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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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Die Schule der Welt

daß er das nie und nimmer erlauben würde. "Wir gehören alle dem Vater¬
lande an, ihm müssen wir dienen. Wer soll es verteidigen, wenn wir ihm
unsern Arm versagen? Nur dann dürfen wir fremde Dienste nehmen, wenn
das Vaterland uns ausstößt oder sich weigert, uns zu beschäftigen. Und wenn
der Dienst bei uns streng ist, so dienen dafür die Offiziere hier mit Ehren und
bedecken sich mit Ruhm, während die andern dort ihren guten Ruf verlieren,
weil sie nicht in Zucht und Ordnung gehalten werden." Madame Argau hält
es zwar für geraten, dieser ungewöhnlichen Energie ihres Mannes gegenüber
zunächst keinen lauten Widerspruch zu äußern, ist jedoch fest entschlossen, ihren
Willen -- sowohl was Christophs als was Juliens Zukunft betrifft -- doch
durchzusetzen, denn sie habe ja Gott sei Dank die Herrschaft in ihrem Hause.
Als ihr nun aber, kaum daß sie einen Augenblick wieder allein ist, Bilvesee
und Mondor zugleich gemeldet werden, seufzt sie über die Unruhe, die ihr be¬
vorsteht, tief auf. Freilich, was helfe das Klagen, man müsse seine Pflicht tun,
aber sie werde Gott danken, wenn sie ihre Tochter endlich verheiratet habe.

Bilvesee flüstert der Kammerjungfer, die ihm öffnet, im Vorbeigehn rasch
einige stark gepfefferte Komplimente zu und begrüßt dann Madame Argau mit
einer schwülstigen Liebeserklärung, die er sich vorher für Julie wohl einstudiert
hat. Man sieht aus ihr, daß er das Hallische Theater, wo damals eine
Dramatisierung des Ziegler-Klipphausenschen Romans "Die asiatische Bcmise
oder das blut- doch mutige Pegu" häufig gespielt wurde, nicht ohne Erfolg
besucht hat. "O, holdes Wunder, redet er die zukünftige Schwiegermutter an,
ich preise den Tag, da ich Sie endlich von Angesicht zu Angesicht sehe, diesen
Tag, den ich so lange ersehnt, so ungeduldig erwartet habe, als den glücklichsten
meines Lebens. O schöner Stern, von dessen strahlendem Glänze ganz Halle
sich erzählt, o himmlische Schönheit, mit der sich selbst Helena, Rosamunde und
Magelone nicht messen können. Banise war nicht wert, Ihnen die Schuhriemen
aufzulösen, mein Fräulein, und der Prinz Scandor würde, wenn er Sie gesehen
hätte, sicherlich seine Prinzessin haben sitzen lassen."

Das Lachen Mondorf, der sich natürlich über den Irrtum seines Rivalen
höchlichst freut, bringt Bilvesee aus dem Konzept, und in seinen eignen Ton
zurückfallend brüstet er sich, der galanteste Student in ganz Halle gewesen zu
sein. Alle Weiber seien ihm nachgelaufen, und seine künftige Frau könne sehr
stolz sein, daß sie sofort einen so tiefen Eindruck auf ihn gemacht habe. Mondor
klärt ihn schadenfroh über die Verwechslung auf. aber Madame Argau nimmt
die Komplimente, die ihr irrtümlich gespendet worden sind, durchaus nicht übel.
Sie müsse zugeben, daß sie sich wirklich sehr gut konserviert habe. In ihrer Jugend
hätte sie nie ohne Schleier in die Sonne gehn können, und auch jetzt noch habe
sie Tage, wo sie ihre Tochter verdunkeln könnte, wenn sie sich die Mühe gäbe,
sich hübsch frisieren zu lassen und gut anzuziehn. Sie läßt Julie holen und stellt
ihr Bilvesee als ihren künftigen Gatten vor. Dieser ist bei ihrem Anblick gleich
Feuer und Flamme. "Hol mich der Teufel, beteuert er ihr, ich bin so verliebt in
Sie, als wenn ich Sie schon zehn Jahre gekannt hätte." Als er sie nun gar zärt¬
lich unters Kinn faßt und ihr versichert, am liebsten möchte er gleich Hochzeit
machen, kann Mondor nicht länger an sich halten und macht ihn darauf auf¬
merksam, daß sich eine solche Kneipensprache in einem aufkündigen Hause nicht
schicke. Natürlich braust der Student nun auf, er hängt Mondor, unbekümmert
um die Anwesenheit der Frauen, ein Dutzend Ehrennamen an, prahlt mit den
Duellen, die er in Halle ausgefochten habe, und bedauert nur, seine Fechthand¬
schuhe, seine Pistolen und seinen großen Degen nicht da zu haben, damit er


