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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Ver Marquis von "Larabas

übergetreten. Vor der Geburt ihres Kindes hatte sie zum Herrn gebetet und ge-
lobt, daß sie, wenn es ein Knabe werden und er am Leben bleiben würde und sie
ebenfalls am Leben bliebe, den Rest ihres Lebens hindurch nur dem Herrn dienen
und ihren Knaben zu einem recht in Gott lebenden Kinde erziehen, ihn fern von
aller Sünde der Welt halten werde. Sie bekam das Kind, es war ein Knabe,
der lebte, und sie blieb ebenfalls leben; zugleich kam Kalks Pflegemutter, das ka¬
tholische Fräulein, nach Steensgaard, um das Ehepaar zu besuchen. Ihr folgte ein
junger Geistlicher von der feinen, liebenswürdigen und hochgebildeten Art, die die
Kirche für ihre Pionierarbeit im Norden benutzt. Er hatte den Auftrag, seiner
Kirche in dieser Gegend den Weg zu einer Kapelle für die Hauptstadt zu bahnen,
und er bediente sich hierbei einer so schönen, fashionabeln und bußfertigen Sünderin
wie der Baronesse Wildenbrück, die nun nach einem bewegten Leben Trost in dem
großen Mutterschoße suchte.

Kalt und der Pater machten zusammen Geschäfte, und der Geistliche wurde
von der Schönheit der jungen Frau geschlagen. So licht, zart und bleich, wie sie
war, glich sie einem Heiligenbilde von Filippo Lippi, Vater und Sohn -- ihr
Haar war fein und goldig, ihre Augen klar und wehmütig; sie war im Zuge, ihr
Versprechen einzulösen, und kramte in ihren Erinnerungen an Balslers Biblische
Geschichte und an dessen Katechismus mit Weglassung der verwirrenden Schrift¬
steller.

Kalks Pflegemutter und der Pater geleiteten sie zu andern Wegen hin, an
der Nase des Oberpfarrers von Fuglebäck vorbei, der sich, wie sie sagten, besser
auf Zehntabgaben an Getreide und die der Kirche gelieferten Garben verstand als
auf Seelsorge. Das junge Weib wurde glücklich. Ihre schönsten Erinnerungen
bildeten ihre Sünde, und ihr Leben war jetzt dem Zweck geweiht, diese Sünde ab-
zubeten und zu deren Vergebung gute Taten zu verrichten. Und gerade deshalb
durfte sie sich ihren wehmütigen Erinnerungen an ihre Sünde hingeben, hoffnungs¬
voll in die Zukunft schauen und lieb gegen alle sein, am liebsten gegen das schöne
kleine Kind, das ein rechtmäßiges Erinnerungsstück an ihre Sünde war.

In dieser träumenden Askese fand sie Frieden und Lebenskraft. Kalt sah es
rin an und sagte nichts dazu. Er war in seinem Hause immer noch der stille,
freundliche Junggeselle, der der jungen Dame, die dort ihre Wohnung aufgeschlagen
hatte, alles zurechtzulegen suchte. Auch ihr Zusammenleben harmonierte mit den
Vorschriften der Kirche, ja es überbot diese sogar.

Der Arzt jener Gegend schmunzelte darüber ein wenig; er befürchtete Grillen-
fängereien, doch Kalt zuckte die Achseln. Liebster Doktor, sagte er, sie ist glücklich.
Das Glück, das man in der Religion findet, ist zweifellos das sicherste und dauer¬
hafteste von allem menschlichen Glück. Und der römisch-katholische Glaube ist in
dieser Hinsicht unserm einheimischen weit überlegen. Ich könnte mir sehr gut ein
Leben in diesem aristokratischen Gottesreiche vorstellen, worin selbst für einen Erz-
demokraten wie den Apostel Jakobus Platz und sogar ein guter Platz übrig ist. Ich
könnte mir sehr gut denken, daß ich alle Handlungen mit vollem Ernst verrichtete.
Unsern eignen, praktischen, lutherisch-evangelischen Glauben dagegen habe ich mir,
soweit ich zurückdenken kann, prinzipmäßig vom Leibe gehalten. Außerdem, mein
Verehrtester, sind diese beiden derselben Wurzel entsprossenen Lebensauffassungen
von diametral entgegengesetzter Wirkung auf die Weiber. Schauen Sie nach, und
Sie werden immer bestätigt finden, daß eine streng orthodox glaubende katholische
Frau ein Engel auf Erden, ein Schatz für ihr Heim ist -- natürlich, wenn sie es mit
dem Glauben ernst nimmt --, ein orthodoxes und protestantisch-heiliges Weib da¬
gegen ist in neunundneunzig von hundert Fällen ein wahres Kreuz für das Haus;


