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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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In der Residenz zu Älcinhansen

Wenn die Kleinhäuser fast viermal so viel ihren Namen als den ihres Ge¬
mahls, des Fürsten Franz, im Munde führten, ja jedes zweite Kleinhäuser Kind
auf den Namen "Teresa" getauft wurde, so war das eine natürliche Folge nicht
bloß des Kultus, den man ihr entgegenbrachte, sondern auch der allgemeinen Über¬
zeugung, daß der Wille ihres hohen Gemahls es vermeide, sich zu ihrer starken
Initiative in Gegensatz zu setzen. Kinder waren dem erlauchten Paare bis jetzt
nicht beschieden worden.

Aber auch in diesen Frieden kleinfürstlichen Stilllebens war der Wurm der
Mißstimmung, des heimlichen Verdrusses eingedrungen. Die schönen alten Zeiten,
da man nur das Bier und die Frauen der neuherversetzten Beamten kritisierte,
waren entschwunden. Mehr und mehr erfüllte ein einziger Name das Gespräch.
Allmählich nur noch die scheuen Andentungen, das heimliche Getuschel. Seit Jahren
siedelte der Hof nicht mehr in die Kleinhäuser Sommerresidenz über, ohne daß
auch der bald nach dem Regierungsantritt des Fürsten berufne Minister von
Krollinger mit seinem Hagestolzenquartier und Sekretariat dorthin übersiedelte.
Dies ermöglichte nicht nur die Kvntinuatiou des mündlichen Verkehrs zwischen dem
Landesherrn und seinem Regierungschef, sondern war auch deshalb geradezu not¬
wendig, weil das fürstliche Kabinett mit dem Sekretariat des Ministers vereinigt
und dieser außerdem im Nebenamt auch noch zum Hofmarschall ernannt worden
war. Der sonstige Hofstaat wurde während des Sommeraufenthalts nicht ohne
ein Gefühl der Erleichterung in Dünkelhansen zurückgelassen. Diese Vereinigung
von drei bisher getrennten Gewalten empfanden die Kleinhänser aber bitter. Auf
sämtlichen amtlichen oder Privaten Zugängen zu der Person des Fürsten mußten
sie als Kopfstation das Vorzimmer des Herrn von Krollinger passieren, gegen den
allgemeine Abneigung bestand. Aber diesen fochten die anfänglich versuchten Um¬
gehungen und Gegenwirkungen wenig an.

Ich will die Luftpumpe schon anziehn, bis ihnen der Atem ausgeht, hatte er
mit seinem triumphierenden Lächeln gesagt. Und Fürst Franz pries sich glücklich,
das schneidig-mustergiltige Pendant zu einem konstitutionellen Monarchen darzu¬
stellen. Indem war er durch den verantwortlichen Minister aller Unbequemlich¬
keiten und "Anzapfungen" enthoben. Dieser bäumte mit kräftiger Hand den
Eigennutz der Beamten, die Stellenjägerei und die Hoflieferantenzudringlichkeiten
seiner Untertanen ein, was er in zahllosen, meist drastischen und zugleich humorvollen
Anekdoten Seiner Durchlaucht zu schildern wußte.

Anfänglich hatte es dem Fürsten nicht ganz gefallen, daß aus dem geheimen
Dispositionsfonds eine Anzahl von Leuten besoldet wurde, die in den verschiednen
Bevölkerungsschichten, sogar im Kasino verkehrten und "Stimmungsberichte" zu liefern
hatten. Aber je mehr Einblick er in diese Mitteilungen und ans diese Weise in das
wahre Verhalten seiner beeidigten Staatsdiener gewann, desto leichter überzeugte er sich
von der leidigen Notwendigkeit dieser Einrichtung, die, wie von Krollinger ihm näher
ausführte, zur Regierungskunst aller umsichtig taktvoll regierten Staaten gehörte.

Auch Fürstin Teresa hatte, als sie von diesem Spionagedienst erfuhr, dem von
ihr sonst hochgeschätzten Minister zornige Vorwürfe gemacht, daß er es in diesem
Punkt ausnahmsweise unterlassen hatte, ihr Vortrag zu halten. Es war Herrn
von Krollinger auch nicht gelungen, ihr zu beweisen, daß hierbei allein die Rück¬
sicht auf ihre Empfindung maßgebend gewesen sei. Als sie ihm daraufhin spöttisch
ins Gesicht lachte, hatte er, ebenfalls lachend, kapituliert. Dann waren beide in
einen längern angeregten Exkurs über den Verfasser des ?rineips geraten; und
während sie in ihrem Empfangssalon eigenhändig den Tee bereitete, wurde der
Ausgangspunkt der Unterredung fast vergessen.