Die Schule der Welt

daß er das nie und nimmer erlauben würde. „Wir gehören alle dem Vater¬
lande an, ihm müssen wir dienen. Wer soll es verteidigen, wenn wir ihm
unsern Arm versagen? Nur dann dürfen wir fremde Dienste nehmen, wenn
das Vaterland uns ausstößt oder sich weigert, uns zu beschäftigen. Und wenn
der Dienst bei uns streng ist, so dienen dafür die Offiziere hier mit Ehren und
bedecken sich mit Ruhm, während die andern dort ihren guten Ruf verlieren,
weil sie nicht in Zucht und Ordnung gehalten werden." Madame Argau hält
es zwar für geraten, dieser ungewöhnlichen Energie ihres Mannes gegenüber
zunächst keinen lauten Widerspruch zu äußern, ist jedoch fest entschlossen, ihren
Willen — sowohl was Christophs als was Juliens Zukunft betrifft — doch
durchzusetzen, denn sie habe ja Gott sei Dank die Herrschaft in ihrem Hause.
Als ihr nun aber, kaum daß sie einen Augenblick wieder allein ist, Bilvesee
und Mondor zugleich gemeldet werden, seufzt sie über die Unruhe, die ihr be¬
vorsteht, tief auf. Freilich, was helfe das Klagen, man müsse seine Pflicht tun,
aber sie werde Gott danken, wenn sie ihre Tochter endlich verheiratet habe.

Bilvesee flüstert der Kammerjungfer, die ihm öffnet, im Vorbeigehn rasch
einige stark gepfefferte Komplimente zu und begrüßt dann Madame Argau mit
einer schwülstigen Liebeserklärung, die er sich vorher für Julie wohl einstudiert
hat. Man sieht aus ihr, daß er das Hallische Theater, wo damals eine
Dramatisierung des Ziegler-Klipphausenschen Romans „Die asiatische Bcmise
oder das blut- doch mutige Pegu" häufig gespielt wurde, nicht ohne Erfolg
besucht hat. „O, holdes Wunder, redet er die zukünftige Schwiegermutter an,
ich preise den Tag, da ich Sie endlich von Angesicht zu Angesicht sehe, diesen
Tag, den ich so lange ersehnt, so ungeduldig erwartet habe, als den glücklichsten
meines Lebens. O schöner Stern, von dessen strahlendem Glänze ganz Halle
sich erzählt, o himmlische Schönheit, mit der sich selbst Helena, Rosamunde und
Magelone nicht messen können. Banise war nicht wert, Ihnen die Schuhriemen
aufzulösen, mein Fräulein, und der Prinz Scandor würde, wenn er Sie gesehen
hätte, sicherlich seine Prinzessin haben sitzen lassen."

Das Lachen Mondorf, der sich natürlich über den Irrtum seines Rivalen
höchlichst freut, bringt Bilvesee aus dem Konzept, und in seinen eignen Ton
zurückfallend brüstet er sich, der galanteste Student in ganz Halle gewesen zu
sein. Alle Weiber seien ihm nachgelaufen, und seine künftige Frau könne sehr
stolz sein, daß sie sofort einen so tiefen Eindruck auf ihn gemacht habe. Mondor
klärt ihn schadenfroh über die Verwechslung auf. aber Madame Argau nimmt
die Komplimente, die ihr irrtümlich gespendet worden sind, durchaus nicht übel.
Sie müsse zugeben, daß sie sich wirklich sehr gut konserviert habe. In ihrer Jugend
hätte sie nie ohne Schleier in die Sonne gehn können, und auch jetzt noch habe
sie Tage, wo sie ihre Tochter verdunkeln könnte, wenn sie sich die Mühe gäbe,
sich hübsch frisieren zu lassen und gut anzuziehn. Sie läßt Julie holen und stellt
ihr Bilvesee als ihren künftigen Gatten vor. Dieser ist bei ihrem Anblick gleich
Feuer und Flamme. „Hol mich der Teufel, beteuert er ihr, ich bin so verliebt in
Sie, als wenn ich Sie schon zehn Jahre gekannt hätte." Als er sie nun gar zärt¬
lich unters Kinn faßt und ihr versichert, am liebsten möchte er gleich Hochzeit
machen, kann Mondor nicht länger an sich halten und macht ihn darauf auf¬
merksam, daß sich eine solche Kneipensprache in einem aufkündigen Hause nicht
schicke. Natürlich braust der Student nun auf, er hängt Mondor, unbekümmert
um die Anwesenheit der Frauen, ein Dutzend Ehrennamen an, prahlt mit den
Duellen, die er in Halle ausgefochten habe, und bedauert nur, seine Fechthand¬
schuhe, seine Pistolen und seinen großen Degen nicht da zu haben, damit er


