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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Menschenfrühling

und Leuten oder Gedanken, die sich wie Musik anhörten. Anneli konnte kaum die
Hälfte davon verstehn, aber das schadete nichts, es war doch schön, und sie konnte
den Maun wohl begreifen, der eines Tages zu Onkel Willi kam und ihn nach
seinen Aufzeichnungen fragte.

Es war ein kleiner Herr mit lebhaftem Gesicht und dunkeln Augen, der den
Onkel von früher her kannte, ihn aus den Augen verloren hatte und nun wieder¬
fand. Er handelte mit Büchern und wollte, daß der Hofrat eins schreiben sollte.

Du hast gewiß Schönes in deinem Schreibtisch! sagte er und sah verlangend
auf den Stapel beschriebner Blätter, über die der Hofrat halb ängstlich seine
Hand legte.

Es ist alles noch nicht fertig, Heinz! entgegnete dieser. Nur halbe Entwürfe
und halbe Gedanken. Du weißt, ich bin niemals ganz fertig geworden, weder auf
der Universität noch im Leben. Und wenn ich hier ein wenig schreibe, so ist das
nichts für Druckerschwärze und für erbarmungslose Augen.

Der Fremde schüttelte den Kopf.

Du warst immer zu bescheiden, lieber Freund. Andre haben ein unbefangneres
Urteil als du!

Ach nein! Noch immer legte der Hofrat seine Hand auf die Papiere. Bitte,
lieber Heinz, quäle mich nicht. Es ist zu viel Eignes darin -- zu viel Erlebtes.
Und dann habe ich doch auch Rücksichten zu nehmen.

Auf wen? Die Stimme des Freundes klang scharf. Mir scheint, du bist
schlecht genug von den hohen Herrschaften behandelt worden. Erst warst du ihr
Spielzeug, dann warfen sie dich weg wie ein Spielzeug und verdarben dir dein
Leben. Oder findest du es genug, daß sie dir eine freie Wohnung gaben und eine
elende Pension?

Der Hofrat saß ganz still. Jetzt neigte er bestätigend den Kopf.

Du hast ganz Recht. Ich hätte die freie Wohnung nicht annehmen sollen und
auch nicht die Pension. Aber ich war damals wie zerbrochen, es dauerte Jahre,
bis ich wieder denken mochte. Verhungern wollte ich nicht, dazu fehlte mir die
Kraft, also nahm ich die mir hingeworfnen Brosamen. Ich sagte ja schon: bei
mir ist alles nur halb gewesen.

Nun aber könntest du doch schreiben und berichten, wie es dir ergangen ist.
Du lebtest in so bewegter Zeit, an dem Hofe gerade wurde damals die Welt¬
geschichte gemacht. Oder denkst du -- der Blick des Freundes wurde scharf --,
denkst du, daß sie dich noch liebt, um derentwillen du in Ungnade fielest? Die
kleine Prinzessin, jetzt die Großherzogin --

Eine Bewegung des Hofrats ließ ihn innehalten.

Wir wollen ihren Namen nicht nennen, Heinz. Aber vielleicht ist es so, wie
du denkst, und dann kann ich meine Toten auf meine Art begraben.

Wenn Onkel Willi so sprach, dann wurde er unwillkürlich größer, und seine
Augen leuchteten gebieterisch. Der Herr Verleger räusperte sich und sprach
hastig von andern Dingen. Von der schönen Studentenzeit, und wie alle Leute
gesagt hätten, ans dem Willi Pankow würde noch einmal etwas ganz besondres.
Und jetzt, wo er nun glücklich wieder aufgefunden sei, dürfte er nicht von neuem
die alte Freundschaft in die Ecke werfen, sondern sollte nach Leipzig kommen und
sich dort einmal die Welt betrachten. Und vielleicht hätte er dann doch Lust, auch
die Macht der Druckerschwärze an sich selbst zu erproben.

Es war spät geworden, als sich der Herr verabschiedete, und Anneli hörte
nicht mehr auf ihn/ Aber sie sah, wie ihr Onkel, als er wieder allein war, an
den Schreibtisch ging und liebkosend über seine Papiere strich.

Dich sollte ich in die Welt schicken? Mein Leid und meine Liebe? Wo ich
weiß, daß meine Liebe noch meiner gedenkt! Sie hat es mir gelobt, und sie hält
Wort, wie ich es tue, bis der Tod uns scheidet.

Ans einem Fach seines Schreibtisches zog er ein Stück Papier, dus er fast
ehrerbietig um seine Lippen drückte.


