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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

nur die Serie aus der Weimarer Frühzeit, März 1776 bis Januar 1781 und
die des höchsten Greisenalters, Januar 1796 bis zum 16. März 1832, erhaltend
Die dazwischen liegende lange Periode ist nur durch einzelne Monate oder kurze
Reihe von Monaten vertreten. Aus diesem trotz alledem sehr reichen Material hat
Graf alles ausgewählt, was wegen der darin erwähnten Tatsachen und ausge-
sprochnen Gedanken oder wegen der zum Teil sehr merkwürdigen aphoristischen
Forntfür den Goethefreund, der nicht zugleich auch Goetheforscher ist; von Interesse
sein kann. Da ist denn der Gegensatz zwischen den Aufzeichnungen der Frühzeit
und denen der Spätzeit sehr in die Augen fallend. Dort absolute Subjektivität,
Beschäftigung mit dem eignen Ich und dessen Konstellation zu der nähern Um¬
gebung, hier die reinste Objektivität, die bis zu der ausführlichen Beschreibung
eines Nordlichts geht und gelegentlich die Person des Verfassers in eine historische
Beleuchtung rückt. Der Genuß der Lektüre wird durch den reichen Anhang von
Erläuterungen erhöht und zum Teil überhaupt erst ermöglicht. Jede der drei
Goethepublikationen kostet in einen saubern, im Stile der klassischen Zeit gehaltnen
P I. R. H. appband gebunden mir 2 Mark.


Von Kunst und Künstlern.

Die deutsche Kunstpublikation steht auch auf diese
Weihnachten hin wieder in Blüte. Wir winden unsern Lesern einen kleinen Strauß
davon und erinnern zuerst an den Fortgang des "Allgemeinen Lexikons der bildenden
Künstler" von Thieme und Becker (Engelmann), über dessen jetzt erschienenen
zweiten Band all das auszeichnende zu wiederholen wäre, das seinerzeit hier über
den ersten Band gesagt worden ist: neue Grundlegung unsers kunstgeschichtlichen
Wissens in Tausenden von Einzelbiographien eines zugleich minutiösen und großartigen
Werkes von wissenschaftlich allerersten Range. Der zweite Band, dessen so baldiges
Erscheinen alle an diesem Studien- und Lebensgebiet teilnehmenden erfreut hat,
enthält die Artikel Antonio da Monza bis Salomon Bassan. Die Weite des Gesichts¬
feldes des Werkes ist bekannt, es handelt auch von den ostasiatischen Künstlern;
einen zusammenhängenden kürzern Führer durch "Japans Kunst" gibt das neue Buch
von Oskar Münsterberg (Westermann), ein Auszug aus der großen dreibändigen
Arbeit desselben Verfassers. Wir haben zu Beginn dieses Jahres hier auf Parallelen
zwischen altjapanischer und altgermanischer Lyrik hinweisen dürfen; Münsterberg
scheidet die ganze Kunstentwicklung Japans in Perioden, die er solchen der
europäischen Kultur der letzten beiden Jahrtausende analog findet. Auch wer sich
etwas zurückhaltender zu dieser Anschauung des Verfassers stellen möchte, wird an
dem gut illustrierten Buch Interesse gewinnen. Der Verlag von Wilhelm Welcher
bietet ein neues Werk eines unsrer ältesten Bilderkenner an, des Antwerpner
Museumsdirektors Max Rooses, "Die Meister der Maleret" von 1400 bis 1800,
das dank der Verteilung der Schulen auf handliche Hefte, dem überall rasch und
behaglich orientierender Text, den gegen fünfhundert Abbildungen (darunter manches
sonst schwer zu sehende Stück und eine Reihe Farbendrucktafeln) und dem für alles
das kleinen Preise von 12 Mark vielen willkommen sein wird.

Von einem auch sonst reichlich erörterten Thema der Gegenwart ist die Rede
in dem Bändchen "Deutsche Kunsterziehung" (Teubner). Das enthält Aufsätze von
Lichtwark^ Kerschensteiner, Pauli u. a. über die gegenwärtige Erziehung des deutschen
Auges in Schule und Museum (für den dritten internationalen Kongreß für diese Dinge
in London 1908 verfaßt). Gedruckt sind aber diese schönen Reden in einer so
augenschmerzenden, groß-schwarzen, überbieten und dichten Type, daß doch der
Schulaugenarzt einmal mit Herrn Professor Behrens reden möchte: dieser hat das
Büchlein ausgestattet und dafür, gesorgt, daß die einzige leicht lesbare Zeile in ihm ^
die Mitteilung von seiner Ausstattungsarbeit ist. Wie wohl wird unserm Auge
danach, wenn wir ein so nüchtern und hell gedrücktes Buch wie die auch sachlich


