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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

7. Mai, umgeben von den bedeutendsten deutschen Bundesfürsten, den greisen Kaiser
Franz Joseph zu seinem sechzigjährigen Negierungsjubilänm zu begrüßen. Gewiß
ein einziges Schauspiel, diese Versammlung deutscher Fürsten in Wien, da doch
Österreich nicht zum Deutschen Reich gehört, und doch nicht nur eine persönliche
Huldigung für den Monarchen, der in seiner Person in allem Wechsel der Be¬
gebenheiten, allen innern Umwälzungen und Feindseligkeiten zum Trotz, die Einheit
seines weiten bnntgemischten Reichs vom Bodensee bis an die Karpaten, vom Erz¬
gebirge bis an die Adria vertritt und der lebendige Mittelpunkt aller seiner Völker
geblieben ist, sondern auch eine großartige Kundgebung für das unlösliche Bundes-
und Vertrauensverhältnis, das zwischen den beiden großen germanischen Reichen Mittel¬
europas besteht, und das seine beste Kraft findet in dem innerlichen Bedürfnis der Völker
und in ihrer innigen Kulturgemeinschaft, nicht nur in politischen Erwägungen.
Niemals hat ihr Bündnis so fest gestanden wie heute, wo Österreich seit mehr als
vierzig Jahren seine Stellung im alten Deutschen Bunde aufgegeben und damit
jede Veranlassung zu den alten Rivalitäten beseitigt hat, das Deutsche Reich sich
aber von dem internationalen Hader der Habsburgischen Völker fern hält.

Wenn der Dreibund die feste Grundlage der europäischen Staatengemeinschaft
und die Bürgschaft des europäischen Friedens ist, so zeigen die Verträge zwischen
den Ost- und Nordseemächten und die freundlichen Beziehungen zwischen den andern
Mächten, die sich in mannigfachen Verschlingungen bewegen und alte Gegensätze
wirklich oder scheinbar auflösen, die den Erdteil beherrschenden friedlichen Tendenzen.
Auch unser Verhältnis zu Frankreich ist trotz Marokko davon ergriffen. Nicht nur
so manche persönliche Berührungen zwischen gebildeten Kreisen beider Völker be¬
zeugen dies, sondern auch das neue Abkommen mit Frankreich über die Abgrenzung
zwischen Kcimernn und dem französischen Kongogebiet vom 18. April, das uns
einen breiten Zugang zum Senga und damit zum Kongobecken eröffnet. Das trifft
fast zusammen mit dem fünfundzwanzigjährigen Jubiläum der deutschen Kolonial¬
politik; am 1. Mai 1883 schloß Lüderitzens Bevollmächtigter. Heinrich Vogelsang,
in Bethanien den entscheidenden Vertrag, der ein Gebiet von neunhundert Geviert¬
meilen für Deutschland erwarb, der Anfang unsrer mit schweren Opfern an Gut
und Blut endlich gesicherten südwestafrikanischen Kolonie.

Inzwischen steigt im fernen Osten an den Küsten des Großen Ozeans ein
unvermeidlicher Konflikt langsam herauf. Es ist zunächst der uralte Rassengegensatz
zwischen den Ariern und der gelben mongolischen Rasse, der hier in dem Ver¬
hältnis der amerikanischen Union und Japans wieder zutage tritt, der sich zunächst
in der Einwandrungsfrage gezeigt hat, und den keine politische Kunst beseitigen
kann, weil er in den tiefsten Empfindungen der Völker begründet ist. Mit der
Fahrt des weitaus größten Teils der nordamerikanischen Schlachtflotte nach Kali¬
fornien, mit der wiederholten, zunächst freilich noch abgelehnten Vorlage des Prä¬
sidenten Th. Roosevelt über den Bau von vier Linienschiffen ersten Ranges und
mit den Befestigungen auf den Philippinen wendet die Union ihre strategische
Front nach Westen. Zugleich scheint sich aber die Welt des äußersten Ostens,
die mongolische Welt, sogar in sich selbst zu spalten. Die Japaner meinten nach
ihren mandschurischen Siegen China unter eine Art von Vormundschaft nehmen zu
können, und japanische Jnstruktoren, japanische Waffen, japanische Reglements be¬
gannen in der Tat die europäischen zu verdrängen. Jetzt aber zeigt sich in China
eine breite Volksbewegung gegen diesen japanischen Einfluß vor allem in dem
Boykott japanischer Waren, die Japan höchst empfindlich trifft, und dahinter steht
doch wohl der zähe Stolz der Chinesen auf ihre uralte Kultur, von der die
Japaner jahrhundertelang völlig abhängig gewesen sind. Japan aber hält nur


