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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Bei den Glasbläsern von Tauscha

Nach dem "finstern Mai" suchte ich "die Sens auf." "Ja, das is a Freud und a
Leid mit der Sens. A Freud ihm zuzusehen, und a Leid, daß mer dabei muß
denk, was ra ölls könnt gemach und darfs nit, dem Brotkorb wegen!"

Christian Eichhorn Sens ist ein Künstler. Und der Künstler sitzt da und bläst
Christbaumbehang. Freilich hat der Behang, der sich dem Marktpreis aber anpassen
muß, eine feinere Note, etwas Geschmackvolles in der Art und Färbung. Es fliegt
ihm von der Hand. Er bläst ein wenig, klappt in die Form, brennt riesenhafte
Kelche, hilft mit irgendeinem Instrument nach durch feine Kippung und Biegung
an den Rändern. Und nachher bei der Tönung: Husch! sind die Schreifarben hin¬
gehaucht. Und sie verzichten auf die aufdringliche Wirkung und werden pikant. Früher
hat "die Sens" Gläser und Blumen gemacht, die Blumen in natürlichen Farben und
mit ganz natürlicher Art des Wuchses. Man sieht, wo die kommende Knospe den
Stiel bedrängte, ihn weidete, ihm entsproß. So sah ich Hyazinthen und Glockenblumen
bet ihm, Reste eines ehemaligen Bestandes feiner künstlerischer Arbeiten. Ein paar
Väschen nach Art der Venezianer. Und dann kam er mit einem ganz besondern
Gläschen, der Fuß durchsichtig grün, der Kelch opalartig, eine Milchglasmischung
mit einem Schuß gelb und grün und bis auf Fingerbreite hinauf von innen mit
einem verwischten Himbeerrot durchzogen.

Und die Sens sprach also: "Hiervon hab ich sechs Stück zu ra Hochzeit gemacht.
Dös hier is a bißle mißrot, das will ich Jhre schenk." Es steht vor mir auf dem
Tisch neben dem Hirsch vom finstern Mai.

Und nun saß die Sens vor der Flamme, nahm eine lange Nadel, schmolz
vom grünen Glasstab ein Kügelchen daran und begann aus diesem Kügelchen ein
Getier zu entwickeln, mit langem nach unten gespaltnen Schwanz, gierig gestrecktem
Leib, wundervoll kampflustig gebognem Hälschen und sperrendem, geierschncibelartigen
Rachen. Flügel. Auf dem Rücken entlang bis zur Schwanzspitze eine Folge kleiner
rötlicher Höcker. Auf dem Kopf ein ebensolches Horn. Die Augen grell. Ein
kleiner Drache in entzückend lebendiger Haltung des Zuspringens, mit dem Ausdruck
der Beutesicherheit.

Die Sens trat gelegentlich den Blasbalg, um die Stichflamme herauszujagen,
drehte ein wenig mit der Nadel und dem abfließenden Glasstab. Im übrigen
sah es aus, als entstehe das kleine Scheusal mit dem um die Nadel geringelten
Schwanz ganz von selbst. "A Hutnadel", sagte die Sens. Und ich kaufte sie. Er
bat einmal in Leipzig im Schaufenster ein von ihm gearbeitetes Gläschen wieder¬
gesehen, für das er vom Händler eine Mark erhalten hatte. Jetzt stand es für den
sechsfacher Preis zum Verkauf vor ihm.

Neben dem Geräusch der Gasflammen hört man gelegentlich noch ein andres
charakteristisches Geräusch aus Lauschas Häusern herausbringen, es rollt wie von
geschüttelten Erbsen. Die Perlenmacher sind bei der Arbeit. Fischperlen werden
gemacht, die einen großen Handels- besonders Exportartikel Lauschas bilden. Die
Perlen selbst werden geblasen. Eine Hauptstätte dafür ist unter andern auch die
Hausindustrie des nahen Jgelshieb. Der Farbstoff wird den Perlen, die durch Siebe
uach ihrer Größe sortiert worden sind, durch Einblasen mitgeteilt. Darauf kommen
sie in wiegenartige Schüttertabletts, die hin und her geschaukelt werden, damit sich
die ziemlich dicke Farbschicht gleichmäßig der ganzen Perle innen anlegt. Später
werden sie auf Mulltablette zum Völligtrocknen gelegt. Gereinigt von dem nach
außen gekommnen Farbstoff werden sie über der Spiritusflamme in leinenen Säckchen
durch leises Schütteln und Erhitzen. Zum Schluß gelangen sie in die Hände der
Aufreiherinnen, von wo sie, zum Handel fertig, in zwölfreihigen Maschen hervor¬
gehn. Sie sehen wunderhübsch aus und ähneln -- wir wollen einmal optimistisch


Bei den Glasbläsern von Tauscha

Nach dem „finstern Mai" suchte ich „die Sens auf." „Ja, das is a Freud und a
Leid mit der Sens. A Freud ihm zuzusehen, und a Leid, daß mer dabei muß
denk, was ra ölls könnt gemach und darfs nit, dem Brotkorb wegen!"

