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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr.

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Interessen und Ideale

nicht ohne weiteres an dem Gegensatze zum Papsttum, der gar nicht ans Deutsch¬
land beschränkt war, weil er im Wesen der mittelalterlichen Kirche lag, sondern
an der Untreue des hohen deutschen Adels, der nur sein Fcnnilieniuteresse
kannte und einer wirklichen Staatsgesinnnng entbehrte, und an der trotzigen
Selbstsucht der deutschen Stämme und Stammesteile, bis dann schließlich das
Ziel beider war, nicht etwa an der Reichsgewalt teilzunehmen, wie beim eng¬
lischen oder französischen Adel, sondern sich möglichst von der Reichsgewalt zu
befreien, woraus denn schließlich die ganz ""historische rheinbündische Sou¬
veränität und damit der Verlust der nationalen Unabhängigkeit erwuchs, und
das alles, während ringsum die Völker zu großen geschlossenen Nationen
wurden und die Welt unter sich teilten, ohne daß wir uns einen Anteil daran
zu sichern vermochten, weil unsre ungeheuern Kräfte nicht zusammenwirkten,
sondern einander lähmten und aufhoben. Deshalb kamen die Deutschen, die
früher als alle andern großen Kulturvölker Europas ihre politische Einheit
errungen hatten, obwohl diese ihrer Kulturstufe vorauseilte, nachdem sie ver¬
loren gegangen war, nur unter schweren Kämpfen zu einer ihren modernen
Bedürfnissen und Aufgaben einigermaßen entsprechenden einheitlichen Gesamt¬
verfassung; aber es gibt auch heute uoch genug unerfreuliche Erscheinungen,
die beweisen, daß wir uns noch keineswegs zu der Selbstverständlichkeit und
Stärke des Nationalgefühls erhoben haben wie die Engländer oder die Fran¬
zosen oder auch nnr die Italiener, die doch erst die Fremdherrschaft abschütteln
mußten. Noch weit stärker wirkt ein andres altes Leiden unsers Volkes nach,
das ist die ständische Zerklüftung. In den letzten Jahrhunderten unsers Mittel-
alters haben die deutscheu Stände: Adel, Bürger und Bauern, durch kein
nationales Gefühl zusammengehalten, einander bis aufs Blut gehaßt und be¬
kämpft, bis dann diese verhärteten Gegensätze in dem großen Bauernkriege
grimmig zusammenstießen, und die Kraft des deutschen Bauernstandes, der einst
den ganzen Osten besiedelt hatte, gebrochen wurde auf Jahrhunderte. Und
was trieb die Söhne desselben Volkes gegeneinander? Die hartnäckig und
kurzsichtig verfolgten eignen Interessen jedes Standes. Der alte Wasfenadcl
gönnte den Städten nicht ihren blühenden und täglich wachsenden Wohlstand,
die Bürger sahen mit Haß und Verachtung auf die verarmende" Innrer, die
nichts konnten als ein Roß drücken und Frachtwagen berauben, beide zusammen
preßten als Grundherren den Bauern aus und schalten ihn geringschätzig als
einen tölpischen, ungeschickten, unwissenden Menschen, denn freilich an ihrer
Bildung hatte er keinen Anteil. Und als das Landesfürstentmn alle diese
Stände gebändigt hatte, da war der ständische Staat doch nichts andres als
ein Bündel von Ständen und ständischen Sonderinteressen ohne jede wirkliche
Staatsgesinnung.

