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Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr.

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Männer in England, um reorganisatorische Gedanken auf diesem Gebiete durchzu¬
setzen, selbst den Schein der Lächerlichkeit und der Unkenntnis nicht scheuen und
die Begründung ihres Vorgehens in einer Verdächtigung Deutschlands suchen.
Daraus folgt nämlich, daß das Mißtrauen gegen Deutschland und die Überzeugung
einer von uns drohenden Gefahr in England viel verbreiteter und stärker ist, als
die vernünftigen Leute im britischen Reiche wahrhabcn wollen. Darauf müssen
wir uns natürlich einrichten. Wir sollen nicht etwa den Haß und das Übelwollen,
das uns entgegengebracht wird, erwidern, denn das würde eine politische Torheit
sein, die uns nnr Schaden bringt, aber wir müssen auf alles gefaßt sein und dürfen
keinesfalls den Sirenenrufen folgen, die uns mit Abrüstungsgedanken und frei¬
willigen Einschränkungen unsrer Land- und Seemacht ködern wollen. Wenn unsre
durch die Tat bewiesne Friedensliebe seit Bestehen des Deutschen Reichs so wenig
Früchte getragen hat, so wird die Verminderung unsrer Streitkräfte uns auch nicht
vor Verdächtigungen schützen, wohl aber wird sie fremdes Mißtrauen und Übel¬
wollen zur Angriffslust steigern und den besten Schutz verringern, den wir für
uns haben, nämlich die Furcht vor unsrer Macht.

In unsern Reichstagsverhandlungen ist die erste Lesung der Finanzreform¬
vorlagen in der verflossenen Woche noch nicht zu Ende geführt worden. Die De¬
batte macht äußerlich den Eindruck des Versandens. Mit jedem neuen Verhand-
lungstnge sinkt die Teilnahme an den Reden. Das kann vielleicht sehr übel
gedeutet werden, aber es ist eigentlich nur natürlich. Es ist über die allgemeine
Bedeutung der einzelnen Refvrmprojette schon vor Erscheinen der Vorlage viel gesagt
und geschrieben worden. Man kennt die Meinung der Parteien zur Genüge.
Für die Frage, was nun aus der Vorlage werden soll, ist nicht die allgemeine
Stellungnahme der Redner in der ersten Lesung, sondern die Kommissionsarbeit
maßgebend. Daß die verschiednen Parteien zunächst an den einzelnen Vorschlägen
allerlei auszusetzen haben, wußten wir vorher. Wer sein Urteil über das Schicksal
der Reichsfinanzrcform auf den Eindrücken der ersten Lesung aufbauen will, in der
uach alter Gepflogenheit die Parteien ihre Meinung sagen ohne Rücksicht auf das
praktische Ziel -- das natürlich immer ein Kompromiß sein wird --, der muß
selbstverständlich zu der Ansicht komme", daß die Reform zu drei Vierteln schon
gescheitert ist. Ja wenn man genau zusammenrechnet, welche Vorschläge schon jetzt
eine sichre Mehrheit im Reichstage haben, so wird man vielleicht noch nicht ein
Viertel des ganzen Bedarfs erhalten. Aber darauf kommt es zunächst gar nicht
an, wenn es auch verschiednen Parteigewaltigen ein großes Vergnügen bereiten
mag, mit der überlegnen Weisheit ihrer Parteigrundsätze die Vorschläge der
Regierung zu zerzausen. Das kostet nichts und erfordert nicht einmal einen
wesentlichen Aufwand von Verstand. Erst dann, wenn die Zusammenarbeit der
Parteien mit der Regierung in das Stadium getreten ist, wo die Verantwortung
für des Ergebnis ihren Druck auszuüben beginnt, kann man anfangen, Anhalts¬
punkte für das schließliche Schicksal der Reform zu suchen. Der Reichstag ist in
diesem Falle gar nicht in der Lage, sich durch ein einfaches Votum seiner Mehr¬
heit dafür zu entscheiden, ob er eine Regierungsvorlage annehmen will oder nicht.
Hier ist seine Aufgabe höher und umfassender. Er ist zur verantwortlichen Mit¬
wirkung an der Bewältigung einer Aufgabe berufen, die von grundlegender und
entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Reiches ist. Die UnHaltbarkeit der
Finanzorganisation des Reichs ist von allen Parteien in der Hauptsache anerkannt
Worden. Daran muß man festhalten. Der Versuch einiger Parteien, den zu
deckenden Bedarf durch Rechenkunststücke etwas hinunterzuschrauben, hat nur die
Bedeutung eines parlamentarisch-taktischen Manövers, das mit der alten Gewohn¬
heit, an die Dummheit der Wählermassen zu appelliere", zusammenhängt, an der


