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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Baleno, der Zagdfalk

^Überhaupt ist der Himmel zeitweise so stark belebt, wie man ihn eben nur
im April, der Hauptreisezeit der Vogelwelt, zu sehen Gelegenheit hat. Aber von
den gefiederten Räubern, die im Gefolge der großen Singvögelschwärme auf den
uralten Wanderstraßen droben im klaren Äther dahinziehen, will heute keiner stoßen.
An meinem wackern alten Uhu, der draußen vor der Schießluke auf seiner Krücke
an einer langen Leine angefesselt sitzt, liegt das nicht, er markiert jeden einzelnen
seiner vorüberstreichenden Erbfeinde und nimmt, wenn sich ein größerer Vogel zeigt,
die Verteidigungsstellung ein, die sonst den Gegner unfehlbar zum Angriff reizt.
Die großen Bernsteinaugen blinzeln ohne Unterlaß nach oben, bald legt er den
Kopf so weit nach hinten, daß die spitzen Ohrfedern völlig verschwinden, und daß
an der Kehle das sonst verborgne weiße Gefieder sichtbar wird, bald duckt er sich
nieder und breitet die Schwingen, bald springt er mit schwerem Plumps auf den
Boden, verwandelt sich in eine Federkugel und schwankt, einem gereizten Stachelschwein
zum Verwechseln ähnlich, mit knappendem Schnabel und sonderbarem Rauschen von
einem Fuß auf den andern. Aber seine Herausforderungen sind umsonst: die Wandrer
droben im Blau sind heute nicht kampflustig, ihr Herz hat heute offenbar nur Raum
für die Sehnsucht nach der Heimat und für die allgewaltige Liebe.

Ich merke schon: ich werde heute abend ohne Beute heimziehen. Was tuts?
Der Tag ist dennoch kein Verlorner. Wenn die Doppelflinte untätig in der Ecke
steht, schweifen die Gedanken desto freier und lustiger ins Weite. Und wo könnte
man sich dem Genusse des Phantasierens ungestörter überlassen als hier draußen
in der Krähenhütte? Kein menschlicher Laut dringt bis hierher, und wenn ich
nicht ab und zu auf der Landstraße in weiter, weiter Ferne ein Bauernfuhrwerk
dähinrollen sähe, könnte ich mir einbilden, auf der weiten Welt allein zu sein.

" Heute kommt mir immer wieder dierömieampagnanennn,oer
vielmehr ein bestimmter Tag, den ich vor Jahren in diesem grandiosen Reiche der
Einsamkeit und des Schweigens verleben durfte. Schon heute früh, als ich die
Erdstufen hinabstieg und die mit Schilfbündeln bekleidete Tür öffnete, mußte ich
an die armselige Schilfhütte bei Malafede denken, die an jenem Tage so be¬
deutungsvoll für mich wurde. Und um, wo der schwarze Milan vor dem weißen
Wölkchen steht, fällt mir der düstre Adler ein, den ich damals, als er auf einem
gefallnen Schafe tröpfle, durch mein Nahen verscheuchte, und den ich dann wohl
eine Stunde lang als einen dunkeln Punkt am fahlblauer Campagnahimmel über
dem verlassenen Mahle schweben sah. Und schmeckt der rote Menzenberger aus
metner Feldflasche nicht auffallend nach dem rubinhellen römischen Landwein, den
man mir in jener Hütte einst kredenzte? Sonderbar! Es drängt mich förmlich,
nach neuen Ähnlichkeiten zu suchen. Was hat die Campagna nur mit dieser wohl¬
angebauten sächsischen Landschaft zwischen Pleiße und Mulde zu tun?

Ich lasse den Blick durch die Schießluke ins Freie schweifen. Das kleine
Landschaftsbild, das sich mir in dem engen Rahmen zeigt, habe ich wohl schon
ein paar hundertmal betrachtet. Im Vordergrund leicht gewelltes Land, braune
Sturzäcker, grüne Saatfelder, zur Seite, wo sich die Parese nach Westen wendet,
sumpfige Wiesen mit vereinzelten Pappeln und Erlenbüschen, in der Ferne links
schwarzer Nadelwald, gerade vor mir, am Horizont, niedrige Hügel, die letzten
schwachen Ausläufer des Erzgebirges. Da die Schießluke dicht über dem Boden
angebracht ist, nimmt der Vordergrund in dem Bildchen den meisten Raum ein.
Aber die Aussicht ist wegen der Lage der Hütte auf der Erdwelle dennoch so
umfassend, daß ich ein Gebiet von vielen Stunden Umkreis vor mir habe.
rtrautunobeannt.kenne

Alle die Dinge da draußen sind mir ve d whlk Ich
jeden Baum, jeden Strauch, jeden Grenzstein, jedes Grasbüschel, das sich nur ein


