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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

daß er aä irisjorsin xlorism U-u?las, der himmlischen Königin des ungetrennten
Polenreiches, zu handeln glaube, indem er die preußische Staatsregierung als
Helfershelferin und Mitschuldige, ja als gefügiges Werkzeug dieses raubsüchtigen
Banditenhaufens dem Auslande denunziert.

Und in dieses Mannes Händen laufen alle die Fäden zu dem Netze zusammen,
mit dem das Ausland umsponnen werden soll, damit es bei dem großen Kladdera¬
datsch im Jahre 1913 der preußischen Herrschaft "im Posenschen" ein Ende machen
hilft! Er leitet, wie gesagt, die Beratungen der polnischen Schriftsteller und Jour¬
nalisten, lenkt und leitet den Strazverein, sitzt alljährlich in dem bekannten Karpaten¬
bade Zakopcme, wo sich die Polen aus den "drei Anteilen" im Sommer wochen¬
lang versammeln, um die Maßnahmen zur Bekämpfung und Schädigung ihres
bestgehaßten Feindes, des preußischen Staats, zu beraten, läßt sich bald in Krakau,
bald in Lemberg hören und entfaltet sowohl als national-politischer Lyriker, der in
tönenden Versen seine Stammesgenossen zu unermüdlicher Arbeit anfeuert, wie als
Polnischer Schriftsteller eine ebenso eifrige wie umfangreiche Tätigkeit, von der der
gekennzeichnete Artikel in der National Rsvis^ nur eine Probe ist. In wie un¬
erhörter Weise er zur Zeit des großen Schülerstreiks im DoKo as l^i-is die
preußische Unterrichtsverwaltung, die treuen ostmärkischen Lehrer und das pflicht-
getreue Beamtentum im Osten beschimpft hat, ist wohl noch in frischer Erinnerung.

Daß er nun, nachdem das Enteignungsgesetz einen Strich durch die Rechnung,
allmählich den überwiegenden Teil des ostmärkischen Grund und Bodens in polnische
Hände zu bringen, gemacht hat, mit seinen in- und ausländischen Helfershelfern
fanatischer als je das Verhetzungsgeschäft betreiben wird, unterliegt keinem Zweifel.
Um so nötiger ist es, diese Arbeit fest im Auge zu behalten. Man unterschätze die
Gefahr nicht, die es im Gefolge hat. Wieviele Ausländer sind imstande, zu unterscheiden,
ob bei uns ein Gesetz durch eine gefährliche Strömung notwendig geworden ist oder
eine solche Strömung erst hervorgerufen hat! Und wie viel offne und geheime Gegner
haben wir sogar in solchen Ländern, deren Regierungen im besten Einvernehmen
mit der unsrigen stehn, aber doch vielleicht der Stimmung der Bevölkerung in
gewissem Maße Rechnung tragen müssen. Die Polen bemühen sich eifrig, jedes
Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung des Auslandes zu gebrauchen.
Mit welcher Lügenhaftigkeit dabei Verfahren wird, das sehen wir zum Beispiel augen¬
blicklich an der aus Rom gemeldeten Tatsache, daß dort in einem Volkstheater in
kinematographischen Bildern die Art und Weise, wie das neue Enteignungsgesetz in
den Ostmarken gehandhabt wird, den Italienern anschaulich gemacht wird. Diese
angeblich aus dem Leben gegriffnen Bilder sind natürlich Phantasieerzeugnisse, denn
das Gesetz hat noch nicht den leisesten Anfang der Ausführung erhalten. Hinter der
Täuschung aber steht, wie gemeldet wird, der Vertreter eines polnischen Blattes!


Bosnisches Tagebuch.*)

In unsern Tagen bekommt man immer mehr
Lust, vernachlässigte und von dem Strom des großen Reiseverkehrs wenig berührte
Gegenden aufzusuchen und sich an deren ursprünglichen Reizen zu erquicken. Selbst
w denk seit alten Zeiten von vielen Tausenden überschwemmten Italien gibt es
"och unentdeckte Schönheiten, vereinsamte Städte, weltferne Dörfer, mit wunderbar
träumerischen Winkeln und mit köstlichen Erinnerungen an eine größere und be¬
deutendere Vorzeit. Und wie viel Herrliches mag gar noch auf der griechischen
Halbinsel für schönheitsdurstige Augen und Herzen zu entdecken sein. Bernard
Wie man schildert uns seine böhmischen Erlebnisse, und ich möchte recht viele auf
sein feines und Stimmungsvolles Buch aufmerksam machen. Wieman ist, wie er es
schon in einem andern Buch bewiesen hatte, ein Dichter, und sein höhnisches Tagebuch



Bernard Wieman, Bosnisches Tagebuch. Kempten und München, I. Kösel.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

daß er aä irisjorsin xlorism U-u?las, der himmlischen Königin des ungetrennten
Polenreiches, zu handeln glaube, indem er die preußische Staatsregierung als
Helfershelferin und Mitschuldige, ja als gefügiges Werkzeug dieses raubsüchtigen
Banditenhaufens dem Auslande denunziert.