Christian Eichhorn Sens ist ein Künstler. Und der Künstler sitzt da und bläst
Christbaumbehang. Freilich hat der Behang, der sich dem Marktpreis aber anpassen
muß, eine feinere Note, etwas Geschmackvolles in der Art und Färbung. Es fliegt
ihm von der Hand. Er bläst ein wenig, klappt in die Form, brennt riesenhafte
Kelche, hilft mit irgendeinem Instrument nach durch feine Kippung und Biegung
an den Rändern. Und nachher bei der Tönung: Husch! sind die Schreifarben hin¬
gehaucht. Und sie verzichten auf die aufdringliche Wirkung und werden pikant. Früher
hat „die Sens" Gläser und Blumen gemacht, die Blumen in natürlichen Farben und
mit ganz natürlicher Art des Wuchses. Man sieht, wo die kommende Knospe den
Stiel bedrängte, ihn weidete, ihm entsproß. So sah ich Hyazinthen und Glockenblumen
bet ihm, Reste eines ehemaligen Bestandes feiner künstlerischer Arbeiten. Ein paar
Väschen nach Art der Venezianer. Und dann kam er mit einem ganz besondern
Gläschen, der Fuß durchsichtig grün, der Kelch opalartig, eine Milchglasmischung
mit einem Schuß gelb und grün und bis auf Fingerbreite hinauf von innen mit
einem verwischten Himbeerrot durchzogen.

Und die Sens sprach also: „Hiervon hab ich sechs Stück zu ra Hochzeit gemacht.
Dös hier is a bißle mißrot, das will ich Jhre schenk." Es steht vor mir auf dem
Tisch neben dem Hirsch vom finstern Mai.

Und nun saß die Sens vor der Flamme, nahm eine lange Nadel, schmolz
vom grünen Glasstab ein Kügelchen daran und begann aus diesem Kügelchen ein
Getier zu entwickeln, mit langem nach unten gespaltnen Schwanz, gierig gestrecktem
Leib, wundervoll kampflustig gebognem Hälschen und sperrendem, geierschncibelartigen
Rachen. Flügel. Auf dem Rücken entlang bis zur Schwanzspitze eine Folge kleiner
rötlicher Höcker. Auf dem Kopf ein ebensolches Horn. Die Augen grell. Ein
kleiner Drache in entzückend lebendiger Haltung des Zuspringens, mit dem Ausdruck
der Beutesicherheit.

Die Sens trat gelegentlich den Blasbalg, um die Stichflamme herauszujagen,
drehte ein wenig mit der Nadel und dem abfließenden Glasstab. Im übrigen
sah es aus, als entstehe das kleine Scheusal mit dem um die Nadel geringelten
Schwanz ganz von selbst. „A Hutnadel", sagte die Sens. Und ich kaufte sie. Er
bat einmal in Leipzig im Schaufenster ein von ihm gearbeitetes Gläschen wieder¬
gesehen, für das er vom Händler eine Mark erhalten hatte. Jetzt stand es für den
sechsfacher Preis zum Verkauf vor ihm.

Neben dem Geräusch der Gasflammen hört man gelegentlich noch ein andres
charakteristisches Geräusch aus Lauschas Häusern herausbringen, es rollt wie von
geschüttelten Erbsen. Die Perlenmacher sind bei der Arbeit. Fischperlen werden
gemacht, die einen großen Handels- besonders Exportartikel Lauschas bilden. Die
Perlen selbst werden geblasen. Eine Hauptstätte dafür ist unter andern auch die
Hausindustrie des nahen Jgelshieb. Der Farbstoff wird den Perlen, die durch Siebe
uach ihrer Größe sortiert worden sind, durch Einblasen mitgeteilt. Darauf kommen
sie in wiegenartige Schüttertabletts, die hin und her geschaukelt werden, damit sich
die ziemlich dicke Farbschicht gleichmäßig der ganzen Perle innen anlegt. Später
werden sie auf Mulltablette zum Völligtrocknen gelegt. Gereinigt von dem nach
außen gekommnen Farbstoff werden sie über der Spiritusflamme in leinenen Säckchen
durch leises Schütteln und Erhitzen. Zum Schluß gelangen sie in die Hände der
Aufreiherinnen, von wo sie, zum Handel fertig, in zwölfreihigen Maschen hervor¬
gehn. Sie sehen wunderhübsch aus und ähneln — wir wollen einmal optimistisch


