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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Die Papstbnrg zu Avignon

einzelnen Gebilde ein das Sakramenthäuschen in der Lorenzkirche zu Nürnberg
erinnernd, steht es doch in künstlerischer Beziehung insofern weit hinter diesem
Meisterwerk spätgotischer Zeit zurück, als es gerade dessen entbehrt, was die
Schöpfung Kraffts weit über reine Steinmetzarbeit hinaushebt, des plastischen
Schmucks an den einzelnen Baugliedern. Wohl mögen in den GeHänsen an
den Pfeilern einst Figuren gestanden haben; doch werden sich diese, der da¬
maligen Kunstrichtung entsprechend, als Beiwerk der architektonischen Anlage
völlig untergeordnet haben. Wenigstens können die Heiligenstatuen, die man
heute noch in der Kirche Se. Pierre zu Avignon als angeblich vom Grabmal
Johanns des Zweiundzwanzigsten stammend zeigt, in ihrer handwerksmäßigen
Ausführung keinen Vergleich mit den von innerm Seelenleben durchglühten
Werken eines Krafft aushalten.

Dagegen ist die Figur des Papstes, die auf dem viereckigen Sarkophag wie
schlafend ruht, offenbar von einem seiner Zeit weit vorauseilenden Künstler ge¬
schaffen worden. Wahrlich, aus diesen Gesichtszügen, denen leider die Nase
fehlt, weht uns schon etwas vom Geist der Frührenaissance entgegen, ein Beweis
dafür, wie lange schon vor dieser Zeit das Streben nach Individualisierung hie
und da zum Durchbruch kam. Denn der leidenschaftliche, unversöhnliche Charakter
dieses Papstes ist hier mit einer solchen Schürfe wiedergegeben, daß man glauben
könnte, die kleine Gestalt brauche nur aufzuspringen, um Worte bittersten Hasses,
grauenvollster Verwünschung gegen ihre Widersacher zu schleudern. In dieser
Hinsicht steht das berühmte Grabmal Urbcms des Fünften, das, von seinein
einstigen Standort in der Kirche Se. Viktor zu Marseille nach Avignon gebracht,
eine Hauptsehenswürdigkeit des dortigen Landesmuseums ist, trotz seiner reichern
Ausführung und bessern Erhaltung weit hinter dem Monument Johanns des
Zweiundzwanzigsten zurück. Diese nach byzantinischer Art mürrisch verzognen
Züge verraten uns nichts von dem zaubernden Charakter eines Mannes, der
trotz redlichen Willens den sich immer schwieriger gestaltenden Verhültuisseu
innerhalb der christlichen Kirche nicht gewachsen war. Denn wie er zuerst in
seltsamer Verkennung des Ernstes der Lage dem Verlange"? seiner Zeit nach
einer Rückverlegung des päpstlichen Stuhls in die Ewige Stadt dadurch zu ent¬
sprechen glaubte, daß er den Teil des Palastes, in dem er wohnte, "Rom"
nannte, so hat er auch später, nachdem er sich schließlich zur Rückkehr dorthin
bequemt hatte, durch sein schnelles Verlassen der allerdings völlig verlvmmncn
und verwilderten Stadt dem Ansehen des Papsttums schwere Wunden geschlagen.
Loderte doch nach seiner Rückkehr in das behaglichere Avignon der kurz zuvor
durch den päpstlichen Feldherrn Albornoz niedergeschlagne Aufstand in Italien
von neuem so gefährlich empor, daß dort die weltliche Herrschaft des Heiligen
Vaters völlig in Trümmer zu gehn drohte. Dazu kam, daß das immer weiter
um sich greifende Scktcnwesen und nicht zuletzt das in England, Frankreich und
Böhmen zutage tretende Verlangen nach einer nationalen Gestaltung des reli¬
giösen Lebens die fortschreitende Zcrbröcklnng der Kirche in Aussicht stellte.
Dieser drohenden Gefahr durch Erfolg versprechende Maßregeln zu begegnen
aber war, mittelalterlicher Anschauungsweise gemäß, mir von der in den Augen
des Volkes altgeheiligten Stätte, von Rom aus, möglich. So entschloß sich
denn Urbcms Nachfolger, jener ernstgesinnte Gregor der Elfte, ob sich ihm gleich
an der Schwelle seines Zimmers die eigne Mutter hemmend entgegenwarf, den
Weg zu gehn, den ihm die Ehre und die Pflicht gebot, im Geiste schon die
Reformen einer Erneuerung der schwer bedrohten Kirche überdenkend. Mit
seinem Weggang hatte Avignon für immer seine völkerbeherrschende Rolle aus¬
gespielt. Wohl schien noch einmal, den letzten Strahlen der untergehenden


