Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.Der norddeutsche Lloyd die Dampfer vom 27. Juli bis 4. August die zuerst durch kaiserliche Order Man spricht zuweilen wohl vom "königlichen Kaufmann" und denkt dabei Auf den übrigen reichen Inhalt des Werkes näher einzugehn, müssen wir Der norddeutsche Lloyd die Dampfer vom 27. Juli bis 4. August die zuerst durch kaiserliche Order Man spricht zuweilen wohl vom „königlichen Kaufmann" und denkt dabei Auf den übrigen reichen Inhalt des Werkes näher einzugehn, müssen wir <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0417" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/302405"/> <fw type="header" place="top"> Der norddeutsche Lloyd</fw><lb/> <p xml:id="ID_1754" prev="#ID_1753"> die Dampfer vom 27. Juli bis 4. August die zuerst durch kaiserliche Order<lb/> vom 3. Juli aufgestellte Brigade, vom 31. August bis zum 7. September den<lb/> am 12. August befohlnen Nachschub, im ganzen 866 Offiziere und Beamte.<lb/> 18788 Unteroffiziere und Mannschaften, 5591 Pferde und 60 Geschütze hinaus,<lb/> dann noch 39 andre Dampfer das Material für Feldeisenbahnen, Baracken,<lb/> Vieh, Proviant, Futter und noch 5628 Pferde. (Das Nähere II, 650 ff.)</p><lb/> <p xml:id="ID_1755"> Man spricht zuweilen wohl vom „königlichen Kaufmann" und denkt dabei<lb/> gern an die Fugger und die Welser von Augsburg, an die Medici in Florenz.<lb/> In der Tat, die Leitung von Riesenunternehmungen wie der Lloyd, die in<lb/> keiner Periode der Wirtschaftsgeschichte ihresgleichen gehabt haben, fordert viel<lb/> von den Eigenschaften eines Staatsmanns: weiten Blick, rasche Entschlossen¬<lb/> heit, zähe Energie, vornehme Gesinnung, Kunst der Menschenbehandlung. In<lb/> der Leitung des Lloyd sind sie, verbunden mit bürgerlicher Schlichtheit und<lb/> Solidität, immer vorhanden gewesen. Der „königliche Kaufmann" ist auch uns<lb/> in Deutschland nicht mehr nur eine Erscheinung ferner Vergangenheit.</p><lb/> <p xml:id="ID_1756"> Auf den übrigen reichen Inhalt des Werkes näher einzugehn, müssen wir<lb/> uns hier versagen. Im ersten Bande wird noch die Entwicklung der einzelnen<lb/> Linien genauer dargestellt und dabei anch manche ansprechende Schilderung von<lb/> Land und Leuten eingeflochten, die man auf Lloyddampfern erreichen kann,<lb/> Ma Beispiel der deutschen Niederlassungen in Südbrasilien, sodann die Aus¬<lb/> bildung des Dcimpfcrmaterials, namentlich der innern Einrichtungen, vorgeführt.<lb/> Der zweite Band (die Seitenzählung geht durch beide Bände durch, im ganzen<lb/> 748 Seiten) ist dem Einfluß des Lloyd auf die deutsche Schiffbauindustrie,<lb/> seiner Anlagen am Lande und seiner innern Organisation gewidmet, gibt dann<lb/> eine Reihe von Biographien seiner hervorragendsten Vertreter, von denen bei¬<lb/> läufig in der Allgemeinen deutschen Biographie nur H. H. Meier Aufnahme<lb/> gefunden hat (52, 291 ff.), und eine Schilderung besondrer Begebenheiten aus<lb/> der Geschichte des Norddeutschen Lloyd (Reisen des Kaisers, Eröffnung des<lb/> Nordostseekanals, die Truppentransporte nach China usw.). Am Ende werden<lb/> einige historische Dokumente mitgeteilt, den Schluß bildet eine Liste der Dampfer¬<lb/> flotte im Jahre 1907 einschließlich der Flußdampfer und ein Verzeichnis sämt¬<lb/> licher Linien. Der (3.) Jllustrationsbcmd enthält eine Reihe vorzüglich aus¬<lb/> geführter Ansichten der Schiffstypen und ihrer innern, teilweise mit wahrhaft<lb/> verschwenderischer Pracht ausgestatteten Einrichtungen sowie die oft sehr charak¬<lb/> teristischen Bildnisse der in den Biographien dargestellten Männer, graphische<lb/> Darstellungen der Entwicklung des Lloyd seit 1857 und einige Übersichts¬<lb/> karten seiner Linien. Die Ausstattung ist originell „modern", aber in Papier,<lb/> Druck (Antiqua) und Buchschmuck höchst solide und vornehm.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0417]
Der norddeutsche Lloyd
die Dampfer vom 27. Juli bis 4. August die zuerst durch kaiserliche Order
vom 3. Juli aufgestellte Brigade, vom 31. August bis zum 7. September den
am 12. August befohlnen Nachschub, im ganzen 866 Offiziere und Beamte.
