Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Marquis von Larabas

Frau, Ihr Mann weiß, daß er einen Freund in mir hat, und Sie mögen wissen,
daß Sie einen Bewunderer in mir haben, der bereit ist, Ihnen und Ihrem Hause
ein Freund zu sein. Ich kenne ihn, ich sehe Ihre Schönheit und Ihren Liebreiz.
Davor beuge ich mich und wünsche Ihnen beiden Glück und Segen. ,,

Mehr sagte der Kammerherr nicht, aber ein Kammerherr braucht auch nicht
mehr zu sagen, und der alte, gutherzige Vater Amthor war ganz benommen von
all der Ehre.

Der Reisende, der eine prachtvolle Silberjardiniere -- Onkel Emils Hochzeits¬
geschenk -- taxierte, freute sich schon im stillen darauf, wie er seinen hochmütigen
Schwager damit ärgern werde, daß sich dieser ein richtiges Fest hatte entgehn lassen.

Dann wurden Reden gehalten, als wäre es die Hochzeit eines Erbherzogs.
Die alte Frau Amthor weinte nach der Mahlzeit und streichelte ihrer Tochter das
lichte Haar: Ach, Helgacheu, wenn ihr euch bloß noch einen Prediger geleistet hättet,
dann wäre es ganz so gewesen, wie es müßte.

Der Sachanwalt, dem der Kamm geschwollen war, redete ub und zu ein paar
Flausen über gewisse Dinge, wurde aber vom Onkel Emil in Schach gehalten.
Einem Kammerherrn von Onkel Emils Größe gegenüber war der dekorierte Frei¬
heitsmann nnr schwach. Aber alle waren darin einig, daß auch nicht das Geringste
an dem Feste fehlte. Im Grunde genommen fehlte vielleicht bloß das Wichtigste!
Zeitig brach man ans.

Die Brautnacht verlebte das Paar in einem Kopenhagner Hotel, dessen Personal
uicht ahnte, daß es Neuvermählte waren, die ihr junges Glück in drei nebeneinander
liegenden Zimmern der Beletage verbargen. Kalt hatte zwei Schlafzimmer verlangt.

Zeremoniell und ergebungsvoll führte er seine junge Gattin in das für sie
bestimmte mittlere Gemach.

Helga, sagte er, ich nenne dich fortan Helga. Du bist nun meine Frau; das
bedeutet eine Stellung, die für dich nur Rechte, keine Pflichten mit sich führt.
Wenn die Zeit naht, dann ziehn wir nach Steensgaard hinüber. Vor der Zeit soll
Jörgen nichts davon erfahren, was geschehn ist. Der Kammerherr hat mir ver¬
sprochen zu schweigen, und zu Hause weiß niemand etwas davon.

Sie schaute ihn ein, und Tränen brachen aus ihren Augen. Gib mir ein Versprechen,
ein heiliges Versprechen, gelobe mir, daß du ihm niemals etwas zuleide tun wirst.

Kalt schwieg. Versprichst du es? fragte sie wieder und ergriff seine Hand.

Um deinetwillen, ja! sagte er. Dann beugte er sich und küßte ihre Hand.

Die Tränen verschleierten ihren Blick, und als sie den Kopf hob, war er weg.
Lange stand sie am Fenster und starrte in die lichte Nacht hinaus, in der das
Großstadtleben in den hell erleuchteten Straßen lärmte und die elektrischen Ungetüme
donnernd über den großen Platz mit den grünen Bäumen jagten. Da war es ihr,
als stiege ans dem Getümmel der Großstadt ihr neues Heim empor: Steensgaard,
von der Brücke aus gesehn, vor der die Verwalterwohnung lag; dort oben wähnte
sie den roten Giebel des Schlosses zu schauen, und unter diesem ... da starrten sie
ihr entgegen wie zwei große leere Augen: die Fenster seines Zimmers, wo sie vor
zwei Jahren -- zwei kurzen Jahren so unsäglich glücklich gewesen war.

Wie, wenn sie nun in diese neue Heimat zog? Wenn er dann später käme?
O, fast wünschte sie, daß er niemals kommen möge. Und dennoch wünschte sie es
innig. Vor ihrem Bett, das weiß und schimmernd im Sonimernachtsscheine dastand,
sank sie in die Knie, und dann betete sie alle Gebete aus ihrer Kindheit durch; sie
betete um Vergebung aller Sünden und Übertretungen und um Vergebung der nnr
bürgerlichen Trauung; sie betete, während die Stunden verstrichen, und der Lärm
der Großstadt sich legte.


