Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

armenische oder bulgarische Greuel zu halten hätte, sodaß "die Haltung Englands
gegenüber dem Sultan wie eine schwach verhüllte Feindschaft erscheine" (seemsä de>
do vns ok tnir>I,y vsilsä bostilit^), offenbar ein leuchtender Beweis für den Huma¬
nitären Idealismus der britischen Politik seit Gladstones Wort von dem "unaus¬
sprechlichen Türken" gegenüber dem brutalen Eigennutz Deutschlands, das dem Sultan
seine Offiziere erzogen, seine treffliche Armee reorganisiert und geschult, seine asiatischen
Eisenbahnen gebaut hat. Und das alles sollten die Türken allsogleich vergessen,
sobald Abdul Hamid die Augen schließt, um sich der aufdringlichen britische" "Hu¬
manität" anzuvertrauen?

Wie dem aber auch sei, diese wirtschaftliche Arbeit Deutschlands muß der
Engländer unumwunden anerkennen, und er tut es auch, indem er wenigstens die
Unternehmungen deutscher Fincmzinstitnte schildert und sie der Lässigkeit seiner Lands¬
leute, die bei ihrer eignen Regierung keine Unterstützung fänden, als ein leuchtendes
Bild entgegenhält. Seit der dem Berliner Frieden von 1878 entsprechenden Er¬
öffnung der großen Durchgangslinie Belgrad--Risch--Sofia--Konstantinopel im
August 1888 begann das deutsche Kapital in enger Verbindung mit dem franzö¬
sischen, das in der Ottomanischen Bank seinen Sammelplatz findet, massenhaft be¬
fruchtend in den brachliegenden türkischen Orient einzuströmen. Nicht weniger als
fünf große Anleihen im Gesamtbetrage von etwa 200 Millionen Mark hat der
deutsche Geldmarkt von 1888 bis 1905 aufgenommen und sich daneben, wie der
französische an diesen, so auch an den sieben französischen Anleihen dieser Jahre
beteiligt, wobei der Zinsfuß gewöhnlich 4, selten 5 Prozent, der Emissionskurs
aber wenigstens 70, höchstens 87 betrug, während heute der Börsenkurs nicht
viel unter Pari, in einem Falle sogar über Pari steht. In demselben Jahre, in
dem die erste Anleihe (30 Millionen Mark zu 5 Prozent und 70 Emissionskurs)
von der Deutschen Bank übernommen und von der türkischen Regierung ans ihre
Einkünfte aus den Fischereien augewiesen wurde, 1888, kaufte die Deutsche Bank
die türkische, aber von einer englischen Gesellschaft verwaltete Linie Haidar Pascha
(Skutari)-Jsmid (92 Kilometer) sür 6 Millionen Franken gegen eine jährliche Kilo¬
metergarantie von 10300 Franken und machte damit den Anfang zum cmatolischen
Eisenbahnnetz. In demselben Jahre erlangte sie die entscheidende Konzession für
eine neue Linie von 487 Kilometer bis Angora, bis ins Herz Kleinasiens mit
einer Kilometergarautie von 15000 Franken, und wie sie 1890 mit der Konzession
der europäischen Linie Saloniki-Monastir im Anschluß an die französische Eisenbahn
Konstantinopel--Saloniki es unternahm, den Zugang zu den herrlichen Bergland¬
schaften des alten Makedoniens zu eröffnen, so erlangte die mit ihrer Unterstützung
gebildete Ancitolische Eisenbahnkompagnie 1894 die Konzession für den Anfang der
Bagdadbahn, die Linie Eskischehr (Doryläum)-Koma (Ikonium), 445 Kilometer,
auf der alten Hochstraße der Kreuzfahrer, um die uoch der Ruhm deutscher Siege
unter Friedrich Barbarossa schwebt, auch ein historischer Rechtstitel wie die, auf
die sich andre Völker anderwärts so gern berufen. Daneben bauten die Franzosen
von der Westküste her die Eisenbahn Smyrna-Kassaba mit ihren Verzweigungen,
im ganzen 507 Kilometer, und mit den Engländern zusammen die kurze Linie
Mersina-Adana im kilikischen Tieflande, während den Engländern nur die älteste
der anatolischen Eisenbahnen Smhrna-Albin gehörte (1856 erbaut).

