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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

sie sehr wohl erkennen, wie schlecht gerade die Verwirklichung der Bebelschen Prin¬
zipien und Wünsche, wenn sie überhaupt möglich wäre, dem Klasseninteresse der
Arbeiterschaft dienen würde. Wenn durch alle Volkskreise die Meinung geht, daß
die von Regierung und Volk in Deutschland gehegte und reichlich durch die Tat
bewiesne Friedensliebe im Auslande so wenig gewürdigt wird, und mau sich nicht
scheut, uns anzufeinden und zu bedrohen so können solche Eindrücke auch am
deutschen Arbeiter, in dem trotz der Giftsaat der internationalen Sozialdemokratie
die Empfindungen gesunder Männlichkeit und Heimathliebe noch lebendig sind, nicht
spurlos vorübergehn. Die sozialdemokratischen Führer fühlen und wissen sehr wohl,
daß sie sich in der brutalen Verletzung dieser Empfindungen, der Nichtbeachtung
dieser Imponderabilien und Unterströmungen in den eignen Reihen ihrer Partei ein
gewisses Maß auferlegen müssen. Das kam jetzt in der Haltung der sozialdemo¬
kratischen Fraktion im Reichstage zum Ausdruck. Mau wird das nicht überschätzen
dürfen, und vor allem daraus keine Rückschlüsse auf einen Umschwung in dein
innersten Wesen der Sozialdemokratie zu ziehen haben, aber man kann sich freuen,
daß wenigstens die praktische Wirkung erreicht wurde, den übelwollenden Elementen
im Auslande die erwartete Freude an einer gehässigen Kritik unsrer militärischen
Zustände im deutschen Reichstage und an den Anzeichen von Spaltung und Un¬
zufriedenheit im deutschen Volke gründlich zu verderben.

Das sogenannte "Säbelrasseln" des Kriegsministers, das die sozialdemokra¬
tische Presse, um einigermaßen ihrer Rolle getreu zu bleiben, behaupten zu müssen
glaubte, bestand darin, daß er etwas Selbstverständliches feststellte. Der Abge¬
ordnete Liebermann von Sonnenberg hatte am Schluß seiner Rede gesagt, es gebe
nur ein einziges Mittel, Europa den Frieden zu erhalten, man möge uns in Ruhe
lassen. "Wenn nicht, nun so mögen sie kommen." General von Einem hatte dazu
bemerkt, er unterschreibe diese Worte durchaus. Schon am Tage vorher hatte er
in seiner ersten Rede, als er von der Notwendigkeit einer Umbewaffnung sprach,
hervorgehoben, daß auch schon vor der Durchführung dieser Maßregel die Kriegs¬
bereitschaft keinen Augenblick unterbrochen sei und unterbrochen sein dürfe. "Wir
müssen jederzeit kriegsbereit sein und sind es auch." Das war, wie gesagt, etwas
Selbstverständliches, aber in der gegenwärtigen Weltlage war es namentlich für
die. die sich an dem Gedanken einer Koalition gegen deutsche Rechte und Interessen
berauschen und von unsrer Einschüchterung träumen, allerdings ein ernster Wink,
und für unsre nervös gewordnen und verstimmten Landsleute nicht minder ein
Wink zur Selbstbesinnung. Fühlte doch mit Recht ein jeder, zu dem dieses feste
und männliche Wort des Kriegsministers drang, daß es aus diesem Munde und
unter unsern Verhältnissen ein ganz andres Gewicht hatte als das berüchtigte Wort
des französischen Kriegsministers von 1870, des unglückseligen Marschalls Leboeuf:
Nous Mininss Äronixrsts. Und es fehlt nicht an Anzeichen, daß die Reden des
Generals von Einem sowie der ganze Charakter dieser Verhandlungen jenseits der
deutschen Grenzen richtig verstanden und gewürdigt worden sind.

Dem Militäretat war im Reichstage der Justizetat vorangegangen, nachdem
die Beratung über den Etat des Innern durch Schlußantrage endlich auf em ver¬
nünftiges Maß gebracht worden war. Beim Justizetat regten sich diesesmal die
Wünsche nach Beschleunigung der auf verschiednen Gebieten längst geplanten und
vorbereiteten Reformen stärker als sonst, aber es liegt wohl in der SclMerigkett
der Ausgabe begründet, daß die Ungeduld der Vorkämpfer dieser Reformen noch
manche Proben zu bestehen haben wird. Die Reform des Strafprozesses wird nun
hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen; ob aber die viel umfassende und
noch mehr umstrittene Aufgabe einer gründlichen Reform des Strafgesetzbuchs so
bald gelöst werden kann, erscheint doch sehr fraglich.


