noch besonders darauf aufmerksam, daß die Grenzboten regelmäßig jeden Donnerstag erscheinen. Wenn Unregelmäßigkeiten in der Lieferung, besonders beim Huartalwechset, vorkommen, so bitten wir dringend, uns dies sofort mitzuteilen, damit wir für Abhilfe sorgen Können. Leipzig, im Juni 1W8 Die Verlagshandlung Maßgebliches und Unmaßgebliches Schauer: mit dem schwarzen Rock der Herren kontrastierten die hellen Toiletten der Ein einfaches gemeinsames Abendessen vereinigte nochmals die Zuschauer in Zur Beachtung Mit dem nächsten Aeft- beginnt diese Zeitschrift das 3. Vierteljahr ihres V7. Jahr¬ ganges. Kie ist durch alle Buchhandlungen und Postanstalten des In- und Auslandes zu beziehen. Preis für das Vierteljahr ki Mark. Mir bitten, die Bestellung schleunig zu erneuern. Unsre Leser machen wir noch besonders darauf aufmerksam, daß die Grenzboten regelmäßig jeden Donnerstag erscheinen. Wenn Unregelmäßigkeiten in der Lieferung, besonders beim Huartalwechset, vorkommen, so bitten wir dringend, uns dies sofort mitzuteilen, damit wir für Abhilfe sorgen Können. Leipzig, im Juni 1W8 Die Verlagshandlung <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0656" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/312341"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_2613" prev="#ID_2612"> Schauer: mit dem schwarzen Rock der Herren kontrastierten die hellen Toiletten der<lb/> Damen, einige Uniformen und die bunten Farben der Hallischen Verbindungs¬<lb/> studenten, die hier zu erscheinen gewissermaßen ein historisches Recht hatten. Noch<lb/> erfüllt von dem mächtigen Eindrucke der bisherigen Aufführung sah man dann dem<lb/> Abschlüsse der Handlung entgegen, die im fünften Akt, in der Szene zwischen<lb/> der schwer geängstigten, doch nie ihre Hoheit vergessenden Priesterin und dem<lb/> grollenden, sich mühsam beherrschenden Thors noch einmal einen Höhepunkt erstieg,<lb/> dann mit der ergreifend gespielten Abschiedsszene schloß. Rauschender Beifall er¬<lb/> füllte das Haus noch einmal, wie nach jedem Akte, die weihevolle Stimmung eher<lb/> störend als steigernd.</p><lb/> <p xml:id="ID_2614"> Ein einfaches gemeinsames Abendessen vereinigte nochmals die Zuschauer in<lb/> dem Kursaale, dessen Dekoration noch ganz den Geist des Klassizismus atmet.<lb/> Als wir wieder ins Freie traten, stieg der Vollmond über den dunkeln Lunb-<lb/> massen des Parks empor, und in langen Ketten umgaben matt leuchtende rote<lb/> Lampions den stillen Teich. Die wunderbare Einheit des historischen Lokaltons<lb/> unterstützte die Wirkung dieses merkwürdigen Theaterabends, dessen bestes Ergebnis<lb/> doch die Überzeugung war, daß die Kunst ihre tiefsten Wirkungen mit den ein¬<lb/> fachsten Mitteln erreicht. Hoffentlich befestigt sich diese Auffassung, deren Ideal<lb/> die „edle Einfalt und stille Größe" ist, auch in weiteren Kreise, wenn die Absicht,<lb/> während des Sommers regelmäßige Aufführungen klassischer Stücke zu veranstalten<lb/><note type="byline"> ,</note> ausgeführt wird. Es wäre ein Segen für unsre verwitternde Bühne.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Zur Beachtung<lb/> Mit dem nächsten Aeft- beginnt diese Zeitschrift das 3. Vierteljahr ihres V7. Jahr¬<lb/> ganges. Kie ist durch alle Buchhandlungen und Postanstalten des In- und Auslandes<lb/> zu beziehen. Preis für das Vierteljahr ki Mark. Mir bitten, die Bestellung schleunig<lb/> zu erneuern.<lb/> Unsre Leser machen wir noch besonders darauf aufmerksam, daß die Grenzboten<lb/> regelmäßig jeden Donnerstag erscheinen. Wenn Unregelmäßigkeiten in der Lieferung,<lb/> besonders beim Huartalwechset, vorkommen, so bitten wir dringend, uns dies sofort<lb/> mitzuteilen, damit wir für Abhilfe sorgen Können.<lb/> Leipzig, im Juni 1W8 Die Verlagshandlung</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0656]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Schauer: mit dem schwarzen Rock der Herren kontrastierten die hellen Toiletten der
Damen, einige Uniformen und die bunten Farben der Hallischen Verbindungs¬
studenten, die hier zu erscheinen gewissermaßen ein historisches Recht hatten. Noch
erfüllt von dem mächtigen Eindrucke der bisherigen Aufführung sah man dann dem
Abschlüsse der Handlung entgegen, die im fünften Akt, in der Szene zwischen
der schwer geängstigten, doch nie ihre Hoheit vergessenden Priesterin und dem
grollenden, sich mühsam beherrschenden Thors noch einmal einen Höhepunkt erstieg,
dann mit der ergreifend gespielten Abschiedsszene schloß. Rauschender Beifall er¬
füllte das Haus noch einmal, wie nach jedem Akte, die weihevolle Stimmung eher
störend als steigernd.
Ein einfaches gemeinsames Abendessen vereinigte nochmals die Zuschauer in
dem Kursaale, dessen Dekoration noch ganz den Geist des Klassizismus atmet.
Als wir wieder ins Freie traten, stieg der Vollmond über den dunkeln Lunb-
massen des Parks empor, und in langen Ketten umgaben matt leuchtende rote
Lampions den stillen Teich. Die wunderbare Einheit des historischen Lokaltons
unterstützte die Wirkung dieses merkwürdigen Theaterabends, dessen bestes Ergebnis
doch die Überzeugung war, daß die Kunst ihre tiefsten Wirkungen mit den ein¬
fachsten Mitteln erreicht. Hoffentlich befestigt sich diese Auffassung, deren Ideal
die „edle Einfalt und stille Größe" ist, auch in weiteren Kreise, wenn die Absicht,
während des Sommers regelmäßige Aufführungen klassischer Stücke zu veranstalten
, ausgeführt wird. Es wäre ein Segen für unsre verwitternde Bühne.
Zur Beachtung
Mit dem nächsten Aeft- beginnt diese Zeitschrift das 3. Vierteljahr ihres V7. Jahr¬
ganges. Kie ist durch alle Buchhandlungen und Postanstalten des In- und Auslandes
zu beziehen. Preis für das Vierteljahr ki Mark. Mir bitten, die Bestellung schleunig
zu erneuern.
Unsre Leser machen wir noch besonders darauf aufmerksam, daß die Grenzboten
regelmäßig jeden Donnerstag erscheinen. Wenn Unregelmäßigkeiten in der Lieferung,
besonders beim Huartalwechset, vorkommen, so bitten wir dringend, uns dies sofort
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