Noch enger wurde das Verhältnis der beiden großen Geldinstitute, der Deutschen
Bank und der (französischen) Ottomanischen Bank (wie sich denn Deutsche und
Franzosen außerhalb Europas sehr gut zu vertragen pflegen), als im Mai 1899
beide dahin übereinkämen, daß Deutsche Sitz und Stimme im Direktorium der
Smyrna-Kassaba-Etsenbahn, Franzosen in dem der Anatolischen Eisenbahn erhielten,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

armenische oder bulgarische Greuel zu halten hätte, sodaß „die Haltung Englands
gegenüber dem Sultan wie eine schwach verhüllte Feindschaft erscheine" (seemsä de>
do vns ok tnir>I,y vsilsä bostilit^), offenbar ein leuchtender Beweis für den Huma¬
nitären Idealismus der britischen Politik seit Gladstones Wort von dem „unaus¬
sprechlichen Türken" gegenüber dem brutalen Eigennutz Deutschlands, das dem Sultan
seine Offiziere erzogen, seine treffliche Armee reorganisiert und geschult, seine asiatischen
Eisenbahnen gebaut hat. Und das alles sollten die Türken allsogleich vergessen,
sobald Abdul Hamid die Augen schließt, um sich der aufdringlichen britische» „Hu¬
manität" anzuvertrauen?

Wie dem aber auch sei, diese wirtschaftliche Arbeit Deutschlands muß der
Engländer unumwunden anerkennen, und er tut es auch, indem er wenigstens die
Unternehmungen deutscher Fincmzinstitnte schildert und sie der Lässigkeit seiner Lands¬
leute, die bei ihrer eignen Regierung keine Unterstützung fänden, als ein leuchtendes
Bild entgegenhält. Seit der dem Berliner Frieden von 1878 entsprechenden Er¬
öffnung der großen Durchgangslinie Belgrad—Risch—Sofia—Konstantinopel im
August 1888 begann das deutsche Kapital in enger Verbindung mit dem franzö¬
sischen, das in der Ottomanischen Bank seinen Sammelplatz findet, massenhaft be¬
fruchtend in den brachliegenden türkischen Orient einzuströmen. Nicht weniger als
fünf große Anleihen im Gesamtbetrage von etwa 200 Millionen Mark hat der
deutsche Geldmarkt von 1888 bis 1905 aufgenommen und sich daneben, wie der
französische an diesen, so auch an den sieben französischen Anleihen dieser Jahre
beteiligt, wobei der Zinsfuß gewöhnlich 4, selten 5 Prozent, der Emissionskurs
aber wenigstens 70, höchstens 87 betrug, während heute der Börsenkurs nicht
viel unter Pari, in einem Falle sogar über Pari steht. In demselben Jahre, in
dem die erste Anleihe (30 Millionen Mark zu 5 Prozent und 70 Emissionskurs)
von der Deutschen Bank übernommen und von der türkischen Regierung ans ihre
Einkünfte aus den Fischereien augewiesen wurde, 1888, kaufte die Deutsche Bank
die türkische, aber von einer englischen Gesellschaft verwaltete Linie Haidar Pascha
(Skutari)-Jsmid (92 Kilometer) sür 6 Millionen Franken gegen eine jährliche Kilo¬
metergarantie von 10300 Franken und machte damit den Anfang zum cmatolischen
Eisenbahnnetz. In demselben Jahre erlangte sie die entscheidende Konzession für
eine neue Linie von 487 Kilometer bis Angora, bis ins Herz Kleinasiens mit
einer Kilometergarautie von 15000 Franken, und wie sie 1890 mit der Konzession
der europäischen Linie Saloniki-Monastir im Anschluß an die französische Eisenbahn
Konstantinopel—Saloniki es unternahm, den Zugang zu den herrlichen Bergland¬
schaften des alten Makedoniens zu eröffnen, so erlangte die mit ihrer Unterstützung
gebildete Ancitolische Eisenbahnkompagnie 1894 die Konzession für den Anfang der
Bagdadbahn, die Linie Eskischehr (Doryläum)-Koma (Ikonium), 445 Kilometer,
auf der alten Hochstraße der Kreuzfahrer, um die uoch der Ruhm deutscher Siege
unter Friedrich Barbarossa schwebt, auch ein historischer Rechtstitel wie die, auf
die sich andre Völker anderwärts so gern berufen. Daneben bauten die Franzosen
von der Westküste her die Eisenbahn Smyrna-Kassaba mit ihren Verzweigungen,
im ganzen 507 Kilometer, und mit den Engländern zusammen die kurze Linie
Mersina-Adana im kilikischen Tieflande, während den Engländern nur die älteste
der anatolischen Eisenbahnen Smhrna-Albin gehörte (1856 erbaut).

