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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Hlbäume

Miriam wurde plötzlich ganz kalt und ruhig. Sie sah ihn groß an und fragte:
Bist du denn was andres? Und ich?

Und das soll ich mir sagen lassen?!

Wir sind alle beide nichts andres, beharrte sie. Und der Geist, der den Oheim
Alexander regierte, der sie angeleuchtet hatte, wie aus einer fremden Welt, zwang sie
zu rücksichtsloser Beichte: Wir haben zusammen von Ihnen nur so gesprochen, wie wir
Sie ausnutzen könnten, wie wir uns einschmeicheln könnten zu unserm Vorteil I Nicht
einmal dankbar wollten wir Ihnen sein. Wir dachten, weil Sie nicht verheiratet sind,
wären Sie dazu gerade gut, und es wäre Ihre Pflicht als Oheim -- und wir wären viel
wichtiger in der Welt als Sie! O ich weiß es jetzt anders! Aber wir dachten --

Da traf ein Schlag von Schlomes Hand ihren rechtzeitig erhabnen Arm; er
hätte sonst ihre Wange getroffen. Sollst du ersticken mit deinem Geschwätz! knirschte
er. Glaub ihr nicht, Oheim, sie weiß net, was sie red't -- das große Glück hat ihr
den Verstand genommen, denk -- des Schnorrers Tochter!

Miriam war zum Hausherrn geflohen; dieser legte seinen Arm um sie. Er
war bleich, und seine Stimme grollte. Bist du ein Mann, der sich vorgenommen
hat, sein Weib zu schlagen?

Schlome versuchte sofort, sich zu einer mildern Miene zu zwingen, erreichte jedoch
nur ein Grinsen. Ich bin zu heftig geworden -- in deinem Hause, Oheim, verzeih.
Es machte mich wild, Miriam solch meschugges Zeug reden zu hören. Sie wird krank
sein, sie wird es jetzt schon bereuen. Komm her, Miriam, zu mir, gib mir die Hand,
dann soll alles gut sein --

Sie drehte sich jedoch von ihm ab und legte die Stirn an Alexanders Rockärmel.

Kommst du her?

Sie rührte sich nicht, nur daß sie mit den Händen noch Alexanders Arm
umfaßte, und alle schwiegen eine Minute abwartend.

Nun überzog ein seltsames Lächeln des Oheims Gesicht. Es war, als ob er
sein eignes noch lebendiges Selbst fühlte und weder an seine Kreissägen noch an
die Volkssache dachte; er sah aus wie ein junger Mann. Schlome, sagte er langsam,
so bald wolltest du ihr verzeih"? Ein Weib, das den Bräutigam so beleidigt! du
darfst deine Ehr nicht vergessen, du mußt den Kontrakt zerreißen und abreisen, damit
sie sich besinnen kann und zur Vernunft kommt. Und er legte plötzlich auch den
andern Arm um Miriam und küßte sie auf die Stirn. Ich weiß nicht, was werden
soll, aber ich kann ihn nicht heiraten, jammerte sie auf.

Da verlor Schlome jede Selbstbeherrschung, und er rannte handschlagend umher.
Was haißt dies? Es ist verabredet! Ich bin betrogen, weil ich ein ehrlicher Mann
bin, werd ich betrogen! Du bist eine Ehebrecherin, ehe du eine Frau wurdest. Um
alles soll ich gebracht werden! El du Schlaue, du hast gesehn, daß der Chef ist
noch besser als der Teilhaber, ich gratulier! Und die hat Leib Krakauer mir ver¬
schafft, 's Genick soll er brechen!

Schweig! donnerte Alexander Welt, du bist von Verstand. Ich dulde nicht,
daß du sie beleidigst, sie ist mein Gast, wenn sie auch nicht mehr deine Braut ist.

Nicht mehr seine Braut? jauchzte Miriam mit Freudentränen. Herr Oheim,
o helfen Sie mir, daß ich ganz los komme. Helfen Sie mir auch bei der Mutter!

Und wo bleibt mein Kontrakt und meine Stelle im Geschäft -- und mein Heirats¬
gut -- mein alles? Gift soll man einnehmen! zeterte Schlome, er konnte sich nicht fassen.

Hör auf mit deinem Geschrei, oder du hast wirklich alles verloren, sagte Alexander
zornig. Du siehst, daß aus der Heirat nichts werden kann, wir wollen noch heut
den Gästen abtelegraphieren. Aber -- deine Stelle bleibt dir.

