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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Lug und Trug hinzustellen und dafür zu sorgen, daß sich der Blick des Arbeiters
nicht über die nächsten Kalamitäten des Lebens, über Fleischteuerung und Steuer¬
druck erhebt. Nichts darf dcwvn verlauten, wie der weltwirtschaftliche Aufschwung,
der durch Kolonialpolitik und Flotteubcm unterstützt und gesichert wird, auf die
Lage und die Aussichten der deutscheu Arbeiter zurückwirkt, wie eben dadurch ein
Ausgleich der wirtschaftlichen Erscheinungen gegeben werden kann, die den Arbeiter
heute in der Sorge um das tägliche Brot bedrücken.

Dennoch scheint es übereilt, ohne weiteres anzunehmen, daß die Sozialdemokratie
bei den Wahlen einen Zuwachs erfahren müsse. Ob diesmal das Heer der Mit¬
läufer wieder so groß sein wird wie bei den Wahlen von 1903, steht doch nicht
so ganz fest. Darauf deutet schon die Geschichte mancher Nachwahlen in den letzten
Jahren hin.

Nicht minder arg als bei der Sozialdemokratie wird die Verhetzungsarbeit
beim Zentrum betrieben. Die Partei, die auf ihre Fahne die Devise: "Für Wahr¬
heit, Freiheit und Recht!" geschrieben hat, scheut vor keiner noch so greifbaren Lüge
zurück. Hier wird das Trugbild eines bevorstehenden Kulturkampfes vorgegaukelt,
dort das Budgetrccht als in Gefahr stehend bezeichnet, und wenn Herr Erzberger
darüber ertappt wird, daß er seine Behauptungen in Wahlversammlungen mit
falschen Ziffern und ungeheuerlichen Begründungen gestützt hat, dann entschuldigt
er sich hinterher mit "Druckfehlern". Zwar hat das Zentrum klugerweise ein offnes
Bündnis mit der Sozialdemokratie abgelehnt, dennoch aber arbeiten die schwarzen
und die roten Brüder Hand in Hand.

Den nationalen Parteien ist die größte Sorge durch die Notwendigkeit bereitet
worden, die Gegensätze von Rechts und Links mehr als sonst zurücktreten zu lassen.
Es ist bekannt, wie schwierig es in der ersten Zeit nach der Auflösung des Reichs¬
tags war, die Unversöhnlichen auf beiden Seiten in gewissen Schranken zu halten.
Man erinnert sich, wie die Kreuzzeitung aus Furcht vor starken Erfolgen des
Liberalismus an der alten Freundschaft rin dem Zentrum festhalten wollte, und
wie auf der andern Seite die Leute um Barth, Naumann und Gotheiu ihren stark
zusammengeschmolznen Heerbann gegen die Reaktion ausriefen, um ihn der Sozial-
demokratie als Bundesgenossen zuzuführen. In der Hauptmasse der Konservativen
und der Liberalen ist trotzdem das Verständnis durchgedrungen, daß dem gesunden
Parteiorganismus durchaus nicht zu nahe getreten wird, wenn überall das Ziel:
"Gegen Sozialdemokraten, Zentrum, Polen und Welsen" als Grundlage der Ver¬
handlungen betrachtet wird. Es handelt sich eben nicht um die allgemeine Verwischung
der Parteigegensätze, sondern nur um die Anerkennung, daß über diesen Gegensätzen
gewisse Fragen stehn, über die sich auch Konservative und Liberale verständigen
müssen.

Die Regierung hat es an eifriger Aufklärung nicht fehlen lassen, und soeben
hat auch Fürst Vülow persönlich noch einmal in den Wahlkampf eingegriffen,
natürlich nur im Sinne einer neuen Darlegung der Grundsätze, von denen sich
die Regierung hat leiten lassen. Es war in der konstituierenden Sitzung des
kolonialpolitischen Aktionskomitees, wo der Reichskanzler persönlich das Wort ergriff.
Die Versammlung selbst war eine geschlossene, aber die Rede des Fürsten Vülow
wurde sofort veröffentlicht. Es ist darin noch einmal alles zusammengefaßt, was
die Regierung über die Lage sagen konnte. Bemerkenswert erscheint vor allem
die Hervorhebung, wie gerade die Kolonialpolitik geeignet ist, Konservative und
Liberale zu vereinigen. Wir haben erst vor kurzem diesen Punkt wenigstens an¬
gedeutet. Für die heimischen Parteigegensätze ist in der Kolonialpolitik allerdings
kein Raum. Die Voraussetzung für sie ist ein starker Staat, der das Machtprinzip
energisch betont, der seine Kräfte stramm zusammenhält und nicht in einseitig


Lug und Trug hinzustellen und dafür zu sorgen, daß sich der Blick des Arbeiters
nicht über die nächsten Kalamitäten des Lebens, über Fleischteuerung und Steuer¬
druck erhebt. Nichts darf dcwvn verlauten, wie der weltwirtschaftliche Aufschwung,
der durch Kolonialpolitik und Flotteubcm unterstützt und gesichert wird, auf die
Lage und die Aussichten der deutscheu Arbeiter zurückwirkt, wie eben dadurch ein
Ausgleich der wirtschaftlichen Erscheinungen gegeben werden kann, die den Arbeiter
heute in der Sorge um das tägliche Brot bedrücken.