Die Papstbnrg zu Avignon

einzelnen Gebilde ein das Sakramenthäuschen in der Lorenzkirche zu Nürnberg
erinnernd, steht es doch in künstlerischer Beziehung insofern weit hinter diesem
Meisterwerk spätgotischer Zeit zurück, als es gerade dessen entbehrt, was die
Schöpfung Kraffts weit über reine Steinmetzarbeit hinaushebt, des plastischen
Schmucks an den einzelnen Baugliedern. Wohl mögen in den GeHänsen an
den Pfeilern einst Figuren gestanden haben; doch werden sich diese, der da¬
maligen Kunstrichtung entsprechend, als Beiwerk der architektonischen Anlage
völlig untergeordnet haben. Wenigstens können die Heiligenstatuen, die man
heute noch in der Kirche Se. Pierre zu Avignon als angeblich vom Grabmal
Johanns des Zweiundzwanzigsten stammend zeigt, in ihrer handwerksmäßigen
Ausführung keinen Vergleich mit den von innerm Seelenleben durchglühten
Werken eines Krafft aushalten.

Dagegen ist die Figur des Papstes, die auf dem viereckigen Sarkophag wie
schlafend ruht, offenbar von einem seiner Zeit weit vorauseilenden Künstler ge¬
schaffen worden. Wahrlich, aus diesen Gesichtszügen, denen leider die Nase
fehlt, weht uns schon etwas vom Geist der Frührenaissance entgegen, ein Beweis
dafür, wie lange schon vor dieser Zeit das Streben nach Individualisierung hie
und da zum Durchbruch kam. Denn der leidenschaftliche, unversöhnliche Charakter
dieses Papstes ist hier mit einer solchen Schürfe wiedergegeben, daß man glauben
könnte, die kleine Gestalt brauche nur aufzuspringen, um Worte bittersten Hasses,
grauenvollster Verwünschung gegen ihre Widersacher zu schleudern. In dieser
Hinsicht steht das berühmte Grabmal Urbcms des Fünften, das, von seinein
einstigen Standort in der Kirche Se. Viktor zu Marseille nach Avignon gebracht,
eine Hauptsehenswürdigkeit des dortigen Landesmuseums ist, trotz seiner reichern
Ausführung und bessern Erhaltung weit hinter dem Monument Johanns des
Zweiundzwanzigsten zurück. Diese nach byzantinischer Art mürrisch verzognen
Züge verraten uns nichts von dem zaubernden Charakter eines Mannes, der
trotz redlichen Willens den sich immer schwieriger gestaltenden Verhültuisseu
innerhalb der christlichen Kirche nicht gewachsen war. Denn wie er zuerst in
seltsamer Verkennung des Ernstes der Lage dem Verlange»? seiner Zeit nach
einer Rückverlegung des päpstlichen Stuhls in die Ewige Stadt dadurch zu ent¬
sprechen glaubte, daß er den Teil des Palastes, in dem er wohnte, „Rom"
nannte, so hat er auch später, nachdem er sich schließlich zur Rückkehr dorthin
bequemt hatte, durch sein schnelles Verlassen der allerdings völlig verlvmmncn
und verwilderten Stadt dem Ansehen des Papsttums schwere Wunden geschlagen.
Loderte doch nach seiner Rückkehr in das behaglichere Avignon der kurz zuvor
durch den päpstlichen Feldherrn Albornoz niedergeschlagne Aufstand in Italien
von neuem so gefährlich empor, daß dort die weltliche Herrschaft des Heiligen
Vaters völlig in Trümmer zu gehn drohte. Dazu kam, daß das immer weiter
um sich greifende Scktcnwesen und nicht zuletzt das in England, Frankreich und
Böhmen zutage tretende Verlangen nach einer nationalen Gestaltung des reli¬
giösen Lebens die fortschreitende Zcrbröcklnng der Kirche in Aussicht stellte.
Dieser drohenden Gefahr durch Erfolg versprechende Maßregeln zu begegnen
aber war, mittelalterlicher Anschauungsweise gemäß, mir von der in den Augen
des Volkes altgeheiligten Stätte, von Rom aus, möglich. So entschloß sich
denn Urbcms Nachfolger, jener ernstgesinnte Gregor der Elfte, ob sich ihm gleich
an der Schwelle seines Zimmers die eigne Mutter hemmend entgegenwarf, den
Weg zu gehn, den ihm die Ehre und die Pflicht gebot, im Geiste schon die
Reformen einer Erneuerung der schwer bedrohten Kirche überdenkend. Mit
seinem Weggang hatte Avignon für immer seine völkerbeherrschende Rolle aus¬
gespielt. Wohl schien noch einmal, den letzten Strahlen der untergehenden