Noch enger wurde das Verhältnis der beiden großen Geldinstitute, der Deutschen
Bank und der (französischen) Ottomanischen Bank (wie sich denn Deutsche und
Franzosen außerhalb Europas sehr gut zu vertragen pflegen), als im Mai 1899
beide dahin übereinkämen, daß Deutsche Sitz und Stimme im Direktorium der
Smyrna-Kassaba-Etsenbahn, Franzosen in dem der Anatolischen Eisenbahn erhielten,


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0175" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/301429"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_600" prev="#ID_599"> armenische oder bulgarische Greuel zu halten hätte, sodaß &#x201E;die Haltung Englands<lb/>
gegenüber dem Sultan wie eine schwach verhüllte Feindschaft erscheine" (seemsä de&gt;<lb/>
do vns ok tnir&gt;I,y vsilsä bostilit^), offenbar ein leuchtender Beweis für den Huma¬<lb/>
nitären Idealismus der britischen Politik seit Gladstones Wort von dem &#x201E;unaus¬<lb/>
sprechlichen Türken" gegenüber dem brutalen Eigennutz Deutschlands, das dem Sultan<lb/>
seine Offiziere erzogen, seine treffliche Armee reorganisiert und geschult, seine asiatischen<lb/>
Eisenbahnen gebaut hat. Und das alles sollten die Türken allsogleich vergessen,<lb/>
sobald Abdul Hamid die Augen schließt, um sich der aufdringlichen britische» &#x201E;Hu¬<lb/>
manität" anzuvertrauen?</p><lb/>
            <p xml:id="ID_601"> Wie dem aber auch sei, diese wirtschaftliche Arbeit Deutschlands muß der<lb/>
Engländer unumwunden anerkennen, und er tut es auch, indem er wenigstens die<lb/>
Unternehmungen deutscher Fincmzinstitnte schildert und sie der Lässigkeit seiner Lands¬<lb/>
leute, die bei ihrer eignen Regierung keine Unterstützung fänden, als ein leuchtendes<lb/>
Bild entgegenhält. Seit der dem Berliner Frieden von 1878 entsprechenden Er¬<lb/>
öffnung der großen Durchgangslinie Belgrad&#x2014;Risch&#x2014;Sofia&#x2014;Konstantinopel im<lb/>
August 1888 begann das deutsche Kapital in enger Verbindung mit dem franzö¬<lb/>
sischen, das in der Ottomanischen Bank seinen Sammelplatz findet, massenhaft be¬<lb/>
fruchtend in den brachliegenden türkischen Orient einzuströmen. Nicht weniger als<lb/>
fünf große Anleihen im Gesamtbetrage von etwa 200 Millionen Mark hat der<lb/>
deutsche Geldmarkt von 1888 bis 1905 aufgenommen und sich daneben, wie der<lb/>
französische an diesen, so auch an den sieben französischen Anleihen dieser Jahre<lb/>
beteiligt, wobei der Zinsfuß gewöhnlich 4, selten 5 Prozent, der Emissionskurs<lb/>
aber wenigstens 70, höchstens 87 betrug, während heute der Börsenkurs nicht<lb/>
viel unter Pari, in einem Falle sogar über Pari steht. In demselben Jahre, in<lb/>
dem die erste Anleihe (30 Millionen Mark zu 5 Prozent und 70 Emissionskurs)<lb/>
von der Deutschen Bank übernommen und von der türkischen Regierung ans ihre<lb/>
Einkünfte aus den Fischereien augewiesen wurde, 1888, kaufte die Deutsche Bank<lb/>
die türkische, aber von einer englischen Gesellschaft verwaltete Linie Haidar Pascha<lb/>
