Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

werden muß, weit abführen, während dieser eine Weg, falls er geschickt und ent¬
schlossen benutzt wird, alle Wahrscheinlichkeit bietet, daß das Ziel erreicht wird.
Mehr ist für den Augenblick nicht zu verlangen.




Schriften zur Sozialwissenschaft und Volkswirtschaftslehre.

Maurice Bourguin, Professor der Nationalökonomie an der Ilnivsrsit" as ?Aus,
untersucht in seinem gründlichen und umfangreichen Werke: Die sozialistischen
Systeme und die wirtschaftliche Entwicklung (nach der zweiten Auflage übersetzt
von Dr. Louis Katzenstein; Tübingen, I. C. B. Mohr, 1906) "die Zukunftscinssichten
der sozialistischen Systeme daraufhin, ob sie sich verwirklichen lassen oder nicht". Im
ersten Teil analysiert er: die Systeme des reinen Kollektivismus, solche, die den durch
Angebot und Nachfrage entstehenden Wert beibehalten, und den Gruppensozialismus
samt dem Genossenschaftswesen und zeigt, wie sich ungefähr bei ihrer Durch¬
führung das gesellschaftliche und das Wirtschaftsleben gestalten könnte. Im zweiten,
bei weitem umfangreichern Teile behandelt er die Tatsachen der wirtschaftlichen
Entwicklung: die Konzentration in Gewerbe und Handel und ihre Schranken, die
Landwirtschaft, den Kapitalismus, die Genossenschaften, Gewerkvereine, Unternehmer¬
verbände, die Ausdehnung der wirtschaftlichen Tätigkeit des Staates und der Ge¬
meinden und die Lehren dieser Tatsachen. Ein paar Äußerungen des Verfassers
mögen seinen Standpunkt andeuten. "Der Realist wird nicht wie der in seinen
Träumen befangne Philosoph sagen: da die Ungleichheit ein Übel ist, so muß das
Eigentumsrecht beseitigt werden, auf dem sie beruht. . . . Statt ein soziales System
auf rein ideologischer Grundlage zu errichten, wird er immer zuerst nach der Durch¬
führbarkeit fragen und darauf sehen, ob die Keime seiner Reformpläne in der
bestehenden Gesellschaft vorhanden sind." (S. 359 bis 360.) "Man kann nicht
vorsichtig genug sein, wenn man auf Grund gegebner Tatsachen das Rätsel der
Zukunft lösen will; aber selbst das vorsichtigste Verfahren, das auf sorgfältigster
Beobachtung beruht, kann vergeblich sein und durch die tatsächliche Entwicklung
widerlegt werden. So stützen sich die Voraussagungen, die im Laufe unsrer Unter¬
suchung gewagt worden sind, auf die Verallgemeinerung und Fortführung ^ ge¬
wisser Erscheinungen, die in den fortgeschrittensten Ländern beobachtet werden konnten.
Gewiß werden aber nicht alle Völker denselben Weg einschlagen; die Entwicklungs¬
bedingungen, die durch das Klima, das Territorium, die Rasse, die Geschichte ge¬
geben sind, sind selbst in den Ländern unsrer westlichen Kultur zu verschieden, als
daß die Entwicklung überall genau denselben Verlauf nehmen könnte." (389 bis 390.)
