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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Bei den Glasbläsern von Lauscha

Sachsen-Meiningen gehörende Dorf etwa 5500 Einwohner, drei Glashütten sind
im Betrieb, die eine, Elias Greiner Vetters Sohn, mit einer Farbenmühle ver¬
bunden, deren Erzeugnisse sich auf dem Arbeitsmarkt hohen Rufes erfreuen.

Die ersten Produkte der Lauschaer Glasindustrie sind Butzenscheiben gewesen,
Medizinfläschchen, in denen die Olitcitenhändler ihre wundertätigen und heilkräftigen
Balsame und Mixturen in die Welt trugen, und Trinkgläser, die bald mit Sprüchen
und Malereien versehen wurden. Stengelgläser folgten, Glasspielzeug, Tiere usw.
Diese zuletzt genannten Artikel etwa seit 1800. Etwa fünfzig Jahre später begann
dann die Fabrikation der Glasmärbel. Blumen, Früchte werden in Lauscha ge¬
arbeitet, Glashaar, Perlen, Zterglciser nach venezianischer Art. Der Leineweber
Geißler trug im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts die Fabrikation von
Physikalischen Instrumenten hierher. Im Jahre 1835 machte der 1888 ver¬
storbne Müller Uri die ersten Menschenaugen. Vor einer verhältnismäßig kurzen
Spanne von Jahren tauchte der Christbaumschmuck auf, der sich im Umsehen den
Weltmarkt eroberte.

Der Versand, den früher die Glashändler besorgten, Männer mit Bürden,
die sie auf dem Rücken trugen, wird jetzt von Post und Bahnverwaltung ausge¬
führt, die Verpackung, ehemals ein Erwerbszweig der Schachtelmacher, geschieht
gegenwärtig in kleinen meist abgefächerten Pappkartons, die in Holzkisten verladen
werden. Das Rüböl, Paraffin, Petroleum der Arbeitslampe des Glasbläsers ist
durch die Gasflamme verdrängt worden. Ebenso haben die Schmelzöfen statt der
Holzfeuerung die Gasfeuerung angenommen. Lauschaer Glasmacher und Glasbläser
sind in aller Herren Länder gezogen, als Gründer von Glashütten und als aus¬
übende Künstler in ihren Spezialfächern. Ein Sohn des Müller Uri verfertigt
seine künstlichen Menschenaugcn in Leipzig, ein entfernterer Verwandter in Wies¬
baden. Die Nachkommen des Jgelshieber Leinewebers Geißler haben persönlich
den Ruf ihres Namens nach Bonn und nach Berlin verpflanzt."

Es sei mir vergönnt, ein wenig über die Glasindustrie "in der Lausche, wie
ich sie gesehen habe, zu erzählen. Bei dem Glasmacher muß ich den Anfang
machen. Denn bevor der Glasbläser seine Arbeit beginnen kann, muß der Glas¬
macher in Aktion getreten sein und muß den Stab oder die Röhre von Glas ge¬
zogen haben.

Ich wohnte dem Röhrenziehen in der Schlotfegerhütte bei (Greiner und Co.),
in deren Schmelzofen zehn Töpfe in zwei Reihen stehn. Der Vorgang spielte
sich wie folgt ab. Der Glasmacher hob mit der Pfeife, einem langen Eisenrohr,
das flüssige Glas aus dem Glaskopf heraus, drehte die entnommne Masse auf
der Walzplatte fest und wiederholte, unter gelegentlichem Lufteinblasen, diese
Prozedur -- das Hineinstecken des Rohrs in die rotglühende Masse, und das
Binden des frischen Glasansatzes mit dem schon vorhnndnen durch Drehen auf der
deinen amboßartigen Platte -->, bis der anhaftende Glasklumpen die gewünschte
Größe erreicht hatte, die sich nach dem größern oder dem geringern Durchmesser
der zu ziehenden Röhren richtet. Der zweite Glasmacher, der indessen ebenfalls
Glas aus dem Topf entnommen und es zu einer flachen festen Scheibe an seinem
Stab geformt hatte, nahm auf dieser Scheibe den entstandnen zäh flüssigen Glas¬
kolben in Empfang, worauf beide Glasmacher, Läufer und Bläser, dieser indem
er beständig Luft in die Glasmasse eindlich, rückwärtsschreitend die Röhren zogen,
die um so dünner werden, je schneller sich die beiden Männer voneinander entfernen.
Der fortschreitenden Verkühlung der Glasmasse hat sich Lauf und Blasen anzu¬
passen, wenn gleichmäßig weite Röhren hergestellt werden sollen. Sind die Röhren,
die während des Ziehens auf die Erde niedergelegt worden sind, erkaltet, so


Bei den Glasbläsern von Lauscha

Sachsen-Meiningen gehörende Dorf etwa 5500 Einwohner, drei Glashütten sind
im Betrieb, die eine, Elias Greiner Vetters Sohn, mit einer Farbenmühle ver¬
bunden, deren Erzeugnisse sich auf dem Arbeitsmarkt hohen Rufes erfreuen.