Baleno, der Zagdfalk

^Überhaupt ist der Himmel zeitweise so stark belebt, wie man ihn eben nur
im April, der Hauptreisezeit der Vogelwelt, zu sehen Gelegenheit hat. Aber von
den gefiederten Räubern, die im Gefolge der großen Singvögelschwärme auf den
uralten Wanderstraßen droben im klaren Äther dahinziehen, will heute keiner stoßen.
An meinem wackern alten Uhu, der draußen vor der Schießluke auf seiner Krücke
an einer langen Leine angefesselt sitzt, liegt das nicht, er markiert jeden einzelnen
seiner vorüberstreichenden Erbfeinde und nimmt, wenn sich ein größerer Vogel zeigt,
die Verteidigungsstellung ein, die sonst den Gegner unfehlbar zum Angriff reizt.
Die großen Bernsteinaugen blinzeln ohne Unterlaß nach oben, bald legt er den
Kopf so weit nach hinten, daß die spitzen Ohrfedern völlig verschwinden, und daß
an der Kehle das sonst verborgne weiße Gefieder sichtbar wird, bald duckt er sich
nieder und breitet die Schwingen, bald springt er mit schwerem Plumps auf den
Boden, verwandelt sich in eine Federkugel und schwankt, einem gereizten Stachelschwein
zum Verwechseln ähnlich, mit knappendem Schnabel und sonderbarem Rauschen von
einem Fuß auf den andern. Aber seine Herausforderungen sind umsonst: die Wandrer
droben im Blau sind heute nicht kampflustig, ihr Herz hat heute offenbar nur Raum
für die Sehnsucht nach der Heimat und für die allgewaltige Liebe.

Ich merke schon: ich werde heute abend ohne Beute heimziehen. Was tuts?
Der Tag ist dennoch kein Verlorner. Wenn die Doppelflinte untätig in der Ecke
steht, schweifen die Gedanken desto freier und lustiger ins Weite. Und wo könnte
man sich dem Genusse des Phantasierens ungestörter überlassen als hier draußen
in der Krähenhütte? Kein menschlicher Laut dringt bis hierher, und wenn ich
nicht ab und zu auf der Landstraße in weiter, weiter Ferne ein Bauernfuhrwerk
dähinrollen sähe, könnte ich mir einbilden, auf der weiten Welt allein zu sein.

" Heute kommt mir immer wieder dierömieampagnanennn,oer
vielmehr ein bestimmter Tag, den ich vor Jahren in diesem grandiosen Reiche der
Einsamkeit und des Schweigens verleben durfte. Schon heute früh, als ich die
Erdstufen hinabstieg und die mit Schilfbündeln bekleidete Tür öffnete, mußte ich
an die armselige Schilfhütte bei Malafede denken, die an jenem Tage so be¬
deutungsvoll für mich wurde. Und um, wo der schwarze Milan vor dem weißen
Wölkchen steht, fällt mir der düstre Adler ein, den ich damals, als er auf einem
gefallnen Schafe tröpfle, durch mein Nahen verscheuchte, und den ich dann wohl
eine Stunde lang als einen dunkeln Punkt am fahlblauer Campagnahimmel über
dem verlassenen Mahle schweben sah. Und schmeckt der rote Menzenberger aus
metner Feldflasche nicht auffallend nach dem rubinhellen römischen Landwein, den
man mir in jener Hütte einst kredenzte? Sonderbar! Es drängt mich förmlich,
nach neuen Ähnlichkeiten zu suchen. Was hat die Campagna nur mit dieser wohl¬
angebauten sächsischen Landschaft zwischen Pleiße und Mulde zu tun?

Ich lasse den Blick durch die Schießluke ins Freie schweifen. Das kleine
Landschaftsbild, das sich mir in dem engen Rahmen zeigt, habe ich wohl schon
ein paar hundertmal betrachtet. Im Vordergrund leicht gewelltes Land, braune
Sturzäcker, grüne Saatfelder, zur Seite, wo sich die Parese nach Westen wendet,
sumpfige Wiesen mit vereinzelten Pappeln und Erlenbüschen, in der Ferne links
schwarzer Nadelwald, gerade vor mir, am Horizont, niedrige Hügel, die letzten
schwachen Ausläufer des Erzgebirges. Da die Schießluke dicht über dem Boden
angebracht ist, nimmt der Vordergrund in dem Bildchen den meisten Raum ein.
Aber die Aussicht ist wegen der Lage der Hütte auf der Erdwelle dennoch so
umfassend, daß ich ein Gebiet von vielen Stunden Umkreis vor mir habe.
rtrautunobeannt.kenne

Alle die Dinge da draußen sind mir ve d whlk Ich
jeden Baum, jeden Strauch, jeden Grenzstein, jedes Grasbüschel, das sich nur ein


