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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

sie zu verstärken und zu rein geschäftlichen Zwecken auszubeuten trachtete. Wie
sehr ihr das gelungen ist, ist bekannt, aber das Schlimmste dabei war, daß die
ernsthafte Presse nun auch die aufgesetzte und irregeleitete öffentliche Meinung als
etwas Gegebnes ansah und für ihre Zwecke ausnutzte. Immer wenn die liberale
Regierung und die ihr folgenden Blätter aus richtiger Erkenntnis heraus die
Spannung mit Deutschland zu mildern bestrebt waren, benutzte die konservative
Presse um so eifriger das feindselige Mißtrauen gegen Deutschland, um damit
Wasser auf die Mühlen ihrer eignen Oppositionsstellung zu leiten.

Auf die Dauer war aber doch die Frage nicht von der Hand zu weisen, ob
die unvermeidlichen Nebenwirkungen dieser Taktik nach außen hin wirklich dem
englischen Interesse entsprächen, ob sie nicht vielmehr zu unberechenbaren und ver¬
hängnisvollen Konsequenzen führten. Aus einer natürlichen Regung des ooinnion
svnss, des gesunden politischen Instinkts, erwuchs zuerst schüchtern, dann sich all¬
mählich verstärkend der Gedanke, die Grundlagen der gegenseitigen Gesinnungen
beider Völker eiuer Revision zu unterziehen. Durch dieses Bedürfnis kamen die
bekannten Besuche der Jahre 1906 und 1907 zustande. Diese Bemühungen ge¬
stalteten sich wärmer, als die Beteiligten selbst geglaubt hatten. Auch war deutlich
ein Fortschritt zu erkennen: bei dem Besuch der Deutschen in England im Jahre 1906
standen die englischen Konservativen noch völlig abseits, 1907 bei den Besuchen
der Engländer in Deutschland schon nicht mehr. Aber die Bedeutung dieser An¬
näherungen lag nicht in den Freundschaftsbeteuernngen, die aus der Feststimmung
entsprangen, auch nicht in den mancherlei persönlichen Beziehungen, die in jenen
Tagen angeknüpft wurden. Unrecht haben auch die kritischen Beurteiler, die etwas
sehr Neues und Welses zu sagen glaubten, wenn sie die Wirkungen solcher festtäglichen
Verbrüderungen mit Spott oder Warnung in Zweifel zogen. Die Bedeutung lag
eben, wie wir erwähnt haben, in der Bereitwilligkeit zu einer unbefangnen Nach¬
prüfung ihrer Fundamentalbegriffe von deutschen Verhältnissen, womit die Eng¬
länder als Gastgeber und Gäste an uns herantraten. "Ich kämpfte gegen Sie,
aber ich war argwöhnisch geworden, ob die Voraussetzungen meiner Meinung richtig
waren; jetzt will ich selbst sehen, wie es steht" -- so äußerte sich einer der eng¬
lischen Journalisten, die im letzten Sommer unsre Gäste waren, noch ehe er deutschen
Boden betrete" hatte, zu einem deutschen Berufsgenossen. Man wollte keine Ver¬
brüderungskomödie aufführen, sondern man suchte -- selbstverständlich in der Form
freundschaftlichen Verkehrs -- Aufklärung und Belehrung. Darum wurde die
Wirkuug größer, als man erwartet hatte. Die Eindrücke, die die Engländer von deutschem
Leben und deutscheu Einrichtungen empfangen haben, gaben ihnen zu denken, und
so finden wir jetzt einen ganz andern Ton in der englischen Presse, vielfach auch
da, wo man uns nicht allzu wohl will. Man sieht das deutliche Bemühen, uns
Zu versteh", anstatt -- wie früher die Regel war -- an unser nationales Leben
einfach den englischen Maßstab zu legen. Das ist mehr wert als bloße Freund¬
schaftsversicherungen.

Im Novemberheft der Empire ReView hat Edward Dicey anläßlich des
Besuchs unsers Kaisers Ansichten ausgesprochen, die selbst ein so unabhängiger und
vernünftig urteilender Mann wie er noch vor zwei Jahren vielleicht sich gescheut
hätte zu äußern. Deal obwohl er immer freundlich und gerecht über Deutschland
geurteilt hat, war er doch auch zugleich sehr vorsichtig in der Formulierung seiner
Gedanken und brachte sich ungern in Zwiespalt mit dem ssntiw.fut seiner Lands¬
leute. Mit erstaunlicher, rückhaltloser Offenheit erklärt jetzt Dicey, daß England
bei Befestigung seiner Stellung in Ägypten dem Deutschen Reiche viel mehr ver¬
danke als dem Genossen in der Hntsuts oorciials, Frankreich. Er geht aber noch