"Die Gesellschaft der Zukunft wird weit demokratischer sein als die heutige, weil
die Demokratisierung der politischen Welt notwendig die Demokratisierung der wirt¬
schaftlichen Welt nach sich ziehen muß. Wir müssen uns in die Notwendigkeit
dieser Entwicklung fügen. . . . Die Demokratie hat ihre Schwächen, denn sie ist
etwas menschliches, aber sie hat auch ihre Größe. Man muß sie ohne Hinter¬
gedanken und ohne Furcht willkommen heißen, man muß ihr Liebe und Begeisterung
entgegenbringen, weil sie eine Gesellschaftsordnung ist, die auf hoher Kulturstufe
die individuellen Werte am höchsten steigert und das größte Glück für die größte
Zahl verwirklicht." (392 bis 393.) Gegen diese Ansicht von der fortschreitenden
Demokratisierung und ihren beglückenden Wirkungen ließe sich mancherlei einwenden,
aber die Darlegung der wirtschaftlichen Tatsachen ist musterhaft, und man muß es
dem Franzosen besonders anrechnen, daß er von unserm blühenden deutschen Wirt¬
schaftsleben ein sorgfältig ausgeführtes und im ganzen richtiges Bild entwirft --
auf Grund unsrer retchen nationalökonomischen Literatur, die er vollständig beherrscht.
Unter anderm polemisiert er gegen die allzu pessimistische Ansicht Werner Sombarts,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

werden muß, weit abführen, während dieser eine Weg, falls er geschickt und ent¬
schlossen benutzt wird, alle Wahrscheinlichkeit bietet, daß das Ziel erreicht wird.
Mehr ist für den Augenblick nicht zu verlangen.




Schriften zur Sozialwissenschaft und Volkswirtschaftslehre.

Maurice Bourguin, Professor der Nationalökonomie an der Ilnivsrsit« as ?Aus,
untersucht in seinem gründlichen und umfangreichen Werke: Die sozialistischen
Systeme und die wirtschaftliche Entwicklung (nach der zweiten Auflage übersetzt
von Dr. Louis Katzenstein; Tübingen, I. C. B. Mohr, 1906) „die Zukunftscinssichten
der sozialistischen Systeme daraufhin, ob sie sich verwirklichen lassen oder nicht". Im
ersten Teil analysiert er: die Systeme des reinen Kollektivismus, solche, die den durch
Angebot und Nachfrage entstehenden Wert beibehalten, und den Gruppensozialismus
samt dem Genossenschaftswesen und zeigt, wie sich ungefähr bei ihrer Durch¬
führung das gesellschaftliche und das Wirtschaftsleben gestalten könnte. Im zweiten,
bei weitem umfangreichern Teile behandelt er die Tatsachen der wirtschaftlichen
Entwicklung: die Konzentration in Gewerbe und Handel und ihre Schranken, die
Landwirtschaft, den Kapitalismus, die Genossenschaften, Gewerkvereine, Unternehmer¬
verbände, die Ausdehnung der wirtschaftlichen Tätigkeit des Staates und der Ge¬
meinden und die Lehren dieser Tatsachen. Ein paar Äußerungen des Verfassers
mögen seinen Standpunkt andeuten. „Der Realist wird nicht wie der in seinen
Träumen befangne Philosoph sagen: da die Ungleichheit ein Übel ist, so muß das
Eigentumsrecht beseitigt werden, auf dem sie beruht. . . . Statt ein soziales System
auf rein ideologischer Grundlage zu errichten, wird er immer zuerst nach der Durch¬
führbarkeit fragen und darauf sehen, ob die Keime seiner Reformpläne in der
bestehenden Gesellschaft vorhanden sind." (S. 359 bis 360.) „Man kann nicht
vorsichtig genug sein, wenn man auf Grund gegebner Tatsachen das Rätsel der
Zukunft lösen will; aber selbst das vorsichtigste Verfahren, das auf sorgfältigster
Beobachtung beruht, kann vergeblich sein und durch die tatsächliche Entwicklung
widerlegt werden. So stützen sich die Voraussagungen, die im Laufe unsrer Unter¬
suchung gewagt worden sind, auf die Verallgemeinerung und Fortführung ^ ge¬
wisser Erscheinungen, die in den fortgeschrittensten Ländern beobachtet werden konnten.
Gewiß werden aber nicht alle Völker denselben Weg einschlagen; die Entwicklungs¬
bedingungen, die durch das Klima, das Territorium, die Rasse, die Geschichte ge¬
geben sind, sind selbst in den Ländern unsrer westlichen Kultur zu verschieden, als
daß die Entwicklung überall genau denselben Verlauf nehmen könnte." (389 bis 390.)
