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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Geheimmittelhandel, dem man zur Unterstützung etwa noch den Begriff "und münd¬
liche Reklame" unterschieben sollte -- wieder durchaus berechtigt. Die Apotheker
weisen hier natürlich auf ihren Kampf gegen die Fabrikspezialitäten hin; sie vergessen
"der dabei, daß doch auch jeder Apotheker seine eignen Geheimmittel herstellt und
Erkauft, und daß ein großer Teil der Handelsspezialitäten doch auch Apotheker zu
Urhebern hat.

Am sonderbarsten ist aber die Stellung, die man der im Interesse der Apo¬
theker als Mißstand beklagten Verschuldung, der Höhe der Kaufpreise -- den so¬
genannten Jdealwerten -- gegenüber einnimmt. Seit Jahren ist es das A und O
°er Besitzer, daß die Jdealwerte der Krebsschaden des Standes seien. Und das
l>t auch richtig. Der Stand würde allen schädlichen Einflüssen dick fester gegen-
^gestanden habe", wenn nicht die ungeheuern Lasten der Betriebe die Entwicklungs-
iMgkeit der Eigentümer gehemmt hätte. Sobald aber nun der Staat einen ent¬
scheidenden Schritt tut, die Jdealwerte abzuschaffen, fängt man auf einmal an, die
Schädlichkeit der Jdealwerte zu leugnen, ja womöglich die hohen Apothekerpreise
etwas ganz gesundes und normales hinzustellen. So stehen sich also die Ab¬
lochten der Regierung und der Stand der Apotheker schroff gegenüber.

>,^"s nnn den Gesetzentwurf selbst betrifft, so hätte er eigentlich kaum eine solche
^utrüstung hervorzurufen brauchen, denn im Grunde ist es nur eine Fixierung des
Ichor bis jetzt geltenden Gewohnheitsrechts, besonders hinsichtlich des Konzessions-
erfahrens. Da die privilegierten und andern verkäuflichen Apotheken vorläufig
urch den Entwurf gar nicht berührt werden, so enthält er für diesen Teil der
esitzer ebensowenig prinzipiell neues, wie für die schon herangezüchteten Personal-
Zessionen. Freilich enthält er keine angenehmen Aussichten für den ganzen Stand,
^ver wenn eine betrübende Gewißheit besser ist als ein ewiger Zweifel, so ist auch
", was der Entwurf bringt, jedenfalls etwas, womit mau rechnen und worauf man
es einrichten kann, und deshalb dem jetzigen Zustande der Unsicherheit vorzuziehn.

Freilich ist es wunderbar, daß man an manchen Stellen ini Entwurf von einer
Sanierung des Apothekenwesens spricht. Wenn die Frage nur so gestellt wird: Wie
""u man den Apothekern helfen? so gibt es nur einen Weg zur Sanierung: kauf¬
männische Entwicklung, freie Bahn, freie Verkäufliche aller Apotheken und -- mit
Zeit einmal -- Niederlassungsfreihcit. Denn wird sich das Gesunde sicher
durchsetzen, und das Kranke wird absterben. Fragt man aber: Was soll im Interesse
^"fers Volkes geschehen, um die Apotheken zu billigen und gänzlich unschädlichen
Instituten im Dienste des Medizinalwesens zu machen? so kann es nur heißen:
Unterbindung alles kaufmännischen, Umformung der Apotheker zur Verwaltungs-
veamten mit möglichst geringer Eigenspannweite, Abschaffung des Besitzwertes.

" Über dies alles hinaus wäre freilich noch eine Hauptfrage zu stellen: Ist es
"oglich. einen- Volke etwas zu nehmen, was es absolut braucht; es gegen etwas zu
Ichutzen, wogegen es gar nicht geschützt sein will? Ist es überhaupt gut. dem Volke
,n Glauben an die Mittel zu nehmen? Denn darüber besteht kein Zweifel: das
"edere Volk glaubt fest an den unbedingten Wert des Arzneimittels. Dieser Glaube
chreitet fort mit der Entwicklung der Arzneimittellehre; aber er bleibt als Glaube
"mener gleich und fest. Der immer steigende Verbrauch von Geheimmittel, der gerade
vom niedern Volke neben der hohen Steuer der Versicherten noch für Medikamente
Speistet wird, ist der beste Beweis dafür, daß das Volk die Steuerlast des Arznei¬
mittels nicht als drückend empfindet, daß es für seine Gesundheit immer höhere
^pfer zu bringen bereit ist. Und hier ist vielleicht die starke Macht mit ihren tausend
Sahen Wurzeln, die sich der wohl von den besten Absichten beseelten Apothekenpolitik
">n kräfti Wolfgang wnstmann gsten widersetzen wird.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Geheimmittelhandel, dem man zur Unterstützung etwa noch den Begriff „und münd¬
liche Reklame" unterschieben sollte — wieder durchaus berechtigt. Die Apotheker
weisen hier natürlich auf ihren Kampf gegen die Fabrikspezialitäten hin; sie vergessen
"der dabei, daß doch auch jeder Apotheker seine eignen Geheimmittel herstellt und
Erkauft, und daß ein großer Teil der Handelsspezialitäten doch auch Apotheker zu
Urhebern hat.

