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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

überwunden, und es scheint, daß man das anch im Lager des Zentrums und der
Sozialdemokratie mit einiger Sorge herausfühlt. Beim Zentrum besonders will
der lange festgehaltne Ton der Überlegenheit und Zuversicht nicht mehr ganz glücken.
Zum Teil liegt das wohl daran, daß der Wahlkampf die Leidenschaften stärker
entfacht, aber es ist zugleich unverkennbar, daß die neuerliche Haltung der Zentrums¬
presse oft von der ernsten Sorge um den Ausgang diktiert ist. Man hat offenbar
nicht damit gerechnet, daß sich auch in der katholischen Bevölkerung ein starker
Unwille gegen die Reichstagsfraktion regt, und ist verblüfft, daß die Vorspiegelung
kulturkämpferischer Tendenzen, die angeblich mit der Reichstagsauflösung verknüpft
sein sollten, nirgends recht verfangen will. Freilich -- noch einmal seis betont! --
nicht Übermut, aber Mut dürfen wir daraus schöpfen.

Ein andres Symptom darf nicht übersehen werden. Es ist die erwachende
Regsamkeit in Kreisen, die nach ihrer geistigen Bedeutung zu den führenden ge¬
hören, die es aber bisher im allgemeinen verschmäht haben, in die politische Arena
zu treten. Wir haben schon manche bemerkenswerten Kundgebungen dieser Art zu
verzeichnen. In Berlin sind namhafte Vertreter der Wissenschaft und der Kunst
-- allerdings unter der Führung von Persönlichkeiten, die es immer für eine Ehren¬
sache gehalten haben, sich auch politisch zu betätigen, aber auch unter Beteiligung
von großen Namen, die sonst gern dem Felde der Politik fern bleiben -- mit einem
Aufruf hervorgetreten. Sie haben den Kolonialdirektor Dernburg gebeten, selbst
in öffentlicher Versammlung über die Bedeutung der Kolonien zu sprechen, und
dieser Bitte ist entsprochen worden. In einer zweiten Versammlung hat Herr
Dernburg hauptsächlich zu Vertretern von Handel und Industrie gesprochen. Bei
unsern politischen Einrichtungen ist dieses Auftreten eines hohen Reichsbeamten,
der übrigens auch in Süddeutschland Vorträge halten wird, eine ungewöhnliche
Erscheinung, aber Eindruck und Wirkung rechtfertigen den Versuch dieser überraschend
schnell populär gewordnen Persönlichkett. Es ist damit ein grundsätzlich richtiger
Weg eingeschlagen und ein tatkräftiger Anfang gemacht worden, wodurch Kreise
interessiert und zu ihrer Pflicht zurückgerufen werden, die nach der alten Schablone
jedenfalls nicht zu gewinnen und aus ihrer Verdrossenheit und Gleichgiltigkeit auf¬
zurütteln waren.

Das Auftreten des Herrn Dernburg war auch geeignet, ganz besonders deutlich
zu machen, daß parteipolitische Erwägungen bei der Beurteilung der Kolonialpolitik
gar nicht in Frage kommen. Schon bei seiner Abfertigung des Abgeordneten Roeren
im Reichstage hat Herr Dernburg mit der größten Schärfe betont, daß die Sache
der Kolonien für ihn überhaupt nicht "Politisch" sei. Es ist eine nationale Unter¬
nehmung wirtschaftlicher Natur, allerdings mit mannigfachen Rückwirkungen, die sich
später wohl auch im politischen Leben des Mutterlandes bemerkbar machen werden.
Aber vorläufig ist die Verknüpfung kolonialpolitischer Fragen mit irgendeiner Partei¬
doktrin eine Unnatur, die auf die Entwicklung der deutschen Gesamtinteressen nur
einen schädlichen Einfluß ausüben kann. Hoffentlich wird es eine dauernde Frucht
dieses Wahlkampfes bleiben, daß der Charakter kolonialer Bestrebungen endlich richtig
erkannt wird.