Maßgebliches und Unmaßgebliches

sie zu verstärken und zu rein geschäftlichen Zwecken auszubeuten trachtete. Wie
sehr ihr das gelungen ist, ist bekannt, aber das Schlimmste dabei war, daß die
ernsthafte Presse nun auch die aufgesetzte und irregeleitete öffentliche Meinung als
etwas Gegebnes ansah und für ihre Zwecke ausnutzte. Immer wenn die liberale
Regierung und die ihr folgenden Blätter aus richtiger Erkenntnis heraus die
Spannung mit Deutschland zu mildern bestrebt waren, benutzte die konservative
Presse um so eifriger das feindselige Mißtrauen gegen Deutschland, um damit
Wasser auf die Mühlen ihrer eignen Oppositionsstellung zu leiten.

Auf die Dauer war aber doch die Frage nicht von der Hand zu weisen, ob
die unvermeidlichen Nebenwirkungen dieser Taktik nach außen hin wirklich dem
englischen Interesse entsprächen, ob sie nicht vielmehr zu unberechenbaren und ver¬
hängnisvollen Konsequenzen führten. Aus einer natürlichen Regung des ooinnion
svnss, des gesunden politischen Instinkts, erwuchs zuerst schüchtern, dann sich all¬
mählich verstärkend der Gedanke, die Grundlagen der gegenseitigen Gesinnungen
beider Völker eiuer Revision zu unterziehen. Durch dieses Bedürfnis kamen die
bekannten Besuche der Jahre 1906 und 1907 zustande. Diese Bemühungen ge¬
stalteten sich wärmer, als die Beteiligten selbst geglaubt hatten. Auch war deutlich
ein Fortschritt zu erkennen: bei dem Besuch der Deutschen in England im Jahre 1906
standen die englischen Konservativen noch völlig abseits, 1907 bei den Besuchen
der Engländer in Deutschland schon nicht mehr. Aber die Bedeutung dieser An¬
näherungen lag nicht in den Freundschaftsbeteuernngen, die aus der Feststimmung
entsprangen, auch nicht in den mancherlei persönlichen Beziehungen, die in jenen
Tagen angeknüpft wurden. Unrecht haben auch die kritischen Beurteiler, die etwas
sehr Neues und Welses zu sagen glaubten, wenn sie die Wirkungen solcher festtäglichen
Verbrüderungen mit Spott oder Warnung in Zweifel zogen. Die Bedeutung lag
eben, wie wir erwähnt haben, in der Bereitwilligkeit zu einer unbefangnen Nach¬
prüfung ihrer Fundamentalbegriffe von deutschen Verhältnissen, womit die Eng¬
länder als Gastgeber und Gäste an uns herantraten. „Ich kämpfte gegen Sie,
aber ich war argwöhnisch geworden, ob die Voraussetzungen meiner Meinung richtig
waren; jetzt will ich selbst sehen, wie es steht" — so äußerte sich einer der eng¬
lischen Journalisten, die im letzten Sommer unsre Gäste waren, noch ehe er deutschen
Boden betrete» hatte, zu einem deutschen Berufsgenossen. Man wollte keine Ver¬
brüderungskomödie aufführen, sondern man suchte — selbstverständlich in der Form
freundschaftlichen Verkehrs — Aufklärung und Belehrung. Darum wurde die
Wirkuug größer, als man erwartet hatte. Die Eindrücke, die die Engländer von deutschem
Leben und deutscheu Einrichtungen empfangen haben, gaben ihnen zu denken, und
so finden wir jetzt einen ganz andern Ton in der englischen Presse, vielfach auch
da, wo man uns nicht allzu wohl will. Man sieht das deutliche Bemühen, uns
Zu versteh», anstatt — wie früher die Regel war — an unser nationales Leben
einfach den englischen Maßstab zu legen. Das ist mehr wert als bloße Freund¬
schaftsversicherungen.

Im Novemberheft der Empire ReView hat Edward Dicey anläßlich des
Besuchs unsers Kaisers Ansichten ausgesprochen, die selbst ein so unabhängiger und
vernünftig urteilender Mann wie er noch vor zwei Jahren vielleicht sich gescheut
hätte zu äußern. Deal obwohl er immer freundlich und gerecht über Deutschland
geurteilt hat, war er doch auch zugleich sehr vorsichtig in der Formulierung seiner
Gedanken und brachte sich ungern in Zwiespalt mit dem ssntiw.fut seiner Lands¬
leute. Mit erstaunlicher, rückhaltloser Offenheit erklärt jetzt Dicey, daß England
bei Befestigung seiner Stellung in Ägypten dem Deutschen Reiche viel mehr ver¬
danke als dem Genossen in der Hntsuts oorciials, Frankreich. Er geht aber noch