Am sonderbarsten ist aber die Stellung, die man der im Interesse der Apo¬
theker als Mißstand beklagten Verschuldung, der Höhe der Kaufpreise — den so¬
genannten Jdealwerten — gegenüber einnimmt. Seit Jahren ist es das A und O
°er Besitzer, daß die Jdealwerte der Krebsschaden des Standes seien. Und das
l>t auch richtig. Der Stand würde allen schädlichen Einflüssen dick fester gegen-
^gestanden habe», wenn nicht die ungeheuern Lasten der Betriebe die Entwicklungs-
iMgkeit der Eigentümer gehemmt hätte. Sobald aber nun der Staat einen ent¬
scheidenden Schritt tut, die Jdealwerte abzuschaffen, fängt man auf einmal an, die
Schädlichkeit der Jdealwerte zu leugnen, ja womöglich die hohen Apothekerpreise
etwas ganz gesundes und normales hinzustellen. So stehen sich also die Ab¬
lochten der Regierung und der Stand der Apotheker schroff gegenüber.

>,^"s nnn den Gesetzentwurf selbst betrifft, so hätte er eigentlich kaum eine solche
^utrüstung hervorzurufen brauchen, denn im Grunde ist es nur eine Fixierung des
Ichor bis jetzt geltenden Gewohnheitsrechts, besonders hinsichtlich des Konzessions-
erfahrens. Da die privilegierten und andern verkäuflichen Apotheken vorläufig
urch den Entwurf gar nicht berührt werden, so enthält er für diesen Teil der
esitzer ebensowenig prinzipiell neues, wie für die schon herangezüchteten Personal-
Zessionen. Freilich enthält er keine angenehmen Aussichten für den ganzen Stand,
^ver wenn eine betrübende Gewißheit besser ist als ein ewiger Zweifel, so ist auch
», was der Entwurf bringt, jedenfalls etwas, womit mau rechnen und worauf man
es einrichten kann, und deshalb dem jetzigen Zustande der Unsicherheit vorzuziehn.

Freilich ist es wunderbar, daß man an manchen Stellen ini Entwurf von einer
Sanierung des Apothekenwesens spricht. Wenn die Frage nur so gestellt wird: Wie
""u man den Apothekern helfen? so gibt es nur einen Weg zur Sanierung: kauf¬
männische Entwicklung, freie Bahn, freie Verkäufliche aller Apotheken und — mit
Zeit einmal — Niederlassungsfreihcit. Denn wird sich das Gesunde sicher
durchsetzen, und das Kranke wird absterben. Fragt man aber: Was soll im Interesse
^"fers Volkes geschehen, um die Apotheken zu billigen und gänzlich unschädlichen
Instituten im Dienste des Medizinalwesens zu machen? so kann es nur heißen:
Unterbindung alles kaufmännischen, Umformung der Apotheker zur Verwaltungs-
veamten mit möglichst geringer Eigenspannweite, Abschaffung des Besitzwertes.

„ Über dies alles hinaus wäre freilich noch eine Hauptfrage zu stellen: Ist es
"oglich. einen- Volke etwas zu nehmen, was es absolut braucht; es gegen etwas zu
Ichutzen, wogegen es gar nicht geschützt sein will? Ist es überhaupt gut. dem Volke
,n Glauben an die Mittel zu nehmen? Denn darüber besteht kein Zweifel: das
"edere Volk glaubt fest an den unbedingten Wert des Arzneimittels. Dieser Glaube
chreitet fort mit der Entwicklung der Arzneimittellehre; aber er bleibt als Glaube
"mener gleich und fest. Der immer steigende Verbrauch von Geheimmittel, der gerade
vom niedern Volke neben der hohen Steuer der Versicherten noch für Medikamente
Speistet wird, ist der beste Beweis dafür, daß das Volk die Steuerlast des Arznei¬
mittels nicht als drückend empfindet, daß es für seine Gesundheit immer höhere
^pfer zu bringen bereit ist. Und hier ist vielleicht die starke Macht mit ihren tausend
Sahen Wurzeln, die sich der wohl von den besten Absichten beseelten Apothekenpolitik
">n kräfti Wolfgang wnstmann gsten widersetzen wird.


