Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.Maßgebliches und Unmaßgebliches Band A bis Cambrics. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut, 1906. Die Maßgebliches und Unmaßgebliches Band A bis Cambrics. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut, 1906. Die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0060" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302762"/> <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/> <p xml:id="ID_245" prev="#ID_244"> Band A bis Cambrics. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut, 1906. Die<lb/> sechste Auflage des kleinen Meyerschen Konversations-Lexikons bestand nur aus drei<lb/> Bänden; daß es nicht möglich war, die reichen Schätze der Wissenschaft, der Technik,<lb/> der Literatur und Kunst in diesem Umfange einigermaßen befriedigend darzustellen,<lb/> ist klar. Das dreibändige Werk konnte nur ein unzulänglicher Notbehelf sein. Der<lb/> Verlag hat sich deshalb veranlaßt gesehen, den Stoff ganz neu, in erweiterter Form<lb/> zu bearbeiten und in sechs Bänden unterzubringen, sodaß hiermit ein vortrefflicher<lb/> Ersatz für das große zwanzigbändige Werk geboten wird. Die Aufgabe, die Massen<lb/> in dieser Form zu bewältigen, ohne in einen abgerissenen Telegrammstil zu geraten,<lb/> ist vortrefflich gelöst worden. In den Artikeln sind oft größere Gebiete des Wissens<lb/> anschaulich, erschöpfend und in populärer Darstellung behandelt worden; in den<lb/> technologischen finden wir nicht nur die Maschinen und Apparate erklärt, sondern<lb/> auch die Prozesse in fesselnder Darstellung geschildert. Von großem Werte sind die<lb/> statistischen Übersichten über Handel, Verkehr, Heerwesen, Bevölkerung usw. Und<lb/> jeder Zeitungsleser wird in den Artikeln über die Fragen und Probleme der<lb/> modernen Kultur, der Politik und der wirtschaftlichen Kämpfe zuverlässige Führer<lb/> und gediegne Berater finden. Die Ausstattung ist musterhaft, die Aufnahme von<lb/> kunstvollen Reproduktionen ausgezeichneter Gemälde in Autotypien ist eine Bereiche¬<lb/> rung, die wesentlich dazu beitragen wird, dem Werke einen großen Abnehmerkreis<lb/> zu sichern. Als Betspiel einer kurzen und doch faßbaren Erklärung diene folgendes:<lb/> Autotypie (griech. Tonätzung), photographisches ReProduktionsverfahren für Halb¬<lb/> tonoriginale, bei dem das Bild durch Vorschalten eines sogenannten Rasters, d. h.<lb/> eines auf Glas eingeritzter Netzes undurchsichtiger Linien, vor der photographischen<lb/> Platte in einzelne Punkte zerlegt wird. Bei Kopieren des Rasternegativs auf eine<lb/> mit lichtempfindlicher Emaille überzogne Zink- oder Kupferplatte und folgendem<lb/> Aezen bleiben die Punkte stehn und bilden eine Hochdruckplatte (s. auch Hoch¬<lb/> ätzung). Die ersten Versuche machte Talbot (1852). Zu hoher Leistungsfähigkeit<lb/> wurde das Verfahren durch Meisenbach in München (1882), Angerer und Göschl<lb/> in Wien und Oves in Nordamerika ausgebildet. Vgl. Cronenberg, Die Praxis<lb/> der Autotypie (Düsseldorf, 1895); Albert, Verschiedene ReProduktionsverfahren<lb/> (Halle, 1900).</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0060]
Maßgebliches und Unmaßgebliches
Band A bis Cambrics. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut, 1906. Die
sechste Auflage des kleinen Meyerschen Konversations-Lexikons bestand nur aus drei
Bänden; daß es nicht möglich war, die reichen Schätze der Wissenschaft, der Technik,
der Literatur und Kunst in diesem Umfange einigermaßen befriedigend darzustellen,
ist klar. Das dreibändige Werk konnte nur ein unzulänglicher Notbehelf sein. Der
Verlag hat sich deshalb veranlaßt gesehen, den Stoff ganz neu, in erweiterter Form
zu bearbeiten und in sechs Bänden unterzubringen, sodaß hiermit ein vortrefflicher
Ersatz für das große zwanzigbändige Werk geboten wird. Die Aufgabe, die Massen
in dieser Form zu bewältigen, ohne in einen abgerissenen Telegrammstil zu geraten,
ist vortrefflich gelöst worden. In den Artikeln sind oft größere Gebiete des Wissens
anschaulich, erschöpfend und in populärer Darstellung behandelt worden; in den
technologischen finden wir nicht nur die Maschinen und Apparate erklärt, sondern
auch die Prozesse in fesselnder Darstellung geschildert. Von großem Werte sind die
statistischen Übersichten über Handel, Verkehr, Heerwesen, Bevölkerung usw. Und
jeder Zeitungsleser wird in den Artikeln über die Fragen und Probleme der
modernen Kultur, der Politik und der wirtschaftlichen Kämpfe zuverlässige Führer
und gediegne Berater finden. Die Ausstattung ist musterhaft, die Aufnahme von
kunstvollen Reproduktionen ausgezeichneter Gemälde in Autotypien ist eine Bereiche¬
rung, die wesentlich dazu beitragen wird, dem Werke einen großen Abnehmerkreis
zu sichern. Als Betspiel einer kurzen und doch faßbaren Erklärung diene folgendes:
Autotypie (griech. Tonätzung), photographisches ReProduktionsverfahren für Halb¬
tonoriginale, bei dem das Bild durch Vorschalten eines sogenannten Rasters, d. h.
eines auf Glas eingeritzter Netzes undurchsichtiger Linien, vor der photographischen
Platte in einzelne Punkte zerlegt wird. Bei Kopieren des Rasternegativs auf eine
mit lichtempfindlicher Emaille überzogne Zink- oder Kupferplatte und folgendem
Aezen bleiben die Punkte stehn und bilden eine Hochdruckplatte (s. auch Hoch¬
ätzung). Die ersten Versuche machte Talbot (1852). Zu hoher Leistungsfähigkeit
wurde das Verfahren durch Meisenbach in München (1882), Angerer und Göschl
in Wien und Oves in Nordamerika ausgebildet. Vgl. Cronenberg, Die Praxis
der Autotypie (Düsseldorf, 1895); Albert, Verschiedene ReProduktionsverfahren
(Halle, 1900).
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