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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

wir kennen ja für jede Gangart, jede Bewegung Spezialausdrücke haben, wie sie
der Weidmann wenigstens in einzelnen Fällen hat; der Sportsmann hat solche für
das Pferd, der Indianer für die Bären, der Grönländer für die Robben. Aber
wie weit sind wir im allgemeinen von einer solchen Genauigkeit entfernt!

Beim Essen spuckt unser Schuljunge die Kerne aus und wirft sie auf die
Straße. Die rundlichen Steine nennt er also Kerne. In den Kirschkernen steckt
bekanntlich wieder ein Kern, der nach bittern Mandeln schmeckt, und das ist der
eigentliche Kern; es erscheint aber doch ungereimt, den harten Kirschkern, der das
Gehäuse des darin enthaltnen Pflanzenkeimes darstellt, mit demselben Worte zu be¬
zeichnen, das wir für den Sammlern verwenden. Die Franzosen sind uns in diesem
Punkte voraus; den Stein nennen sie Xoznu, den Sammlern: ^.uis-iräs, das heißt
Mandel, und unterscheiden davon wieder drittens den ?sxin, ein Wort, das sie für
Apfelkerne oder Weinbeerkerne brauchen, während wir immer nur von den sterotypeu
Kernen reden. Darüber, daß noch unzählige andre Dinge einen Kern haben, will
ich mich schon gar nicht mehr verbreiten. Ans großen Reichtum aber läßt diese
ewige Wiederholung nicht gerade schließen.

Wir wollen nun den Schuljungen laufen lassen und ein wenig in das Haus
hineinsehn, dem er angehört, und wo er der Junge oder der Kleine ist. Die
Kleinheit und die Jugend sind nämlich Eigenschaften, die uns alle Augenblicke dienen,
ans alten Namen neue zu fabrizieren; anstatt sie ausdrücklich hinzuzusetzen, kann die
Sprache auch Diminutiv" bilden, was auf dasselbe hinausläuft. Bei lebenden Wesen
ist die Verkleinerung am natürlichsten. Der Frau vom Hause steht die Jungfrau
oder die Jungfer gegenüber, wie der Magd das Mädchen, dem Herrn der Jung¬
herr oder Junker; einen Zuwachs an Begriffen erhält die Sprache freilich dadurch
"icht. Jungfrau und Junker sind keine neuen Worte wie im Lateinischen Vu-Zo,
oder wie Knabe und Page; sie sind aus den alten Titeln wie aus Eiern hervor¬
gekrochen und tragen noch die Eierschalen an sich. Draußen ans dem Hof ist es
gerade so; für die jungen Gänse haben wir keine neue, ursprüngliche Bezeichnung
wie für die jungen Hühner, die Küchlein heißen; so wenig wie die Franzosen, die
die Gänschen: visons nennen. Aber die Italiener haben eine, ste nennen sie:
^e-ri. Mx ^s Junge der Kuh. der Stute, des Schafes und der Hunden gibt
es überall einen Spezialausdrnck. aber nicht für das Junge der Katze und des
Schweins. Ferkel ist kein neues Wort, sondern das Verkleinerungswort von F°rk
und dies der uralte Name des Schweins. Schwein selbst ist ein Verkleinerungswort
und eigentlich das Junge der Sau (3u!n).

<.Wie die Sprache spart und aus Alten Junge gleichsam züchtet, sieht man recht
deutlich am Kalender. Wenn sie um eiuen Monatsnamen herumkommen und lin ans
einem frühern bilden kaun, so tut sie es uur zu gern. Der deutsche Name d s
Februars ist bekanntlich Hornung; er wird auch als ein Kie nes oder als ein
Junges angesehn. nämlich als der kleine Januar, der: H°rü heißt. Genan so würd
der Juni der andre Mai, der November der andre Dktober oder Herbstmonat
genannt; der Juli aber ist wieder der kleine Juni. So hieß der Juli ursprünglich
auf französisch, nämlich: lui^t; erst später ist Rü^se dem großen Julins zuliebe
in ^Mök verwandelt worden. Auch die Tschechen betrachten den Juli als e n
Innichen; der Juni heißt bei ihnen ?8(-u^su, der Juli ^ouer^uoe. In Deutsch-
l°ut hielt man sich lieber an den Angust; man nannte den Juli den erste" Angst,
den August den andern Angst. Der Schulmeister Huber von Eggenfelden mNleder-
bayern zählte noch im Jahre 1477: Jenner. Hornung. Merz Ayrt Ma. der
in-der Mai. der Angst, der ander Angst, der Herbst, der ander Herbst, der Winter,
der ander Winter. Hier bedeutet der Herbst den September, der andre Herbst den


Maßgebliches und Unmaßgebliches

wir kennen ja für jede Gangart, jede Bewegung Spezialausdrücke haben, wie sie
der Weidmann wenigstens in einzelnen Fällen hat; der Sportsmann hat solche für
das Pferd, der Indianer für die Bären, der Grönländer für die Robben. Aber
wie weit sind wir im allgemeinen von einer solchen Genauigkeit entfernt!

