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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Sozialdemokraten haben die Militärdebatte in alter Weise benutzt, um durch
Aufzählung von Soldatenmißhandlungen zum Fenster hinaus zu agitieren. Aber
es fehlte ihnen diesmal die agitatorische Kraft Bebels, der zwar anwesend war und
auch sprach, aber -- augenscheinlich durch seinen Gesundheitszustand beeinflußt --
ohne Feuer und Leidenschaft. Übrigens hat die sozialdemokratische Fraktion wieder
einen Beweis abgelegt von ihrem Mangel an echter Humanität und von dem eigen¬
tümlich rohen Fanatismus, den die rücksichtslose Verneinung alles nicht zum Partei-
katechismus gehörenden im Gefolge hat. Als der Präsident die Ereignisse in
Portugal erwähnte und dem menschlichen Empfinden über das verabscheuungswürdige
Verbrechen Ausdruck gab, verließen die "Genossen" in wilder Flucht den Saal.

Der Reichstag hat wieder neuen Arbeitsstoff erhalten, da ihm zwei außer¬
ordentlich bedeutungsvolle Gesetze zugegangen sind, die Vorlage über die Arbeits¬
kammern und der Gesetzentwurf Wider Kurpfuscherei und Geheimmittel. Wir werden
auf diese Vorlagen später zurückkommen. Nur eine wichtige Entscheidung des
Reichstags sei erwähnt. Es handelt sich um den Weiterbestand der Zuckerkonvention,
die für unsre Landwirtschaft von großer Bedeutung ist. Merkwürdigerweise aber
war in den konservativen Kreisen des Reichstags eine starke Neigung vorhanden,
die Bedeutung der Konvention zu unterschätzen, und man glaubte die Gelegenheit
gegeben, auf diesem Wege einen Druck auf die Regierung ausüben zu können, um
die lebhaft gewünschte Herabsetzung der Znckersteuer zu erreiche". Dazu konnte sich
aber die Regierung unter keinen Umständen verstehen, und so drohte ein Konflikt,
der wirtschaftlich bedenkliche Folgen haben konnte. Erfreulicherweise hat sich der
Reichstag zu einem Kompromiß bequemt, das die Erneuerung der Brüsseler Zucker¬
konvention sichert



Zur Schulorganisation.

Eine der erfreulichsten Erscheinungen unter unsern
modernen Pädagogen ist der Münchner Stadtschulrat Georg Kerschensteiner. Mit
seinem soeben erschienenen Buche Grundfragen der Schulorganisation, einer
Sammlung von Reden, Aufsätzen und Organisationsbeispielen (Verlag von B. G.
Teubner in Leipzig, 1907) bietet er nicht nur den praktischen Schulmännern, sondern
auch den Verwaltungsbeamten und den Freunden einer gesunden Schulreform eine
Fülle vortrefflicher Ideen und Anregungen. Nach seiner Ansicht muß jede öffent¬
liche Schule im modernen Staate, mag sie eine allgemeine oder eine Fachschule
sein, ihre Hauptaufgabe darin sehen, soweit als möglich einsichtige, willenskräftige
und für die Gesamtheit nützliche Staatsbürger heranzubilden. Er ist ferner der
Meinung, daß der Mensch nur durch Praktische, auf ein wohlumgrenztes Gebiet
beschränkte Arbeit, die den Fähigkeiten des einzelnen entspricht, zu wertvoller Bil¬
dung gelange. Erziehung zur Selbstzucht und zur Einsicht in die Aufgaben und
das Wesen des Staates müssen die Hauptziele sein, und deshalb verlangt Kerschen¬
steiner den staatsbürgerlichen Unterricht in der Fortbildungsschule, deshalb wendet
er sich gegen den Unfug der allgemeinen Bildung, die unsre Schulen zu "Folter¬
kammern" gemacht habe, und verlangt Beschränkung der Lehrfächer und praktische
Arbeit auf einem kleinen Gebiete. "Der Weg zum idealen Menschen führt nur
über den brauchbaren Menschen." Tntsächlich entspringen ja auch unsre tiefsten
Einsichten, unsre brauchbarsten, wertvollsten und vor allem dauerhaftesten Kenntnisse
weit weniger aus Belehrung und Bücherstudium als vielmehr aus dem praktischen
Leben, aus einer selbständigen produktiveren Arbeit. Für Kerschensteiner ist das
Selbsterlebenlassen das ganze Geheimnis für die Entwicklung produktiver Arbeit
in allen Schulen von der Volksschule bis zur Hochschule. Deshalb schätzt er auch
die Naturwissenschaften so hoch ein, weil sich hier der junge Mensch am frühesten