Ver Marquis von «Larabas

übergetreten. Vor der Geburt ihres Kindes hatte sie zum Herrn gebetet und ge-
lobt, daß sie, wenn es ein Knabe werden und er am Leben bleiben würde und sie
ebenfalls am Leben bliebe, den Rest ihres Lebens hindurch nur dem Herrn dienen
und ihren Knaben zu einem recht in Gott lebenden Kinde erziehen, ihn fern von
aller Sünde der Welt halten werde. Sie bekam das Kind, es war ein Knabe,
der lebte, und sie blieb ebenfalls leben; zugleich kam Kalks Pflegemutter, das ka¬
tholische Fräulein, nach Steensgaard, um das Ehepaar zu besuchen. Ihr folgte ein
junger Geistlicher von der feinen, liebenswürdigen und hochgebildeten Art, die die
Kirche für ihre Pionierarbeit im Norden benutzt. Er hatte den Auftrag, seiner
Kirche in dieser Gegend den Weg zu einer Kapelle für die Hauptstadt zu bahnen,
und er bediente sich hierbei einer so schönen, fashionabeln und bußfertigen Sünderin
wie der Baronesse Wildenbrück, die nun nach einem bewegten Leben Trost in dem
großen Mutterschoße suchte.

Kalt und der Pater machten zusammen Geschäfte, und der Geistliche wurde
von der Schönheit der jungen Frau geschlagen. So licht, zart und bleich, wie sie
war, glich sie einem Heiligenbilde von Filippo Lippi, Vater und Sohn — ihr
Haar war fein und goldig, ihre Augen klar und wehmütig; sie war im Zuge, ihr
Versprechen einzulösen, und kramte in ihren Erinnerungen an Balslers Biblische
Geschichte und an dessen Katechismus mit Weglassung der verwirrenden Schrift¬
steller.

Kalks Pflegemutter und der Pater geleiteten sie zu andern Wegen hin, an
der Nase des Oberpfarrers von Fuglebäck vorbei, der sich, wie sie sagten, besser
auf Zehntabgaben an Getreide und die der Kirche gelieferten Garben verstand als
auf Seelsorge. Das junge Weib wurde glücklich. Ihre schönsten Erinnerungen
bildeten ihre Sünde, und ihr Leben war jetzt dem Zweck geweiht, diese Sünde ab-
zubeten und zu deren Vergebung gute Taten zu verrichten. Und gerade deshalb
durfte sie sich ihren wehmütigen Erinnerungen an ihre Sünde hingeben, hoffnungs¬
voll in die Zukunft schauen und lieb gegen alle sein, am liebsten gegen das schöne
kleine Kind, das ein rechtmäßiges Erinnerungsstück an ihre Sünde war.

In dieser träumenden Askese fand sie Frieden und Lebenskraft. Kalt sah es
rin an und sagte nichts dazu. Er war in seinem Hause immer noch der stille,
freundliche Junggeselle, der der jungen Dame, die dort ihre Wohnung aufgeschlagen
hatte, alles zurechtzulegen suchte. Auch ihr Zusammenleben harmonierte mit den
Vorschriften der Kirche, ja es überbot diese sogar.

Der Arzt jener Gegend schmunzelte darüber ein wenig; er befürchtete Grillen-
fängereien, doch Kalt zuckte die Achseln. Liebster Doktor, sagte er, sie ist glücklich.
Das Glück, das man in der Religion findet, ist zweifellos das sicherste und dauer¬
hafteste von allem menschlichen Glück. Und der römisch-katholische Glaube ist in
dieser Hinsicht unserm einheimischen weit überlegen. Ich könnte mir sehr gut ein
Leben in diesem aristokratischen Gottesreiche vorstellen, worin selbst für einen Erz-
demokraten wie den Apostel Jakobus Platz und sogar ein guter Platz übrig ist. Ich
könnte mir sehr gut denken, daß ich alle Handlungen mit vollem Ernst verrichtete.
Unsern eignen, praktischen, lutherisch-evangelischen Glauben dagegen habe ich mir,
soweit ich zurückdenken kann, prinzipmäßig vom Leibe gehalten. Außerdem, mein
Verehrtester, sind diese beiden derselben Wurzel entsprossenen Lebensauffassungen
von diametral entgegengesetzter Wirkung auf die Weiber. Schauen Sie nach, und
Sie werden immer bestätigt finden, daß eine streng orthodox glaubende katholische
Frau ein Engel auf Erden, ein Schatz für ihr Heim ist — natürlich, wenn sie es mit
dem Glauben ernst nimmt —, ein orthodoxes und protestantisch-heiliges Weib da¬
gegen ist in neunundneunzig von hundert Fällen ein wahres Kreuz für das Haus;