Der Marquis von Larabas

Frau, Ihr Mann weiß, daß er einen Freund in mir hat, und Sie mögen wissen,
daß Sie einen Bewunderer in mir haben, der bereit ist, Ihnen und Ihrem Hause
ein Freund zu sein. Ich kenne ihn, ich sehe Ihre Schönheit und Ihren Liebreiz.
Davor beuge ich mich und wünsche Ihnen beiden Glück und Segen. ,,

Mehr sagte der Kammerherr nicht, aber ein Kammerherr braucht auch nicht
mehr zu sagen, und der alte, gutherzige Vater Amthor war ganz benommen von
all der Ehre.

Der Reisende, der eine prachtvolle Silberjardiniere — Onkel Emils Hochzeits¬
geschenk — taxierte, freute sich schon im stillen darauf, wie er seinen hochmütigen
Schwager damit ärgern werde, daß sich dieser ein richtiges Fest hatte entgehn lassen.

Dann wurden Reden gehalten, als wäre es die Hochzeit eines Erbherzogs.
Die alte Frau Amthor weinte nach der Mahlzeit und streichelte ihrer Tochter das
lichte Haar: Ach, Helgacheu, wenn ihr euch bloß noch einen Prediger geleistet hättet,
dann wäre es ganz so gewesen, wie es müßte.

Der Sachanwalt, dem der Kamm geschwollen war, redete ub und zu ein paar
Flausen über gewisse Dinge, wurde aber vom Onkel Emil in Schach gehalten.
Einem Kammerherrn von Onkel Emils Größe gegenüber war der dekorierte Frei¬
heitsmann nnr schwach. Aber alle waren darin einig, daß auch nicht das Geringste
an dem Feste fehlte. Im Grunde genommen fehlte vielleicht bloß das Wichtigste!
Zeitig brach man ans.

Die Brautnacht verlebte das Paar in einem Kopenhagner Hotel, dessen Personal
uicht ahnte, daß es Neuvermählte waren, die ihr junges Glück in drei nebeneinander
liegenden Zimmern der Beletage verbargen. Kalt hatte zwei Schlafzimmer verlangt.

Zeremoniell und ergebungsvoll führte er seine junge Gattin in das für sie
bestimmte mittlere Gemach.

Helga, sagte er, ich nenne dich fortan Helga. Du bist nun meine Frau; das
bedeutet eine Stellung, die für dich nur Rechte, keine Pflichten mit sich führt.
Wenn die Zeit naht, dann ziehn wir nach Steensgaard hinüber. Vor der Zeit soll
Jörgen nichts davon erfahren, was geschehn ist. Der Kammerherr hat mir ver¬
sprochen zu schweigen, und zu Hause weiß niemand etwas davon.

Sie schaute ihn ein, und Tränen brachen aus ihren Augen. Gib mir ein Versprechen,
ein heiliges Versprechen, gelobe mir, daß du ihm niemals etwas zuleide tun wirst.

Kalt schwieg. Versprichst du es? fragte sie wieder und ergriff seine Hand.

Um deinetwillen, ja! sagte er. Dann beugte er sich und küßte ihre Hand.

Die Tränen verschleierten ihren Blick, und als sie den Kopf hob, war er weg.
Lange stand sie am Fenster und starrte in die lichte Nacht hinaus, in der das
Großstadtleben in den hell erleuchteten Straßen lärmte und die elektrischen Ungetüme
donnernd über den großen Platz mit den grünen Bäumen jagten. Da war es ihr,
als stiege ans dem Getümmel der Großstadt ihr neues Heim empor: Steensgaard,
von der Brücke aus gesehn, vor der die Verwalterwohnung lag; dort oben wähnte
sie den roten Giebel des Schlosses zu schauen, und unter diesem ... da starrten sie
ihr entgegen wie zwei große leere Augen: die Fenster seines Zimmers, wo sie vor
zwei Jahren — zwei kurzen Jahren so unsäglich glücklich gewesen war.