Beim Essen spuckt unser Schuljunge die Kerne aus und wirft sie auf die
Straße. Die rundlichen Steine nennt er also Kerne. In den Kirschkernen steckt
bekanntlich wieder ein Kern, der nach bittern Mandeln schmeckt, und das ist der
eigentliche Kern; es erscheint aber doch ungereimt, den harten Kirschkern, der das
Gehäuse des darin enthaltnen Pflanzenkeimes darstellt, mit demselben Worte zu be¬
zeichnen, das wir für den Sammlern verwenden. Die Franzosen sind uns in diesem
Punkte voraus; den Stein nennen sie Xoznu, den Sammlern: ^.uis-iräs, das heißt
Mandel, und unterscheiden davon wieder drittens den ?sxin, ein Wort, das sie für
Apfelkerne oder Weinbeerkerne brauchen, während wir immer nur von den sterotypeu
Kernen reden. Darüber, daß noch unzählige andre Dinge einen Kern haben, will
ich mich schon gar nicht mehr verbreiten. Ans großen Reichtum aber läßt diese
ewige Wiederholung nicht gerade schließen.

Wir wollen nun den Schuljungen laufen lassen und ein wenig in das Haus
hineinsehn, dem er angehört, und wo er der Junge oder der Kleine ist. Die
Kleinheit und die Jugend sind nämlich Eigenschaften, die uns alle Augenblicke dienen,
ans alten Namen neue zu fabrizieren; anstatt sie ausdrücklich hinzuzusetzen, kann die
Sprache auch Diminutiv« bilden, was auf dasselbe hinausläuft. Bei lebenden Wesen
ist die Verkleinerung am natürlichsten. Der Frau vom Hause steht die Jungfrau
oder die Jungfer gegenüber, wie der Magd das Mädchen, dem Herrn der Jung¬
herr oder Junker; einen Zuwachs an Begriffen erhält die Sprache freilich dadurch
»icht. Jungfrau und Junker sind keine neuen Worte wie im Lateinischen Vu-Zo,
oder wie Knabe und Page; sie sind aus den alten Titeln wie aus Eiern hervor¬
gekrochen und tragen noch die Eierschalen an sich. Draußen ans dem Hof ist es
gerade so; für die jungen Gänse haben wir keine neue, ursprüngliche Bezeichnung
wie für die jungen Hühner, die Küchlein heißen; so wenig wie die Franzosen, die
die Gänschen: visons nennen. Aber die Italiener haben eine, ste nennen sie:
^e-ri. Mx ^s Junge der Kuh. der Stute, des Schafes und der Hunden gibt
es überall einen Spezialausdrnck. aber nicht für das Junge der Katze und des
Schweins. Ferkel ist kein neues Wort, sondern das Verkleinerungswort von F°rk
und dies der uralte Name des Schweins. Schwein selbst ist ein Verkleinerungswort
und eigentlich das Junge der Sau (3u!n).

<.Wie die Sprache spart und aus Alten Junge gleichsam züchtet, sieht man recht
deutlich am Kalender. Wenn sie um eiuen Monatsnamen herumkommen und lin ans
einem frühern bilden kaun, so tut sie es uur zu gern. Der deutsche Name d s
Februars ist bekanntlich Hornung; er wird auch als ein Kie nes oder als ein
Junges angesehn. nämlich als der kleine Januar, der: H°rü heißt. Genan so würd
der Juni der andre Mai, der November der andre Dktober oder Herbstmonat
genannt; der Juli aber ist wieder der kleine Juni. So hieß der Juli ursprünglich
auf französisch, nämlich: lui^t; erst später ist Rü^se dem großen Julins zuliebe
in ^Mök verwandelt worden. Auch die Tschechen betrachten den Juli als e n
Innichen; der Juni heißt bei ihnen ?8(-u^su, der Juli ^ouer^uoe. In Deutsch-
l°ut hielt man sich lieber an den Angust; man nannte den Juli den erste» Angst,
den August den andern Angst. Der Schulmeister Huber von Eggenfelden mNleder-
bayern zählte noch im Jahre 1477: Jenner. Hornung. Merz Ayrt Ma. der
in-der Mai. der Angst, der ander Angst, der Herbst, der ander Herbst, der Winter,
der ander Winter. Hier bedeutet der Herbst den September, der andre Herbst den


