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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Zwei Älbäume

in Worte zu fassenden Spitzfindigkeiten hatte bei ihm wie bei allen jüdischen Männern
diese Angewohnheit bewirkt, und seine verlängerte Schulzeit hatte sie noch gesteigert.
Säcke Goldes phantasierte er so zusammen. Miriam fühlte sich wie gebannt und
dennoch nicht angezogen. Jedoch Bewunderung für seine Geisteskraft weckte er in
ihr. So weitschauend -- so hochstrebend -- so siegcssicher hatte sie noch niemand
reden hören. Sie und ihre Mutter wären zu bescheiden gewesen, von mehr als
dreihundert Gulden überhaupt zu sprechen -- ja ihre Phantasie hätte versagt.
Ihr schwindelte, wenn sie sich diese Zahlen vorzustellen versuchte. Sie dachte an
die Säcke voll Korn, die verschuldete Bauern zuweilen dem Vater zur Zahlung ge¬
bracht hatten, und konnte sich doch an der Vorstellung gar nicht freuen, daß auf dem
Flur von ihrem und Schlomes Hause diese Säcke einmal mit Gold und Silber
gefüllt stehn würden -- wußte nicht, was man damit anfangen werde. Arbeit,
eiserne Arbeit gehört dazu, hörte sie ihren Bräutigam sagen, und zweitens Ent¬
sagung, Verzicht auf den Schlaf am Morgen und am Abend und auf die Ruhe
nach dem Mittag, auf unnützes Reden und Spielen und Dummheiten und Liebe
und Freundschaften. Der Oheim hat wohl gewußt, was er tat, als er mich ge¬
nommen hat zu seinem Gehilfen. Ich habe eine glückliche Hand, und das Geschäft
wird werden ein Riesengeschäft, und daß ichs nur gleich sage im Vertrauen: es soll
später doch einmal werden mein eigen!

Gott über Israel! Ist es möglich? rief Frau Malle ganz entsetzt.

Nu -- for wus net? Wird es nicht sein nur gerecht, wenn ich ihm hab sein
Geschäft so in die Höh gebracht? Er wird noch mehr tun für mich, wenn nämlich
Miriam ihm gefallen wird, er vergißt dann seinen Vorteil ganz. Haben Sie die
Grubenaktie bei sich, die das Heiratsgut ist von Ihrem Kind? Geben Sie nur
schon her, er wird sie mir abkaufen zum vollen Wert, denn ich meine wirklich,
Miriam wird ihm gefallen. Es war die erste mittelbare Äußerung seines eignen
Gefallens, und Miriam senkte den Kopf.

Die Mutter hielt das Pferd an und suchte aus der Handtasche das Papier
hervor; die Erwartung, daß der Eidam noch etwas daraus machen werde, erregte
sie so, daß ihre Hände zitterten. Auch Miriam gefiel es, daß ihr Heiratsgut noch
einen Wert bekommen sollte, und sie sah interessiert der Übergabe zu. Nun erhielt
sie auch die erste gerade Anrede ihres Verlobten. Du mußt zugleich zutraulich
und lieblich sein, Miriam, dann wird es sich schon machen, und ich sage, er kennt
keine fremden Papiere. Du mußt ihm gut zuhören, wenn er dir erzählt seine
meschuggen Ideen und Fragen und dich lassen belehren, dann gefällst du ihm, und
dann kauft er das Papier.

Wenn der Oheim eingeht auf meinen Plan, werden wir nicht bei ihm wohnen
auf schlesischen Boden, sondern hinter der Grenz bleiben. So ist etwas zumachen!
Er muß noch eine Stuhlfabrik bauen, und ich Handel bei uns das Holz und nachher
wieder die Möbel. Das Holz wächst bei uns -- Erlen und Nußbaum und Tannen
genug, aber wer hat bei uns Geld und Verstand, Möbel daraus zu machen im
Großen? Die Bäume gehn über die Grenz und kommen von Schlesien zurück für
teures Geld als Hausrat; daher ist die Armut bei uns! So ist es auch mit
unsrer Wolle und den schlesischen Tuchwaren: wer hat bei uns Verstand und Geld
zusammen, etwas zu wagen? Denkt -- wenn das Geschäft wird sein ein und
dasselbe vor und hinter der Grenz! Gott soll es noch wachsen lassen! Und da¬
neben -- was ist sonst alle Tage zu verdienen! Wo verkauft wird ein Rittergut
oder Bauernhof, wo gemacht wird ein Geldgeschäft vom Schlachziz, wo er Vieh
kauft und Korn verkauft und einen Vertrag schließt. Er braucht uns, denn warum
soll er sich selbst zerbrechen seine ritterliche Stirn mit Kopfrechnen? Schloine war


