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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Theodor Lindners Weltgeschichte

Lamprecht lind von Belvw zu bezeichnen sind, identifizieren, wenngleich seine
Anschauungen, ganz folgerichtig durchgedacht, ihn eher der Lamprechtschen als
der Belowscheu Auffassung näher stehend erscheinen lassen. Dem entsprechend er¬
kennt er auch, in wohltuendem Gegensatze zu manchem, in bedauerlich scharfer und
ins Persönliche hineinspielender Form unternommnen Angriffe gegen Lamprecht,
dessen Verdienste um die Aufstellung neuer Probleme und um eine tiefere Auf¬
fassung der Geschichte durchaus gerecht und unbefangen an, ohne sich aller¬
dings den Ergebnissen der Lamprechtschen Anschauungen, namentlich seiner
Gliederung der Geschichte in Kulturzeitalter anzuschließen. Dagegen ist sein
Begriff von der einheitlichen Entwicklung, die er der gesamten Weltgeschichte
zugrunde liegen läßt, in vielen Punkten der Lamprechtschen Auffassung durchaus
verwandt. In vielen, aber nicht in allen. Sein Entwicklungsbegriff ist in
mancher Hinsicht rein naturwissenschaftlich und nicht rein psychologisch (weder
sozial- noch individual-psychisch) gefaßt, wie er denn rin Vorliebe naturwissen¬
schaftliche Analogien mit großem Geschick und in außerordentlich charakteristischer
Weise zur Erklärung der geschichtlichen Entwicklung heranzieht, als deren
Grundursachen er die Einwirkungen der Natur auf der einen, die Handlungen
der Menschen ans der andern Seite bezeichnet. Man wird also seine Geschichts¬
auffassung am zweckmüßigsten als eine pshchophysische bezeichnen können.

Lindner hat die philosophischen Grundlagen dieser seiner Auffassung, deren
konsequente Durchführung seine große Darstellung der Weltgeschichte ist, in einer
besondern Schrift") dargelegt, die die theoretische Einleitung zu seiner Welt¬
geschichte bildet und in ihren wesentlichen Grundanschauungen in kurzer Zu¬
sammenfassung in einer Rektoratsrede von 1904 wiederholt wird."") Auch in
dieser philosophischen Grundlegung vermeidet er rein erkenntnistheoretische
Untersuchungen, wie sie in jenem Prinzipienstreite mit großer Heftigkeit ver¬
fochten werden, und verfährt im wesentlichen rein induktiv. Nicht Theorien will
er aufstellen und verteidigen, sondern hauptsächlich geschichtliche Erfahrung fest¬
stellen und durch sie Maßstäbe gewinnen für die Erkenntnis und Beurteilung
der geschichtlichen Entwicklung. Als das Hauptziel einer solchen entwicklungs-
geschichtlichen Darstellung erscheint ihm: "das heutige Sem aus seiner Ent¬
stehung zu erkläre""; denn "nicht dem, was war, sondern dem, was ist, gehörte
mein Interesse an", erklärt er im Borwort zum ersten Bande seiner Weltgeschichte,
und damit spricht er in schlichten Worten die tiefe, aber oft verkannte und selten
beachtete Wahrheit aus, daß auch die Geschichtschreibung, als Wissenschaft ge¬
nommen, von der Gegenwart auszugehn und nur das zu schildern hat, was
aus der Vergangenheit direkt oder indirekt in die Gegenwart und ihren geistigen




*) Th. Lindner, Geschichtsphilosophie. Das Wesen der geschichtlichen Entwicklung, Ein¬
leitung zu einer Weltgeschichte seit der Völkerwanderung, 1, Auflage, Stuttgart und Berlin, Cotta,
1901. 2, Auflage 1904,
*") Th. Lindner, Allgemeingeschichtlichc Entwicklung. Rede, gehalten bei", Antritt des
Rektorats am 12, Juli 1904, Stuttgart und Berlin, Cotta, 1904.
Theodor Lindners Weltgeschichte