Männer in England, um reorganisatorische Gedanken auf diesem Gebiete durchzu¬
setzen, selbst den Schein der Lächerlichkeit und der Unkenntnis nicht scheuen und
die Begründung ihres Vorgehens in einer Verdächtigung Deutschlands suchen.
Daraus folgt nämlich, daß das Mißtrauen gegen Deutschland und die Überzeugung
einer von uns drohenden Gefahr in England viel verbreiteter und stärker ist, als
die vernünftigen Leute im britischen Reiche wahrhabcn wollen. Darauf müssen
wir uns natürlich einrichten. Wir sollen nicht etwa den Haß und das Übelwollen,
das uns entgegengebracht wird, erwidern, denn das würde eine politische Torheit
sein, die uns nnr Schaden bringt, aber wir müssen auf alles gefaßt sein und dürfen
keinesfalls den Sirenenrufen folgen, die uns mit Abrüstungsgedanken und frei¬
willigen Einschränkungen unsrer Land- und Seemacht ködern wollen. Wenn unsre
durch die Tat bewiesne Friedensliebe seit Bestehen des Deutschen Reichs so wenig
Früchte getragen hat, so wird die Verminderung unsrer Streitkräfte uns auch nicht
vor Verdächtigungen schützen, wohl aber wird sie fremdes Mißtrauen und Übel¬
wollen zur Angriffslust steigern und den besten Schutz verringern, den wir für
uns haben, nämlich die Furcht vor unsrer Macht.

In unsern Reichstagsverhandlungen ist die erste Lesung der Finanzreform¬
vorlagen in der verflossenen Woche noch nicht zu Ende geführt worden. Die De¬
batte macht äußerlich den Eindruck des Versandens. Mit jedem neuen Verhand-
lungstnge sinkt die Teilnahme an den Reden. Das kann vielleicht sehr übel
gedeutet werden, aber es ist eigentlich nur natürlich. Es ist über die allgemeine
Bedeutung der einzelnen Refvrmprojette schon vor Erscheinen der Vorlage viel gesagt
und geschrieben worden. Man kennt die Meinung der Parteien zur Genüge.
Für die Frage, was nun aus der Vorlage werden soll, ist nicht die allgemeine
Stellungnahme der Redner in der ersten Lesung, sondern die Kommissionsarbeit
maßgebend. Daß die verschiednen Parteien zunächst an den einzelnen Vorschlägen
allerlei auszusetzen haben, wußten wir vorher. Wer sein Urteil über das Schicksal
der Reichsfinanzrcform auf den Eindrücken der ersten Lesung aufbauen will, in der
uach alter Gepflogenheit die Parteien ihre Meinung sagen ohne Rücksicht auf das
praktische Ziel — das natürlich immer ein Kompromiß sein wird —, der muß
selbstverständlich zu der Ansicht komme«, daß die Reform zu drei Vierteln schon
gescheitert ist. Ja wenn man genau zusammenrechnet, welche Vorschläge schon jetzt
eine sichre Mehrheit im Reichstage haben, so wird man vielleicht noch nicht ein
Viertel des ganzen Bedarfs erhalten. Aber darauf kommt es zunächst gar nicht
an, wenn es auch verschiednen Parteigewaltigen ein großes Vergnügen bereiten
mag, mit der überlegnen Weisheit ihrer Parteigrundsätze die Vorschläge der
Regierung zu zerzausen. Das kostet nichts und erfordert nicht einmal einen
wesentlichen Aufwand von Verstand. Erst dann, wenn die Zusammenarbeit der
Parteien mit der Regierung in das Stadium getreten ist, wo die Verantwortung
für des Ergebnis ihren Druck auszuüben beginnt, kann man anfangen, Anhalts¬
punkte für das schließliche Schicksal der Reform zu suchen. Der Reichstag ist in
diesem Falle gar nicht in der Lage, sich durch ein einfaches Votum seiner Mehr¬
heit dafür zu entscheiden, ob er eine Regierungsvorlage annehmen will oder nicht.
Hier ist seine Aufgabe höher und umfassender. Er ist zur verantwortlichen Mit¬
wirkung an der Bewältigung einer Aufgabe berufen, die von grundlegender und
entscheidender Bedeutung für die Zukunft des Reiches ist. Die UnHaltbarkeit der
Finanzorganisation des Reichs ist von allen Parteien in der Hauptsache anerkannt
Worden. Daran muß man festhalten. Der Versuch einiger Parteien, den zu
deckenden Bedarf durch Rechenkunststücke etwas hinunterzuschrauben, hat nur die
Bedeutung eines parlamentarisch-taktischen Manövers, das mit der alten Gewohn¬
heit, an die Dummheit der Wählermassen zu appelliere», zusammenhängt, an der


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 67, 1908, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341887_310410/515>, abgerufen am 22.07.2024.