Wie, wenn sie nun in diese neue Heimat zog? Wenn er dann später käme?
O, fast wünschte sie, daß er niemals kommen möge. Und dennoch wünschte sie es
innig. Vor ihrem Bett, das weiß und schimmernd im Sonimernachtsscheine dastand,
sank sie in die Knie, und dann betete sie alle Gebete aus ihrer Kindheit durch; sie
betete um Vergebung aller Sünden und Übertretungen und um Vergebung der nnr
bürgerlichen Trauung; sie betete, während die Stunden verstrichen, und der Lärm
der Großstadt sich legte.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0546" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/311627"/>
            <fw type="header" place="top"> Der Marquis von Larabas</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2606" prev="#ID_2605"> Frau, Ihr Mann weiß, daß er einen Freund in mir hat, und Sie mögen wissen,<lb/>
daß Sie einen Bewunderer in mir haben, der bereit ist, Ihnen und Ihrem Hause<lb/>
ein Freund zu sein. Ich kenne ihn, ich sehe Ihre Schönheit und Ihren Liebreiz.<lb/>
Davor beuge ich mich und wünsche Ihnen beiden Glück und Segen. ,,</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2607"> Mehr sagte der Kammerherr nicht, aber ein Kammerherr braucht auch nicht<lb/>
mehr zu sagen, und der alte, gutherzige Vater Amthor war ganz benommen von<lb/>
all der Ehre.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2608"> Der Reisende, der eine prachtvolle Silberjardiniere &#x2014; Onkel Emils Hochzeits¬<lb/>
geschenk &#x2014; taxierte, freute sich schon im stillen darauf, wie er seinen hochmütigen<lb/>
Schwager damit ärgern werde, daß sich dieser ein richtiges Fest hatte entgehn lassen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2609"> Dann wurden Reden gehalten, als wäre es die Hochzeit eines Erbherzogs.<lb/>
Die alte Frau Amthor weinte nach der Mahlzeit und streichelte ihrer Tochter das<lb/>
lichte Haar: Ach, Helgacheu, wenn ihr euch bloß noch einen Prediger geleistet hättet,<lb/>
dann wäre es ganz so gewesen, wie es müßte.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2610"> Der Sachanwalt, dem der Kamm geschwollen war, redete ub und zu ein paar<lb/>
Flausen über gewisse Dinge, wurde aber vom Onkel Emil in Schach gehalten.<lb/>
Einem Kammerherrn von Onkel Emils Größe gegenüber war der dekorierte Frei¬<lb/>
heitsmann nnr schwach. Aber alle waren darin einig, daß auch nicht das Geringste<lb/>
an dem Feste fehlte. Im Grunde genommen fehlte vielleicht bloß das Wichtigste!<lb/>
Zeitig brach man ans.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2611"> Die Brautnacht verlebte das Paar in einem Kopenhagner Hotel, dessen Personal<lb/>
uicht ahnte, daß es Neuvermählte waren, die ihr junges Glück in drei nebeneinander<lb/>
liegenden Zimmern der Beletage verbargen. Kalt hatte zwei Schlafzimmer verlangt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2612"> Zeremoniell und ergebungsvoll führte er seine junge Gattin in das für sie<lb/>
bestimmte mittlere Gemach.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2613"> Helga, sagte er, ich nenne dich fortan Helga. Du bist nun meine Frau; das<lb/>
bedeutet eine Stellung, die für dich nur Rechte, keine Pflichten mit sich führt.<lb/>
Wenn die Zeit naht, dann ziehn wir nach Steensgaard hinüber. Vor der Zeit soll<lb/>
Jörgen nichts davon erfahren, was geschehn ist. Der Kammerherr hat mir ver¬<lb/>
sprochen zu schweigen, und zu Hause weiß niemand etwas davon.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2614"> Sie schaute ihn ein, und Tränen brachen aus ihren Augen. Gib mir ein Versprechen,<lb/>
ein heiliges Versprechen, gelobe mir, daß du ihm niemals etwas zuleide tun wirst.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2615"> Kalt schwieg. Versprichst du es? fragte sie wieder und ergriff seine Hand.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2616"> Um deinetwillen, ja! sagte er. Dann beugte er sich und küßte ihre Hand.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2617"> Die Tränen verschleierten ihren Blick, und als sie den Kopf hob, war er weg.<lb/>
Lange stand sie am Fenster und starrte in die lichte Nacht hinaus, in der das<lb/>
Großstadtleben in den hell erleuchteten Straßen lärmte und die elektrischen Ungetüme<lb/>
donnernd über den großen Platz mit den grünen Bäumen jagten. Da war es ihr,<lb/>
als stiege ans dem Getümmel der Großstadt ihr neues Heim empor: Steensgaard,<lb/>
von der Brücke aus gesehn, vor der die Verwalterwohnung lag; dort oben wähnte<lb/>
sie den roten Giebel des Schlosses zu schauen, und unter diesem ... da starrten sie<lb/>
