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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Die Pcipstburg zu Avignon

man durch die GeNlölbefelder der Decke einen heute allerdings wieder vermauerten
Zugang nach der obern Kapelle brach. Auch in dieser, der sogenannten Kapelle
der Inquisition, sind die Malereien an Wandflächen und an der Decke nur
in ziemlich schlechtem Zustand erhalten. Obgleich nicht von Martini selbst,
sondern von einem jüngern Meister Matteo aus Viterbo geschaffen, sind sie
doch in engstem Anschluß an das ältere Vorbild ausgeführt. Szenen aus dem
Leben Ma'rtials, des Heiligen aus Limousin, darstellend, dem Clemens der
Sechste um seiner französischen Abkunft willen eine besondre Verehrung ge¬
widmet hat, zeigen sie dieselben hohen, etwas langgezognen Gestalten mit dem
milden, fast weichen Gesichtsausdruck, wie sie uns schon im Saale des Kon¬
sistoriums und in der untern Kapelle entgegentreten. Ebenso wirkungsvoll wie
dort heben sich hier die leuchtenden, grünen oder roten, gvldverbrämten Ge¬
wänder von dem satten Blau des Hintergrundes ab.

Die folgenden Päpste, Jnnozenz der Sechste und Urban der Fünfte, haben
der Schöpfung Clemens noch weitere Bauten nach Süden zu angefügt, ohne
jedoch dadurch den Charakter des Palastes im wesentlichen zu verändern. In
jenen unruhigen Zeiten, wo herumziehende Räuberbanden öfter als einmal die
festverschanzte Burg bedrohten, mußte mehr auf eine zweckmüßige Verteidigung
als auf eine Verschönerung des Schlosses Bedacht genommen werden. Wohl
hatte der fromme Jnnozenz über der Ollapslls basss seines Vorgängers die
schon erwähnte (üllapvlle dö-nes aufführen lassen; aber selbst sie mußte anstatt
kirchlichen Zwecken als Zeughaus dienen. In der folgenden Zeit wurden sogar
vor dem Eingang der eirsxöllö basss Kanonen aufgepflanzt.

Das Hauptinteresse des sittenstrengen Jnnozenz, dem eine Erneuerung des
geistlichen Lebens sehr am Herzen lag, wandte sich überhaupt nicht dem Papst-
Palast, sondern dem von ihm gegründeten Kloster in Villeneuve-lez-Avignon am
gegenüberliegenden Ufer der Rhone zu. Wer heute durch die engen, schmutzigen
Gassen dieses heruntergekommnen Städtchens wandelt, der ist nicht wenig er¬
staunt, inmitten der verwahrlosten Häuserreihen oder in dem Halbdunkel der mit
Unrat aller Art angefüllten Höfe Teile von Prachtpvrtalen, Friesstücken oder
schön verzierten, gotischen Fensterbogen auftauchen zu sehen. Es sind Reste der
in sich zusammengefallnen Lieblingsschöpfung des Papstes, der Lümrtreuss "Zu
Vgl-ac-Lvllsclletjon. Selbst die Kirche des Klosters, in der Jnnozenz seine letzte
Ruhestätte fand, war zu einer Remise für die umliegenden Bewohner herab¬
gesunken. Zum Glück hat man wenigstens neuerdings das Grabmal des Papstes,
das schließlich einem Weinbauern als Schrank dienen mußte, daraus entfernt
und in einer kleinen Kapelle des dortigen Hospizes untergebracht. In den kühn
durchbrochnen Formen gotischer Kunstweise, noch dazu aus einem einzigen Blocke
gearbeitet, würde es noch mehr unsre Bewunderung erregen, wäre es nicht in
offenbarer Abhängigkeit von einem ältern, weit prächtigern Vorbilde, dem Grab¬
mal Johanns des Zweiundzwanzigsten im Dom von Avignon geschaffen. Aller¬
dings ist dieses heute, nachdem man es schon im achtzehnten Jahrhundert von
seinem ursprünglichen Platz in einer Kapelle der Kirche entfernte, wo es die
Chorherren bei der Ausübung ihrer Amtspflichten beengte, sehr ungünstig in der
dortigen Sakristei aufgestellt. Vou einem Gesamteindruck dieser leicht u'ud zier¬
lich ansteigenden Pfeiler und Bogen, dieser unzähligen, wie aus Spitzen ge-
wöhnen Verzierungen, die sich doch so harmonisch zu einem feingestimmter
Ganzen zusammenschließen, kann hier gar keine Rede sein. Scheint es doch
fast, als wolle der kühne Aufbau die engen Wölbungen der Decke sprengen,
um sich desto freier entfalten zu können. In seiner Form, der Zartheit der


