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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Heinmtschnsncht

Er war anders geworden; nicht mehr derselbe, der in stolzer Ritterlichkeit um
sie geworben, der sie in heißer Leidenschaft begehrt und errungen halte, ihr Jahre
hindurch der treueste, zärtlichste Gatte, ihren Kindern der liebevollste Vater gewesen
war; zu dem sie hinausgeschaut wie zu einem, der besser, reiner und größer als
andre Männer war; auf den sie sich gestützt und gelehnt hatte wie an einen un¬
erschütterlichen Fels, darauf sie und ihr Haus wohlgegrüudet, sicher und sorgenlos
standen. Langsam, fast unmerklich war es gekommen. Hatte sie ihn verwöhnt, war
sie zu nachgiebig gewesen, hatte sich zu großherzig aller ihrer Rechte begeben damals
in seiner schweren Krankheit, wo sein Leben wochenlang wie an einem Faden hing?
Seitdem war ein andrer Geist in ihm, seitdem kürzte er ihr Fuß um Fuß ihre"
freien Willen, ihre Selbstbestimmung, ihre Frauen-, ihre Mutterrechte. Und sie
hatte ihn geschont, hatte, gehorsam dem ärztlichen Mahnwort, immer und immer
nachgegeben, bis sie, die jahrelang seine gleichberechtigte Kameradin gewesen war,
zur willenlosen Handlangerin herabgedrückt wurde.

Jetzt ans einmal und gerade hier in der alten Heimat, wo ihr die Erinnerung
an das eigne Elternhaus wieder lebendig wurde, an das gute kameradschaftliche
Verhältnis zwischen Vater und Mutter -- hier in der Heimat, wo sie scheu und
nneingestnnden langsam Wurzel zu fassen begann, wurde sie gewahr, wieviel sie
verloren hatte, daß sie nicht mehr dort stand, wohin sie gehörte -- und ihr
Fraueustolz erwachte, ihr kluger energischer Wille raffte sich zum Handeln auf.

Noch in Hut und Mantel, wie sie gerade von einem Ausgang kam, trat sie
in ihres Mannes Zimmer.

Entschuldige, daß ich dich störe, sagte sie und gab sich Mühe, ruhig zu sprechen.
Ich wollte dir nur sagen, daß ich Auueliesc soeben in der Töchterschule ange¬
meldet habe.

Heinrich Sebaldus starrte sie an, als traute er seinen Auge" nicht, daß seine
Frau, seine saufte, nachgiebige Maria, da so trotzig und kampfbereit vor ihm stünde.
Dann brach er los:

Das hast du getan? -- gewagt, ohne mich zu fragen?

Ich habe dich hundertmal gefragt, gebeten -- du bliebst bei deinem Nein.
Jetzt habe ich gehandelt, wie es meine Pflicht ist.

Du wirst das sofort rückgängig macheu!

Die Röte stieg ihr in die Stirn.

Das werde ich nicht tun, Heinrich! sagte sie fest. Ich bin gewiß nicht stolz
und weiß, daß wir Menschen vor Gott alle gleich sind. Aber hier auf der Welt
gibt es nun einmal Standesunterschiede, und für die Tochter des Regierungsrath
Sebaldus schickt sich ein andrer Umgang als die Werft- und Fabrikarbeiterkinder,
von denen sie soviel häßliche Worte und schlechte Manieren lernt. Du weißt, wie
sehr das Kind selber darunter gelitten hat, fast mit Gewalt hab ich sie zwingen
müssen, in diese Schule zu gehn. Das war anfangs -- jetzt hat sie sich daran
gewöhnt -- leider Gottes! -- und fängt an, sich mit deu Straßcnkindern herum¬
zutreiben. Die Erfahrung von neulich hats gezeigt. Lange genug hab ich ge¬
schwiegen -- jetzt ists die allerhöchste Zeit! Von Ostern ab geht Anneliese in die
Töchterschule.

