Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Tänzelfritze

Ganz nach Hause hätte sie ja nicht gekonnt, denn sie ist hier zu notwendig. So
geht es am ehesten, in den kargen Viertelstunden, die ihr die Arbeitslast endlich
doch auch einmal gönnt, mit dem Fritz auszukommen. Er fühlt sich sichtlich immer
wohler. Das kann Wine ganz besonders bemerken, auch an der Art seiner Küsse!
Diese sind ihr das Furchtbarste von allem. Lieber hätte sie wieder Nacht sür Nacht
an Fritzens Bett wach gesessen und sich dann bei Tage erst recht für ihn abge¬
quält. Sie kann es ihm auch unmöglich verbergen, daß ihr dann vor ihm ekelt.
Aber um es abzuschwächen und um zugleich auf ihn einzuwirken, sagt sie zu ihm,
sie ertrage nicht, wenn er immer nach Alkohol rieche. Dann nimmt dies wieder
einige Zeit hindurch ab. Zwar trinkt Fritz mehr als je, aber er sucht immer alle
spüre" davon zu verbergen.

Nur zweimal war es Wine im Laufe der Zeit möglich, einen Streit zu ver¬
hindern. Der erste war entstanden, weil das junge Mädchen erzählte, daß drüben
in Ringsende auch ein junger Mann lebe, dem die Beine bei einem Unglück ab¬
gefahren worden seien. Er arbeite jedoch, obwohl er sich als recht armer Leute
Kind weder kräftig nähren könne noch besonders gepflegt werde, längst so fleißig,
daß er der Familie nicht nur keine Last bedeute, sondern sie sogar noch unter¬
stütze. Er habe das Maschinenschreiben erlernt und klnppre nun rastlos Tag für
Tag. Es sei auch erstaunlich und sehr zu bewundern, wie sanft und ergeben er
sich in sein trauriges Schicksal gefügt hätte. Fritz hatte wieder getrunken: dick
und bitter lag ihm die Zunge im Munde, der Kopf war ihm schwer und schmerzte
ihn. So ärgerte ihn die Fliege an der Wand. Er drehte und wandte dann das,
was Wine erzählt hatte, so, bis es zu einem Knäuel geformt war, das er ihr
brutal an den Kopf warf. Er habe dieses Hintenherum von lauter Bissigkeiten
und versteckten Bosheiten nun endlich satt. Er habe eben auch andres verloren
und mehr als so der Nächstbeste. Er sei auch kein schlapper Kerl, der sich vom
Schicksal -- ein Blödsinniger nenne das Gott -- so einfach foppen und ducken
ließe. Er wehre sich, und es mache ihm Freude, der ganzen Welt Nasen zu
drehen. Außerdem könne er doch wahrlich nichts dafür, wenn ihm durch das
schwere Unglück ein größerer körperlicher Schaden geschehen und zerrüttetere Nerven
geblieben seien als andern. Dafür müsse er sich nun auch Nacht und Tag sozu¬
sagen verfolgen und Schlute" lassen.

Wine war auf diese ebenso dummen wie undankbaren Beschuldigungen ganz
stumm geblieben und hatte auch den Alten heimlich zugewinkt, es ebenso zu machen.
Dann aber schlug die Stimmung bei Fritz wieder ganz um. Er wurde windel¬
weich und reuig, bat alles ab und beschwor seine einzigste, allerbeste Wine, ihn
doch nicht zu verstoßen. Er wisse ja, er sei ein Elender, außer daß er ein armer
Krüppel hätte werden müssen. Und bald überkam ihn wieder der Wunsch nach
Liebe und Zärtlichkeiten. Er ließ das Mädchen kaum mehr aus dem Arm und
küßte es ab, wie und wo er nur konnte. Darüber brach dann Wine fast zusammen
und rang die Hände in schwerster Not, wenn sie endlich in der eignen Kammer
allein war. Als sie dann Wasser holte, eines Abends am Weidenbrünnlein, traf
sie Franz Nowatsch, der jetzt öfter kam, um den ihm befreundeten Holzhändler
Mölders, der sich im Gemüt gar nicht mehr recht zu erholen imstande war,
seelisch etwas aufzurichten. Der Schreiner mied das Mädchen nicht, aber er suchte
es auch nicht aus. Er hätte nie dessen Last -- und er fühlte, daß es eine unge¬
heure war -- noch vergrößern wollen. Freilich war er recht betroffen gewesen,
wie er außer all den sich an jenes Eisenbahnunglück knüpfenden Hiobsposten auch
gehört hatte, daß sich Malwine Reichardt sogleich nach der Nachricht von dem
Schrecklichen als des Tänzelfritzens Braut bekannt habe. Daß sie es noch nicht