Grenzboten IV 1907 48
Die Pcipstburg zu Avignon

man durch die GeNlölbefelder der Decke einen heute allerdings wieder vermauerten
Zugang nach der obern Kapelle brach. Auch in dieser, der sogenannten Kapelle
der Inquisition, sind die Malereien an Wandflächen und an der Decke nur
in ziemlich schlechtem Zustand erhalten. Obgleich nicht von Martini selbst,
sondern von einem jüngern Meister Matteo aus Viterbo geschaffen, sind sie
doch in engstem Anschluß an das ältere Vorbild ausgeführt. Szenen aus dem
Leben Ma'rtials, des Heiligen aus Limousin, darstellend, dem Clemens der
Sechste um seiner französischen Abkunft willen eine besondre Verehrung ge¬
widmet hat, zeigen sie dieselben hohen, etwas langgezognen Gestalten mit dem
milden, fast weichen Gesichtsausdruck, wie sie uns schon im Saale des Kon¬
sistoriums und in der untern Kapelle entgegentreten. Ebenso wirkungsvoll wie
dort heben sich hier die leuchtenden, grünen oder roten, gvldverbrämten Ge¬
wänder von dem satten Blau des Hintergrundes ab.

Die folgenden Päpste, Jnnozenz der Sechste und Urban der Fünfte, haben
der Schöpfung Clemens noch weitere Bauten nach Süden zu angefügt, ohne
jedoch dadurch den Charakter des Palastes im wesentlichen zu verändern. In
jenen unruhigen Zeiten, wo herumziehende Räuberbanden öfter als einmal die
festverschanzte Burg bedrohten, mußte mehr auf eine zweckmüßige Verteidigung
als auf eine Verschönerung des Schlosses Bedacht genommen werden. Wohl
hatte der fromme Jnnozenz über der Ollapslls basss seines Vorgängers die
schon erwähnte (üllapvlle dö-nes aufführen lassen; aber selbst sie mußte anstatt
kirchlichen Zwecken als Zeughaus dienen. In der folgenden Zeit wurden sogar
vor dem Eingang der eirsxöllö basss Kanonen aufgepflanzt.

Das Hauptinteresse des sittenstrengen Jnnozenz, dem eine Erneuerung des
geistlichen Lebens sehr am Herzen lag, wandte sich überhaupt nicht dem Papst-
Palast, sondern dem von ihm gegründeten Kloster in Villeneuve-lez-Avignon am
gegenüberliegenden Ufer der Rhone zu. Wer heute durch die engen, schmutzigen
Gassen dieses heruntergekommnen Städtchens wandelt, der ist nicht wenig er¬
staunt, inmitten der verwahrlosten Häuserreihen oder in dem Halbdunkel der mit
Unrat aller Art angefüllten Höfe Teile von Prachtpvrtalen, Friesstücken oder
schön verzierten, gotischen Fensterbogen auftauchen zu sehen. Es sind Reste der
in sich zusammengefallnen Lieblingsschöpfung des Papstes, der Lümrtreuss «Zu
Vgl-ac-Lvllsclletjon. Selbst die Kirche des Klosters, in der Jnnozenz seine letzte
Ruhestätte fand, war zu einer Remise für die umliegenden Bewohner herab¬
gesunken. Zum Glück hat man wenigstens neuerdings das Grabmal des Papstes,
das schließlich einem Weinbauern als Schrank dienen mußte, daraus entfernt
und in einer kleinen Kapelle des dortigen Hospizes untergebracht. In den kühn
durchbrochnen Formen gotischer Kunstweise, noch dazu aus einem einzigen Blocke
gearbeitet, würde es noch mehr unsre Bewunderung erregen, wäre es nicht in
offenbarer Abhängigkeit von einem ältern, weit prächtigern Vorbilde, dem Grab¬
mal Johanns des Zweiundzwanzigsten im Dom von Avignon geschaffen. Aller¬
dings ist dieses heute, nachdem man es schon im achtzehnten Jahrhundert von
seinem ursprünglichen Platz in einer Kapelle der Kirche entfernte, wo es die
Chorherren bei der Ausübung ihrer Amtspflichten beengte, sehr ungünstig in der
dortigen Sakristei aufgestellt. Vou einem Gesamteindruck dieser leicht u'ud zier¬
lich ansteigenden Pfeiler und Bogen, dieser unzähligen, wie aus Spitzen ge-
wöhnen Verzierungen, die sich doch so harmonisch zu einem feingestimmter
Ganzen zusammenschließen, kann hier gar keine Rede sein. Scheint es doch
fast, als wolle der kühne Aufbau die engen Wölbungen der Decke sprengen,
um sich desto freier entfalten zu können. In seiner Form, der Zartheit der