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Sozialdemokraten haben die Militärdebatte in alter Weise benutzt, um durch
Aufzählung von Soldatenmißhandlungen zum Fenster hinaus zu agitieren. Aber
es fehlte ihnen diesmal die agitatorische Kraft Bebels, der zwar anwesend war und
auch sprach, aber — augenscheinlich durch seinen Gesundheitszustand beeinflußt —
ohne Feuer und Leidenschaft. Übrigens hat die sozialdemokratische Fraktion wieder
einen Beweis abgelegt von ihrem Mangel an echter Humanität und von dem eigen¬
tümlich rohen Fanatismus, den die rücksichtslose Verneinung alles nicht zum Partei-
katechismus gehörenden im Gefolge hat. Als der Präsident die Ereignisse in
Portugal erwähnte und dem menschlichen Empfinden über das verabscheuungswürdige
Verbrechen Ausdruck gab, verließen die „Genossen" in wilder Flucht den Saal.

Der Reichstag hat wieder neuen Arbeitsstoff erhalten, da ihm zwei außer¬
ordentlich bedeutungsvolle Gesetze zugegangen sind, die Vorlage über die Arbeits¬
kammern und der Gesetzentwurf Wider Kurpfuscherei und Geheimmittel. Wir werden
auf diese Vorlagen später zurückkommen. Nur eine wichtige Entscheidung des
Reichstags sei erwähnt. Es handelt sich um den Weiterbestand der Zuckerkonvention,
die für unsre Landwirtschaft von großer Bedeutung ist. Merkwürdigerweise aber
war in den konservativen Kreisen des Reichstags eine starke Neigung vorhanden,
die Bedeutung der Konvention zu unterschätzen, und man glaubte die Gelegenheit
gegeben, auf diesem Wege einen Druck auf die Regierung ausüben zu können, um
die lebhaft gewünschte Herabsetzung der Znckersteuer zu erreiche». Dazu konnte sich
aber die Regierung unter keinen Umständen verstehen, und so drohte ein Konflikt,
der wirtschaftlich bedenkliche Folgen haben konnte. Erfreulicherweise hat sich der
Reichstag zu einem Kompromiß bequemt, das die Erneuerung der Brüsseler Zucker¬
konvention sichert



Zur Schulorganisation.

Eine der erfreulichsten Erscheinungen unter unsern
modernen Pädagogen ist der Münchner Stadtschulrat Georg Kerschensteiner. Mit
seinem soeben erschienenen Buche Grundfragen der Schulorganisation, einer
Sammlung von Reden, Aufsätzen und Organisationsbeispielen (Verlag von B. G.
Teubner in Leipzig, 1907) bietet er nicht nur den praktischen Schulmännern, sondern
auch den Verwaltungsbeamten und den Freunden einer gesunden Schulreform eine
Fülle vortrefflicher Ideen und Anregungen. Nach seiner Ansicht muß jede öffent¬
liche Schule im modernen Staate, mag sie eine allgemeine oder eine Fachschule
sein, ihre Hauptaufgabe darin sehen, soweit als möglich einsichtige, willenskräftige
und für die Gesamtheit nützliche Staatsbürger heranzubilden. Er ist ferner der
Meinung, daß der Mensch nur durch Praktische, auf ein wohlumgrenztes Gebiet
beschränkte Arbeit, die den Fähigkeiten des einzelnen entspricht, zu wertvoller Bil¬
dung gelange. Erziehung zur Selbstzucht und zur Einsicht in die Aufgaben und
das Wesen des Staates müssen die Hauptziele sein, und deshalb verlangt Kerschen¬
steiner den staatsbürgerlichen Unterricht in der Fortbildungsschule, deshalb wendet
er sich gegen den Unfug der allgemeinen Bildung, die unsre Schulen zu „Folter¬
kammern" gemacht habe, und verlangt Beschränkung der Lehrfächer und praktische
Arbeit auf einem kleinen Gebiete. „Der Weg zum idealen Menschen führt nur
über den brauchbaren Menschen." Tntsächlich entspringen ja auch unsre tiefsten
Einsichten, unsre brauchbarsten, wertvollsten und vor allem dauerhaftesten Kenntnisse
weit weniger aus Belehrung und Bücherstudium als vielmehr aus dem praktischen
Leben, aus einer selbständigen produktiveren Arbeit. Für Kerschensteiner ist das
Selbsterlebenlassen das ganze Geheimnis für die Entwicklung produktiver Arbeit
in allen Schulen von der Volksschule bis zur Hochschule. Deshalb schätzt er auch
die Naturwissenschaften so hoch ein, weil sich hier der junge Mensch am frühesten