„Die Gesellschaft der Zukunft wird weit demokratischer sein als die heutige, weil
die Demokratisierung der politischen Welt notwendig die Demokratisierung der wirt¬
schaftlichen Welt nach sich ziehen muß. Wir müssen uns in die Notwendigkeit
dieser Entwicklung fügen. . . . Die Demokratie hat ihre Schwächen, denn sie ist
etwas menschliches, aber sie hat auch ihre Größe. Man muß sie ohne Hinter¬
gedanken und ohne Furcht willkommen heißen, man muß ihr Liebe und Begeisterung
entgegenbringen, weil sie eine Gesellschaftsordnung ist, die auf hoher Kulturstufe
die individuellen Werte am höchsten steigert und das größte Glück für die größte
Zahl verwirklicht." (392 bis 393.) Gegen diese Ansicht von der fortschreitenden
Demokratisierung und ihren beglückenden Wirkungen ließe sich mancherlei einwenden,
aber die Darlegung der wirtschaftlichen Tatsachen ist musterhaft, und man muß es
dem Franzosen besonders anrechnen, daß er von unserm blühenden deutschen Wirt¬
schaftsleben ein sorgfältig ausgeführtes und im ganzen richtiges Bild entwirft —
auf Grund unsrer retchen nationalökonomischen Literatur, die er vollständig beherrscht.
Unter anderm polemisiert er gegen die allzu pessimistische Ansicht Werner Sombarts,


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0204" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/311285"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_986" prev="#ID_985"> werden muß, weit abführen, während dieser eine Weg, falls er geschickt und ent¬<lb/>
schlossen benutzt wird, alle Wahrscheinlichkeit bietet, daß das Ziel erreicht wird.<lb/>
Mehr ist für den Augenblick nicht zu verlangen.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Schriften zur Sozialwissenschaft und Volkswirtschaftslehre.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_987" next="#ID_988"> Maurice Bourguin, Professor der Nationalökonomie an der Ilnivsrsit« as ?Aus,<lb/>
untersucht in seinem gründlichen und umfangreichen Werke: Die sozialistischen<lb/>
Systeme und die wirtschaftliche Entwicklung (nach der zweiten Auflage übersetzt<lb/>
von Dr. Louis Katzenstein; Tübingen, I. C. B. Mohr, 1906) &#x201E;die Zukunftscinssichten<lb/>
der sozialistischen Systeme daraufhin, ob sie sich verwirklichen lassen oder nicht". Im<lb/>
ersten Teil analysiert er: die Systeme des reinen Kollektivismus, solche, die den durch<lb/>
Angebot und Nachfrage entstehenden Wert beibehalten, und den Gruppensozialismus<lb/>
samt dem Genossenschaftswesen und zeigt, wie sich ungefähr bei ihrer Durch¬<lb/>
führung das gesellschaftliche und das Wirtschaftsleben gestalten könnte. Im zweiten,<lb/>
bei weitem umfangreichern Teile behandelt er die Tatsachen der wirtschaftlichen<lb/>
Entwicklung: die Konzentration in Gewerbe und Handel und ihre Schranken, die<lb/>
Landwirtschaft, den Kapitalismus, die Genossenschaften, Gewerkvereine, Unternehmer¬<lb/>
verbände, die Ausdehnung der wirtschaftlichen Tätigkeit des Staates und der Ge¬<lb/>
meinden und die Lehren dieser Tatsachen. Ein paar Äußerungen des Verfassers<lb/>
mögen seinen Standpunkt andeuten. &#x201E;Der Realist wird nicht wie der in seinen<lb/>
Träumen befangne Philosoph sagen: da die Ungleichheit ein Übel ist, so muß das<lb/>
Eigentumsrecht beseitigt werden, auf dem sie beruht. . . . Statt ein soziales System<lb/>