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[0051] Baleno, der Zagdfalk ^Überhaupt ist der Himmel zeitweise so stark belebt, wie man ihn eben nur im April, der Hauptreisezeit der Vogelwelt, zu sehen Gelegenheit hat. Aber von den gefiederten Räubern, die im Gefolge der großen Singvögelschwärme auf den uralten Wanderstraßen droben im klaren Äther dahinziehen, will heute keiner stoßen. An meinem wackern alten Uhu, der draußen vor der Schießluke auf seiner Krücke an einer langen Leine angefesselt sitzt, liegt das nicht, er markiert jeden einzelnen seiner vorüberstreichenden Erbfeinde und nimmt, wenn sich ein größerer Vogel zeigt, die Verteidigungsstellung ein, die sonst den Gegner unfehlbar zum Angriff reizt. Die großen Bernsteinaugen blinzeln ohne Unterlaß nach oben, bald legt er den Kopf so weit nach hinten, daß die spitzen Ohrfedern völlig verschwinden, und daß an der Kehle das sonst verborgne weiße Gefieder sichtbar wird, bald duckt er sich nieder und breitet die Schwingen, bald springt er mit schwerem Plumps auf den Boden, verwandelt sich in eine Federkugel und schwankt, einem gereizten Stachelschwein zum Verwechseln ähnlich, mit knappendem Schnabel und sonderbarem Rauschen von einem Fuß auf den andern. Aber seine Herausforderungen sind umsonst: die Wandrer droben im Blau sind heute nicht kampflustig, ihr Herz hat heute offenbar nur Raum für die Sehnsucht nach der Heimat und für die allgewaltige Liebe. Ich merke schon: ich werde heute abend ohne Beute heimziehen. Was tuts? Der Tag ist dennoch kein Verlorner. Wenn die Doppelflinte untätig in der Ecke steht, schweifen die Gedanken desto freier und lustiger ins Weite. Und wo könnte man sich dem Genusse des Phantasierens ungestörter überlassen als hier draußen in der Krähenhütte? Kein menschlicher Laut dringt bis hierher, und wenn ich nicht ab und zu auf der Landstraße in weiter, weiter Ferne ein Bauernfuhrwerk dähinrollen sähe, könnte ich mir einbilden, auf der weiten Welt allein zu sein. " Heute kommt mir immer wieder dierömieampagnanennn,oer vielmehr ein bestimmter Tag, den ich vor Jahren in diesem grandiosen Reiche der Einsamkeit und des Schweigens verleben durfte. Schon heute früh, als ich die Erdstufen hinabstieg und die mit Schilfbündeln bekleidete Tür öffnete, mußte ich an die armselige Schilfhütte bei Malafede denken, die an jenem Tage so be¬ deutungsvoll für mich wurde. Und um, wo der schwarze Milan vor dem weißen Wölkchen steht, fällt mir der düstre Adler ein, den ich damals, als er auf einem gefallnen Schafe tröpfle, durch mein Nahen verscheuchte, und den ich dann wohl eine Stunde lang als einen dunkeln Punkt am fahlblauer Campagnahimmel über dem verlassenen Mahle schweben sah. Und schmeckt der rote Menzenberger aus metner Feldflasche nicht auffallend nach dem rubinhellen römischen Landwein, den man mir in jener Hütte einst kredenzte? Sonderbar! Es drängt mich förmlich, nach neuen Ähnlichkeiten zu suchen. Was hat die Campagna nur mit dieser wohl¬ angebauten sächsischen Landschaft zwischen Pleiße und Mulde zu tun? Ich lasse den Blick durch die Schießluke ins Freie schweifen. Das kleine Landschaftsbild, das sich mir in dem engen Rahmen zeigt, habe ich wohl schon ein paar hundertmal betrachtet. Im Vordergrund leicht gewelltes Land, braune Sturzäcker, grüne Saatfelder, zur Seite, wo sich die Parese nach Westen wendet, sumpfige Wiesen mit vereinzelten Pappeln und Erlenbüschen, in der Ferne links schwarzer Nadelwald, gerade vor mir, am Horizont, niedrige Hügel, die letzten schwachen Ausläufer des Erzgebirges. Da die Schießluke dicht über dem Boden angebracht ist, nimmt der Vordergrund in dem Bildchen den meisten Raum ein. Aber die Aussicht ist wegen der Lage der Hütte auf der Erdwelle dennoch so umfassend, daß ich ein Gebiet von vielen Stunden Umkreis vor mir habe. rtrautunobeannt.kenne Alle die Dinge da draußen sind mir ve d whlk Ich jeden Baum, jeden Strauch, jeden Grenzstein, jedes Grasbüschel, das sich nur ein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/51>, abgerufen am 04.07.2024.