Lamprecht lind von Belvw zu bezeichnen sind, identifizieren, wenngleich seine
Anschauungen, ganz folgerichtig durchgedacht, ihn eher der Lamprechtschen als
der Belowscheu Auffassung näher stehend erscheinen lassen. Dem entsprechend er¬
kennt er auch, in wohltuendem Gegensatze zu manchem, in bedauerlich scharfer und
ins Persönliche hineinspielender Form unternommnen Angriffe gegen Lamprecht,
dessen Verdienste um die Aufstellung neuer Probleme und um eine tiefere Auf¬
fassung der Geschichte durchaus gerecht und unbefangen an, ohne sich aller¬
dings den Ergebnissen der Lamprechtschen Anschauungen, namentlich seiner
Gliederung der Geschichte in Kulturzeitalter anzuschließen. Dagegen ist sein
Begriff von der einheitlichen Entwicklung, die er der gesamten Weltgeschichte
zugrunde liegen läßt, in vielen Punkten der Lamprechtschen Auffassung durchaus
verwandt. In vielen, aber nicht in allen. Sein Entwicklungsbegriff ist in
mancher Hinsicht rein naturwissenschaftlich und nicht rein psychologisch (weder
sozial- noch individual-psychisch) gefaßt, wie er denn rin Vorliebe naturwissen¬
schaftliche Analogien mit großem Geschick und in außerordentlich charakteristischer
Weise zur Erklärung der geschichtlichen Entwicklung heranzieht, als deren
Grundursachen er die Einwirkungen der Natur auf der einen, die Handlungen
der Menschen ans der andern Seite bezeichnet. Man wird also seine Geschichts¬
auffassung am zweckmüßigsten als eine pshchophysische bezeichnen können.

Lindner hat die philosophischen Grundlagen dieser seiner Auffassung, deren
konsequente Durchführung seine große Darstellung der Weltgeschichte ist, in einer
besondern Schrift") dargelegt, die die theoretische Einleitung zu seiner Welt¬
geschichte bildet und in ihren wesentlichen Grundanschauungen in kurzer Zu¬
sammenfassung in einer Rektoratsrede von 1904 wiederholt wird."") Auch in
dieser philosophischen Grundlegung vermeidet er rein erkenntnistheoretische
Untersuchungen, wie sie in jenem Prinzipienstreite mit großer Heftigkeit ver¬
fochten werden, und verfährt im wesentlichen rein induktiv. Nicht Theorien will
er aufstellen und verteidigen, sondern hauptsächlich geschichtliche Erfahrung fest¬
stellen und durch sie Maßstäbe gewinnen für die Erkenntnis und Beurteilung
der geschichtlichen Entwicklung. Als das Hauptziel einer solchen entwicklungs-
geschichtlichen Darstellung erscheint ihm: „das heutige Sem aus seiner Ent¬
stehung zu erkläre»"; denn „nicht dem, was war, sondern dem, was ist, gehörte
mein Interesse an", erklärt er im Borwort zum ersten Bande seiner Weltgeschichte,
und damit spricht er in schlichten Worten die tiefe, aber oft verkannte und selten
beachtete Wahrheit aus, daß auch die Geschichtschreibung, als Wissenschaft ge¬
nommen, von der Gegenwart auszugehn und nur das zu schildern hat, was
aus der Vergangenheit direkt oder indirekt in die Gegenwart und ihren geistigen