auf rein ideologischer Grundlage zu errichten, wird er immer zuerst nach der Durch¬<lb/>
führbarkeit fragen und darauf sehen, ob die Keime seiner Reformpläne in der<lb/>
bestehenden Gesellschaft vorhanden sind." (S. 359 bis 360.) &#x201E;Man kann nicht<lb/>
vorsichtig genug sein, wenn man auf Grund gegebner Tatsachen das Rätsel der<lb/>
Zukunft lösen will; aber selbst das vorsichtigste Verfahren, das auf sorgfältigster<lb/>
Beobachtung beruht, kann vergeblich sein und durch die tatsächliche Entwicklung<lb/>
widerlegt werden. So stützen sich die Voraussagungen, die im Laufe unsrer Unter¬<lb/>
suchung gewagt worden sind, auf die Verallgemeinerung und Fortführung ^ ge¬<lb/>
wisser Erscheinungen, die in den fortgeschrittensten Ländern beobachtet werden konnten.<lb/>
Gewiß werden aber nicht alle Völker denselben Weg einschlagen; die Entwicklungs¬<lb/>
bedingungen, die durch das Klima, das Territorium, die Rasse, die Geschichte ge¬<lb/>
geben sind, sind selbst in den Ländern unsrer westlichen Kultur zu verschieden, als<lb/>
daß die Entwicklung überall genau denselben Verlauf nehmen könnte." (389 bis 390.)<lb/>
&#x201E;Die Gesellschaft der Zukunft wird weit demokratischer sein als die heutige, weil<lb/>
die Demokratisierung der politischen Welt notwendig die Demokratisierung der wirt¬<lb/>
schaftlichen Welt nach sich ziehen muß. Wir müssen uns in die Notwendigkeit<lb/>
dieser Entwicklung fügen. . . . Die Demokratie hat ihre Schwächen, denn sie ist<lb/>
etwas menschliches, aber sie hat auch ihre Größe. Man muß sie ohne Hinter¬<lb/>
gedanken und ohne Furcht willkommen heißen, man muß ihr Liebe und Begeisterung<lb/>
entgegenbringen, weil sie eine Gesellschaftsordnung ist, die auf hoher Kulturstufe<lb/>
die individuellen Werte am höchsten steigert und das größte Glück für die größte<lb/>
Zahl verwirklicht." (392 bis 393.) Gegen diese Ansicht von der fortschreitenden<lb/>
Demokratisierung und ihren beglückenden Wirkungen ließe sich mancherlei einwenden,<lb/>
aber die Darlegung der wirtschaftlichen Tatsachen ist musterhaft, und man muß es<lb/>
dem Franzosen besonders anrechnen, daß er von unserm blühenden deutschen Wirt¬<lb/>
schaftsleben ein sorgfältig ausgeführtes und im ganzen richtiges Bild entwirft &#x2014;<lb/>
auf Grund unsrer retchen nationalökonomischen Literatur, die er vollständig beherrscht.<lb/>
Unter anderm polemisiert er gegen die allzu pessimistische Ansicht Werner Sombarts,</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0204] Maßgebliches und Unmaßgebliches werden muß, weit abführen, während dieser eine Weg, falls er geschickt und ent¬ schlossen benutzt wird, alle Wahrscheinlichkeit bietet, daß das Ziel erreicht wird. Mehr ist für den Augenblick nicht zu verlangen. Schriften zur Sozialwissenschaft und Volkswirtschaftslehre. Maurice Bourguin, Professor der Nationalökonomie an der Ilnivsrsit« as ?Aus, untersucht in seinem gründlichen und umfangreichen Werke: Die sozialistischen Systeme und die wirtschaftliche Entwicklung (nach der zweiten Auflage übersetzt von Dr. Louis Katzenstein; Tübingen, I. C. B. Mohr, 1906) „die Zukunftscinssichten der sozialistischen Systeme daraufhin, ob sie sich verwirklichen lassen oder nicht". Im ersten Teil analysiert er: die Systeme des reinen Kollektivismus, solche, die den durch Angebot