Grenzboten II 19Y7 36
Maßgebliches und Unmaßgebliches

sie sehr wohl erkennen, wie schlecht gerade die Verwirklichung der Bebelschen Prin¬
zipien und Wünsche, wenn sie überhaupt möglich wäre, dem Klasseninteresse der
Arbeiterschaft dienen würde. Wenn durch alle Volkskreise die Meinung geht, daß
die von Regierung und Volk in Deutschland gehegte und reichlich durch die Tat
bewiesne Friedensliebe im Auslande so wenig gewürdigt wird, und mau sich nicht
scheut, uns anzufeinden und zu bedrohen so können solche Eindrücke auch am
deutschen Arbeiter, in dem trotz der Giftsaat der internationalen Sozialdemokratie
die Empfindungen gesunder Männlichkeit und Heimathliebe noch lebendig sind, nicht
spurlos vorübergehn. Die sozialdemokratischen Führer fühlen und wissen sehr wohl,
daß sie sich in der brutalen Verletzung dieser Empfindungen, der Nichtbeachtung
dieser Imponderabilien und Unterströmungen in den eignen Reihen ihrer Partei ein
gewisses Maß auferlegen müssen. Das kam jetzt in der Haltung der sozialdemo¬
kratischen Fraktion im Reichstage zum Ausdruck. Mau wird das nicht überschätzen
dürfen, und vor allem daraus keine Rückschlüsse auf einen Umschwung in dein
innersten Wesen der Sozialdemokratie zu ziehen haben, aber man kann sich freuen,
daß wenigstens die praktische Wirkung erreicht wurde, den übelwollenden Elementen
im Auslande die erwartete Freude an einer gehässigen Kritik unsrer militärischen
Zustände im deutschen Reichstage und an den Anzeichen von Spaltung und Un¬
zufriedenheit im deutschen Volke gründlich zu verderben.

Das sogenannte „Säbelrasseln" des Kriegsministers, das die sozialdemokra¬
tische Presse, um einigermaßen ihrer Rolle getreu zu bleiben, behaupten zu müssen
glaubte, bestand darin, daß er etwas Selbstverständliches feststellte. Der Abge¬
ordnete Liebermann von Sonnenberg hatte am Schluß seiner Rede gesagt, es gebe
nur ein einziges Mittel, Europa den Frieden zu erhalten, man möge uns in Ruhe
lassen. „Wenn nicht, nun so mögen sie kommen." General von Einem hatte dazu
bemerkt, er unterschreibe diese Worte durchaus. Schon am Tage vorher hatte er
in seiner ersten Rede, als er von der Notwendigkeit einer Umbewaffnung sprach,
hervorgehoben, daß auch schon vor der Durchführung dieser Maßregel die Kriegs¬
bereitschaft keinen Augenblick unterbrochen sei und unterbrochen sein dürfe. „Wir
müssen jederzeit kriegsbereit sein und sind es auch." Das war, wie gesagt, etwas
Selbstverständliches, aber in der gegenwärtigen Weltlage war es namentlich für
die. die sich an dem Gedanken einer Koalition gegen deutsche Rechte und Interessen
berauschen und von unsrer Einschüchterung träumen, allerdings ein ernster Wink,
und für unsre nervös gewordnen und verstimmten Landsleute nicht minder ein
Wink zur Selbstbesinnung. Fühlte doch mit Recht ein jeder, zu dem dieses feste
und männliche Wort des Kriegsministers drang, daß es aus diesem Munde und
unter unsern Verhältnissen ein ganz andres Gewicht hatte als das berüchtigte Wort
des französischen Kriegsministers von 1870, des unglückseligen Marschalls Leboeuf:
Nous Mininss Äronixrsts. Und es fehlt nicht an Anzeichen, daß die Reden des
Generals von Einem sowie der ganze Charakter dieser Verhandlungen jenseits der
deutschen Grenzen richtig verstanden und gewürdigt worden sind.

Dem Militäretat war im Reichstage der Justizetat vorangegangen, nachdem
die Beratung über den Etat des Innern durch Schlußantrage endlich auf em ver¬
nünftiges Maß gebracht worden war. Beim Justizetat regten sich diesesmal die
Wünsche nach Beschleunigung der auf verschiednen Gebieten längst geplanten und
vorbereiteten Reformen stärker als sonst, aber es liegt wohl in der SclMerigkett
der Ausgabe begründet, daß die Ungeduld der Vorkämpfer dieser Reformen noch
manche Proben zu bestehen haben wird. Die Reform des Strafprozesses wird nun
hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen; ob aber die viel umfassende und
noch mehr umstrittene Aufgabe einer gründlichen Reform des Strafgesetzbuchs so
bald gelöst werden kann, erscheint doch sehr fraglich.


Grenzboten II 19Y7 36
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/273>, abgerufen am 06.02.2025.