*) Th. Lindner, Geschichtsphilosophie. Das Wesen der geschichtlichen Entwicklung, Ein¬
leitung zu einer Weltgeschichte seit der Völkerwanderung, 1, Auflage, Stuttgart und Berlin, Cotta,
1901. 2, Auflage 1904,
*") Th. Lindner, Allgemeingeschichtlichc Entwicklung. Rede, gehalten bei», Antritt des
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[0464] Theodor Lindners Weltgeschichte Lamprecht lind von Belvw zu bezeichnen sind, identifizieren, wenngleich seine Anschauungen, ganz folgerichtig durchgedacht, ihn eher der Lamprechtschen als der Belowscheu Auffassung näher stehend erscheinen lassen. Dem entsprechend er¬ kennt er auch, in wohltuendem Gegensatze zu manchem, in bedauerlich scharfer und ins Persönliche hineinspielender Form unternommnen Angriffe gegen Lamprecht, dessen Verdienste um die Aufstellung neuer Probleme und um eine tiefere Auf¬ fassung der Geschichte durchaus gerecht und unbefangen an, ohne sich aller¬ dings den Ergebnissen der Lamprechtschen Anschauungen, namentlich seiner Gliederung der Geschichte in Kulturzeitalter anzuschließen. Dagegen ist sein Begriff von der einheitlichen Entwicklung, die er der gesamten Weltgeschichte zugrunde liegen läßt, in vielen Punkten der Lamprechtschen Auffassung durchaus verwandt. In vielen, aber nicht in allen. Sein Entwicklungsbegriff ist in mancher Hinsicht rein naturwissenschaftlich und nicht rein psychologisch (weder sozial- noch individual-psychisch) gefaßt, wie er denn rin Vorliebe naturwissen¬ schaftliche Analogien mit großem Geschick und in außerordentlich charakteristischer Weise zur Erklärung der geschichtlichen Entwicklung heranzieht, als deren Grundursachen er die Einwirkungen der Natur auf der einen, die Handlungen der Menschen ans der andern Seite bezeichnet. Man wird also seine Geschichts¬ auffassung am zweckmüßigsten als eine pshchophysische bezeichnen können. Lindner hat die philosophischen Grundlagen dieser seiner Auffassung, deren konsequente Durchführung seine große Darstellung der Weltgeschichte ist, in einer besondern Schrift") dargelegt, die die theoretische Einleitung zu seiner Welt¬ geschichte bildet und in ihren wesentlichen Grundanschauungen in kurzer Zu¬ sammenfassung in einer Rektoratsrede von 1904 wiederholt wird."") Auch in dieser philosophischen Grundlegung vermeidet er rein erkenntnistheoretische Untersuchungen, wie sie in jenem Prinzipienstreite mit großer Heftigkeit ver¬ fochten werden, und verfährt im wesentlichen rein induktiv. Nicht Theorien will er aufstellen und verteidigen, sondern hauptsächlich geschichtliche Erfahrung fest¬ stellen und durch sie Maßstäbe gewinnen für die Erkenntnis und Beurteilung der geschichtlichen Entwicklung. Als das Hauptziel einer solchen entwicklungs- geschichtlichen Darstellung erscheint ihm: „das heutige Sem aus seiner Ent¬ stehung zu erkläre»"; denn „nicht dem, was war, sondern dem, was ist, gehörte mein Interesse an", erklärt er im Borwort zum ersten Bande seiner Weltgeschichte, und damit spricht er in schlichten Worten die tiefe, aber oft verkannte und selten beachtete Wahrheit aus, daß auch die Geschichtschreibung, als Wissenschaft ge¬ nommen, von der Gegenwart auszugehn und nur das zu schildern hat, was aus der Vergangenheit direkt oder indirekt in die Gegenwart und ihren geistigen *) Th. Lindner, Geschichtsphilosophie. Das Wesen der geschichtlichen Entwicklung, Ein¬ leitung zu einer Weltgeschichte seit der Völkerwanderung, 1, Auflage, Stuttgart und Berlin, Cotta, 1901. 2, Auflage 1904, *") Th. Lindner, Allgemeingeschichtlichc Entwicklung. Rede, gehalten bei», Antritt des Rektorats am 12, Juli 1904, Stuttgart und Berlin, Cotta, 1904.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/464>, abgerufen am 22.07.2024.