und Nachfrage entstehenden Wert beibehalten, und den Gruppensozialismus samt dem Genossenschaftswesen und zeigt, wie sich ungefähr bei ihrer Durch¬ führung das gesellschaftliche und das Wirtschaftsleben gestalten könnte. Im zweiten, bei weitem umfangreichern Teile behandelt er die Tatsachen der wirtschaftlichen Entwicklung: die Konzentration in Gewerbe und Handel und ihre Schranken, die Landwirtschaft, den Kapitalismus, die Genossenschaften, Gewerkvereine, Unternehmer¬ verbände, die Ausdehnung der wirtschaftlichen Tätigkeit des Staates und der Ge¬ meinden und die Lehren dieser Tatsachen. Ein paar Äußerungen des Verfassers mögen seinen Standpunkt andeuten. „Der Realist wird nicht wie der in seinen Träumen befangne Philosoph sagen: da die Ungleichheit ein Übel ist, so muß das Eigentumsrecht beseitigt werden, auf dem sie beruht. . . . Statt ein soziales System auf rein ideologischer Grundlage zu errichten, wird er immer zuerst nach der Durch¬ führbarkeit fragen und darauf sehen, ob die Keime seiner Reformpläne in der bestehenden Gesellschaft vorhanden sind." (S. 359 bis 360.) „Man kann nicht vorsichtig genug sein, wenn man auf Grund gegebner Tatsachen das Rätsel der Zukunft lösen will; aber selbst das vorsichtigste Verfahren, das auf sorgfältigster Beobachtung beruht, kann vergeblich sein und durch die tatsächliche Entwicklung widerlegt werden. So stützen sich die Voraussagungen, die im Laufe unsrer Unter¬ suchung gewagt worden sind, auf die Verallgemeinerung und Fortführung ^ ge¬ wisser Erscheinungen, die in den fortgeschrittensten Ländern beobachtet werden konnten. Gewiß werden aber nicht alle Völker denselben Weg einschlagen; die Entwicklungs¬ bedingungen, die durch das Klima, das Territorium, die Rasse, die Geschichte ge¬ geben sind, sind selbst in den Ländern unsrer westlichen Kultur zu verschieden, als daß die Entwicklung überall genau denselben Verlauf nehmen könnte." (389 bis 390.) „Die Gesellschaft der Zukunft wird weit demokratischer sein als die heutige, weil die Demokratisierung der politischen Welt notwendig die Demokratisierung der wirt¬ schaftlichen Welt nach sich ziehen muß. Wir müssen uns in die Notwendigkeit dieser Entwicklung fügen. . . . Die Demokratie hat ihre Schwächen, denn sie ist etwas menschliches, aber sie hat auch ihre Größe. Man muß sie ohne Hinter¬ gedanken und ohne Furcht willkommen heißen, man muß ihr Liebe und Begeisterung entgegenbringen, weil sie eine Gesellschaftsordnung ist, die auf hoher Kulturstufe die individuellen Werte am höchsten steigert und das größte Glück für die größte Zahl verwirklicht." (392 bis 393.) Gegen diese Ansicht von der fortschreitenden Demokratisierung und ihren beglückenden Wirkungen ließe sich mancherlei einwenden, aber die Darlegung der wirtschaftlichen Tatsachen ist musterhaft, und man muß es dem Franzosen besonders anrechnen, daß er von unserm blühenden deutschen Wirt¬ schaftsleben ein sorgfältig ausgeführtes und im ganzen richtiges Bild entwirft — auf Grund unsrer retchen nationalökonomischen Literatur, die er vollständig beherrscht. Unter anderm polemisiert er gegen die allzu pessimistische Ansicht Werner Sombarts,

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/204
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_311080/204>, abgerufen am 22.07.2024.