Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.Line Sommerfahrt in das Erzgebirge Einer davon ist die Drei-Brüderhöhe, mit eisernem Aussichtsturm, zu dem Das seit dem zwölften Jahrhundert bestehende Bad hatte früher die nähere Nachdem auch wir. wie üblich, unsern Obolus in das Wasser geworfen veMsen erkungder Redaktion- Die "°i.°°rb"
wen anzunageln, ist aus die Absicht der Landleute zurückzuführen, dadurch ehr Gestug g g Habichte und Sperber zu schützen. Line Sommerfahrt in das Erzgebirge Einer davon ist die Drei-Brüderhöhe, mit eisernem Aussichtsturm, zu dem Das seit dem zwölften Jahrhundert bestehende Bad hatte früher die nähere Nachdem auch wir. wie üblich, unsern Obolus in das Wasser geworfen veMsen erkungder Redaktion- Die «°i.°°rb«
wen anzunageln, ist aus die Absicht der Landleute zurückzuführen, dadurch ehr Gestug g g Habichte und Sperber zu schützen. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0579" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302567"/> <fw type="header" place="top"> Line Sommerfahrt in das Erzgebirge</fw><lb/> <p xml:id="ID_2465" prev="#ID_2464"> Einer davon ist die Drei-Brüderhöhe, mit eisernem Aussichtsturm, zu dem<lb/> 89 Stufen emporführen, und von dem aus man eine wundervolle Fern- und<lb/> Rundsicht genießt. Wir berühren diesen dreiviertel Stunden vor der Stadt<lb/> liegenden Punkt auf unserm Weitermarsche nach Wolkenstein. In dem Dorfe<lb/> Geringswalde fällt uns das Gerippe eines Habichts auf, der an das Scheunen¬<lb/> tor eines Gehöftes angenagelt ist. Der Besitzer erklärte uns auf Befragen,<lb/> es sei dies eine Jagdtrophäe, da aber diese Erklärung etwas zögernd heraus¬<lb/> kam, so vermuteten wir. daß dieses Annageln des Raubvogels vielmehr mit<lb/> einem Aberglauben zusammenhängen könnte.') Nach zweistündigem Wandern<lb/> von Marienberg aus erreichen wir endlich Warmbad Wolkenstein. Es liegt,<lb/> ein stattlicher Häuserkomplex, in einem flachen, von dem Himmelsdorfer Bach<lb/> durchflossenen anmutigen Tale, das durch künstliche Anlagen bedeutend verschoner<lb/> ist der wärmste (30 Grad Celsius) Gesundbrunnen Sachsens, in,t Vorteil<lb/> gegen Gicht, Rheuma und verwandte Krankheiten zu gebrauchen und in seiner<lb/> Wirkung ähnlich wie Wildbad Gastein und Pfäffers. Aus der in neuerer Zeit<lb/> Wsch gefaßten Quelle wird das Wasser durch ein Hebewerk nach ^gleitet. Ans dem Boden des Brunnens liegen zahlreiche Geldstücke, die stahlblau<lb/> aus der Tiefe herausschimmern. Es sind dies milde Spenden der Bestich er des<lb/> Brunnens, die bei der alljährlich nach Schluß der Saison erfolgenden Reinigung<lb/> herausgeholt und zur Unterstützung armer Badegäste verwandt werden.</p><lb/> <p xml:id="ID_2466"> Das seit dem zwölften Jahrhundert bestehende Bad hatte früher die nähere<lb/> Bezeichnung: ..Warmbad zu unserer lieben Frauen auf dem Sande", so genannt<lb/> von einer im vierzehnten Jahrhundert gegründeten Kapelle, worin die Maria<lb/> .auf dem Sande" verehrt wurde, der in Prag das Karmeliterkloster auf dem<lb/> Sande" geweiht war. Das alte wundertätige Marienbild, zu dem ftuher stark<lb/> gewallfahrtet wurde, hängt hentzutage noch in dem Brunnenhause, und darunter<lb/> steht der Spruch:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_10" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_2467" next="#ID_2468"> Nachdem auch wir. wie üblich, unsern Obolus in das Wasser geworfen veMsen<lb/> wir um 6 Uhr das Bad Wollenstein und wandern "»f e"er ^Mireuden Straße in einer halben Stunde nach ^ Stad chen ^Wolkenstein. 