Und in dieses Mannes Händen laufen alle die Fäden zu dem Netze zusammen,
mit dem das Ausland umsponnen werden soll, damit es bei dem großen Kladdera¬
datsch im Jahre 1913 der preußischen Herrschaft „im Posenschen" ein Ende machen
hilft! Er leitet, wie gesagt, die Beratungen der polnischen Schriftsteller und Jour¬
nalisten, lenkt und leitet den Strazverein, sitzt alljährlich in dem bekannten Karpaten¬
bade Zakopcme, wo sich die Polen aus den „drei Anteilen" im Sommer wochen¬
lang versammeln, um die Maßnahmen zur Bekämpfung und Schädigung ihres
bestgehaßten Feindes, des preußischen Staats, zu beraten, läßt sich bald in Krakau,
bald in Lemberg hören und entfaltet sowohl als national-politischer Lyriker, der in
tönenden Versen seine Stammesgenossen zu unermüdlicher Arbeit anfeuert, wie als
Polnischer Schriftsteller eine ebenso eifrige wie umfangreiche Tätigkeit, von der der
gekennzeichnete Artikel in der National Rsvis^ nur eine Probe ist. In wie un¬
erhörter Weise er zur Zeit des großen Schülerstreiks im DoKo as l^i-is die
preußische Unterrichtsverwaltung, die treuen ostmärkischen Lehrer und das pflicht-
getreue Beamtentum im Osten beschimpft hat, ist wohl noch in frischer Erinnerung.

Daß er nun, nachdem das Enteignungsgesetz einen Strich durch die Rechnung,
allmählich den überwiegenden Teil des ostmärkischen Grund und Bodens in polnische
Hände zu bringen, gemacht hat, mit seinen in- und ausländischen Helfershelfern
fanatischer als je das Verhetzungsgeschäft betreiben wird, unterliegt keinem Zweifel.
Um so nötiger ist es, diese Arbeit fest im Auge zu behalten. Man unterschätze die
Gefahr nicht, die es im Gefolge hat. Wieviele Ausländer sind imstande, zu unterscheiden,
ob bei uns ein Gesetz durch eine gefährliche Strömung notwendig geworden ist oder
eine solche Strömung erst hervorgerufen hat! Und wie viel offne und geheime Gegner
haben wir sogar in solchen Ländern, deren Regierungen im besten Einvernehmen
mit der unsrigen stehn, aber doch vielleicht der Stimmung der Bevölkerung in
gewissem Maße Rechnung tragen müssen. Die Polen bemühen sich eifrig, jedes
Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung des Auslandes zu gebrauchen.
Mit welcher Lügenhaftigkeit dabei Verfahren wird, das sehen wir zum Beispiel augen¬
blicklich an der aus Rom gemeldeten Tatsache, daß dort in einem Volkstheater in
kinematographischen Bildern die Art und Weise, wie das neue Enteignungsgesetz in
den Ostmarken gehandhabt wird, den Italienern anschaulich gemacht wird. Diese
angeblich aus dem Leben gegriffnen Bilder sind natürlich Phantasieerzeugnisse, denn
das Gesetz hat noch nicht den leisesten Anfang der Ausführung erhalten. Hinter der
Täuschung aber steht, wie gemeldet wird, der Vertreter eines polnischen Blattes!


Bosnisches Tagebuch.*)

In unsern Tagen bekommt man immer mehr
Lust, vernachlässigte und von dem Strom des großen Reiseverkehrs wenig berührte
Gegenden aufzusuchen und sich an deren ursprünglichen Reizen zu erquicken. Selbst
w denk seit alten Zeiten von vielen Tausenden überschwemmten Italien gibt es
"och unentdeckte Schönheiten, vereinsamte Städte, weltferne Dörfer, mit wunderbar
träumerischen Winkeln und mit köstlichen Erinnerungen an eine größere und be¬
deutendere Vorzeit. Und wie viel Herrliches mag gar noch auf der griechischen
Halbinsel für schönheitsdurstige Augen und Herzen zu entdecken sein. Bernard
Wie man schildert uns seine böhmischen Erlebnisse, und ich möchte recht viele auf
sein feines und Stimmungsvolles Buch aufmerksam machen. Wieman ist, wie er es
schon in einem andern Buch bewiesen hatte, ein Dichter, und sein höhnisches Tagebuch