In der Residenz zu Älcinhansen

Wenn die Kleinhäuser fast viermal so viel ihren Namen als den ihres Ge¬
mahls, des Fürsten Franz, im Munde führten, ja jedes zweite Kleinhäuser Kind
auf den Namen „Teresa" getauft wurde, so war das eine natürliche Folge nicht
bloß des Kultus, den man ihr entgegenbrachte, sondern auch der allgemeinen Über¬
zeugung, daß der Wille ihres hohen Gemahls es vermeide, sich zu ihrer starken
Initiative in Gegensatz zu setzen. Kinder waren dem erlauchten Paare bis jetzt
nicht beschieden worden.

Aber auch in diesen Frieden kleinfürstlichen Stilllebens war der Wurm der
Mißstimmung, des heimlichen Verdrusses eingedrungen. Die schönen alten Zeiten,
da man nur das Bier und die Frauen der neuherversetzten Beamten kritisierte,
waren entschwunden. Mehr und mehr erfüllte ein einziger Name das Gespräch.
Allmählich nur noch die scheuen Andentungen, das heimliche Getuschel. Seit Jahren
siedelte der Hof nicht mehr in die Kleinhäuser Sommerresidenz über, ohne daß
auch der bald nach dem Regierungsantritt des Fürsten berufne Minister von
Krollinger mit seinem Hagestolzenquartier und Sekretariat dorthin übersiedelte.
Dies ermöglichte nicht nur die Kvntinuatiou des mündlichen Verkehrs zwischen dem
Landesherrn und seinem Regierungschef, sondern war auch deshalb geradezu not¬
wendig, weil das fürstliche Kabinett mit dem Sekretariat des Ministers vereinigt
und dieser außerdem im Nebenamt auch noch zum Hofmarschall ernannt worden
war. Der sonstige Hofstaat wurde während des Sommeraufenthalts nicht ohne
ein Gefühl der Erleichterung in Dünkelhansen zurückgelassen. Diese Vereinigung
von drei bisher getrennten Gewalten empfanden die Kleinhänser aber bitter. Auf
sämtlichen amtlichen oder Privaten Zugängen zu der Person des Fürsten mußten
sie als Kopfstation das Vorzimmer des Herrn von Krollinger passieren, gegen den
allgemeine Abneigung bestand. Aber diesen fochten die anfänglich versuchten Um¬
gehungen und Gegenwirkungen wenig an.

Ich will die Luftpumpe schon anziehn, bis ihnen der Atem ausgeht, hatte er
mit seinem triumphierenden Lächeln gesagt. Und Fürst Franz pries sich glücklich,
das schneidig-mustergiltige Pendant zu einem konstitutionellen Monarchen darzu¬
stellen. Indem war er durch den verantwortlichen Minister aller Unbequemlich¬
keiten und „Anzapfungen" enthoben. Dieser bäumte mit kräftiger Hand den
Eigennutz der Beamten, die Stellenjägerei und die Hoflieferantenzudringlichkeiten
seiner Untertanen ein, was er in zahllosen, meist drastischen und zugleich humorvollen
Anekdoten Seiner Durchlaucht zu schildern wußte.

Anfänglich hatte es dem Fürsten nicht ganz gefallen, daß aus dem geheimen
Dispositionsfonds eine Anzahl von Leuten besoldet wurde, die in den verschiednen
Bevölkerungsschichten, sogar im Kasino verkehrten und „Stimmungsberichte" zu liefern
hatten. Aber je mehr Einblick er in diese Mitteilungen und ans diese Weise in das
wahre Verhalten seiner beeidigten Staatsdiener gewann, desto leichter überzeugte er sich
von der leidigen Notwendigkeit dieser Einrichtung, die, wie von Krollinger ihm näher
ausführte, zur Regierungskunst aller umsichtig taktvoll regierten Staaten gehörte.

Auch Fürstin Teresa hatte, als sie von diesem Spionagedienst erfuhr, dem von
ihr sonst hochgeschätzten Minister zornige Vorwürfe gemacht, daß er es in diesem
Punkt ausnahmsweise unterlassen hatte, ihr Vortrag zu halten. Es war Herrn
von Krollinger auch nicht gelungen, ihr zu beweisen, daß hierbei allein die Rück¬
sicht auf ihre Empfindung maßgebend gewesen sei. Als sie ihm daraufhin spöttisch
ins Gesicht lachte, hatte er, ebenfalls lachend, kapituliert. Dann waren beide in
einen längern angeregten Exkurs über den Verfasser des ?rineips geraten; und
während sie in ihrem Empfangssalon eigenhändig den Tee bereitete, wurde der
Ausgangspunkt der Unterredung fast vergessen.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/62>, abgerufen am 25.08.2024.