Tänzelfritze

Ganz nach Hause hätte sie ja nicht gekonnt, denn sie ist hier zu notwendig. So
geht es am ehesten, in den kargen Viertelstunden, die ihr die Arbeitslast endlich
doch auch einmal gönnt, mit dem Fritz auszukommen. Er fühlt sich sichtlich immer
wohler. Das kann Wine ganz besonders bemerken, auch an der Art seiner Küsse!
Diese sind ihr das Furchtbarste von allem. Lieber hätte sie wieder Nacht sür Nacht
an Fritzens Bett wach gesessen und sich dann bei Tage erst recht für ihn abge¬
quält. Sie kann es ihm auch unmöglich verbergen, daß ihr dann vor ihm ekelt.
Aber um es abzuschwächen und um zugleich auf ihn einzuwirken, sagt sie zu ihm,
sie ertrage nicht, wenn er immer nach Alkohol rieche. Dann nimmt dies wieder
einige Zeit hindurch ab. Zwar trinkt Fritz mehr als je, aber er sucht immer alle
spüre» davon zu verbergen.

Nur zweimal war es Wine im Laufe der Zeit möglich, einen Streit zu ver¬
hindern. Der erste war entstanden, weil das junge Mädchen erzählte, daß drüben
in Ringsende auch ein junger Mann lebe, dem die Beine bei einem Unglück ab¬
gefahren worden seien. Er arbeite jedoch, obwohl er sich als recht armer Leute
Kind weder kräftig nähren könne noch besonders gepflegt werde, längst so fleißig,
daß er der Familie nicht nur keine Last bedeute, sondern sie sogar noch unter¬
stütze. Er habe das Maschinenschreiben erlernt und klnppre nun rastlos Tag für
Tag. Es sei auch erstaunlich und sehr zu bewundern, wie sanft und ergeben er
sich in sein trauriges Schicksal gefügt hätte. Fritz hatte wieder getrunken: dick
und bitter lag ihm die Zunge im Munde, der Kopf war ihm schwer und schmerzte
ihn. So ärgerte ihn die Fliege an der Wand. Er drehte und wandte dann das,
was Wine erzählt hatte, so, bis es zu einem Knäuel geformt war, das er ihr
brutal an den Kopf warf. Er habe dieses Hintenherum von lauter Bissigkeiten
und versteckten Bosheiten nun endlich satt. Er habe eben auch andres verloren
und mehr als so der Nächstbeste. Er sei auch kein schlapper Kerl, der sich vom
Schicksal — ein Blödsinniger nenne das Gott — so einfach foppen und ducken
ließe. Er wehre sich, und es mache ihm Freude, der ganzen Welt Nasen zu
drehen. Außerdem könne er doch wahrlich nichts dafür, wenn ihm durch das
schwere Unglück ein größerer körperlicher Schaden geschehen und zerrüttetere Nerven
geblieben seien als andern. Dafür müsse er sich nun auch Nacht und Tag sozu¬
sagen verfolgen und Schlute» lassen.