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[0355] Maßgebliches und Unmaßgebliches Die Sozialdemokraten haben die Militärdebatte in alter Weise benutzt, um durch Aufzählung von Soldatenmißhandlungen zum Fenster hinaus zu agitieren. Aber es fehlte ihnen diesmal die agitatorische Kraft Bebels, der zwar anwesend war und auch sprach, aber — augenscheinlich durch seinen Gesundheitszustand beeinflußt — ohne Feuer und Leidenschaft. Übrigens hat die sozialdemokratische Fraktion wieder einen Beweis abgelegt von ihrem Mangel an echter Humanität und von dem eigen¬ tümlich rohen Fanatismus, den die rücksichtslose Verneinung alles nicht zum Partei- katechismus gehörenden im Gefolge hat. Als der Präsident die Ereignisse in Portugal erwähnte und dem menschlichen Empfinden über das verabscheuungswürdige Verbrechen Ausdruck gab, verließen die „Genossen" in wilder Flucht den Saal. Der Reichstag hat wieder neuen Arbeitsstoff erhalten, da ihm zwei außer¬ ordentlich bedeutungsvolle Gesetze zugegangen sind, die Vorlage über die Arbeits¬ kammern und der Gesetzentwurf Wider Kurpfuscherei und Geheimmittel. Wir werden auf diese Vorlagen später zurückkommen. Nur eine wichtige Entscheidung des Reichstags sei erwähnt. Es handelt sich um den Weiterbestand der Zuckerkonvention, die für unsre Landwirtschaft von großer Bedeutung ist. Merkwürdigerweise aber war in den konservativen Kreisen des Reichstags eine starke Neigung vorhanden, die Bedeutung der Konvention zu unterschätzen, und man glaubte die Gelegenheit gegeben, auf diesem Wege einen Druck auf die Regierung ausüben zu können, um die lebhaft gewünschte Herabsetzung der Znckersteuer zu erreiche». Dazu konnte sich aber die Regierung unter keinen Umständen verstehen, und so drohte ein Konflikt, der wirtschaftlich bedenkliche Folgen haben konnte. Erfreulicherweise hat sich der Reichstag zu einem Kompromiß bequemt, das die Erneuerung der Brüsseler Zucker¬ konvention sichert Zur Schulorganisation. Eine der erfreulichsten Erscheinungen unter unsern modernen Pädagogen ist der Münchner Stadtschulrat Georg Kerschensteiner. Mit seinem soeben erschienenen Buche Grundfragen der Schulorganisation, einer Sammlung von Reden, Aufsätzen und Organisationsbeispielen (Verlag von B. G. Teubner in Leipzig, 1907) bietet er nicht nur den praktischen Schulmännern, sondern auch den Verwaltungsbeamten und den Freunden einer gesunden Schulreform eine Fülle vortrefflicher Ideen und Anregungen. Nach seiner Ansicht muß jede öffent¬ liche Schule im modernen Staate, mag sie eine allgemeine oder eine Fachschule sein, ihre Hauptaufgabe darin sehen, soweit als möglich einsichtige, willenskräftige und für die Gesamtheit nützliche Staatsbürger heranzubilden. Er ist ferner der Meinung, daß der Mensch nur durch Praktische, auf ein wohlumgrenztes Gebiet beschränkte Arbeit, die den Fähigkeiten des einzelnen entspricht, zu wertvoller Bil¬ dung gelange. Erziehung zur Selbstzucht und zur Einsicht in die Aufgaben und das Wesen des Staates müssen die Hauptziele sein, und deshalb verlangt Kerschen¬ steiner den staatsbürgerlichen Unterricht in der Fortbildungsschule, deshalb wendet er sich gegen den Unfug der allgemeinen Bildung, die unsre Schulen zu „Folter¬ kammern" gemacht habe, und verlangt Beschränkung der Lehrfächer und praktische Arbeit auf einem kleinen Gebiete. „Der Weg zum idealen Menschen führt nur über den brauchbaren Menschen." Tntsächlich entspringen ja auch unsre tiefsten Einsichten, unsre brauchbarsten, wertvollsten und vor allem dauerhaftesten Kenntnisse weit weniger aus Belehrung und Bücherstudium als vielmehr aus dem praktischen Leben, aus einer selbständigen produktiveren Arbeit. Für Kerschensteiner ist das Selbsterlebenlassen das ganze Geheimnis für die Entwicklung produktiver Arbeit in allen Schulen von der Volksschule bis zur Hochschule. Deshalb schätzt er auch die Naturwissenschaften so hoch ein, weil sich hier der junge Mensch am frühesten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/355>, abgerufen am 28.06.2024.