470 Meter hoch gelegen, mit 2300 Einwohnern. Afachen Branduuglücks ein modernes Aussehen erlang . Es ftuher e e<lb/> bergfreie Stadt und hatte viel Bergbau, lebt " " M ^kloppelei und Posamentiererei. Auf einem fast senkrecht nach r M°pau ^stürzenden Felsenvorsprung liegt das Schloß, das aus einem altem, in Trümmern</p><lb/> <note xml:id="FID_48" place="foot"><note type="byline"> erkungder Redaktion-</note> Die «°i.°°rb«<lb/> wen anzunageln, ist aus die Absicht der Landleute zurückzuführen, dadurch ehr Gestug g g<lb/> Habichte und Sperber zu schützen.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0579]
Line Sommerfahrt in das Erzgebirge
Einer davon ist die Drei-Brüderhöhe, mit eisernem Aussichtsturm, zu dem
89 Stufen emporführen, und von dem aus man eine wundervolle Fern- und
Rundsicht genießt. Wir berühren diesen dreiviertel Stunden vor der Stadt
liegenden Punkt auf unserm Weitermarsche nach Wolkenstein. In dem Dorfe
Geringswalde fällt uns das Gerippe eines Habichts auf, der an das Scheunen¬
tor eines Gehöftes angenagelt ist. Der Besitzer erklärte uns auf Befragen,
es sei dies eine Jagdtrophäe, da aber diese Erklärung etwas zögernd heraus¬
kam, so vermuteten wir. daß dieses Annageln des Raubvogels vielmehr mit
einem Aberglauben zusammenhängen könnte.') Nach zweistündigem Wandern
von Marienberg aus erreichen wir endlich Warmbad Wolkenstein. Es liegt,
ein stattlicher Häuserkomplex, in einem flachen, von dem Himmelsdorfer Bach
durchflossenen anmutigen Tale, das durch künstliche Anlagen bedeutend verschoner
ist der wärmste (30 Grad Celsius) Gesundbrunnen Sachsens, in,t Vorteil
gegen Gicht, Rheuma und verwandte Krankheiten zu gebrauchen und in seiner
Wirkung ähnlich wie Wildbad Gastein und Pfäffers. Aus der in neuerer Zeit
Wsch gefaßten Quelle wird das Wasser durch ein Hebewerk nach ^gleitet. Ans dem Boden des Brunnens liegen zahlreiche Geldstücke, die stahlblau
aus der Tiefe herausschimmern. Es sind dies milde Spenden der Bestich er des
Brunnens, die bei der alljährlich nach Schluß der Saison erfolgenden Reinigung
herausgeholt und zur Unterstützung armer Badegäste verwandt werden.
Das seit dem zwölften Jahrhundert bestehende Bad hatte früher die nähere
Bezeichnung: ..Warmbad zu unserer lieben Frauen auf dem Sande", so genannt
von einer im vierzehnten Jahrhundert gegründeten Kapelle, worin die Maria
.auf dem Sande" verehrt wurde, der in Prag das Karmeliterkloster auf dem
Sande" geweiht war. Das alte wundertätige Marienbild, zu dem ftuher stark
gewallfahrtet wurde, hängt hentzutage noch in dem Brunnenhause, und darunter
steht der Spruch:
Nachdem auch wir. wie üblich, unsern Obolus in das Wasser geworfen veMsen
wir um 6 Uhr das Bad Wollenstein und wandern "»f e"er ^Mireuden Straße in einer halben Stunde nach ^ Stad chen ^Wolkenstein. 470 Meter hoch gelegen, mit 2300 Einwohnern. Afachen Branduuglücks ein modernes Aussehen erlang . Es ftuher e e
bergfreie Stadt und hatte viel Bergbau, lebt " " M ^kloppelei und Posamentiererei. Auf einem fast senkrecht nach r M°pau ^stürzenden Felsenvorsprung liegt das Schloß, das aus einem altem, in Trümmern
erkungder Redaktion- Die «°i.°°rb«
wen anzunageln, ist aus die Absicht der Landleute zurückzuführen, dadurch ehr Gestug g g
Habichte und Sperber zu schützen.
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