Zwei Älbäume

in Worte zu fassenden Spitzfindigkeiten hatte bei ihm wie bei allen jüdischen Männern
diese Angewohnheit bewirkt, und seine verlängerte Schulzeit hatte sie noch gesteigert.
Säcke Goldes phantasierte er so zusammen. Miriam fühlte sich wie gebannt und
dennoch nicht angezogen. Jedoch Bewunderung für seine Geisteskraft weckte er in
ihr. So weitschauend — so hochstrebend — so siegcssicher hatte sie noch niemand
reden hören. Sie und ihre Mutter wären zu bescheiden gewesen, von mehr als
dreihundert Gulden überhaupt zu sprechen — ja ihre Phantasie hätte versagt.
Ihr schwindelte, wenn sie sich diese Zahlen vorzustellen versuchte. Sie dachte an
die Säcke voll Korn, die verschuldete Bauern zuweilen dem Vater zur Zahlung ge¬
bracht hatten, und konnte sich doch an der Vorstellung gar nicht freuen, daß auf dem
Flur von ihrem und Schlomes Hause diese Säcke einmal mit Gold und Silber
gefüllt stehn würden — wußte nicht, was man damit anfangen werde. Arbeit,
eiserne Arbeit gehört dazu, hörte sie ihren Bräutigam sagen, und zweitens Ent¬
sagung, Verzicht auf den Schlaf am Morgen und am Abend und auf die Ruhe
nach dem Mittag, auf unnützes Reden und Spielen und Dummheiten und Liebe
und Freundschaften. Der Oheim hat wohl gewußt, was er tat, als er mich ge¬
nommen hat zu seinem Gehilfen. Ich habe eine glückliche Hand, und das Geschäft
wird werden ein Riesengeschäft, und daß ichs nur gleich sage im Vertrauen: es soll
später doch einmal werden mein eigen!

Gott über Israel! Ist es möglich? rief Frau Malle ganz entsetzt.

Nu — for wus net? Wird es nicht sein nur gerecht, wenn ich ihm hab sein
Geschäft so in die Höh gebracht? Er wird noch mehr tun für mich, wenn nämlich
Miriam ihm gefallen wird, er vergißt dann seinen Vorteil ganz. Haben Sie die
Grubenaktie bei sich, die das Heiratsgut ist von Ihrem Kind? Geben Sie nur
schon her, er wird sie mir abkaufen zum vollen Wert, denn ich meine wirklich,
Miriam wird ihm gefallen. Es war die erste mittelbare Äußerung seines eignen
Gefallens, und Miriam senkte den Kopf.

Die Mutter hielt das Pferd an und suchte aus der Handtasche das Papier
hervor; die Erwartung, daß der Eidam noch etwas daraus machen werde, erregte
sie so, daß ihre Hände zitterten. Auch Miriam gefiel es, daß ihr Heiratsgut noch
einen Wert bekommen sollte, und sie sah interessiert der Übergabe zu. Nun erhielt
sie auch die erste gerade Anrede ihres Verlobten. Du mußt zugleich zutraulich
und lieblich sein, Miriam, dann wird es sich schon machen, und ich sage, er kennt
keine fremden Papiere. Du mußt ihm gut zuhören, wenn er dir erzählt seine
meschuggen Ideen und Fragen und dich lassen belehren, dann gefällst du ihm, und
dann kauft er das Papier.

Wenn der Oheim eingeht auf meinen Plan, werden wir nicht bei ihm wohnen
auf schlesischen Boden, sondern hinter der Grenz bleiben. So ist etwas zumachen!
Er muß noch eine Stuhlfabrik bauen, und ich Handel bei uns das Holz und nachher
wieder die Möbel. Das Holz wächst bei uns — Erlen und Nußbaum und Tannen
genug, aber wer hat bei uns Geld und Verstand, Möbel daraus zu machen im
Großen? Die Bäume gehn über die Grenz und kommen von Schlesien zurück für
teures Geld als Hausrat; daher ist die Armut bei uns! So ist es auch mit
unsrer Wolle und den schlesischen Tuchwaren: wer hat bei uns Verstand und Geld
zusammen, etwas zu wagen? Denkt — wenn das Geschäft wird sein ein und
dasselbe vor und hinter der Grenz! Gott soll es noch wachsen lassen! Und da¬
neben — was ist sonst alle Tage zu verdienen! Wo verkauft wird ein Rittergut
oder Bauernhof, wo gemacht wird ein Geldgeschäft vom Schlachziz, wo er Vieh
kauft und Korn verkauft und einen Vertrag schließt. Er braucht uns, denn warum
soll er sich selbst zerbrechen seine ritterliche Stirn mit Kopfrechnen? Schloine war