Menschenfrühling

und Leuten oder Gedanken, die sich wie Musik anhörten. Anneli konnte kaum die
Hälfte davon verstehn, aber das schadete nichts, es war doch schön, und sie konnte
den Maun wohl begreifen, der eines Tages zu Onkel Willi kam und ihn nach
seinen Aufzeichnungen fragte.

Es war ein kleiner Herr mit lebhaftem Gesicht und dunkeln Augen, der den
Onkel von früher her kannte, ihn aus den Augen verloren hatte und nun wieder¬
fand. Er handelte mit Büchern und wollte, daß der Hofrat eins schreiben sollte.

Du hast gewiß Schönes in deinem Schreibtisch! sagte er und sah verlangend
auf den Stapel beschriebner Blätter, über die der Hofrat halb ängstlich seine
Hand legte.

Es ist alles noch nicht fertig, Heinz! entgegnete dieser. Nur halbe Entwürfe
und halbe Gedanken. Du weißt, ich bin niemals ganz fertig geworden, weder auf
der Universität noch im Leben. Und wenn ich hier ein wenig schreibe, so ist das
nichts für Druckerschwärze und für erbarmungslose Augen.

Der Fremde schüttelte den Kopf.

Du warst immer zu bescheiden, lieber Freund. Andre haben ein unbefangneres
Urteil als du!

Ach nein! Noch immer legte der Hofrat seine Hand auf die Papiere. Bitte,
lieber Heinz, quäle mich nicht. Es ist zu viel Eignes darin — zu viel Erlebtes.
Und dann habe ich doch auch Rücksichten zu nehmen.

Auf wen? Die Stimme des Freundes klang scharf. Mir scheint, du bist
schlecht genug von den hohen Herrschaften behandelt worden. Erst warst du ihr
Spielzeug, dann warfen sie dich weg wie ein Spielzeug und verdarben dir dein
Leben. Oder findest du es genug, daß sie dir eine freie Wohnung gaben und eine
elende Pension?

Der Hofrat saß ganz still. Jetzt neigte er bestätigend den Kopf.

Du hast ganz Recht. Ich hätte die freie Wohnung nicht annehmen sollen und
auch nicht die Pension. Aber ich war damals wie zerbrochen, es dauerte Jahre,
bis ich wieder denken mochte. Verhungern wollte ich nicht, dazu fehlte mir die
Kraft, also nahm ich die mir hingeworfnen Brosamen. Ich sagte ja schon: bei
mir ist alles nur halb gewesen.

Nun aber könntest du doch schreiben und berichten, wie es dir ergangen ist.
Du lebtest in so bewegter Zeit, an dem Hofe gerade wurde damals die Welt¬
geschichte gemacht. Oder denkst du — der Blick des Freundes wurde scharf —,
denkst du, daß sie dich noch liebt, um derentwillen du in Ungnade fielest? Die
kleine Prinzessin, jetzt die Großherzogin —

Eine Bewegung des Hofrats ließ ihn innehalten.

Wir wollen ihren Namen nicht nennen, Heinz. Aber vielleicht ist es so, wie
du denkst, und dann kann ich meine Toten auf meine Art begraben.

Wenn Onkel Willi so sprach, dann wurde er unwillkürlich größer, und seine
Augen leuchteten gebieterisch. Der Herr Verleger räusperte sich und sprach
hastig von andern Dingen. Von der schönen Studentenzeit, und wie alle Leute
gesagt hätten, ans dem Willi Pankow würde noch einmal etwas ganz besondres.
Und jetzt, wo er nun glücklich wieder aufgefunden sei, dürfte er nicht von neuem
die alte Freundschaft in die Ecke werfen, sondern sollte nach Leipzig kommen und
sich dort einmal die Welt betrachten. Und vielleicht hätte er dann doch Lust, auch
die Macht der Druckerschwärze an sich selbst zu erproben.

Es war spät geworden, als sich der Herr verabschiedete, und Anneli hörte
nicht mehr auf ihn/ Aber sie sah, wie ihr Onkel, als er wieder allein war, an
den Schreibtisch ging und liebkosend über seine Papiere strich.

Dich sollte ich in die Welt schicken? Mein Leid und meine Liebe? Wo ich
weiß, daß meine Liebe noch meiner gedenkt! Sie hat es mir gelobt, und sie hält
Wort, wie ich es tue, bis der Tod uns scheidet.

Ans einem Fach seines Schreibtisches zog er ein Stück Papier, dus er fast
ehrerbietig um seine Lippen drückte.