Er war zuerst sprachlos über die eigenmächtige Handlungsweise seiner Frau,
dann überhäufte er sie mit den bittersten Vorwürfen. Aber Marias Geduld war
erschöpft, sie, die nie einen Schritt ohne Zustimmung ihres Mannes getan, die
immer gehorsam und nachgiebig gewesen, war jetzt an der Grenze dessen angelangt,
bis wohin eine Frau zurückweichen darf, ohne ihrer Mutterpflicht zu nahe zu treten.
Nun war es vorbei, Schritt für Schritt suchte sie das Verlorne Terrain zurück¬
zuerobern. Ja sein maßloser Zorn reizte sie, daß sie weiter ging, als sie anfangs


Heinmtschnsncht

Er war anders geworden; nicht mehr derselbe, der in stolzer Ritterlichkeit um
sie geworben, der sie in heißer Leidenschaft begehrt und errungen halte, ihr Jahre
hindurch der treueste, zärtlichste Gatte, ihren Kindern der liebevollste Vater gewesen
war; zu dem sie hinausgeschaut wie zu einem, der besser, reiner und größer als
andre Männer war; auf den sie sich gestützt und gelehnt hatte wie an einen un¬
erschütterlichen Fels, darauf sie und ihr Haus wohlgegrüudet, sicher und sorgenlos
standen. Langsam, fast unmerklich war es gekommen. Hatte sie ihn verwöhnt, war
sie zu nachgiebig gewesen, hatte sich zu großherzig aller ihrer Rechte begeben damals
in seiner schweren Krankheit, wo sein Leben wochenlang wie an einem Faden hing?
Seitdem war ein andrer Geist in ihm, seitdem kürzte er ihr Fuß um Fuß ihre»
freien Willen, ihre Selbstbestimmung, ihre Frauen-, ihre Mutterrechte. Und sie
hatte ihn geschont, hatte, gehorsam dem ärztlichen Mahnwort, immer und immer
nachgegeben, bis sie, die jahrelang seine gleichberechtigte Kameradin gewesen war,
zur willenlosen Handlangerin herabgedrückt wurde.

Jetzt ans einmal und gerade hier in der alten Heimat, wo ihr die Erinnerung
an das eigne Elternhaus wieder lebendig wurde, an das gute kameradschaftliche
Verhältnis zwischen Vater und Mutter — hier in der Heimat, wo sie scheu und
nneingestnnden langsam Wurzel zu fassen begann, wurde sie gewahr, wieviel sie
verloren hatte, daß sie nicht mehr dort stand, wohin sie gehörte — und ihr
Fraueustolz erwachte, ihr kluger energischer Wille raffte sich zum Handeln auf.

Noch in Hut und Mantel, wie sie gerade von einem Ausgang kam, trat sie
in ihres Mannes Zimmer.

Entschuldige, daß ich dich störe, sagte sie und gab sich Mühe, ruhig zu sprechen.
Ich wollte dir nur sagen, daß ich Auueliesc soeben in der Töchterschule ange¬
meldet habe.

Heinrich Sebaldus starrte sie an, als traute er seinen Auge» nicht, daß seine
Frau, seine saufte, nachgiebige Maria, da so trotzig und kampfbereit vor ihm stünde.
Dann brach er los:

Das hast du getan? — gewagt, ohne mich zu fragen?

Ich habe dich hundertmal gefragt, gebeten — du bliebst bei deinem Nein.
Jetzt habe ich gehandelt, wie es meine Pflicht ist.

Du wirst das sofort rückgängig macheu!

Die Röte stieg ihr in die Stirn.

Das werde ich nicht tun, Heinrich! sagte sie fest. Ich bin gewiß nicht stolz
und weiß, daß wir Menschen vor Gott alle gleich sind. Aber hier auf der Welt
gibt es nun einmal Standesunterschiede, und für die Tochter des Regierungsrath
Sebaldus schickt sich ein andrer Umgang als die Werft- und Fabrikarbeiterkinder,
von denen sie soviel häßliche Worte und schlechte Manieren lernt. Du weißt, wie
sehr das Kind selber darunter gelitten hat, fast mit Gewalt hab ich sie zwingen
müssen, in diese Schule zu gehn. Das war anfangs — jetzt hat sie sich daran
gewöhnt — leider Gottes! — und fängt an, sich mit deu Straßcnkindern herum¬
zutreiben. Die Erfahrung von neulich hats gezeigt. Lange genug hab ich ge¬
schwiegen — jetzt ists die allerhöchste Zeit! Von Ostern ab geht Anneliese in die
Töchterschule.