Maßgebliches und Unmaßgebliches

nur die Serie aus der Weimarer Frühzeit, März 1776 bis Januar 1781 und
die des höchsten Greisenalters, Januar 1796 bis zum 16. März 1832, erhaltend
Die dazwischen liegende lange Periode ist nur durch einzelne Monate oder kurze
Reihe von Monaten vertreten. Aus diesem trotz alledem sehr reichen Material hat
Graf alles ausgewählt, was wegen der darin erwähnten Tatsachen und ausge-
sprochnen Gedanken oder wegen der zum Teil sehr merkwürdigen aphoristischen
Forntfür den Goethefreund, der nicht zugleich auch Goetheforscher ist; von Interesse
sein kann. Da ist denn der Gegensatz zwischen den Aufzeichnungen der Frühzeit
und denen der Spätzeit sehr in die Augen fallend. Dort absolute Subjektivität,
Beschäftigung mit dem eignen Ich und dessen Konstellation zu der nähern Um¬
gebung, hier die reinste Objektivität, die bis zu der ausführlichen Beschreibung
eines Nordlichts geht und gelegentlich die Person des Verfassers in eine historische
Beleuchtung rückt. Der Genuß der Lektüre wird durch den reichen Anhang von
Erläuterungen erhöht und zum Teil überhaupt erst ermöglicht. Jede der drei
Goethepublikationen kostet in einen saubern, im Stile der klassischen Zeit gehaltnen
P I. R. H. appband gebunden mir 2 Mark.


Von Kunst und Künstlern.

Die deutsche Kunstpublikation steht auch auf diese
Weihnachten hin wieder in Blüte. Wir winden unsern Lesern einen kleinen Strauß
davon und erinnern zuerst an den Fortgang des „Allgemeinen Lexikons der bildenden
Künstler" von Thieme und Becker (Engelmann), über dessen jetzt erschienenen
zweiten Band all das auszeichnende zu wiederholen wäre, das seinerzeit hier über
den ersten Band gesagt worden ist: neue Grundlegung unsers kunstgeschichtlichen
Wissens in Tausenden von Einzelbiographien eines zugleich minutiösen und großartigen
Werkes von wissenschaftlich allerersten Range. Der zweite Band, dessen so baldiges
Erscheinen alle an diesem Studien- und Lebensgebiet teilnehmenden erfreut hat,
enthält die Artikel Antonio da Monza bis Salomon Bassan. Die Weite des Gesichts¬
feldes des Werkes ist bekannt, es handelt auch von den ostasiatischen Künstlern;
einen zusammenhängenden kürzern Führer durch „Japans Kunst" gibt das neue Buch
von Oskar Münsterberg (Westermann), ein Auszug aus der großen dreibändigen
Arbeit desselben Verfassers. Wir haben zu Beginn dieses Jahres hier auf Parallelen
zwischen altjapanischer und altgermanischer Lyrik hinweisen dürfen; Münsterberg
scheidet die ganze Kunstentwicklung Japans in Perioden, die er solchen der
europäischen Kultur der letzten beiden Jahrtausende analog findet. Auch wer sich
etwas zurückhaltender zu dieser Anschauung des Verfassers stellen möchte, wird an
dem gut illustrierten Buch Interesse gewinnen. Der Verlag von Wilhelm Welcher
bietet ein neues Werk eines unsrer ältesten Bilderkenner an, des Antwerpner
Museumsdirektors Max Rooses, „Die Meister der Maleret" von 1400 bis 1800,
das dank der Verteilung der Schulen auf handliche Hefte, dem überall rasch und
behaglich orientierender Text, den gegen fünfhundert Abbildungen (darunter manches
sonst schwer zu sehende Stück und eine Reihe Farbendrucktafeln) und dem für alles
das kleinen Preise von 12 Mark vielen willkommen sein wird.

Von einem auch sonst reichlich erörterten Thema der Gegenwart ist die Rede
in dem Bändchen „Deutsche Kunsterziehung" (Teubner). Das enthält Aufsätze von
Lichtwark^ Kerschensteiner, Pauli u. a. über die gegenwärtige Erziehung des deutschen
Auges in Schule und Museum (für den dritten internationalen Kongreß für diese Dinge
in London 1908 verfaßt). Gedruckt sind aber diese schönen Reden in einer so
augenschmerzenden, groß-schwarzen, überbieten und dichten Type, daß doch der
Schulaugenarzt einmal mit Herrn Professor Behrens reden möchte: dieser hat das
Büchlein ausgestattet und dafür, gesorgt, daß die einzige leicht lesbare Zeile in ihm ^
die Mitteilung von seiner Ausstattungsarbeit ist. Wie wohl wird unserm Auge
danach, wenn wir ein so nüchtern und hell gedrücktes Buch wie die auch sachlich