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[0401] Menschenfrühling und Leuten oder Gedanken, die sich wie Musik anhörten. Anneli konnte kaum die Hälfte davon verstehn, aber das schadete nichts, es war doch schön, und sie konnte den Maun wohl begreifen, der eines Tages zu Onkel Willi kam und ihn nach seinen Aufzeichnungen fragte. Es war ein kleiner Herr mit lebhaftem Gesicht und dunkeln Augen, der den Onkel von früher her kannte, ihn aus den Augen verloren hatte und nun wieder¬ fand. Er handelte mit Büchern und wollte, daß der Hofrat eins schreiben sollte. Du hast gewiß Schönes in deinem Schreibtisch! sagte er und sah verlangend auf den Stapel beschriebner Blätter, über die der Hofrat halb ängstlich seine Hand legte. Es ist alles noch nicht fertig, Heinz! entgegnete dieser. Nur halbe Entwürfe und halbe Gedanken. Du weißt, ich bin niemals ganz fertig geworden, weder auf der Universität noch im Leben. Und wenn ich hier ein wenig schreibe, so ist das nichts für Druckerschwärze und für erbarmungslose Augen. Der Fremde schüttelte den Kopf. Du warst immer zu bescheiden, lieber Freund. Andre haben ein unbefangneres Urteil als du! Ach nein! Noch immer legte der Hofrat seine Hand auf die Papiere. Bitte, lieber Heinz, quäle mich nicht. Es ist zu viel Eignes darin — zu viel Erlebtes. Und dann habe ich doch auch Rücksichten zu nehmen. Auf wen? Die Stimme des Freundes klang scharf. Mir scheint, du bist schlecht genug von den hohen Herrschaften behandelt worden. Erst warst du ihr Spielzeug, dann warfen sie dich weg wie ein Spielzeug und verdarben dir dein Leben. Oder findest du es genug, daß sie dir eine freie Wohnung gaben und eine elende Pension? Der Hofrat saß ganz still. Jetzt neigte er bestätigend den Kopf. Du hast ganz Recht. Ich hätte die freie Wohnung nicht annehmen sollen und auch nicht die Pension. Aber ich war damals wie zerbrochen, es dauerte Jahre, bis ich wieder denken mochte. Verhungern wollte ich nicht, dazu fehlte mir die Kraft, also nahm ich die mir hingeworfnen Brosamen. Ich sagte ja schon: bei mir ist alles nur halb gewesen. Nun aber könntest du doch schreiben und berichten, wie es dir ergangen ist. Du lebtest in so bewegter Zeit, an dem Hofe gerade wurde damals die Welt¬ geschichte gemacht. Oder denkst du — der Blick des Freundes wurde scharf —, denkst du, daß sie dich noch liebt, um derentwillen du in Ungnade fielest? Die kleine Prinzessin, jetzt die Großherzogin — Eine Bewegung des Hofrats ließ ihn innehalten. Wir wollen ihren Namen nicht nennen, Heinz. Aber vielleicht ist es so, wie du denkst, und dann kann ich meine Toten auf meine Art begraben. Wenn Onkel Willi so sprach, dann wurde er unwillkürlich größer, und seine Augen leuchteten gebieterisch. Der Herr Verleger räusperte sich und sprach hastig von andern Dingen. Von der schönen Studentenzeit, und wie alle Leute gesagt hätten, ans dem Willi Pankow würde noch einmal etwas ganz besondres. Und jetzt, wo er nun glücklich wieder aufgefunden sei, dürfte er nicht von neuem die alte Freundschaft in die Ecke werfen, sondern sollte nach Leipzig kommen und sich dort einmal die Welt betrachten. Und vielleicht hätte er dann doch Lust, auch die Macht der Druckerschwärze an sich selbst zu erproben. Es war spät geworden, als sich der Herr verabschiedete, und Anneli hörte nicht mehr auf ihn/ Aber sie sah, wie ihr Onkel, als er wieder allein war, an den Schreibtisch ging und liebkosend über seine Papiere strich. Dich sollte ich in die Welt schicken? Mein Leid und meine Liebe? Wo ich weiß, daß meine Liebe noch meiner gedenkt! Sie hat es mir gelobt, und sie hält Wort, wie ich es tue, bis der Tod uns scheidet. Ans einem Fach seines Schreibtisches zog er ein Stück Papier, dus er fast ehrerbietig um seine Lippen drückte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/401>, abgerufen am 27.12.2024.