Dennoch scheint es übereilt, ohne weiteres anzunehmen, daß die Sozialdemokratie
bei den Wahlen einen Zuwachs erfahren müsse. Ob diesmal das Heer der Mit¬
läufer wieder so groß sein wird wie bei den Wahlen von 1903, steht doch nicht
so ganz fest. Darauf deutet schon die Geschichte mancher Nachwahlen in den letzten
Jahren hin.

Nicht minder arg als bei der Sozialdemokratie wird die Verhetzungsarbeit
beim Zentrum betrieben. Die Partei, die auf ihre Fahne die Devise: „Für Wahr¬
heit, Freiheit und Recht!" geschrieben hat, scheut vor keiner noch so greifbaren Lüge
zurück. Hier wird das Trugbild eines bevorstehenden Kulturkampfes vorgegaukelt,
dort das Budgetrccht als in Gefahr stehend bezeichnet, und wenn Herr Erzberger
darüber ertappt wird, daß er seine Behauptungen in Wahlversammlungen mit
falschen Ziffern und ungeheuerlichen Begründungen gestützt hat, dann entschuldigt
er sich hinterher mit „Druckfehlern". Zwar hat das Zentrum klugerweise ein offnes
Bündnis mit der Sozialdemokratie abgelehnt, dennoch aber arbeiten die schwarzen
und die roten Brüder Hand in Hand.

Den nationalen Parteien ist die größte Sorge durch die Notwendigkeit bereitet
worden, die Gegensätze von Rechts und Links mehr als sonst zurücktreten zu lassen.
Es ist bekannt, wie schwierig es in der ersten Zeit nach der Auflösung des Reichs¬
tags war, die Unversöhnlichen auf beiden Seiten in gewissen Schranken zu halten.
Man erinnert sich, wie die Kreuzzeitung aus Furcht vor starken Erfolgen des
Liberalismus an der alten Freundschaft rin dem Zentrum festhalten wollte, und
wie auf der andern Seite die Leute um Barth, Naumann und Gotheiu ihren stark
zusammengeschmolznen Heerbann gegen die Reaktion ausriefen, um ihn der Sozial-
demokratie als Bundesgenossen zuzuführen. In der Hauptmasse der Konservativen
und der Liberalen ist trotzdem das Verständnis durchgedrungen, daß dem gesunden
Parteiorganismus durchaus nicht zu nahe getreten wird, wenn überall das Ziel:
„Gegen Sozialdemokraten, Zentrum, Polen und Welsen" als Grundlage der Ver¬
handlungen betrachtet wird. Es handelt sich eben nicht um die allgemeine Verwischung
der Parteigegensätze, sondern nur um die Anerkennung, daß über diesen Gegensätzen
gewisse Fragen stehn, über die sich auch Konservative und Liberale verständigen
müssen.

Die Regierung hat es an eifriger Aufklärung nicht fehlen lassen, und soeben
hat auch Fürst Vülow persönlich noch einmal in den Wahlkampf eingegriffen,
natürlich nur im Sinne einer neuen Darlegung der Grundsätze, von denen sich
die Regierung hat leiten lassen. Es war in der konstituierenden Sitzung des
kolonialpolitischen Aktionskomitees, wo der Reichskanzler persönlich das Wort ergriff.
Die Versammlung selbst war eine geschlossene, aber die Rede des Fürsten Vülow
wurde sofort veröffentlicht. Es ist darin noch einmal alles zusammengefaßt, was
die Regierung über die Lage sagen konnte. Bemerkenswert erscheint vor allem
die Hervorhebung, wie gerade die Kolonialpolitik geeignet ist, Konservative und
Liberale zu vereinigen. Wir haben erst vor kurzem diesen Punkt wenigstens an¬
gedeutet. Für die heimischen Parteigegensätze ist in der Kolonialpolitik allerdings
kein Raum. Die Voraussetzung für sie ist ein starker Staat, der das Machtprinzip
energisch betont, der seine Kräfte stramm zusammenhält und nicht in einseitig


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/228>, abgerufen am 24.07.2024.