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[0587] Bei den Glasbläsern von Tauscha Nach dem „finstern Mai" suchte ich „die Sens auf." „Ja, das is a Freud und a Leid mit der Sens. A Freud ihm zuzusehen, und a Leid, daß mer dabei muß denk, was ra ölls könnt gemach und darfs nit, dem Brotkorb wegen!" Christian Eichhorn Sens ist ein Künstler. Und der Künstler sitzt da und bläst Christbaumbehang. Freilich hat der Behang, der sich dem Marktpreis aber anpassen muß, eine feinere Note, etwas Geschmackvolles in der Art und Färbung. Es fliegt ihm von der Hand. Er bläst ein wenig, klappt in die Form, brennt riesenhafte Kelche, hilft mit irgendeinem Instrument nach durch feine Kippung und Biegung an den Rändern. Und nachher bei der Tönung: Husch! sind die Schreifarben hin¬ gehaucht. Und sie verzichten auf die aufdringliche Wirkung und werden pikant. Früher hat „die Sens" Gläser und Blumen gemacht, die Blumen in natürlichen Farben und mit ganz natürlicher Art des Wuchses. Man sieht, wo die kommende Knospe den Stiel bedrängte, ihn weidete, ihm entsproß. So sah ich Hyazinthen und Glockenblumen bet ihm, Reste eines ehemaligen Bestandes feiner künstlerischer Arbeiten. Ein paar Väschen nach Art der Venezianer. Und dann kam er mit einem ganz besondern Gläschen, der Fuß durchsichtig grün, der Kelch opalartig, eine Milchglasmischung mit einem Schuß gelb und grün und bis auf Fingerbreite hinauf von innen mit einem verwischten Himbeerrot durchzogen. Und die Sens sprach also: „Hiervon hab ich sechs Stück zu ra Hochzeit gemacht. Dös hier is a bißle mißrot, das will ich Jhre schenk." Es steht vor mir auf dem Tisch neben dem Hirsch vom finstern Mai. Und nun saß die Sens vor der Flamme, nahm eine lange Nadel, schmolz vom grünen Glasstab ein Kügelchen daran und begann aus diesem Kügelchen ein Getier zu entwickeln, mit langem nach unten gespaltnen Schwanz, gierig gestrecktem Leib, wundervoll kampflustig gebognem Hälschen und sperrendem, geierschncibelartigen Rachen. Flügel. Auf dem Rücken entlang bis zur Schwanzspitze eine Folge kleiner rötlicher Höcker. Auf dem Kopf ein ebensolches Horn. Die Augen grell. Ein kleiner Drache in entzückend lebendiger Haltung des Zuspringens, mit dem Ausdruck der Beutesicherheit. Die Sens trat gelegentlich den Blasbalg, um die Stichflamme herauszujagen, drehte ein wenig mit der Nadel und dem abfließenden Glasstab. Im übrigen sah es aus, als entstehe das kleine Scheusal mit dem um die Nadel geringelten Schwanz ganz von selbst. „A Hutnadel", sagte die Sens. Und ich kaufte sie. Er bat einmal in Leipzig im Schaufenster ein von ihm gearbeitetes Gläschen wieder¬ gesehen, für das er vom Händler eine Mark erhalten hatte. Jetzt stand es für den sechsfacher Preis zum Verkauf vor ihm. Neben dem Geräusch der Gasflammen hört man gelegentlich noch ein andres charakteristisches Geräusch aus Lauschas Häusern herausbringen, es rollt wie von geschüttelten Erbsen. Die Perlenmacher sind bei der Arbeit. Fischperlen werden gemacht, die einen großen Handels- besonders Exportartikel Lauschas bilden. Die Perlen selbst werden geblasen. Eine Hauptstätte dafür ist unter andern auch die Hausindustrie des nahen Jgelshieb. Der Farbstoff wird den Perlen, die durch Siebe uach ihrer Größe sortiert worden sind, durch Einblasen mitgeteilt. Darauf kommen sie in wiegenartige Schüttertabletts, die hin und her geschaukelt werden, damit sich die ziemlich dicke Farbschicht gleichmäßig der ganzen Perle innen anlegt. Später werden sie auf Mulltablette zum Völligtrocknen gelegt. Gereinigt von dem nach außen gekommnen Farbstoff werden sie über der Spiritusflamme in leinenen Säckchen durch leises Schütteln und Erhitzen. Zum Schluß gelangen sie in die Hände der Aufreiherinnen, von wo sie, zum Handel fertig, in zwölfreihigen Maschen hervor¬ gehn. Sie sehen wunderhübsch aus und ähneln — wir wollen einmal optimistisch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/587>, abgerufen am 01.09.2024.