Werd ich meine Stelle behalten, wird es sein des Oheims eigner Vorteil,
sprudelte Schlome immer noch im Fistelton, obgleich seine Erregung nach der letzten


Zwei Hlbäume

Miriam wurde plötzlich ganz kalt und ruhig. Sie sah ihn groß an und fragte:
Bist du denn was andres? Und ich?

Und das soll ich mir sagen lassen?!

Wir sind alle beide nichts andres, beharrte sie. Und der Geist, der den Oheim
Alexander regierte, der sie angeleuchtet hatte, wie aus einer fremden Welt, zwang sie
zu rücksichtsloser Beichte: Wir haben zusammen von Ihnen nur so gesprochen, wie wir
Sie ausnutzen könnten, wie wir uns einschmeicheln könnten zu unserm Vorteil I Nicht
einmal dankbar wollten wir Ihnen sein. Wir dachten, weil Sie nicht verheiratet sind,
wären Sie dazu gerade gut, und es wäre Ihre Pflicht als Oheim — und wir wären viel
wichtiger in der Welt als Sie! O ich weiß es jetzt anders! Aber wir dachten —

Da traf ein Schlag von Schlomes Hand ihren rechtzeitig erhabnen Arm; er
hätte sonst ihre Wange getroffen. Sollst du ersticken mit deinem Geschwätz! knirschte
er. Glaub ihr nicht, Oheim, sie weiß net, was sie red't — das große Glück hat ihr
den Verstand genommen, denk — des Schnorrers Tochter!

Miriam war zum Hausherrn geflohen; dieser legte seinen Arm um sie. Er
war bleich, und seine Stimme grollte. Bist du ein Mann, der sich vorgenommen
hat, sein Weib zu schlagen?

Schlome versuchte sofort, sich zu einer mildern Miene zu zwingen, erreichte jedoch
nur ein Grinsen. Ich bin zu heftig geworden — in deinem Hause, Oheim, verzeih.
Es machte mich wild, Miriam solch meschugges Zeug reden zu hören. Sie wird krank
sein, sie wird es jetzt schon bereuen. Komm her, Miriam, zu mir, gib mir die Hand,
dann soll alles gut sein —

Sie drehte sich jedoch von ihm ab und legte die Stirn an Alexanders Rockärmel.

Kommst du her?

Sie rührte sich nicht, nur daß sie mit den Händen noch Alexanders Arm
umfaßte, und alle schwiegen eine Minute abwartend.

Nun überzog ein seltsames Lächeln des Oheims Gesicht. Es war, als ob er
sein eignes noch lebendiges Selbst fühlte und weder an seine Kreissägen noch an
die Volkssache dachte; er sah aus wie ein junger Mann. Schlome, sagte er langsam,
so bald wolltest du ihr verzeih»? Ein Weib, das den Bräutigam so beleidigt! du
darfst deine Ehr nicht vergessen, du mußt den Kontrakt zerreißen und abreisen, damit
sie sich besinnen kann und zur Vernunft kommt. Und er legte plötzlich auch den
andern Arm um Miriam und küßte sie auf die Stirn. Ich weiß nicht, was werden
soll, aber ich kann ihn nicht heiraten, jammerte sie auf.

Da verlor Schlome jede Selbstbeherrschung, und er rannte handschlagend umher.
Was haißt dies? Es ist verabredet! Ich bin betrogen, weil ich ein ehrlicher Mann
bin, werd ich betrogen! Du bist eine Ehebrecherin, ehe du eine Frau wurdest. Um
alles soll ich gebracht werden! El du Schlaue, du hast gesehn, daß der Chef ist
noch besser als der Teilhaber, ich gratulier! Und die hat Leib Krakauer mir ver¬
schafft, 's Genick soll er brechen!

Schweig! donnerte Alexander Welt, du bist von Verstand. Ich dulde nicht,
daß du sie beleidigst, sie ist mein Gast, wenn sie auch nicht mehr deine Braut ist.

Nicht mehr seine Braut? jauchzte Miriam mit Freudentränen. Herr Oheim,
o helfen Sie mir, daß ich ganz los komme. Helfen Sie mir auch bei der Mutter!

Und wo bleibt mein Kontrakt und meine Stelle im Geschäft — und mein Heirats¬
gut — mein alles? Gift soll man einnehmen! zeterte Schlome, er konnte sich nicht fassen.

Hör auf mit deinem Geschrei, oder du hast wirklich alles verloren, sagte Alexander
zornig. Du siehst, daß aus der Heirat nichts werden kann, wir wollen noch heut
den Gästen abtelegraphieren. Aber — deine Stelle bleibt dir.