Die ersten Produkte der Lauschaer Glasindustrie sind Butzenscheiben gewesen,
Medizinfläschchen, in denen die Olitcitenhändler ihre wundertätigen und heilkräftigen
Balsame und Mixturen in die Welt trugen, und Trinkgläser, die bald mit Sprüchen
und Malereien versehen wurden. Stengelgläser folgten, Glasspielzeug, Tiere usw.
Diese zuletzt genannten Artikel etwa seit 1800. Etwa fünfzig Jahre später begann
dann die Fabrikation der Glasmärbel. Blumen, Früchte werden in Lauscha ge¬
arbeitet, Glashaar, Perlen, Zterglciser nach venezianischer Art. Der Leineweber
Geißler trug im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts die Fabrikation von
Physikalischen Instrumenten hierher. Im Jahre 1835 machte der 1888 ver¬
storbne Müller Uri die ersten Menschenaugen. Vor einer verhältnismäßig kurzen
Spanne von Jahren tauchte der Christbaumschmuck auf, der sich im Umsehen den
Weltmarkt eroberte.

Der Versand, den früher die Glashändler besorgten, Männer mit Bürden,
die sie auf dem Rücken trugen, wird jetzt von Post und Bahnverwaltung ausge¬
führt, die Verpackung, ehemals ein Erwerbszweig der Schachtelmacher, geschieht
gegenwärtig in kleinen meist abgefächerten Pappkartons, die in Holzkisten verladen
werden. Das Rüböl, Paraffin, Petroleum der Arbeitslampe des Glasbläsers ist
durch die Gasflamme verdrängt worden. Ebenso haben die Schmelzöfen statt der
Holzfeuerung die Gasfeuerung angenommen. Lauschaer Glasmacher und Glasbläser
sind in aller Herren Länder gezogen, als Gründer von Glashütten und als aus¬
übende Künstler in ihren Spezialfächern. Ein Sohn des Müller Uri verfertigt
seine künstlichen Menschenaugcn in Leipzig, ein entfernterer Verwandter in Wies¬
baden. Die Nachkommen des Jgelshieber Leinewebers Geißler haben persönlich
den Ruf ihres Namens nach Bonn und nach Berlin verpflanzt."

Es sei mir vergönnt, ein wenig über die Glasindustrie „in der Lausche, wie
ich sie gesehen habe, zu erzählen. Bei dem Glasmacher muß ich den Anfang
machen. Denn bevor der Glasbläser seine Arbeit beginnen kann, muß der Glas¬
macher in Aktion getreten sein und muß den Stab oder die Röhre von Glas ge¬
zogen haben.

Ich wohnte dem Röhrenziehen in der Schlotfegerhütte bei (Greiner und Co.),
in deren Schmelzofen zehn Töpfe in zwei Reihen stehn. Der Vorgang spielte
sich wie folgt ab. Der Glasmacher hob mit der Pfeife, einem langen Eisenrohr,
das flüssige Glas aus dem Glaskopf heraus, drehte die entnommne Masse auf
der Walzplatte fest und wiederholte, unter gelegentlichem Lufteinblasen, diese
Prozedur — das Hineinstecken des Rohrs in die rotglühende Masse, und das
Binden des frischen Glasansatzes mit dem schon vorhnndnen durch Drehen auf der
deinen amboßartigen Platte —>, bis der anhaftende Glasklumpen die gewünschte
Größe erreicht hatte, die sich nach dem größern oder dem geringern Durchmesser
der zu ziehenden Röhren richtet. Der zweite Glasmacher, der indessen ebenfalls
Glas aus dem Topf entnommen und es zu einer flachen festen Scheibe an seinem
Stab geformt hatte, nahm auf dieser Scheibe den entstandnen zäh flüssigen Glas¬
kolben in Empfang, worauf beide Glasmacher, Läufer und Bläser, dieser indem
er beständig Luft in die Glasmasse eindlich, rückwärtsschreitend die Röhren zogen,
die um so dünner werden, je schneller sich die beiden Männer voneinander entfernen.
Der fortschreitenden Verkühlung der Glasmasse hat sich Lauf und Blasen anzu¬
passen, wenn gleichmäßig weite Röhren hergestellt werden sollen. Sind die Röhren,
die während des Ziehens auf die Erde niedergelegt worden sind, erkaltet, so