Wine war auf diese ebenso dummen wie undankbaren Beschuldigungen ganz
stumm geblieben und hatte auch den Alten heimlich zugewinkt, es ebenso zu machen.
Dann aber schlug die Stimmung bei Fritz wieder ganz um. Er wurde windel¬
weich und reuig, bat alles ab und beschwor seine einzigste, allerbeste Wine, ihn
doch nicht zu verstoßen. Er wisse ja, er sei ein Elender, außer daß er ein armer
Krüppel hätte werden müssen. Und bald überkam ihn wieder der Wunsch nach
Liebe und Zärtlichkeiten. Er ließ das Mädchen kaum mehr aus dem Arm und
küßte es ab, wie und wo er nur konnte. Darüber brach dann Wine fast zusammen
und rang die Hände in schwerster Not, wenn sie endlich in der eignen Kammer
allein war. Als sie dann Wasser holte, eines Abends am Weidenbrünnlein, traf
sie Franz Nowatsch, der jetzt öfter kam, um den ihm befreundeten Holzhändler
Mölders, der sich im Gemüt gar nicht mehr recht zu erholen imstande war,
seelisch etwas aufzurichten. Der Schreiner mied das Mädchen nicht, aber er suchte
es auch nicht aus. Er hätte nie dessen Last — und er fühlte, daß es eine unge¬
heure war — noch vergrößern wollen. Freilich war er recht betroffen gewesen,
wie er außer all den sich an jenes Eisenbahnunglück knüpfenden Hiobsposten auch
gehört hatte, daß sich Malwine Reichardt sogleich nach der Nachricht von dem
Schrecklichen als des Tänzelfritzens Braut bekannt habe. Daß sie es noch nicht