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[0439] Maßgebliches und Unmaßgebliches sie zu verstärken und zu rein geschäftlichen Zwecken auszubeuten trachtete. Wie sehr ihr das gelungen ist, ist bekannt, aber das Schlimmste dabei war, daß die ernsthafte Presse nun auch die aufgesetzte und irregeleitete öffentliche Meinung als etwas Gegebnes ansah und für ihre Zwecke ausnutzte. Immer wenn die liberale Regierung und die ihr folgenden Blätter aus richtiger Erkenntnis heraus die Spannung mit Deutschland zu mildern bestrebt waren, benutzte die konservative Presse um so eifriger das feindselige Mißtrauen gegen Deutschland, um damit Wasser auf die Mühlen ihrer eignen Oppositionsstellung zu leiten. Auf die Dauer war aber doch die Frage nicht von der Hand zu weisen, ob die unvermeidlichen Nebenwirkungen dieser Taktik nach außen hin wirklich dem englischen Interesse entsprächen, ob sie nicht vielmehr zu unberechenbaren und ver¬ hängnisvollen Konsequenzen führten. Aus einer natürlichen Regung des ooinnion svnss, des gesunden politischen Instinkts, erwuchs zuerst schüchtern, dann sich all¬ mählich verstärkend der Gedanke, die Grundlagen der gegenseitigen Gesinnungen beider Völker eiuer Revision zu unterziehen. Durch dieses Bedürfnis kamen die bekannten Besuche der Jahre 1906 und 1907 zustande. Diese Bemühungen ge¬ stalteten sich wärmer, als die Beteiligten selbst geglaubt hatten. Auch war deutlich ein Fortschritt zu erkennen: bei dem Besuch der Deutschen in England im Jahre 1906 standen die englischen Konservativen noch völlig abseits, 1907 bei den Besuchen der Engländer in Deutschland schon nicht mehr. Aber die Bedeutung dieser An¬ näherungen lag nicht in den Freundschaftsbeteuernngen, die aus der Feststimmung entsprangen, auch nicht in den mancherlei persönlichen Beziehungen, die in jenen Tagen angeknüpft wurden. Unrecht haben auch die kritischen Beurteiler, die etwas sehr Neues und Welses zu sagen glaubten, wenn sie die Wirkungen solcher festtäglichen Verbrüderungen mit Spott oder Warnung in Zweifel zogen. Die Bedeutung lag eben, wie wir erwähnt haben, in der Bereitwilligkeit zu einer unbefangnen Nach¬ prüfung ihrer Fundamentalbegriffe von deutschen Verhältnissen, womit die Eng¬ länder als Gastgeber und Gäste an uns herantraten. „Ich kämpfte gegen Sie, aber ich war argwöhnisch geworden, ob die Voraussetzungen meiner Meinung richtig waren; jetzt will ich selbst sehen, wie es steht" — so äußerte sich einer der eng¬ lischen Journalisten, die im letzten Sommer unsre Gäste waren, noch ehe er deutschen Boden betrete» hatte, zu einem deutschen Berufsgenossen. Man wollte keine Ver¬ brüderungskomödie aufführen, sondern man suchte — selbstverständlich in der Form freundschaftlichen Verkehrs — Aufklärung und Belehrung. Darum wurde die Wirkuug größer, als man erwartet hatte. Die Eindrücke, die die Engländer von deutschem Leben und deutscheu Einrichtungen empfangen haben, gaben ihnen zu denken, und so finden wir jetzt einen ganz andern Ton in der englischen Presse, vielfach auch da, wo man uns nicht allzu wohl will. Man sieht das deutliche Bemühen, uns Zu versteh», anstatt — wie früher die Regel war — an unser nationales Leben einfach den englischen Maßstab zu legen. Das ist mehr wert als bloße Freund¬ schaftsversicherungen. Im Novemberheft der Empire ReView hat Edward Dicey anläßlich des Besuchs unsers Kaisers Ansichten ausgesprochen, die selbst ein so unabhängiger und vernünftig urteilender Mann wie er noch vor zwei Jahren vielleicht sich gescheut hätte zu äußern. Deal obwohl er immer freundlich und gerecht über Deutschland geurteilt hat, war er doch auch zugleich sehr vorsichtig in der Formulierung seiner Gedanken und brachte sich ungern in Zwiespalt mit dem ssntiw.fut seiner Lands¬ leute. Mit erstaunlicher, rückhaltloser Offenheit erklärt jetzt Dicey, daß England bei Befestigung seiner Stellung in Ägypten dem Deutschen Reiche viel mehr ver¬ danke als dem Genossen in der Hntsuts oorciials, Frankreich. Er geht aber noch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/439>, abgerufen am 26.06.2024.