Auf dem radikalen Liberalismus in Deutschland -- Freisinn und Volks¬
partei -- hat es seit der Reichsgründung wie ein Fluch gelastet, daß er sich in seiner
Opposition immer mehr in die engsten und kleinlichsten Grundsätze verstrickte und
den Weg zu den größern Gedanken der liberalen Anschauung gar nicht mehr
zurückfinden konnte. Man kann deutlich das Hinabgleiten auf der schiefen Ebene
verfolgen. Zuerst war es wohl Furcht vor dem Übergewicht eines Regiments, das
so beispiellose Erfolge aufzuweisen hatte, als die "fortschrittliche" Opposition zur


Maßgebliches und Unmaßgebliches

überwunden, und es scheint, daß man das anch im Lager des Zentrums und der
Sozialdemokratie mit einiger Sorge herausfühlt. Beim Zentrum besonders will
der lange festgehaltne Ton der Überlegenheit und Zuversicht nicht mehr ganz glücken.
Zum Teil liegt das wohl daran, daß der Wahlkampf die Leidenschaften stärker
entfacht, aber es ist zugleich unverkennbar, daß die neuerliche Haltung der Zentrums¬
presse oft von der ernsten Sorge um den Ausgang diktiert ist. Man hat offenbar
nicht damit gerechnet, daß sich auch in der katholischen Bevölkerung ein starker
Unwille gegen die Reichstagsfraktion regt, und ist verblüfft, daß die Vorspiegelung
kulturkämpferischer Tendenzen, die angeblich mit der Reichstagsauflösung verknüpft
sein sollten, nirgends recht verfangen will. Freilich — noch einmal seis betont! —
nicht Übermut, aber Mut dürfen wir daraus schöpfen.

Ein andres Symptom darf nicht übersehen werden. Es ist die erwachende
Regsamkeit in Kreisen, die nach ihrer geistigen Bedeutung zu den führenden ge¬
hören, die es aber bisher im allgemeinen verschmäht haben, in die politische Arena
zu treten. Wir haben schon manche bemerkenswerten Kundgebungen dieser Art zu
verzeichnen. In Berlin sind namhafte Vertreter der Wissenschaft und der Kunst
— allerdings unter der Führung von Persönlichkeiten, die es immer für eine Ehren¬
sache gehalten haben, sich auch politisch zu betätigen, aber auch unter Beteiligung
von großen Namen, die sonst gern dem Felde der Politik fern bleiben — mit einem
Aufruf hervorgetreten. Sie haben den Kolonialdirektor Dernburg gebeten, selbst
in öffentlicher Versammlung über die Bedeutung der Kolonien zu sprechen, und
dieser Bitte ist entsprochen worden. In einer zweiten Versammlung hat Herr
Dernburg hauptsächlich zu Vertretern von Handel und Industrie gesprochen. Bei
unsern politischen Einrichtungen ist dieses Auftreten eines hohen Reichsbeamten,
der übrigens auch in Süddeutschland Vorträge halten wird, eine ungewöhnliche
Erscheinung, aber Eindruck und Wirkung rechtfertigen den Versuch dieser überraschend
schnell populär gewordnen Persönlichkett. Es ist damit ein grundsätzlich richtiger
Weg eingeschlagen und ein tatkräftiger Anfang gemacht worden, wodurch Kreise
interessiert und zu ihrer Pflicht zurückgerufen werden, die nach der alten Schablone
jedenfalls nicht zu gewinnen und aus ihrer Verdrossenheit und Gleichgiltigkeit auf¬
zurütteln waren.

Das Auftreten des Herrn Dernburg war auch geeignet, ganz besonders deutlich
zu machen, daß parteipolitische Erwägungen bei der Beurteilung der Kolonialpolitik
gar nicht in Frage kommen. Schon bei seiner Abfertigung des Abgeordneten Roeren
im Reichstage hat Herr Dernburg mit der größten Schärfe betont, daß die Sache
der Kolonien für ihn überhaupt nicht „Politisch" sei. Es ist eine nationale Unter¬
nehmung wirtschaftlicher Natur, allerdings mit mannigfachen Rückwirkungen, die sich
später wohl auch im politischen Leben des Mutterlandes bemerkbar machen werden.
Aber vorläufig ist die Verknüpfung kolonialpolitischer Fragen mit irgendeiner Partei¬
doktrin eine Unnatur, die auf die Entwicklung der deutschen Gesamtinteressen nur
einen schädlichen Einfluß ausüben kann. Hoffentlich wird es eine dauernde Frucht
dieses Wahlkampfes bleiben, daß der Charakter kolonialer Bestrebungen endlich richtig
erkannt wird.

Auf dem radikalen Liberalismus in Deutschland — Freisinn und Volks¬
partei — hat es seit der Reichsgründung wie ein Fluch gelastet, daß er sich in seiner
Opposition immer mehr in die engsten und kleinlichsten Grundsätze verstrickte und
den Weg zu den größern Gedanken der liberalen Anschauung gar nicht mehr
zurückfinden konnte. Man kann deutlich das Hinabgleiten auf der schiefen Ebene
verfolgen. Zuerst war es wohl Furcht vor dem Übergewicht eines Regiments, das
so beispiellose Erfolge aufzuweisen hatte, als die „fortschrittliche" Opposition zur


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301253/170>, abgerufen am 04.07.2024.