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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliche und Unmaßgebliches

auf der Hand liegt, daß dadurch das Gegenteil von dem erreicht wird, was man
erreichen will. So hat auch in der uatioualliberalen Partei, deren führende Kreise
schon seit lauger Zeit in den eignen Reihen mit sträflicher Indolenz auf der einen
und vollkommner Rat- und Hilflosigkeit auf der andern Seite zu kämpfen haben,
der angstvolle Wunsch, nur ja vor der von Schlagworten geleiteten Menge das
nötige Maß von Liberalismus zur Schau zu tragen, die politische Vernunft einmal
wieder totgeschlagen. Man proklamierte gerade so viel Wahlreformgedanken, wie
nötig waren, um die rechtsstehenden Parteien nutzlos zu verärgern und mit Mi߬
trauen zu erfüllen, und doch auch wieder so wenig, daß man der sozialliberalen
und sozialdemokratischen Agitation, die man ja ohnehin gegen sich hatte, ein paar
weitere Handhaben zum Vorwurf der Halbheit und Zweideutigkeit an die Hand
gab. Trotz dieser mangelhaften Rüstung bildete man sich ein, den freisinnigen
Parteien, die nicht nur von den Sozialdemokraten wütend bekämpft, sondern auch
von den Sozialliberalen und querköpfigen "Freunden" aus den eignen Reihen im
Rücken angefallen wurden, einen wertvollen Sukkurs zum Vorteil der liberalen
Sache bieten zu können. Der Mißerfolg war wenigstens ehrlich verdient.

In die Beurteilung unsrer auswärtigen Lage scheint jetzt etwas mehr Klarheit
und Ruhe zu kommen. Es war eine etwas seltsame Veranlassung, die diese Selbst¬
besinnung herbeiführte. Nachdem schon vorher allerlei gemunkelt worden war, daß
der Kaiser bei der Frühjahrsparade auf dem Tempelhofer Feld eine bedeutungs¬
volle Ansprache gehalten habe, erschien vor einer Woche in einem Provinzblatt eine
Berliner Korrespondenz aus bekannter Quelle, wonach der Kaiser nach einer Be¬
sichtigung in Döberitz eine politische Rede gehalten haben sollte, und zwar in Gegen¬
wart "der fremden Militärattache's", wie es in der Mitteilung hieß. Es wurde
auch ein Stück daraus im Wortlaut mitgeteilt; der Kaiser sollte auf die "Ein¬
kreisung" Deutschlands Bezug genommen und davon gesprochen haben, daß man
anscheinend "uns stellen" und "herausfordern" wolle, aber sie sollten nur kommen,
die Deutschen hätten sich nie besser geschlagen, als wenn sie von allen Seiten an¬
gegriffen worden wären.

Die Meldung war in der verbreiteten Form falsch und beruhte auf ungenauen
Erzählungen indiskreter Ohrenzeugen, die allerdings wohl nicht ahnen mochten, was
für Mißbrauch mit den aus ihren unbedachten Worten zurechtgezimmerten Sensations¬
nachrichten getrieben werden würde. Ein englischer Berichterstatter, dem sich andre
Kollegen anschlössen, meldete die Sache nach London, noch dazu in einer Form,
die -- abgesehen von der Verschiebung des Datums -- den Eindruck erwecken
mußte, als habe der Kaiser ausdrücklich die fremden Attaches eingeladen, um vor
ihnen gewissermaßen mit dem Säbel zu rasseln, und als sei diese Mitteilung den
Berichterstattern selbst von beteiligten Attache's gemacht worden.

Das alles war unrichtig. Was wirklich geschehn war, war ein harmloser, rein
militärischer Vorgang, der vor allem die Öffentlichkeit überhaupt nichts anging. Es
ist deshalb auch mit Recht absichtlich und grundsätzlich vermieden worden, etwa eine
amtliche Darstellung des Geschehenen und eine amtliche Mitteilung des Wortlauts
der kaiserlichen Ansprache zu geben. Der Kaiser hatte die Ansprache an die Offiziere
nach einer Übung gehalten, die er alljährlich am 29. Mai mit den Truppenteilen
abhält, die er einst als Kronprinz vor zwanzig Jahren an diesem Tage seinem
todkranken Vater vorführte -- zu seiner letzten Heerschau. Fremde Militärattaches
waren zu dieser militärischen Gedenkfeier, die stets intimen Charakter trägt, nicht
eingeladen worden; nur befand sich, wie immer bei solchen besondern Gelegenheiten,
im Gefolge des Kaisers der russische Militärbevollmächtigte, der nach alter Tradition,
die nur unter der Regierung Alexanders des Dritten eine Zeit lang unterbrochen