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[0489] Maßgebliches und Unmaßgebliches Geheimmittelhandel, dem man zur Unterstützung etwa noch den Begriff „und münd¬ liche Reklame" unterschieben sollte — wieder durchaus berechtigt. Die Apotheker weisen hier natürlich auf ihren Kampf gegen die Fabrikspezialitäten hin; sie vergessen "der dabei, daß doch auch jeder Apotheker seine eignen Geheimmittel herstellt und Erkauft, und daß ein großer Teil der Handelsspezialitäten doch auch Apotheker zu Urhebern hat. Am sonderbarsten ist aber die Stellung, die man der im Interesse der Apo¬ theker als Mißstand beklagten Verschuldung, der Höhe der Kaufpreise — den so¬ genannten Jdealwerten — gegenüber einnimmt. Seit Jahren ist es das A und O °er Besitzer, daß die Jdealwerte der Krebsschaden des Standes seien. Und das l>t auch richtig. Der Stand würde allen schädlichen Einflüssen dick fester gegen- ^gestanden habe», wenn nicht die ungeheuern Lasten der Betriebe die Entwicklungs- iMgkeit der Eigentümer gehemmt hätte. Sobald aber nun der Staat einen ent¬ scheidenden Schritt tut, die Jdealwerte abzuschaffen, fängt man auf einmal an, die Schädlichkeit der Jdealwerte zu leugnen, ja womöglich die hohen Apothekerpreise etwas ganz gesundes und normales hinzustellen. So stehen sich also die Ab¬ lochten der Regierung und der Stand der Apotheker schroff gegenüber. >,^"s nnn den Gesetzentwurf selbst betrifft, so hätte er eigentlich kaum eine solche ^utrüstung hervorzurufen brauchen, denn im Grunde ist es nur eine Fixierung des Ichor bis jetzt geltenden Gewohnheitsrechts, besonders hinsichtlich des Konzessions- erfahrens. Da die privilegierten und andern verkäuflichen Apotheken vorläufig urch den Entwurf gar nicht berührt werden, so enthält er für diesen Teil der esitzer ebensowenig prinzipiell neues, wie für die schon herangezüchteten Personal- Zessionen. Freilich enthält er keine angenehmen Aussichten für den ganzen Stand, ^ver wenn eine betrübende Gewißheit besser ist als ein ewiger Zweifel, so ist auch », was der Entwurf bringt, jedenfalls etwas, womit mau rechnen und worauf man es einrichten kann, und deshalb dem jetzigen Zustande der Unsicherheit vorzuziehn. Freilich ist es wunderbar, daß man an manchen Stellen ini Entwurf von einer Sanierung des Apothekenwesens spricht. Wenn die Frage nur so gestellt wird: Wie ""u man den Apothekern helfen? so gibt es nur einen Weg zur Sanierung: kauf¬ männische Entwicklung, freie Bahn, freie Verkäufliche aller Apotheken und — mit Zeit einmal — Niederlassungsfreihcit. Denn wird sich das Gesunde sicher durchsetzen, und das Kranke wird absterben. Fragt man aber: Was soll im Interesse ^"fers Volkes geschehen, um die Apotheken zu billigen und gänzlich unschädlichen Instituten im Dienste des Medizinalwesens zu machen? so kann es nur heißen: Unterbindung alles kaufmännischen, Umformung der Apotheker zur Verwaltungs- veamten mit möglichst geringer Eigenspannweite, Abschaffung des Besitzwertes. „ Über dies alles hinaus wäre freilich noch eine Hauptfrage zu stellen: Ist es "oglich. einen- Volke etwas zu nehmen, was es absolut braucht; es gegen etwas zu Ichutzen, wogegen es gar nicht geschützt sein will? Ist es überhaupt gut. dem Volke ,n Glauben an die Mittel zu nehmen? Denn darüber besteht kein Zweifel: das "edere Volk glaubt fest an den unbedingten Wert des Arzneimittels. Dieser Glaube chreitet fort mit der Entwicklung der Arzneimittellehre; aber er bleibt als Glaube "mener gleich und fest. Der immer steigende Verbrauch von Geheimmittel, der gerade vom niedern Volke neben der hohen Steuer der Versicherten noch für Medikamente Speistet wird, ist der beste Beweis dafür, daß das Volk die Steuerlast des Arznei¬ mittels nicht als drückend empfindet, daß es für seine Gesundheit immer höhere ^pfer zu bringen bereit ist. Und hier ist vielleicht die starke Macht mit ihren tausend Sahen Wurzeln, die sich der wohl von den besten Absichten beseelten Apothekenpolitik ">n kräfti Wolfgang wnstmann gsten widersetzen wird.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/489>, abgerufen am 05.02.2025.