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[0594] Zwei Älbäume in Worte zu fassenden Spitzfindigkeiten hatte bei ihm wie bei allen jüdischen Männern diese Angewohnheit bewirkt, und seine verlängerte Schulzeit hatte sie noch gesteigert. Säcke Goldes phantasierte er so zusammen. Miriam fühlte sich wie gebannt und dennoch nicht angezogen. Jedoch Bewunderung für seine Geisteskraft weckte er in ihr. So weitschauend — so hochstrebend — so siegcssicher hatte sie noch niemand reden hören. Sie und ihre Mutter wären zu bescheiden gewesen, von mehr als dreihundert Gulden überhaupt zu sprechen — ja ihre Phantasie hätte versagt. Ihr schwindelte, wenn sie sich diese Zahlen vorzustellen versuchte. Sie dachte an die Säcke voll Korn, die verschuldete Bauern zuweilen dem Vater zur Zahlung ge¬ bracht hatten, und konnte sich doch an der Vorstellung gar nicht freuen, daß auf dem Flur von ihrem und Schlomes Hause diese Säcke einmal mit Gold und Silber gefüllt stehn würden — wußte nicht, was man damit anfangen werde. Arbeit, eiserne Arbeit gehört dazu, hörte sie ihren Bräutigam sagen, und zweitens Ent¬ sagung, Verzicht auf den Schlaf am Morgen und am Abend und auf die Ruhe nach dem Mittag, auf unnützes Reden und Spielen und Dummheiten und Liebe und Freundschaften. Der Oheim hat wohl gewußt, was er tat, als er mich ge¬ nommen hat zu seinem Gehilfen. Ich habe eine glückliche Hand, und das Geschäft wird werden ein Riesengeschäft, und daß ichs nur gleich sage im Vertrauen: es soll später doch einmal werden mein eigen! Gott über Israel! Ist es möglich? rief Frau Malle ganz entsetzt. Nu — for wus net? Wird es nicht sein nur gerecht, wenn ich ihm hab sein Geschäft so in die Höh gebracht? Er wird noch mehr tun für mich, wenn nämlich Miriam ihm gefallen wird, er vergißt dann seinen Vorteil ganz. Haben Sie die Grubenaktie bei sich, die das Heiratsgut ist von Ihrem Kind? Geben Sie nur schon her, er wird sie mir abkaufen zum vollen Wert, denn ich meine wirklich, Miriam wird ihm gefallen. Es war die erste mittelbare Äußerung seines eignen Gefallens, und Miriam senkte den Kopf. Die Mutter hielt das Pferd an und suchte aus der Handtasche das Papier hervor; die Erwartung, daß der Eidam noch etwas daraus machen werde, erregte sie so, daß ihre Hände zitterten. Auch Miriam gefiel es, daß ihr Heiratsgut noch einen Wert bekommen sollte, und sie sah interessiert der Übergabe zu. Nun erhielt sie auch die erste gerade Anrede ihres Verlobten. Du mußt zugleich zutraulich und lieblich sein, Miriam, dann wird es sich schon machen, und ich sage, er kennt keine fremden Papiere. Du mußt ihm gut zuhören, wenn er dir erzählt seine meschuggen Ideen und Fragen und dich lassen belehren, dann gefällst du ihm, und dann kauft er das Papier. Wenn der Oheim eingeht auf meinen Plan, werden wir nicht bei ihm wohnen auf schlesischen Boden, sondern hinter der Grenz bleiben. So ist etwas zumachen! Er muß noch eine Stuhlfabrik bauen, und ich Handel bei uns das Holz und nachher wieder die Möbel. Das Holz wächst bei uns — Erlen und Nußbaum und Tannen genug, aber wer hat bei uns Geld und Verstand, Möbel daraus zu machen im Großen? Die Bäume gehn über die Grenz und kommen von Schlesien zurück für teures Geld als Hausrat; daher ist die Armut bei uns! So ist es auch mit unsrer Wolle und den schlesischen Tuchwaren: wer hat bei uns Verstand und Geld zusammen, etwas zu wagen? Denkt — wenn das Geschäft wird sein ein und dasselbe vor und hinter der Grenz! Gott soll es noch wachsen lassen! Und da¬ neben — was ist sonst alle Tage zu verdienen! Wo verkauft wird ein Rittergut oder Bauernhof, wo gemacht wird ein Geldgeschäft vom Schlachziz, wo er Vieh kauft und Korn verkauft und einen Vertrag schließt. Er braucht uns, denn warum soll er sich selbst zerbrechen seine ritterliche Stirn mit Kopfrechnen? Schloine war

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/594>, abgerufen am 22.07.2024.