18788 Unteroffiziere und Mannschaften, 5591 Pferde und 60 Geschütze hinaus,
dann noch 39 andre Dampfer das Material für Feldeisenbahnen, Baracken,
Vieh, Proviant, Futter und noch 5628 Pferde. (Das Nähere II, 650 ff.)
Man spricht zuweilen wohl vom „königlichen Kaufmann" und denkt dabei
gern an die Fugger und die Welser von Augsburg, an die Medici in Florenz.
In der Tat, die Leitung von Riesenunternehmungen wie der Lloyd, die in
keiner Periode der Wirtschaftsgeschichte ihresgleichen gehabt haben, fordert viel
von den Eigenschaften eines Staatsmanns: weiten Blick, rasche Entschlossen¬
heit, zähe Energie, vornehme Gesinnung, Kunst der Menschenbehandlung. In
der Leitung des Lloyd sind sie, verbunden mit bürgerlicher Schlichtheit und
Solidität, immer vorhanden gewesen. Der „königliche Kaufmann" ist auch uns
in Deutschland nicht mehr nur eine Erscheinung ferner Vergangenheit.
Auf den übrigen reichen Inhalt des Werkes näher einzugehn, müssen wir
uns hier versagen. Im ersten Bande wird noch die Entwicklung der einzelnen
Linien genauer dargestellt und dabei anch manche ansprechende Schilderung von
Land und Leuten eingeflochten, die man auf Lloyddampfern erreichen kann,
Ma Beispiel der deutschen Niederlassungen in Südbrasilien, sodann die Aus¬
bildung des Dcimpfcrmaterials, namentlich der innern Einrichtungen, vorgeführt.
Der zweite Band (die Seitenzählung geht durch beide Bände durch, im ganzen
748 Seiten) ist dem Einfluß des Lloyd auf die deutsche Schiffbauindustrie,
seiner Anlagen am Lande und seiner innern Organisation gewidmet, gibt dann
eine Reihe von Biographien seiner hervorragendsten Vertreter, von denen bei¬
läufig in der Allgemeinen deutschen Biographie nur H. H. Meier Aufnahme
gefunden hat (52, 291 ff.), und eine Schilderung besondrer Begebenheiten aus
der Geschichte des Norddeutschen Lloyd (Reisen des Kaisers, Eröffnung des
Nordostseekanals, die Truppentransporte nach China usw.). Am Ende werden
einige historische Dokumente mitgeteilt, den Schluß bildet eine Liste der Dampfer¬
flotte im Jahre 1907 einschließlich der Flußdampfer und ein Verzeichnis sämt¬
licher Linien. Der (3.) Jllustrationsbcmd enthält eine Reihe vorzüglich aus¬
geführter Ansichten der Schiffstypen und ihrer innern, teilweise mit wahrhaft
verschwenderischer Pracht ausgestatteten Einrichtungen sowie die oft sehr charak¬
teristischen Bildnisse der in den Biographien dargestellten Männer, graphische
Darstellungen der Entwicklung des Lloyd seit 1857 und einige Übersichts¬
karten seiner Linien. Die Ausstattung ist originell „modern", aber in Papier,
Druck (Antiqua) und Buchschmuck höchst solide und vornehm.
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