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[0378] Die Papstbnrg zu Avignon einzelnen Gebilde ein das Sakramenthäuschen in der Lorenzkirche zu Nürnberg erinnernd, steht es doch in künstlerischer Beziehung insofern weit hinter diesem Meisterwerk spätgotischer Zeit zurück, als es gerade dessen entbehrt, was die Schöpfung Kraffts weit über reine Steinmetzarbeit hinaushebt, des plastischen Schmucks an den einzelnen Baugliedern. Wohl mögen in den GeHänsen an den Pfeilern einst Figuren gestanden haben; doch werden sich diese, der da¬ maligen Kunstrichtung entsprechend, als Beiwerk der architektonischen Anlage völlig untergeordnet haben. Wenigstens können die Heiligenstatuen, die man heute noch in der Kirche Se. Pierre zu Avignon als angeblich vom Grabmal Johanns des Zweiundzwanzigsten stammend zeigt, in ihrer handwerksmäßigen Ausführung keinen Vergleich mit den von innerm Seelenleben durchglühten Werken eines Krafft aushalten. Dagegen ist die Figur des Papstes, die auf dem viereckigen Sarkophag wie schlafend ruht, offenbar von einem seiner Zeit weit vorauseilenden Künstler ge¬ schaffen worden. Wahrlich, aus diesen Gesichtszügen, denen leider die Nase fehlt, weht uns schon etwas vom Geist der Frührenaissance entgegen, ein Beweis dafür, wie lange schon vor dieser Zeit das Streben nach Individualisierung hie und da zum Durchbruch kam. Denn der leidenschaftliche, unversöhnliche Charakter dieses Papstes ist hier mit einer solchen Schürfe wiedergegeben, daß man glauben könnte, die kleine Gestalt brauche nur aufzuspringen, um Worte bittersten Hasses, grauenvollster Verwünschung gegen ihre Widersacher zu schleudern. In dieser Hinsicht steht das berühmte Grabmal Urbcms des Fünften, das, von seinein einstigen Standort in der Kirche Se. Viktor zu Marseille nach Avignon gebracht, eine Hauptsehenswürdigkeit des dortigen Landesmuseums ist, trotz seiner reichern Ausführung und bessern Erhaltung weit hinter dem Monument Johanns des Zweiundzwanzigsten zurück. Diese nach byzantinischer Art mürrisch verzognen Züge verraten uns nichts von dem zaubernden Charakter eines Mannes, der trotz redlichen Willens den sich immer schwieriger gestaltenden Verhültuisseu innerhalb der christlichen Kirche nicht gewachsen war. Denn wie er zuerst in seltsamer Verkennung des Ernstes der Lage dem Verlange»? seiner Zeit nach einer Rückverlegung des päpstlichen Stuhls in die Ewige Stadt dadurch zu ent¬ sprechen glaubte, daß er den Teil des Palastes, in dem er wohnte, „Rom" nannte, so hat er auch später, nachdem er sich schließlich zur Rückkehr dorthin bequemt hatte, durch sein schnelles Verlassen der allerdings völlig verlvmmncn und verwilderten Stadt dem Ansehen des Papsttums schwere Wunden geschlagen. Loderte doch nach seiner Rückkehr in das behaglichere Avignon der kurz zuvor durch den päpstlichen Feldherrn Albornoz niedergeschlagne Aufstand in Italien von neuem so gefährlich empor, daß dort die weltliche Herrschaft des Heiligen Vaters völlig in Trümmer zu gehn drohte. Dazu kam, daß das immer weiter um sich greifende Scktcnwesen und nicht zuletzt das in England, Frankreich und Böhmen zutage tretende Verlangen nach einer nationalen Gestaltung des reli¬ giösen Lebens die fortschreitende Zcrbröcklnng der Kirche in Aussicht stellte. Dieser drohenden Gefahr durch Erfolg versprechende Maßregeln zu begegnen aber war, mittelalterlicher Anschauungsweise gemäß, mir von der in den Augen des Volkes altgeheiligten Stätte, von Rom aus, möglich. So entschloß sich denn Urbcms Nachfolger, jener ernstgesinnte Gregor der Elfte, ob sich ihm gleich an der Schwelle seines Zimmers die eigne Mutter hemmend entgegenwarf, den Weg zu gehn, den ihm die Ehre und die Pflicht gebot, im Geiste schon die Reformen einer Erneuerung der schwer bedrohten Kirche überdenkend. Mit seinem Weggang hatte Avignon für immer seine völkerbeherrschende Rolle aus¬ gespielt. Wohl schien noch einmal, den letzten Strahlen der untergehenden

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/378>, abgerufen am 23.07.2024.