Werd ich meine Stelle behalten, wird es sein des Oheims eigner Vorteil,
sprudelte Schlome immer noch im Fistelton, obgleich seine Erregung nach der letzten


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[0656] Zwei Hlbäume Miriam wurde plötzlich ganz kalt und ruhig. Sie sah ihn groß an und fragte: Bist du denn was andres? Und ich? Und das soll ich mir sagen lassen?! Wir sind alle beide nichts andres, beharrte sie. Und der Geist, der den Oheim Alexander regierte, der sie angeleuchtet hatte, wie aus einer fremden Welt, zwang sie zu rücksichtsloser Beichte: Wir haben zusammen von Ihnen nur so gesprochen, wie wir Sie ausnutzen könnten, wie wir uns einschmeicheln könnten zu unserm Vorteil I Nicht einmal dankbar wollten wir Ihnen sein. Wir dachten, weil Sie nicht verheiratet sind, wären Sie dazu gerade gut, und es wäre Ihre Pflicht als Oheim — und wir wären viel wichtiger in der Welt als Sie! O ich weiß es jetzt anders! Aber wir dachten — Da traf ein Schlag von Schlomes Hand ihren rechtzeitig erhabnen Arm; er hätte sonst ihre Wange getroffen. Sollst du ersticken mit deinem Geschwätz! knirschte er. Glaub ihr nicht, Oheim, sie weiß net, was sie red't — das große Glück hat ihr den Verstand genommen, denk — des Schnorrers Tochter! Miriam war zum Hausherrn geflohen; dieser legte seinen Arm um sie. Er war bleich, und seine Stimme grollte. Bist du ein Mann, der sich vorgenommen hat, sein Weib zu schlagen? Schlome versuchte sofort, sich zu einer mildern Miene zu zwingen, erreichte jedoch nur ein Grinsen. Ich bin zu heftig geworden — in deinem Hause, Oheim, verzeih. Es machte mich wild, Miriam solch meschugges Zeug reden zu hören. Sie wird krank sein, sie wird es jetzt schon bereuen. Komm her, Miriam, zu mir, gib mir die Hand, dann soll alles gut sein — Sie drehte sich jedoch von ihm ab und legte die Stirn an Alexanders Rockärmel. Kommst du her? Sie rührte sich nicht, nur daß sie mit den Händen noch Alexanders Arm umfaßte, und alle schwiegen eine Minute abwartend. Nun überzog ein seltsames Lächeln des Oheims Gesicht. Es war, als ob er sein eignes noch lebendiges Selbst fühlte und weder an seine Kreissägen noch an die Volkssache dachte; er sah aus wie ein junger Mann. Schlome, sagte er langsam, so bald wolltest du ihr verzeih»? Ein Weib, das den Bräutigam so beleidigt! du darfst deine Ehr nicht vergessen, du mußt den Kontrakt zerreißen und abreisen, damit sie sich besinnen kann und zur Vernunft kommt. Und er legte plötzlich auch den andern Arm um Miriam und küßte sie auf die Stirn. Ich weiß nicht, was werden soll, aber ich kann ihn nicht heiraten, jammerte sie auf. Da verlor Schlome jede Selbstbeherrschung, und er rannte handschlagend umher. Was haißt dies? Es ist verabredet! Ich bin betrogen, weil ich ein ehrlicher Mann bin, werd ich betrogen! Du bist eine Ehebrecherin, ehe du eine Frau wurdest. Um alles soll ich gebracht werden! El du Schlaue, du hast gesehn, daß der Chef ist noch besser als der Teilhaber, ich gratulier! Und die hat Leib Krakauer mir ver¬ schafft, 's Genick soll er brechen! Schweig! donnerte Alexander Welt, du bist von Verstand. Ich dulde nicht, daß du sie beleidigst, sie ist mein Gast, wenn sie auch nicht mehr deine Braut ist. Nicht mehr seine Braut? jauchzte Miriam mit Freudentränen. Herr Oheim, o helfen Sie mir, daß ich ganz los komme. Helfen Sie mir auch bei der Mutter! Und wo bleibt mein Kontrakt und meine Stelle im Geschäft — und mein Heirats¬ gut — mein alles? Gift soll man einnehmen! zeterte Schlome, er konnte sich nicht fassen. Hör auf mit deinem Geschrei, oder du hast wirklich alles verloren, sagte Alexander zornig. Du siehst, daß aus der Heirat nichts werden kann, wir wollen noch heut den Gästen abtelegraphieren. Aber — deine Stelle bleibt dir. Werd ich meine Stelle behalten, wird es sein des Oheims eigner Vorteil, sprudelte Schlome immer noch im Fistelton, obgleich seine Erregung nach der letzten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/656>, abgerufen am 23.07.2024.