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[0583] Bei den Glasbläsern von Lauscha Sachsen-Meiningen gehörende Dorf etwa 5500 Einwohner, drei Glashütten sind im Betrieb, die eine, Elias Greiner Vetters Sohn, mit einer Farbenmühle ver¬ bunden, deren Erzeugnisse sich auf dem Arbeitsmarkt hohen Rufes erfreuen. Die ersten Produkte der Lauschaer Glasindustrie sind Butzenscheiben gewesen, Medizinfläschchen, in denen die Olitcitenhändler ihre wundertätigen und heilkräftigen Balsame und Mixturen in die Welt trugen, und Trinkgläser, die bald mit Sprüchen und Malereien versehen wurden. Stengelgläser folgten, Glasspielzeug, Tiere usw. Diese zuletzt genannten Artikel etwa seit 1800. Etwa fünfzig Jahre später begann dann die Fabrikation der Glasmärbel. Blumen, Früchte werden in Lauscha ge¬ arbeitet, Glashaar, Perlen, Zterglciser nach venezianischer Art. Der Leineweber Geißler trug im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts die Fabrikation von Physikalischen Instrumenten hierher. Im Jahre 1835 machte der 1888 ver¬ storbne Müller Uri die ersten Menschenaugen. Vor einer verhältnismäßig kurzen Spanne von Jahren tauchte der Christbaumschmuck auf, der sich im Umsehen den Weltmarkt eroberte. Der Versand, den früher die Glashändler besorgten, Männer mit Bürden, die sie auf dem Rücken trugen, wird jetzt von Post und Bahnverwaltung ausge¬ führt, die Verpackung, ehemals ein Erwerbszweig der Schachtelmacher, geschieht gegenwärtig in kleinen meist abgefächerten Pappkartons, die in Holzkisten verladen werden. Das Rüböl, Paraffin, Petroleum der Arbeitslampe des Glasbläsers ist durch die Gasflamme verdrängt worden. Ebenso haben die Schmelzöfen statt der Holzfeuerung die Gasfeuerung angenommen. Lauschaer Glasmacher und Glasbläser sind in aller Herren Länder gezogen, als Gründer von Glashütten und als aus¬ übende Künstler in ihren Spezialfächern. Ein Sohn des Müller Uri verfertigt seine künstlichen Menschenaugcn in Leipzig, ein entfernterer Verwandter in Wies¬ baden. Die Nachkommen des Jgelshieber Leinewebers Geißler haben persönlich den Ruf ihres Namens nach Bonn und nach Berlin verpflanzt." Es sei mir vergönnt, ein wenig über die Glasindustrie „in der Lausche, wie ich sie gesehen habe, zu erzählen. Bei dem Glasmacher muß ich den Anfang machen. Denn bevor der Glasbläser seine Arbeit beginnen kann, muß der Glas¬ macher in Aktion getreten sein und muß den Stab oder die Röhre von Glas ge¬ zogen haben. Ich wohnte dem Röhrenziehen in der Schlotfegerhütte bei (Greiner und Co.), in deren Schmelzofen zehn Töpfe in zwei Reihen stehn. Der Vorgang spielte sich wie folgt ab. Der Glasmacher hob mit der Pfeife, einem langen Eisenrohr, das flüssige Glas aus dem Glaskopf heraus, drehte die entnommne Masse auf der Walzplatte fest und wiederholte, unter gelegentlichem Lufteinblasen, diese Prozedur — das Hineinstecken des Rohrs in die rotglühende Masse, und das Binden des frischen Glasansatzes mit dem schon vorhnndnen durch Drehen auf der deinen amboßartigen Platte —>, bis der anhaftende Glasklumpen die gewünschte Größe erreicht hatte, die sich nach dem größern oder dem geringern Durchmesser der zu ziehenden Röhren richtet. Der zweite Glasmacher, der indessen ebenfalls Glas aus dem Topf entnommen und es zu einer flachen festen Scheibe an seinem Stab geformt hatte, nahm auf dieser Scheibe den entstandnen zäh flüssigen Glas¬ kolben in Empfang, worauf beide Glasmacher, Läufer und Bläser, dieser indem er beständig Luft in die Glasmasse eindlich, rückwärtsschreitend die Röhren zogen, die um so dünner werden, je schneller sich die beiden Männer voneinander entfernen. Der fortschreitenden Verkühlung der Glasmasse hat sich Lauf und Blasen anzu¬ passen, wenn gleichmäßig weite Röhren hergestellt werden sollen. Sind die Röhren, die während des Ziehens auf die Erde niedergelegt worden sind, erkaltet, so

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/583>, abgerufen am 12.12.2024.