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[0522] Maßgebliches und Unmaßgebliches nur die Serie aus der Weimarer Frühzeit, März 1776 bis Januar 1781 und die des höchsten Greisenalters, Januar 1796 bis zum 16. März 1832, erhaltend Die dazwischen liegende lange Periode ist nur durch einzelne Monate oder kurze Reihe von Monaten vertreten. Aus diesem trotz alledem sehr reichen Material hat Graf alles ausgewählt, was wegen der darin erwähnten Tatsachen und ausge- sprochnen Gedanken oder wegen der zum Teil sehr merkwürdigen aphoristischen Forntfür den Goethefreund, der nicht zugleich auch Goetheforscher ist; von Interesse sein kann. Da ist denn der Gegensatz zwischen den Aufzeichnungen der Frühzeit und denen der Spätzeit sehr in die Augen fallend. Dort absolute Subjektivität, Beschäftigung mit dem eignen Ich und dessen Konstellation zu der nähern Um¬ gebung, hier die reinste Objektivität, die bis zu der ausführlichen Beschreibung eines Nordlichts geht und gelegentlich die Person des Verfassers in eine historische Beleuchtung rückt. Der Genuß der Lektüre wird durch den reichen Anhang von Erläuterungen erhöht und zum Teil überhaupt erst ermöglicht. Jede der drei Goethepublikationen kostet in einen saubern, im Stile der klassischen Zeit gehaltnen P I. R. H. appband gebunden mir 2 Mark. Von Kunst und Künstlern. Die deutsche Kunstpublikation steht auch auf diese Weihnachten hin wieder in Blüte. Wir winden unsern Lesern einen kleinen Strauß davon und erinnern zuerst an den Fortgang des „Allgemeinen Lexikons der bildenden Künstler" von Thieme und Becker (Engelmann), über dessen jetzt erschienenen zweiten Band all das auszeichnende zu wiederholen wäre, das seinerzeit hier über den ersten Band gesagt worden ist: neue Grundlegung unsers kunstgeschichtlichen Wissens in Tausenden von Einzelbiographien eines zugleich minutiösen und großartigen Werkes von wissenschaftlich allerersten Range. Der zweite Band, dessen so baldiges Erscheinen alle an diesem Studien- und Lebensgebiet teilnehmenden erfreut hat, enthält die Artikel Antonio da Monza bis Salomon Bassan. Die Weite des Gesichts¬ feldes des Werkes ist bekannt, es handelt auch von den ostasiatischen Künstlern; einen zusammenhängenden kürzern Führer durch „Japans Kunst" gibt das neue Buch von Oskar Münsterberg (Westermann), ein Auszug aus der großen dreibändigen Arbeit desselben Verfassers. Wir haben zu Beginn dieses Jahres hier auf Parallelen zwischen altjapanischer und altgermanischer Lyrik hinweisen dürfen; Münsterberg scheidet die ganze Kunstentwicklung Japans in Perioden, die er solchen der europäischen Kultur der letzten beiden Jahrtausende analog findet. Auch wer sich etwas zurückhaltender zu dieser Anschauung des Verfassers stellen möchte, wird an dem gut illustrierten Buch Interesse gewinnen. Der Verlag von Wilhelm Welcher bietet ein neues Werk eines unsrer ältesten Bilderkenner an, des Antwerpner Museumsdirektors Max Rooses, „Die Meister der Maleret" von 1400 bis 1800, das dank der Verteilung der Schulen auf handliche Hefte, dem überall rasch und behaglich orientierender Text, den gegen fünfhundert Abbildungen (darunter manches sonst schwer zu sehende Stück und eine Reihe Farbendrucktafeln) und dem für alles das kleinen Preise von 12 Mark vielen willkommen sein wird. Von einem auch sonst reichlich erörterten Thema der Gegenwart ist die Rede in dem Bändchen „Deutsche Kunsterziehung" (Teubner). Das enthält Aufsätze von Lichtwark^ Kerschensteiner, Pauli u. a. über die gegenwärtige Erziehung des deutschen Auges in Schule und Museum (für den dritten internationalen Kongreß für diese Dinge in London 1908 verfaßt). Gedruckt sind aber diese schönen Reden in einer so augenschmerzenden, groß-schwarzen, überbieten und dichten Type, daß doch der Schulaugenarzt einmal mit Herrn Professor Behrens reden möchte: dieser hat das Büchlein ausgestattet und dafür, gesorgt, daß die einzige leicht lesbare Zeile in ihm ^ die Mitteilung von seiner Ausstattungsarbeit ist. Wie wohl wird unserm Auge danach, wenn wir ein so nüchtern und hell gedrücktes Buch wie die auch sachlich

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/522>, abgerufen am 22.07.2024.