Bernard Wieman, Bosnisches Tagebuch. Kempten und München, I. Kösel.
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[0455] Maßgebliches und Unmaßgebliches daß er aä irisjorsin xlorism U-u?las, der himmlischen Königin des ungetrennten Polenreiches, zu handeln glaube, indem er die preußische Staatsregierung als Helfershelferin und Mitschuldige, ja als gefügiges Werkzeug dieses raubsüchtigen Banditenhaufens dem Auslande denunziert. Und in dieses Mannes Händen laufen alle die Fäden zu dem Netze zusammen, mit dem das Ausland umsponnen werden soll, damit es bei dem großen Kladdera¬ datsch im Jahre 1913 der preußischen Herrschaft „im Posenschen" ein Ende machen hilft! Er leitet, wie gesagt, die Beratungen der polnischen Schriftsteller und Jour¬ nalisten, lenkt und leitet den Strazverein, sitzt alljährlich in dem bekannten Karpaten¬ bade Zakopcme, wo sich die Polen aus den „drei Anteilen" im Sommer wochen¬ lang versammeln, um die Maßnahmen zur Bekämpfung und Schädigung ihres bestgehaßten Feindes, des preußischen Staats, zu beraten, läßt sich bald in Krakau, bald in Lemberg hören und entfaltet sowohl als national-politischer Lyriker, der in tönenden Versen seine Stammesgenossen zu unermüdlicher Arbeit anfeuert, wie als Polnischer Schriftsteller eine ebenso eifrige wie umfangreiche Tätigkeit, von der der gekennzeichnete Artikel in der National Rsvis^ nur eine Probe ist. In wie un¬ erhörter Weise er zur Zeit des großen Schülerstreiks im DoKo as l^i-is die preußische Unterrichtsverwaltung, die treuen ostmärkischen Lehrer und das pflicht- getreue Beamtentum im Osten beschimpft hat, ist wohl noch in frischer Erinnerung. Daß er nun, nachdem das Enteignungsgesetz einen Strich durch die Rechnung, allmählich den überwiegenden Teil des ostmärkischen Grund und Bodens in polnische Hände zu bringen, gemacht hat, mit seinen in- und ausländischen Helfershelfern fanatischer als je das Verhetzungsgeschäft betreiben wird, unterliegt keinem Zweifel. Um so nötiger ist es, diese Arbeit fest im Auge zu behalten. Man unterschätze die Gefahr nicht, die es im Gefolge hat. Wieviele Ausländer sind imstande, zu unterscheiden, ob bei uns ein Gesetz durch eine gefährliche Strömung notwendig geworden ist oder eine solche Strömung erst hervorgerufen hat! Und wie viel offne und geheime Gegner haben wir sogar in solchen Ländern, deren Regierungen im besten Einvernehmen mit der unsrigen stehn, aber doch vielleicht der Stimmung der Bevölkerung in gewissem Maße Rechnung tragen müssen. Die Polen bemühen sich eifrig, jedes Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung des Auslandes zu gebrauchen. Mit welcher Lügenhaftigkeit dabei Verfahren wird, das sehen wir zum Beispiel augen¬ blicklich an der aus Rom gemeldeten Tatsache, daß dort in einem Volkstheater in kinematographischen Bildern die Art und Weise, wie das neue Enteignungsgesetz in den Ostmarken gehandhabt wird, den Italienern anschaulich gemacht wird. Diese angeblich aus dem Leben gegriffnen Bilder sind natürlich Phantasieerzeugnisse, denn das Gesetz hat noch nicht den leisesten Anfang der Ausführung erhalten. Hinter der Täuschung aber steht, wie gemeldet wird, der Vertreter eines polnischen Blattes! Bosnisches Tagebuch.*) In unsern Tagen bekommt man immer mehr Lust, vernachlässigte und von dem Strom des großen Reiseverkehrs wenig berührte Gegenden aufzusuchen und sich an deren ursprünglichen Reizen zu erquicken. Selbst w denk seit alten Zeiten von vielen Tausenden überschwemmten Italien gibt es "och unentdeckte Schönheiten, vereinsamte Städte, weltferne Dörfer, mit wunderbar träumerischen Winkeln und mit köstlichen Erinnerungen an eine größere und be¬ deutendere Vorzeit. Und wie viel Herrliches mag gar noch auf der griechischen Halbinsel für schönheitsdurstige Augen und Herzen zu entdecken sein. Bernard Wie man schildert uns seine böhmischen Erlebnisse, und ich möchte recht viele auf sein feines und Stimmungsvolles Buch aufmerksam machen. Wieman ist, wie er es schon in einem andern Buch bewiesen hatte, ein Dichter, und sein höhnisches Tagebuch Bernard Wieman, Bosnisches Tagebuch. Kempten und München, I. Kösel.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/455>, abgerufen am 20.06.2024.