Leider sind wir auch heute uoch nicht ganz darüber hinaus. Die Sozial¬
demokratin predigt den Klasseuhaß und die Klassenherrschaft der Massen, sie
zerreißt unser Volk in Gruppen, die einander gar nicht mehr versteh", und
gefährdet aufs schwerste die Einheit der Nation, u"d was sündigen tagtäglich
unsre "bürgerlichen," "staatserhaltenden" Parteien, wenn sie tagtäglich von dem
Gegensatze zwischen Agrariern und Industriellen reden, und wenn jede Gruppe


Interessen und Ideale

nicht ohne weiteres an dem Gegensatze zum Papsttum, der gar nicht ans Deutsch¬
land beschränkt war, weil er im Wesen der mittelalterlichen Kirche lag, sondern
an der Untreue des hohen deutschen Adels, der nur sein Fcnnilieniuteresse
kannte und einer wirklichen Staatsgesinnnng entbehrte, und an der trotzigen
Selbstsucht der deutschen Stämme und Stammesteile, bis dann schließlich das
Ziel beider war, nicht etwa an der Reichsgewalt teilzunehmen, wie beim eng¬
lischen oder französischen Adel, sondern sich möglichst von der Reichsgewalt zu
befreien, woraus denn schließlich die ganz »»historische rheinbündische Sou¬
veränität und damit der Verlust der nationalen Unabhängigkeit erwuchs, und
das alles, während ringsum die Völker zu großen geschlossenen Nationen
wurden und die Welt unter sich teilten, ohne daß wir uns einen Anteil daran
zu sichern vermochten, weil unsre ungeheuern Kräfte nicht zusammenwirkten,
sondern einander lähmten und aufhoben. Deshalb kamen die Deutschen, die
früher als alle andern großen Kulturvölker Europas ihre politische Einheit
errungen hatten, obwohl diese ihrer Kulturstufe vorauseilte, nachdem sie ver¬
loren gegangen war, nur unter schweren Kämpfen zu einer ihren modernen
Bedürfnissen und Aufgaben einigermaßen entsprechenden einheitlichen Gesamt¬
verfassung; aber es gibt auch heute uoch genug unerfreuliche Erscheinungen,
die beweisen, daß wir uns noch keineswegs zu der Selbstverständlichkeit und
Stärke des Nationalgefühls erhoben haben wie die Engländer oder die Fran¬
zosen oder auch nnr die Italiener, die doch erst die Fremdherrschaft abschütteln
mußten. Noch weit stärker wirkt ein andres altes Leiden unsers Volkes nach,
das ist die ständische Zerklüftung. In den letzten Jahrhunderten unsers Mittel-
alters haben die deutscheu Stände: Adel, Bürger und Bauern, durch kein
nationales Gefühl zusammengehalten, einander bis aufs Blut gehaßt und be¬
kämpft, bis dann diese verhärteten Gegensätze in dem großen Bauernkriege
grimmig zusammenstießen, und die Kraft des deutschen Bauernstandes, der einst
den ganzen Osten besiedelt hatte, gebrochen wurde auf Jahrhunderte. Und
was trieb die Söhne desselben Volkes gegeneinander? Die hartnäckig und
kurzsichtig verfolgten eignen Interessen jedes Standes. Der alte Wasfenadcl
gönnte den Städten nicht ihren blühenden und täglich wachsenden Wohlstand,
die Bürger sahen mit Haß und Verachtung auf die verarmende» Innrer, die
nichts konnten als ein Roß drücken und Frachtwagen berauben, beide zusammen
preßten als Grundherren den Bauern aus und schalten ihn geringschätzig als
einen tölpischen, ungeschickten, unwissenden Menschen, denn freilich an ihrer
Bildung hatte er keinen Anteil. Und als das Landesfürstentmn alle diese
Stände gebändigt hatte, da war der ständische Staat doch nichts andres als
ein Bündel von Ständen und ständischen Sonderinteressen ohne jede wirkliche
Staatsgesinnung.