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[0271] Die Schule der Welt daß er das nie und nimmer erlauben würde. „Wir gehören alle dem Vater¬ lande an, ihm müssen wir dienen. Wer soll es verteidigen, wenn wir ihm unsern Arm versagen? Nur dann dürfen wir fremde Dienste nehmen, wenn das Vaterland uns ausstößt oder sich weigert, uns zu beschäftigen. Und wenn der Dienst bei uns streng ist, so dienen dafür die Offiziere hier mit Ehren und bedecken sich mit Ruhm, während die andern dort ihren guten Ruf verlieren, weil sie nicht in Zucht und Ordnung gehalten werden." Madame Argau hält es zwar für geraten, dieser ungewöhnlichen Energie ihres Mannes gegenüber zunächst keinen lauten Widerspruch zu äußern, ist jedoch fest entschlossen, ihren Willen — sowohl was Christophs als was Juliens Zukunft betrifft — doch durchzusetzen, denn sie habe ja Gott sei Dank die Herrschaft in ihrem Hause. Als ihr nun aber, kaum daß sie einen Augenblick wieder allein ist, Bilvesee und Mondor zugleich gemeldet werden, seufzt sie über die Unruhe, die ihr be¬ vorsteht, tief auf. Freilich, was helfe das Klagen, man müsse seine Pflicht tun, aber sie werde Gott danken, wenn sie ihre Tochter endlich verheiratet habe. Bilvesee flüstert der Kammerjungfer, die ihm öffnet, im Vorbeigehn rasch einige stark gepfefferte Komplimente zu und begrüßt dann Madame Argau mit einer schwülstigen Liebeserklärung, die er sich vorher für Julie wohl einstudiert hat. Man sieht aus ihr, daß er das Hallische Theater, wo damals eine Dramatisierung des Ziegler-Klipphausenschen Romans „Die asiatische Bcmise oder das blut- doch mutige Pegu" häufig gespielt wurde, nicht ohne Erfolg besucht hat. „O, holdes Wunder, redet er die zukünftige Schwiegermutter an, ich preise den Tag, da ich Sie endlich von Angesicht zu Angesicht sehe, diesen Tag, den ich so lange ersehnt, so ungeduldig erwartet habe, als den glücklichsten meines Lebens. O schöner Stern, von dessen strahlendem Glänze ganz Halle sich erzählt, o himmlische Schönheit, mit der sich selbst Helena, Rosamunde und Magelone nicht messen können. Banise war nicht wert, Ihnen die Schuhriemen aufzulösen, mein Fräulein, und der Prinz Scandor würde, wenn er Sie gesehen hätte, sicherlich seine Prinzessin haben sitzen lassen." Das Lachen Mondorf, der sich natürlich über den Irrtum seines Rivalen höchlichst freut, bringt Bilvesee aus dem Konzept, und in seinen eignen Ton zurückfallend brüstet er sich, der galanteste Student in ganz Halle gewesen zu sein. Alle Weiber seien ihm nachgelaufen, und seine künftige Frau könne sehr stolz sein, daß sie sofort einen so tiefen Eindruck auf ihn gemacht habe. Mondor klärt ihn schadenfroh über die Verwechslung auf. aber Madame Argau nimmt die Komplimente, die ihr irrtümlich gespendet worden sind, durchaus nicht übel. Sie müsse zugeben, daß sie sich wirklich sehr gut konserviert habe. In ihrer Jugend hätte sie nie ohne Schleier in die Sonne gehn können, und auch jetzt noch habe sie Tage, wo sie ihre Tochter verdunkeln könnte, wenn sie sich die Mühe gäbe, sich hübsch frisieren zu lassen und gut anzuziehn. Sie läßt Julie holen und stellt ihr Bilvesee als ihren künftigen Gatten vor. Dieser ist bei ihrem Anblick gleich Feuer und Flamme. „Hol mich der Teufel, beteuert er ihr, ich bin so verliebt in Sie, als wenn ich Sie schon zehn Jahre gekannt hätte." Als er sie nun gar zärt¬ lich unters Kinn faßt und ihr versichert, am liebsten möchte er gleich Hochzeit machen, kann Mondor nicht länger an sich halten und macht ihn darauf auf¬ merksam, daß sich eine solche Kneipensprache in einem aufkündigen Hause nicht schicke. Natürlich braust der Student nun auf, er hängt Mondor, unbekümmert um die Anwesenheit der Frauen, ein Dutzend Ehrennamen an, prahlt mit den Duellen, die er in Halle ausgefochten habe, und bedauert nur, seine Fechthand¬ schuhe, seine Pistolen und seinen großen Degen nicht da zu haben, damit er

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/271>, abgerufen am 23.07.2024.