Maßgebliches und Unmaßgebliches

7. Mai, umgeben von den bedeutendsten deutschen Bundesfürsten, den greisen Kaiser
Franz Joseph zu seinem sechzigjährigen Negierungsjubilänm zu begrüßen. Gewiß
ein einziges Schauspiel, diese Versammlung deutscher Fürsten in Wien, da doch
Österreich nicht zum Deutschen Reich gehört, und doch nicht nur eine persönliche
Huldigung für den Monarchen, der in seiner Person in allem Wechsel der Be¬
gebenheiten, allen innern Umwälzungen und Feindseligkeiten zum Trotz, die Einheit
seines weiten bnntgemischten Reichs vom Bodensee bis an die Karpaten, vom Erz¬
gebirge bis an die Adria vertritt und der lebendige Mittelpunkt aller seiner Völker
geblieben ist, sondern auch eine großartige Kundgebung für das unlösliche Bundes-
und Vertrauensverhältnis, das zwischen den beiden großen germanischen Reichen Mittel¬
europas besteht, und das seine beste Kraft findet in dem innerlichen Bedürfnis der Völker
und in ihrer innigen Kulturgemeinschaft, nicht nur in politischen Erwägungen.
Niemals hat ihr Bündnis so fest gestanden wie heute, wo Österreich seit mehr als
vierzig Jahren seine Stellung im alten Deutschen Bunde aufgegeben und damit
jede Veranlassung zu den alten Rivalitäten beseitigt hat, das Deutsche Reich sich
aber von dem internationalen Hader der Habsburgischen Völker fern hält.

Wenn der Dreibund die feste Grundlage der europäischen Staatengemeinschaft
und die Bürgschaft des europäischen Friedens ist, so zeigen die Verträge zwischen
den Ost- und Nordseemächten und die freundlichen Beziehungen zwischen den andern
Mächten, die sich in mannigfachen Verschlingungen bewegen und alte Gegensätze
wirklich oder scheinbar auflösen, die den Erdteil beherrschenden friedlichen Tendenzen.
Auch unser Verhältnis zu Frankreich ist trotz Marokko davon ergriffen. Nicht nur
so manche persönliche Berührungen zwischen gebildeten Kreisen beider Völker be¬
zeugen dies, sondern auch das neue Abkommen mit Frankreich über die Abgrenzung
zwischen Kcimernn und dem französischen Kongogebiet vom 18. April, das uns
einen breiten Zugang zum Senga und damit zum Kongobecken eröffnet. Das trifft
fast zusammen mit dem fünfundzwanzigjährigen Jubiläum der deutschen Kolonial¬
politik; am 1. Mai 1883 schloß Lüderitzens Bevollmächtigter. Heinrich Vogelsang,
in Bethanien den entscheidenden Vertrag, der ein Gebiet von neunhundert Geviert¬
meilen für Deutschland erwarb, der Anfang unsrer mit schweren Opfern an Gut
und Blut endlich gesicherten südwestafrikanischen Kolonie.

Inzwischen steigt im fernen Osten an den Küsten des Großen Ozeans ein
unvermeidlicher Konflikt langsam herauf. Es ist zunächst der uralte Rassengegensatz
zwischen den Ariern und der gelben mongolischen Rasse, der hier in dem Ver¬
hältnis der amerikanischen Union und Japans wieder zutage tritt, der sich zunächst
in der Einwandrungsfrage gezeigt hat, und den keine politische Kunst beseitigen
kann, weil er in den tiefsten Empfindungen der Völker begründet ist. Mit der
Fahrt des weitaus größten Teils der nordamerikanischen Schlachtflotte nach Kali¬
fornien, mit der wiederholten, zunächst freilich noch abgelehnten Vorlage des Prä¬
sidenten Th. Roosevelt über den Bau von vier Linienschiffen ersten Ranges und
mit den Befestigungen auf den Philippinen wendet die Union ihre strategische
Front nach Westen. Zugleich scheint sich aber die Welt des äußersten Ostens,
die mongolische Welt, sogar in sich selbst zu spalten. Die Japaner meinten nach
ihren mandschurischen Siegen China unter eine Art von Vormundschaft nehmen zu
können, und japanische Jnstruktoren, japanische Waffen, japanische Reglements be¬
gannen in der Tat die europäischen zu verdrängen. Jetzt aber zeigt sich in China
eine breite Volksbewegung gegen diesen japanischen Einfluß vor allem in dem
Boykott japanischer Waren, die Japan höchst empfindlich trifft, und dahinter steht
doch wohl der zähe Stolz der Chinesen auf ihre uralte Kultur, von der die
Japaner jahrhundertelang völlig abhängig gewesen sind. Japan aber hält nur


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311740/302>, abgerufen am 05.07.2024.