Leider sind wir auch heute uoch nicht ganz darüber hinaus. Die Sozial¬
demokratin predigt den Klasseuhaß und die Klassenherrschaft der Massen, sie
zerreißt unser Volk in Gruppen, die einander gar nicht mehr versteh«, und
gefährdet aufs schwerste die Einheit der Nation, u»d was sündigen tagtäglich
unsre „bürgerlichen," „staatserhaltenden" Parteien, wenn sie tagtäglich von dem
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[0126] Interessen und Ideale nicht ohne weiteres an dem Gegensatze zum Papsttum, der gar nicht ans Deutsch¬ land beschränkt war, weil er im Wesen der mittelalterlichen Kirche lag, sondern an der Untreue des hohen deutschen Adels, der nur sein Fcnnilieniuteresse kannte und einer wirklichen Staatsgesinnnng entbehrte, und an der trotzigen Selbstsucht der deutschen Stämme und Stammesteile, bis dann schließlich das Ziel beider war, nicht etwa an der Reichsgewalt teilzunehmen, wie beim eng¬ lischen oder französischen Adel, sondern sich möglichst von der Reichsgewalt zu befreien, woraus denn schließlich die ganz »»historische rheinbündische Sou¬ veränität und damit der Verlust der nationalen Unabhängigkeit erwuchs, und das alles, während ringsum die Völker zu großen geschlossenen Nationen wurden und die Welt unter sich teilten, ohne daß wir uns einen Anteil daran zu sichern vermochten, weil unsre ungeheuern Kräfte nicht zusammenwirkten, sondern einander lähmten und aufhoben. Deshalb kamen die Deutschen, die früher als alle andern großen Kulturvölker Europas ihre politische Einheit errungen hatten, obwohl diese ihrer Kulturstufe vorauseilte, nachdem sie ver¬ loren gegangen war, nur unter schweren Kämpfen zu einer ihren modernen Bedürfnissen und Aufgaben einigermaßen entsprechenden einheitlichen Gesamt¬ verfassung; aber es gibt auch heute uoch genug unerfreuliche Erscheinungen, die beweisen, daß wir uns noch keineswegs zu der Selbstverständlichkeit und Stärke des Nationalgefühls erhoben haben wie die Engländer oder die Fran¬ zosen oder auch nnr die Italiener, die doch erst die Fremdherrschaft abschütteln mußten. Noch weit stärker wirkt ein andres altes Leiden unsers Volkes nach, das ist die ständische Zerklüftung. In den letzten Jahrhunderten unsers Mittel- alters haben die deutscheu Stände: Adel, Bürger und Bauern, durch kein nationales Gefühl zusammengehalten, einander bis aufs Blut gehaßt und be¬ kämpft, bis dann diese verhärteten Gegensätze in dem großen Bauernkriege grimmig zusammenstießen, und die Kraft des deutschen Bauernstandes, der einst den ganzen Osten besiedelt hatte, gebrochen wurde auf Jahrhunderte. Und was trieb die Söhne desselben Volkes gegeneinander? Die hartnäckig und kurzsichtig verfolgten eignen Interessen jedes Standes. Der alte Wasfenadcl gönnte den Städten nicht ihren blühenden und täglich wachsenden Wohlstand, die Bürger sahen mit Haß und Verachtung auf die verarmende» Innrer, die nichts konnten als ein Roß drücken und Frachtwagen berauben, beide zusammen preßten als Grundherren den Bauern aus und schalten ihn geringschätzig als einen tölpischen, ungeschickten, unwissenden Menschen, denn freilich an ihrer Bildung hatte er keinen Anteil. Und als das Landesfürstentmn alle diese Stände gebändigt hatte, da war der ständische Staat doch nichts andres als ein Bündel von Ständen und ständischen Sonderinteressen ohne jede wirkliche Staatsgesinnung. Leider sind wir auch heute uoch nicht ganz darüber hinaus. Die Sozial¬ demokratin predigt den Klasseuhaß und die Klassenherrschaft der Massen, sie zerreißt unser Volk in Gruppen, die einander gar nicht mehr versteh«, und gefährdet aufs schwerste die Einheit der Nation, u»d was sündigen tagtäglich unsre „bürgerlichen," „staatserhaltenden" Parteien, wenn sie tagtäglich von dem Gegensatze zwischen Agrariern und Industriellen reden, und wenn jede Gruppe

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299040/126>, abgerufen am 24.07.2024.