ihr entgegen wie zwei große leere Augen: die Fenster seines Zimmers, wo sie vor<lb/>
zwei Jahren &#x2014; zwei kurzen Jahren so unsäglich glücklich gewesen war.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2618"> Wie, wenn sie nun in diese neue Heimat zog? Wenn er dann später käme?<lb/>
O, fast wünschte sie, daß er niemals kommen möge. Und dennoch wünschte sie es<lb/>
innig. Vor ihrem Bett, das weiß und schimmernd im Sonimernachtsscheine dastand,<lb/>
sank sie in die Knie, und dann betete sie alle Gebete aus ihrer Kindheit durch; sie<lb/>
betete um Vergebung aller Sünden und Übertretungen und um Vergebung der nnr<lb/>
bürgerlichen Trauung; sie betete, während die Stunden verstrichen, und der Lärm<lb/>
der Großstadt sich legte.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0546] Der Marquis von Larabas Frau, Ihr Mann weiß, daß er einen Freund in mir hat, und Sie mögen wissen, daß Sie einen Bewunderer in mir haben, der bereit ist, Ihnen und Ihrem Hause ein Freund zu sein. Ich kenne ihn, ich sehe Ihre Schönheit und Ihren Liebreiz. Davor beuge ich mich und wünsche Ihnen beiden Glück und Segen. ,, Mehr sagte der Kammerherr nicht, aber ein Kammerherr braucht auch nicht mehr zu sagen, und der alte, gutherzige Vater Amthor war ganz benommen von all der Ehre. Der Reisende, der eine prachtvolle Silberjardiniere — Onkel Emils Hochzeits¬ geschenk — taxierte, freute sich schon im stillen darauf, wie er seinen hochmütigen Schwager damit ärgern werde, daß sich dieser ein richtiges Fest hatte entgehn lassen. Dann wurden Reden gehalten, als wäre es die Hochzeit eines Erbherzogs. Die alte Frau Amthor weinte nach der Mahlzeit und streichelte ihrer Tochter das lichte Haar: Ach, Helgacheu, wenn ihr euch bloß noch einen Prediger geleistet hättet, dann wäre es ganz so gewesen, wie es müßte. Der Sachanwalt, dem der Kamm geschwollen war, redete ub und zu ein paar Flausen über gewisse Dinge, wurde aber vom Onkel Emil in Schach gehalten. Einem Kammerherrn von Onkel Emils Größe gegenüber war der dekorierte Frei¬ heitsmann nnr schwach. Aber alle waren darin einig, daß auch nicht das Geringste an dem Feste fehlte. Im Grunde genommen fehlte vielleicht bloß das Wichtigste! Zeitig brach man ans. Die Brautnacht verlebte das Paar in einem Kopenhagner Hotel, dessen Personal uicht ahnte, daß es Neuvermählte waren, die ihr junges Glück in drei nebeneinander liegenden Zimmern der Beletage verbargen. Kalt hatte zwei Schlafzimmer verlangt. Zeremoniell und ergebungsvoll führte er seine junge Gattin in das für sie bestimmte mittlere Gemach. Helga, sagte er, ich nenne dich fortan Helga. Du bist nun meine Frau; das bedeutet eine Stellung, die für dich nur Rechte, keine Pflichten mit sich führt. Wenn die Zeit naht, dann ziehn wir nach Steensgaard hinüber. Vor der Zeit soll Jörgen nichts davon erfahren, was geschehn ist. Der Kammerherr hat mir ver¬ sprochen zu schweigen, und zu Hause weiß niemand etwas davon. Sie schaute ihn ein, und Tränen brachen aus ihren Augen. Gib mir ein Versprechen, ein heiliges Versprechen, gelobe mir, daß du ihm niemals etwas zuleide tun wirst. Kalt schwieg. Versprichst du es? fragte sie wieder und ergriff seine Hand. Um deinetwillen, ja! sagte er. Dann beugte er sich und küßte ihre Hand. Die Tränen verschleierten ihren Blick, und als sie den Kopf hob, war er weg. Lange stand sie am Fenster und starrte in die lichte Nacht hinaus, in der das Großstadtleben in den hell erleuchteten Straßen lärmte und die elektrischen Ungetüme donnernd über den großen Platz mit den grünen Bäumen jagten. Da war es ihr, als stiege ans dem Getümmel der Großstadt ihr neues Heim empor: Steensgaard, von der Brücke aus gesehn, vor der die Verwalterwohnung lag; dort oben wähnte sie den roten Giebel des Schlosses zu schauen, und unter diesem ... da starrten sie ihr entgegen wie zwei große leere Augen: die Fenster seines Zimmers, wo sie vor zwei Jahren — zwei kurzen Jahren so unsäglich glücklich gewesen war. Wie, wenn sie nun in diese neue Heimat zog? Wenn er dann später käme? O, fast wünschte sie, daß er niemals kommen möge. Und dennoch wünschte sie es innig. Vor ihrem Bett, das weiß und schimmernd im Sonimernachtsscheine dastand, sank sie in die Knie, und dann betete sie alle Gebete aus ihrer Kindheit durch; sie betete um Vergebung aller Sünden und Übertretungen und um Vergebung der nnr bürgerlichen Trauung; sie betete, während die Stunden verstrichen, und der Lärm der Großstadt sich legte.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/546
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/546>, abgerufen am 22.07.2024.