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0599" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/301853"/>
          <fw type="header" place="top"> Tänzelfritze</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_2225" prev="#ID_2224"> Ganz nach Hause hätte sie ja nicht gekonnt, denn sie ist hier zu notwendig. So<lb/>
geht es am ehesten, in den kargen Viertelstunden, die ihr die Arbeitslast endlich<lb/>
doch auch einmal gönnt, mit dem Fritz auszukommen. Er fühlt sich sichtlich immer<lb/>
wohler. Das kann Wine ganz besonders bemerken, auch an der Art seiner Küsse!<lb/>
Diese sind ihr das Furchtbarste von allem. Lieber hätte sie wieder Nacht sür Nacht<lb/>
an Fritzens Bett wach gesessen und sich dann bei Tage erst recht für ihn abge¬<lb/>
quält. Sie kann es ihm auch unmöglich verbergen, daß ihr dann vor ihm ekelt.<lb/>
Aber um es abzuschwächen und um zugleich auf ihn einzuwirken, sagt sie zu ihm,<lb/>
sie ertrage nicht, wenn er immer nach Alkohol rieche. Dann nimmt dies wieder<lb/>
einige Zeit hindurch ab. Zwar trinkt Fritz mehr als je, aber er sucht immer alle<lb/>
spüre» davon zu verbergen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2226"> Nur zweimal war es Wine im Laufe der Zeit möglich, einen Streit zu ver¬<lb/>
hindern. Der erste war entstanden, weil das junge Mädchen erzählte, daß drüben<lb/>
in Ringsende auch ein junger Mann lebe, dem die Beine bei einem Unglück ab¬<lb/>
gefahren worden seien. Er arbeite jedoch, obwohl er sich als recht armer Leute<lb/>
Kind weder kräftig nähren könne noch besonders gepflegt werde, längst so fleißig,<lb/>
daß er der Familie nicht nur keine Last bedeute, sondern sie sogar noch unter¬<lb/>
stütze. Er habe das Maschinenschreiben erlernt und klnppre nun rastlos Tag für<lb/>
Tag. Es sei auch erstaunlich und sehr zu bewundern, wie sanft und ergeben er<lb/>
sich in sein trauriges Schicksal gefügt hätte. Fritz hatte wieder getrunken: dick<lb/>
und bitter lag ihm die Zunge im Munde, der Kopf war ihm schwer und schmerzte<lb/>
ihn. So ärgerte ihn die Fliege an der Wand. Er drehte und wandte dann das,<lb/>
was Wine erzählt hatte, so, bis es zu einem Knäuel geformt war, das er ihr<lb/>
brutal an den Kopf warf. Er habe dieses Hintenherum von lauter Bissigkeiten<lb/>
und versteckten Bosheiten nun endlich satt. Er habe eben auch andres verloren<lb/>
und mehr als so der Nächstbeste. Er sei auch kein schlapper Kerl, der sich vom<lb/>
Schicksal &#x2014; ein Blödsinniger nenne das Gott &#x2014; so einfach foppen und ducken<lb/>
ließe. Er wehre sich, und es mache ihm Freude, der ganzen Welt Nasen zu<lb/>
drehen. Außerdem könne er doch wahrlich nichts dafür, wenn ihm durch das<lb/>
schwere Unglück ein größerer körperlicher Schaden geschehen und zerrüttetere Nerven<lb/>
geblieben seien als andern. Dafür müsse er sich nun auch Nacht und Tag sozu¬<lb/>
sagen verfolgen und Schlute» lassen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_2227" next="#ID_2228"> Wine war auf diese ebenso dummen wie undankbaren Beschuldigungen ganz<lb/>
stumm geblieben und hatte auch den Alten heimlich zugewinkt, es ebenso zu machen.<lb/>
Dann aber schlug die Stimmung bei Fritz wieder ganz um. Er wurde windel¬<lb/>
weich und reuig, bat alles ab und beschwor seine einzigste, allerbeste Wine, ihn<lb/>
doch nicht zu verstoßen. Er wisse ja, er sei ein Elender, außer daß er ein armer<lb/>
Krüppel hätte werden müssen. Und bald überkam ihn wieder der Wunsch nach<lb/>
Liebe und Zärtlichkeiten. Er ließ das Mädchen kaum mehr aus dem Arm und<lb/>
küßte es ab, wie und wo er nur konnte. Darüber brach dann Wine fast zusammen<lb/>
und rang die Hände in schwerster Not, wenn sie endlich in der eignen Kammer<lb/>
allein war. Als sie dann Wasser holte, eines Abends am Weidenbrünnlein, traf<lb/>
sie Franz Nowatsch, der jetzt öfter kam, um den ihm befreundeten Holzhändler<lb/>
Mölders, der sich im Gemüt gar nicht mehr recht zu erholen imstande war,<lb/>
seelisch etwas aufzurichten. Der Schreiner mied das Mädchen nicht, aber er suchte<lb/>
es auch nicht aus. Er hätte nie dessen Last &#x2014; und er fühlte, daß es eine unge¬<lb/>
heure war &#x2014; noch vergrößern wollen. Freilich war er recht betroffen gewesen,<lb/>