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[0167] Maßgebliches und Unmaßgebliches wir kennen ja für jede Gangart, jede Bewegung Spezialausdrücke haben, wie sie der Weidmann wenigstens in einzelnen Fällen hat; der Sportsmann hat solche für das Pferd, der Indianer für die Bären, der Grönländer für die Robben. Aber wie weit sind wir im allgemeinen von einer solchen Genauigkeit entfernt! Beim Essen spuckt unser Schuljunge die Kerne aus und wirft sie auf die Straße. Die rundlichen Steine nennt er also Kerne. In den Kirschkernen steckt bekanntlich wieder ein Kern, der nach bittern Mandeln schmeckt, und das ist der eigentliche Kern; es erscheint aber doch ungereimt, den harten Kirschkern, der das Gehäuse des darin enthaltnen Pflanzenkeimes darstellt, mit demselben Worte zu be¬ zeichnen, das wir für den Sammlern verwenden. Die Franzosen sind uns in diesem Punkte voraus; den Stein nennen sie Xoznu, den Sammlern: ^.uis-iräs, das heißt Mandel, und unterscheiden davon wieder drittens den ?sxin, ein Wort, das sie für Apfelkerne oder Weinbeerkerne brauchen, während wir immer nur von den sterotypeu Kernen reden. Darüber, daß noch unzählige andre Dinge einen Kern haben, will ich mich schon gar nicht mehr verbreiten. Ans großen Reichtum aber läßt diese ewige Wiederholung nicht gerade schließen. Wir wollen nun den Schuljungen laufen lassen und ein wenig in das Haus hineinsehn, dem er angehört, und wo er der Junge oder der Kleine ist. Die Kleinheit und die Jugend sind nämlich Eigenschaften, die uns alle Augenblicke dienen, ans alten Namen neue zu fabrizieren; anstatt sie ausdrücklich hinzuzusetzen, kann die Sprache auch Diminutiv« bilden, was auf dasselbe hinausläuft. Bei lebenden Wesen ist die Verkleinerung am natürlichsten. Der Frau vom Hause steht die Jungfrau oder die Jungfer gegenüber, wie der Magd das Mädchen, dem Herrn der Jung¬ herr oder Junker; einen Zuwachs an Begriffen erhält die Sprache freilich dadurch »icht. Jungfrau und Junker sind keine neuen Worte wie im Lateinischen Vu-Zo, oder wie Knabe und Page; sie sind aus den alten Titeln wie aus Eiern hervor¬ gekrochen und tragen noch die Eierschalen an sich. Draußen ans dem Hof ist es gerade so; für die jungen Gänse haben wir keine neue, ursprüngliche Bezeichnung wie für die jungen Hühner, die Küchlein heißen; so wenig wie die Franzosen, die die Gänschen: visons nennen. Aber die Italiener haben eine, ste nennen sie: ^e-ri. Mx ^s Junge der Kuh. der Stute, des Schafes und der Hunden gibt es überall einen Spezialausdrnck. aber nicht für das Junge der Katze und des Schweins. Ferkel ist kein neues Wort, sondern das Verkleinerungswort von F°rk und dies der uralte Name des Schweins. Schwein selbst ist ein Verkleinerungswort und eigentlich das Junge der Sau (3u!n). <.Wie die Sprache spart und aus Alten Junge gleichsam züchtet, sieht man recht deutlich am Kalender. Wenn sie um eiuen Monatsnamen herumkommen und lin ans einem frühern bilden kaun, so tut sie es uur zu gern. Der deutsche Name d s Februars ist bekanntlich Hornung; er wird auch als ein Kie nes oder als ein Junges angesehn. nämlich als der kleine Januar, der: H°rü heißt. Genan so würd der Juni der andre Mai, der November der andre Dktober oder Herbstmonat genannt; der Juli aber ist wieder der kleine Juni. So hieß der Juli ursprünglich auf französisch, nämlich: lui^t; erst später ist Rü^se dem großen Julins zuliebe in ^Mök verwandelt worden. Auch die Tschechen betrachten den Juli als e n Innichen; der Juni heißt bei ihnen ?8(-u^su, der Juli ^ouer^uoe. In Deutsch- l°ut hielt man sich lieber an den Angust; man nannte den Juli den erste» Angst, den August den andern Angst. Der Schulmeister Huber von Eggenfelden mNleder- bayern zählte noch im Jahre 1477: Jenner. Hornung. Merz Ayrt Ma. der in-der Mai. der Angst, der ander Angst, der Herbst, der ander Herbst, der Winter, der ander Winter. Hier bedeutet der Herbst den September, der andre Herbst den

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/167>, abgerufen am 12.12.2024.