Grenzboten IV 1907 48
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[0377] Die Pcipstburg zu Avignon man durch die GeNlölbefelder der Decke einen heute allerdings wieder vermauerten Zugang nach der obern Kapelle brach. Auch in dieser, der sogenannten Kapelle der Inquisition, sind die Malereien an Wandflächen und an der Decke nur in ziemlich schlechtem Zustand erhalten. Obgleich nicht von Martini selbst, sondern von einem jüngern Meister Matteo aus Viterbo geschaffen, sind sie doch in engstem Anschluß an das ältere Vorbild ausgeführt. Szenen aus dem Leben Ma'rtials, des Heiligen aus Limousin, darstellend, dem Clemens der Sechste um seiner französischen Abkunft willen eine besondre Verehrung ge¬ widmet hat, zeigen sie dieselben hohen, etwas langgezognen Gestalten mit dem milden, fast weichen Gesichtsausdruck, wie sie uns schon im Saale des Kon¬ sistoriums und in der untern Kapelle entgegentreten. Ebenso wirkungsvoll wie dort heben sich hier die leuchtenden, grünen oder roten, gvldverbrämten Ge¬ wänder von dem satten Blau des Hintergrundes ab. Die folgenden Päpste, Jnnozenz der Sechste und Urban der Fünfte, haben der Schöpfung Clemens noch weitere Bauten nach Süden zu angefügt, ohne jedoch dadurch den Charakter des Palastes im wesentlichen zu verändern. In jenen unruhigen Zeiten, wo herumziehende Räuberbanden öfter als einmal die festverschanzte Burg bedrohten, mußte mehr auf eine zweckmüßige Verteidigung als auf eine Verschönerung des Schlosses Bedacht genommen werden. Wohl hatte der fromme Jnnozenz über der Ollapslls basss seines Vorgängers die schon erwähnte (üllapvlle dö-nes aufführen lassen; aber selbst sie mußte anstatt kirchlichen Zwecken als Zeughaus dienen. In der folgenden Zeit wurden sogar vor dem Eingang der eirsxöllö basss Kanonen aufgepflanzt. Das Hauptinteresse des sittenstrengen Jnnozenz, dem eine Erneuerung des geistlichen Lebens sehr am Herzen lag, wandte sich überhaupt nicht dem Papst- Palast, sondern dem von ihm gegründeten Kloster in Villeneuve-lez-Avignon am gegenüberliegenden Ufer der Rhone zu. Wer heute durch die engen, schmutzigen Gassen dieses heruntergekommnen Städtchens wandelt, der ist nicht wenig er¬ staunt, inmitten der verwahrlosten Häuserreihen oder in dem Halbdunkel der mit Unrat aller Art angefüllten Höfe Teile von Prachtpvrtalen, Friesstücken oder schön verzierten, gotischen Fensterbogen auftauchen zu sehen. Es sind Reste der in sich zusammengefallnen Lieblingsschöpfung des Papstes, der Lümrtreuss «Zu Vgl-ac-Lvllsclletjon. Selbst die Kirche des Klosters, in der Jnnozenz seine letzte Ruhestätte fand, war zu einer Remise für die umliegenden Bewohner herab¬ gesunken. Zum Glück hat man wenigstens neuerdings das Grabmal des Papstes, das schließlich einem Weinbauern als Schrank dienen mußte, daraus entfernt und in einer kleinen Kapelle des dortigen Hospizes untergebracht. In den kühn durchbrochnen Formen gotischer Kunstweise, noch dazu aus einem einzigen Blocke gearbeitet, würde es noch mehr unsre Bewunderung erregen, wäre es nicht in offenbarer Abhängigkeit von einem ältern, weit prächtigern Vorbilde, dem Grab¬ mal Johanns des Zweiundzwanzigsten im Dom von Avignon geschaffen. Aller¬ dings ist dieses heute, nachdem man es schon im achtzehnten Jahrhundert von seinem ursprünglichen Platz in einer Kapelle der Kirche entfernte, wo es die Chorherren bei der Ausübung ihrer Amtspflichten beengte, sehr ungünstig in der dortigen Sakristei aufgestellt. Vou einem Gesamteindruck dieser leicht u'ud zier¬ lich ansteigenden Pfeiler und Bogen, dieser unzähligen, wie aus Spitzen ge- wöhnen Verzierungen, die sich doch so harmonisch zu einem feingestimmter Ganzen zusammenschließen, kann hier gar keine Rede sein. Scheint es doch fast, als wolle der kühne Aufbau die engen Wölbungen der Decke sprengen, um sich desto freier entfalten zu können. In seiner Form, der Zartheit der Grenzboten IV 1907 48

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/377>, abgerufen am 03.07.2024.