(Skutari)-Jsmid (92 Kilometer) sür 6 Millionen Franken gegen eine jährliche Kilo¬<lb/>
metergarantie von 10300 Franken und machte damit den Anfang zum cmatolischen<lb/>
Eisenbahnnetz. In demselben Jahre erlangte sie die entscheidende Konzession für<lb/>
eine neue Linie von 487 Kilometer bis Angora, bis ins Herz Kleinasiens mit<lb/>
einer Kilometergarautie von 15000 Franken, und wie sie 1890 mit der Konzession<lb/>
der europäischen Linie Saloniki-Monastir im Anschluß an die französische Eisenbahn<lb/>
Konstantinopel&#x2014;Saloniki es unternahm, den Zugang zu den herrlichen Bergland¬<lb/>
schaften des alten Makedoniens zu eröffnen, so erlangte die mit ihrer Unterstützung<lb/>
gebildete Ancitolische Eisenbahnkompagnie 1894 die Konzession für den Anfang der<lb/>
Bagdadbahn, die Linie Eskischehr (Doryläum)-Koma (Ikonium), 445 Kilometer,<lb/>
auf der alten Hochstraße der Kreuzfahrer, um die uoch der Ruhm deutscher Siege<lb/>
unter Friedrich Barbarossa schwebt, auch ein historischer Rechtstitel wie die, auf<lb/>
die sich andre Völker anderwärts so gern berufen. Daneben bauten die Franzosen<lb/>
von der Westküste her die Eisenbahn Smyrna-Kassaba mit ihren Verzweigungen,<lb/>
im ganzen 507 Kilometer, und mit den Engländern zusammen die kurze Linie<lb/>
Mersina-Adana im kilikischen Tieflande, während den Engländern nur die älteste<lb/>
der anatolischen Eisenbahnen Smhrna-Albin gehörte (1856 erbaut).</p><lb/>
            <p xml:id="ID_602" next="#ID_603"> Noch enger wurde das Verhältnis der beiden großen Geldinstitute, der Deutschen<lb/>
Bank und der (französischen) Ottomanischen Bank (wie sich denn Deutsche und<lb/>
Franzosen außerhalb Europas sehr gut zu vertragen pflegen), als im Mai 1899<lb/>
beide dahin übereinkämen, daß Deutsche Sitz und Stimme im Direktorium der<lb/>
Smyrna-Kassaba-Etsenbahn, Franzosen in dem der Anatolischen Eisenbahn erhielten,</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0175] Maßgebliches und Unmaßgebliches armenische oder bulgarische Greuel zu halten hätte, sodaß „die Haltung Englands gegenüber dem Sultan wie eine schwach verhüllte Feindschaft erscheine" (seemsä de> do vns ok tnir>I,y vsilsä bostilit^), offenbar ein leuchtender Beweis für den Huma¬ nitären Idealismus der britischen Politik seit Gladstones Wort von dem „unaus¬ sprechlichen Türken" gegenüber dem brutalen Eigennutz Deutschlands, das dem Sultan seine Offiziere erzogen, seine treffliche Armee reorganisiert und geschult, seine asiatischen Eisenbahnen gebaut hat. Und das alles sollten die Türken allsogleich vergessen, sobald Abdul Hamid die Augen schließt, um sich der aufdringlichen britische» „Hu¬ manität" anzuvertrauen? Wie dem aber auch sei, diese wirtschaftliche Arbeit Deutschlands muß der Engländer unumwunden anerkennen, und er tut es auch, indem er wenigstens die Unternehmungen deutscher Fincmzinstitnte schildert und sie der Lässigkeit seiner Lands¬ leute, die bei ihrer eignen Regierung keine Unterstützung fänden, als ein leuchtendes Bild entgegenhält. Seit der