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[0592] Ver Marquis von «Larabas übergetreten. Vor der Geburt ihres Kindes hatte sie zum Herrn gebetet und ge- lobt, daß sie, wenn es ein Knabe werden und er am Leben bleiben würde und sie ebenfalls am Leben bliebe, den Rest ihres Lebens hindurch nur dem Herrn dienen und ihren Knaben zu einem recht in Gott lebenden Kinde erziehen, ihn fern von aller Sünde der Welt halten werde. Sie bekam das Kind, es war ein Knabe, der lebte, und sie blieb ebenfalls leben; zugleich kam Kalks Pflegemutter, das ka¬ tholische Fräulein, nach Steensgaard, um das Ehepaar zu besuchen. Ihr folgte ein junger Geistlicher von der feinen, liebenswürdigen und hochgebildeten Art, die die Kirche für ihre Pionierarbeit im Norden benutzt. Er hatte den Auftrag, seiner Kirche in dieser Gegend den Weg zu einer Kapelle für die Hauptstadt zu bahnen, und er bediente sich hierbei einer so schönen, fashionabeln und bußfertigen Sünderin wie der Baronesse Wildenbrück, die nun nach einem bewegten Leben Trost in dem großen Mutterschoße suchte. Kalt und der Pater machten zusammen Geschäfte, und der Geistliche wurde von der Schönheit der jungen Frau geschlagen. So licht, zart und bleich, wie sie war, glich sie einem Heiligenbilde von Filippo Lippi, Vater und Sohn — ihr Haar war fein und goldig, ihre Augen klar und wehmütig; sie war im Zuge, ihr Versprechen einzulösen, und kramte in ihren Erinnerungen an Balslers Biblische Geschichte und an dessen Katechismus mit Weglassung der verwirrenden Schrift¬ steller. Kalks Pflegemutter und der Pater geleiteten sie zu andern Wegen hin, an der Nase des Oberpfarrers von Fuglebäck vorbei, der sich, wie sie sagten, besser auf Zehntabgaben an Getreide und die der Kirche gelieferten Garben verstand als auf Seelsorge. Das junge Weib wurde glücklich. Ihre schönsten Erinnerungen bildeten ihre Sünde, und ihr Leben war jetzt dem Zweck geweiht, diese Sünde ab- zubeten und zu deren Vergebung gute Taten zu verrichten. Und gerade deshalb durfte sie sich ihren wehmütigen Erinnerungen an ihre Sünde hingeben, hoffnungs¬ voll in die Zukunft schauen und lieb gegen alle sein, am liebsten gegen das schöne kleine Kind, das ein rechtmäßiges Erinnerungsstück an ihre Sünde war. In dieser träumenden Askese fand sie Frieden und Lebenskraft. Kalt sah es rin an und sagte nichts dazu. Er war in seinem Hause immer noch der stille, freundliche Junggeselle, der der jungen Dame, die dort ihre Wohnung aufgeschlagen hatte, alles zurechtzulegen suchte. Auch ihr Zusammenleben harmonierte mit den Vorschriften der Kirche, ja es überbot diese sogar. Der Arzt jener Gegend schmunzelte darüber ein wenig; er befürchtete Grillen- fängereien, doch Kalt zuckte die Achseln. Liebster Doktor, sagte er, sie ist glücklich. Das Glück, das man in der Religion findet, ist zweifellos das sicherste und dauer¬ hafteste von allem menschlichen Glück. Und der römisch-katholische Glaube ist in dieser Hinsicht unserm einheimischen weit überlegen. Ich könnte mir sehr gut ein Leben in diesem aristokratischen Gottesreiche vorstellen, worin selbst für einen Erz- demokraten wie den Apostel Jakobus Platz und sogar ein guter Platz übrig ist. Ich könnte mir sehr gut denken, daß ich alle Handlungen mit vollem Ernst verrichtete. Unsern eignen, praktischen, lutherisch-evangelischen Glauben dagegen habe ich mir, soweit ich zurückdenken kann, prinzipmäßig vom Leibe gehalten. Außerdem, mein Verehrtester, sind diese beiden derselben Wurzel entsprossenen Lebensauffassungen von diametral entgegengesetzter Wirkung auf die Weiber. Schauen Sie nach, und Sie werden immer bestätigt finden, daß eine streng orthodox glaubende katholische Frau ein Engel auf Erden, ein Schatz für ihr Heim ist — natürlich, wenn sie es mit dem Glauben ernst nimmt —, ein orthodoxes und protestantisch-heiliges Weib da¬ gegen ist in neunundneunzig von hundert Fällen ein wahres Kreuz für das Haus;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/592>, abgerufen am 22.07.2024.