Er war zuerst sprachlos über die eigenmächtige Handlungsweise seiner Frau,
dann überhäufte er sie mit den bittersten Vorwürfen. Aber Marias Geduld war
erschöpft, sie, die nie einen Schritt ohne Zustimmung ihres Mannes getan, die
immer gehorsam und nachgiebig gewesen, war jetzt an der Grenze dessen angelangt,
bis wohin eine Frau zurückweichen darf, ohne ihrer Mutterpflicht zu nahe zu treten.
Nun war es vorbei, Schritt für Schritt suchte sie das Verlorne Terrain zurück¬
zuerobern. Ja sein maßloser Zorn reizte sie, daß sie weiter ging, als sie anfangs


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[0442] Heinmtschnsncht Er war anders geworden; nicht mehr derselbe, der in stolzer Ritterlichkeit um sie geworben, der sie in heißer Leidenschaft begehrt und errungen halte, ihr Jahre hindurch der treueste, zärtlichste Gatte, ihren Kindern der liebevollste Vater gewesen war; zu dem sie hinausgeschaut wie zu einem, der besser, reiner und größer als andre Männer war; auf den sie sich gestützt und gelehnt hatte wie an einen un¬ erschütterlichen Fels, darauf sie und ihr Haus wohlgegrüudet, sicher und sorgenlos standen. Langsam, fast unmerklich war es gekommen. Hatte sie ihn verwöhnt, war sie zu nachgiebig gewesen, hatte sich zu großherzig aller ihrer Rechte begeben damals in seiner schweren Krankheit, wo sein Leben wochenlang wie an einem Faden hing? Seitdem war ein andrer Geist in ihm, seitdem kürzte er ihr Fuß um Fuß ihre» freien Willen, ihre Selbstbestimmung, ihre Frauen-, ihre Mutterrechte. Und sie hatte ihn geschont, hatte, gehorsam dem ärztlichen Mahnwort, immer und immer nachgegeben, bis sie, die jahrelang seine gleichberechtigte Kameradin gewesen war, zur willenlosen Handlangerin herabgedrückt wurde. Jetzt ans einmal und gerade hier in der alten Heimat, wo ihr die Erinnerung an das eigne Elternhaus wieder lebendig wurde, an das gute kameradschaftliche Verhältnis zwischen Vater und Mutter — hier in der Heimat, wo sie scheu und nneingestnnden langsam Wurzel zu fassen begann, wurde sie gewahr, wieviel sie verloren hatte, daß sie nicht mehr dort stand, wohin sie gehörte — und ihr Fraueustolz erwachte, ihr kluger energischer Wille raffte sich zum Handeln auf. Noch in Hut und Mantel, wie sie gerade von einem Ausgang kam, trat sie in ihres Mannes Zimmer. Entschuldige, daß ich dich störe, sagte sie und gab sich Mühe, ruhig zu sprechen. Ich wollte dir nur sagen, daß ich Auueliesc soeben in der Töchterschule ange¬ meldet habe. Heinrich Sebaldus starrte sie an, als traute er seinen Auge» nicht, daß seine Frau, seine saufte, nachgiebige Maria, da so trotzig und kampfbereit vor ihm stünde. Dann brach er los: Das hast du getan? — gewagt, ohne mich zu fragen? Ich habe dich hundertmal gefragt, gebeten — du bliebst bei deinem Nein. Jetzt habe ich gehandelt, wie es meine Pflicht ist. Du wirst das sofort rückgängig macheu! Die Röte stieg ihr in die Stirn. Das werde ich nicht tun, Heinrich! sagte sie fest. Ich bin gewiß nicht stolz und weiß, daß wir Menschen vor Gott alle gleich sind. Aber hier auf der Welt gibt es nun einmal Standesunterschiede, und für die Tochter des Regierungsrath Sebaldus schickt sich ein andrer Umgang als die Werft- und Fabrikarbeiterkinder, von denen sie soviel häßliche Worte und schlechte Manieren lernt. Du weißt, wie sehr das Kind selber darunter gelitten hat, fast mit Gewalt hab ich sie zwingen müssen, in diese Schule zu gehn. Das war anfangs — jetzt hat sie sich daran gewöhnt — leider Gottes! — und fängt an, sich mit deu Straßcnkindern herum¬ zutreiben. Die Erfahrung von neulich hats gezeigt. Lange genug hab ich ge¬ schwiegen — jetzt ists die allerhöchste Zeit! Von Ostern ab geht Anneliese in die Töchterschule. Er war zuerst sprachlos über die eigenmächtige Handlungsweise seiner Frau, dann überhäufte er sie mit den bittersten Vorwürfen. Aber Marias Geduld war erschöpft, sie, die nie einen Schritt ohne Zustimmung ihres Mannes getan, die immer gehorsam und nachgiebig gewesen, war jetzt an der Grenze dessen angelangt, bis wohin eine Frau zurückweichen darf, ohne ihrer Mutterpflicht zu nahe zu treten. Nun war es vorbei, Schritt für Schritt suchte sie das Verlorne Terrain zurück¬ zuerobern. Ja sein maßloser Zorn reizte sie, daß sie weiter ging, als sie anfangs

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/442>, abgerufen am 23.07.2024.