dem Berliner Frieden von 1878 entsprechenden Er¬ öffnung der großen Durchgangslinie Belgrad—Risch—Sofia—Konstantinopel im August 1888 begann das deutsche Kapital in enger Verbindung mit dem franzö¬ sischen, das in der Ottomanischen Bank seinen Sammelplatz findet, massenhaft be¬ fruchtend in den brachliegenden türkischen Orient einzuströmen. Nicht weniger als fünf große Anleihen im Gesamtbetrage von etwa 200 Millionen Mark hat der deutsche Geldmarkt von 1888 bis 1905 aufgenommen und sich daneben, wie der französische an diesen, so auch an den sieben französischen Anleihen dieser Jahre beteiligt, wobei der Zinsfuß gewöhnlich 4, selten 5 Prozent, der Emissionskurs aber wenigstens 70, höchstens 87 betrug, während heute der Börsenkurs nicht viel unter Pari, in einem Falle sogar über Pari steht. In demselben Jahre, in dem die erste Anleihe (30 Millionen Mark zu 5 Prozent und 70 Emissionskurs) von der Deutschen Bank übernommen und von der türkischen Regierung ans ihre Einkünfte aus den Fischereien augewiesen wurde, 1888, kaufte die Deutsche Bank die türkische, aber von einer englischen Gesellschaft verwaltete Linie Haidar Pascha (Skutari)-Jsmid (92 Kilometer) sür 6 Millionen Franken gegen eine jährliche Kilo¬ metergarantie von 10300 Franken und machte damit den Anfang zum cmatolischen Eisenbahnnetz. In demselben Jahre erlangte sie die entscheidende Konzession für eine neue Linie von 487 Kilometer bis Angora, bis ins Herz Kleinasiens mit einer Kilometergarautie von 15000 Franken, und wie sie 1890 mit der Konzession der europäischen Linie Saloniki-Monastir im Anschluß an die französische Eisenbahn Konstantinopel—Saloniki es unternahm, den Zugang zu den herrlichen Bergland¬ schaften des alten Makedoniens zu eröffnen, so erlangte die mit ihrer Unterstützung gebildete Ancitolische Eisenbahnkompagnie 1894 die Konzession für den Anfang der Bagdadbahn, die Linie Eskischehr (Doryläum)-Koma (Ikonium), 445 Kilometer, auf der alten Hochstraße der Kreuzfahrer, um die uoch der Ruhm deutscher Siege unter Friedrich Barbarossa schwebt, auch ein historischer Rechtstitel wie die, auf die sich andre Völker anderwärts so gern berufen. Daneben bauten die Franzosen von der Westküste her die Eisenbahn Smyrna-Kassaba mit ihren Verzweigungen, im ganzen 507 Kilometer, und mit den Engländern zusammen die kurze Linie Mersina-Adana im kilikischen Tieflande, während den Engländern nur die älteste der anatolischen Eisenbahnen Smhrna-Albin gehörte (1856 erbaut). Noch enger wurde das Verhältnis der beiden großen Geldinstitute, der Deutschen Bank und der (französischen) Ottomanischen Bank (wie sich denn Deutsche und Franzosen außerhalb Europas sehr gut zu vertragen pflegen), als im Mai 1899 beide dahin übereinkämen, daß Deutsche Sitz und Stimme im Direktorium der Smyrna-Kassaba-Etsenbahn, Franzosen in dem der Anatolischen Eisenbahn erhielten,

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/175
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/175>, abgerufen am 04.07.2024.