Maßgebliche und Unmaßgebliches

auf der Hand liegt, daß dadurch das Gegenteil von dem erreicht wird, was man
erreichen will. So hat auch in der uatioualliberalen Partei, deren führende Kreise
schon seit lauger Zeit in den eignen Reihen mit sträflicher Indolenz auf der einen
und vollkommner Rat- und Hilflosigkeit auf der andern Seite zu kämpfen haben,
der angstvolle Wunsch, nur ja vor der von Schlagworten geleiteten Menge das
nötige Maß von Liberalismus zur Schau zu tragen, die politische Vernunft einmal
wieder totgeschlagen. Man proklamierte gerade so viel Wahlreformgedanken, wie
nötig waren, um die rechtsstehenden Parteien nutzlos zu verärgern und mit Mi߬
trauen zu erfüllen, und doch auch wieder so wenig, daß man der sozialliberalen
und sozialdemokratischen Agitation, die man ja ohnehin gegen sich hatte, ein paar
weitere Handhaben zum Vorwurf der Halbheit und Zweideutigkeit an die Hand
gab. Trotz dieser mangelhaften Rüstung bildete man sich ein, den freisinnigen
Parteien, die nicht nur von den Sozialdemokraten wütend bekämpft, sondern auch
von den Sozialliberalen und querköpfigen „Freunden" aus den eignen Reihen im
Rücken angefallen wurden, einen wertvollen Sukkurs zum Vorteil der liberalen
Sache bieten zu können. Der Mißerfolg war wenigstens ehrlich verdient.

In die Beurteilung unsrer auswärtigen Lage scheint jetzt etwas mehr Klarheit
und Ruhe zu kommen. Es war eine etwas seltsame Veranlassung, die diese Selbst¬
besinnung herbeiführte. Nachdem schon vorher allerlei gemunkelt worden war, daß
der Kaiser bei der Frühjahrsparade auf dem Tempelhofer Feld eine bedeutungs¬
volle Ansprache gehalten habe, erschien vor einer Woche in einem Provinzblatt eine
Berliner Korrespondenz aus bekannter Quelle, wonach der Kaiser nach einer Be¬
sichtigung in Döberitz eine politische Rede gehalten haben sollte, und zwar in Gegen¬
wart „der fremden Militärattache's", wie es in der Mitteilung hieß. Es wurde
auch ein Stück daraus im Wortlaut mitgeteilt; der Kaiser sollte auf die „Ein¬
kreisung" Deutschlands Bezug genommen und davon gesprochen haben, daß man
anscheinend „uns stellen" und „herausfordern" wolle, aber sie sollten nur kommen,
die Deutschen hätten sich nie besser geschlagen, als wenn sie von allen Seiten an¬
gegriffen worden wären.

Die Meldung war in der verbreiteten Form falsch und beruhte auf ungenauen
Erzählungen indiskreter Ohrenzeugen, die allerdings wohl nicht ahnen mochten, was
für Mißbrauch mit den aus ihren unbedachten Worten zurechtgezimmerten Sensations¬
nachrichten getrieben werden würde. Ein englischer Berichterstatter, dem sich andre
Kollegen anschlössen, meldete die Sache nach London, noch dazu in einer Form,
die — abgesehen von der Verschiebung des Datums — den Eindruck erwecken
mußte, als habe der Kaiser ausdrücklich die fremden Attaches eingeladen, um vor
ihnen gewissermaßen mit dem Säbel zu rasseln, und als sei diese Mitteilung den
Berichterstattern selbst von beteiligten Attache's gemacht worden.

Das alles war unrichtig. Was wirklich geschehn war, war ein harmloser, rein
militärischer Vorgang, der vor allem die Öffentlichkeit überhaupt nichts anging. Es
ist deshalb auch mit Recht absichtlich und grundsätzlich vermieden worden, etwa eine
amtliche Darstellung des Geschehenen und eine amtliche Mitteilung des Wortlauts
der kaiserlichen Ansprache zu geben. Der Kaiser hatte die Ansprache an die Offiziere
nach einer Übung gehalten, die er alljährlich am 29. Mai mit den Truppenteilen
abhält, die er einst als Kronprinz vor zwanzig Jahren an diesem Tage seinem
todkranken Vater vorführte — zu seiner letzten Heerschau. Fremde Militärattaches
waren zu dieser militärischen Gedenkfeier, die stets intimen Charakter trägt, nicht
eingeladen worden; nur befand sich, wie immer bei solchen besondern Gelegenheiten,
im Gefolge des Kaisers der russische Militärbevollmächtigte, der nach alter Tradition,
die nur unter der Regierung Alexanders des Dritten eine Zeit lang unterbrochen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/648>, abgerufen am 21.06.2024.