wie er außer all den sich an jenes Eisenbahnunglück knüpfenden Hiobsposten auch<lb/>
gehört hatte, daß sich Malwine Reichardt sogleich nach der Nachricht von dem<lb/>
Schrecklichen als des Tänzelfritzens Braut bekannt habe.  Daß sie es noch nicht</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0599] Tänzelfritze Ganz nach Hause hätte sie ja nicht gekonnt, denn sie ist hier zu notwendig. So geht es am ehesten, in den kargen Viertelstunden, die ihr die Arbeitslast endlich doch auch einmal gönnt, mit dem Fritz auszukommen. Er fühlt sich sichtlich immer wohler. Das kann Wine ganz besonders bemerken, auch an der Art seiner Küsse! Diese sind ihr das Furchtbarste von allem. Lieber hätte sie wieder Nacht sür Nacht an Fritzens Bett wach gesessen und sich dann bei Tage erst recht für ihn abge¬ quält. Sie kann es ihm auch unmöglich verbergen, daß ihr dann vor ihm ekelt. Aber um es abzuschwächen und um zugleich auf ihn einzuwirken, sagt sie zu ihm, sie ertrage nicht, wenn er immer nach Alkohol rieche. Dann nimmt dies wieder einige Zeit hindurch ab. Zwar trinkt Fritz mehr als je, aber er sucht immer alle spüre» davon zu verbergen. Nur zweimal war es Wine im Laufe der Zeit möglich, einen Streit zu ver¬ hindern. Der erste war entstanden, weil das junge Mädchen erzählte, daß drüben in Ringsende auch ein junger Mann lebe, dem die Beine bei einem Unglück ab¬ gefahren worden seien. Er arbeite jedoch, obwohl er sich als recht armer Leute Kind weder kräftig nähren könne noch besonders gepflegt werde, längst so fleißig, daß er der Familie nicht nur keine Last bedeute, sondern sie sogar noch unter¬ stütze. Er habe das Maschinenschreiben erlernt und klnppre nun rastlos Tag für Tag. Es sei auch erstaunlich und sehr zu bewundern, wie sanft und ergeben er sich in sein trauriges Schicksal gefügt hätte. Fritz hatte wieder getrunken: dick und bitter lag ihm die Zunge im Munde, der Kopf war ihm schwer und schmerzte ihn. So ärgerte ihn die Fliege an der Wand. Er drehte und wandte dann das, was Wine erzählt hatte, so, bis es zu einem Knäuel geformt war, das er ihr brutal an den Kopf warf. Er habe dieses Hintenherum von lauter Bissigkeiten und versteckten Bosheiten nun endlich satt. Er habe eben auch andres verloren und mehr als so der Nächstbeste. Er sei auch kein schlapper Kerl, der sich vom Schicksal — ein Blödsinniger nenne das Gott — so einfach foppen und ducken ließe. Er wehre sich, und es mache ihm Freude, der ganzen Welt Nasen zu drehen. Außerdem könne er doch wahrlich nichts dafür, wenn ihm durch das schwere Unglück ein größerer körperlicher Schaden geschehen und zerrüttetere Nerven geblieben seien als andern. Dafür müsse er sich nun auch Nacht und Tag sozu¬ sagen verfolgen und Schlute» lassen. Wine war auf diese ebenso dummen wie undankbaren Beschuldigungen ganz stumm geblieben und hatte auch den Alten heimlich zugewinkt, es ebenso zu machen. Dann aber schlug die Stimmung bei Fritz wieder ganz um. Er wurde windel¬ weich und reuig, bat alles ab und beschwor seine einzigste, allerbeste Wine, ihn doch nicht zu verstoßen. Er wisse ja, er sei ein Elender, außer daß er ein armer Krüppel hätte werden müssen. Und bald überkam ihn wieder der Wunsch nach Liebe und Zärtlichkeiten. Er ließ das Mädchen kaum mehr aus dem Arm und küßte es ab, wie und wo er nur konnte. Darüber brach dann Wine fast zusammen und rang die Hände in schwerster Not, wenn sie endlich in der eignen Kammer allein war. Als sie dann Wasser holte, eines Abends am Weidenbrünnlein, traf sie Franz Nowatsch, der jetzt öfter kam, um den ihm befreundeten Holzhändler Mölders, der sich im Gemüt gar nicht mehr recht zu erholen imstande war, seelisch etwas aufzurichten. Der Schreiner mied das Mädchen nicht, aber er suchte es auch nicht aus. Er hätte nie dessen Last — und er fühlte, daß es eine unge¬ heure war — noch vergrößern wollen. Freilich war er recht betroffen gewesen, wie er außer all den sich an jenes Eisenbahnunglück knüpfenden Hiobsposten auch gehört hatte, daß sich Malwine Reichardt sogleich nach der Nachricht von dem Schrecklichen als des Tänzelfritzens Braut bekannt habe. Daß sie es noch nicht

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/599
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/599>, abgerufen am 24.07.2024.