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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Erstes Vierteljahr.

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Bilder aus dem deutsch-französischen Kriege

Auf dem Rückweg begegnete ich dem Geistlichen.

Sie haben sich unfern kleinen Kalvarienberg angesehen? Er ist bescheiden,
aber die neuen Bilder sind nicht schlecht, heimische Arbeit.

Ich konnte ihm mit gutem Gewissen sagen, daß ich sie bewundert hätte
und erstaunt sei, Bilder von so künstlerischem Ausdruck und so feiner Farbe hier zu
finden.

Sie werden noch mehr finden, wenn Sie Zeit haben, sich umzusehen. Sie
wissen noch nicht, daß Sie sich hier in einem künstlerischen Zentrum befinden,
müssen es aber kennen lernen, sagte er lächelnd.

Ich wollte im Dorfe nach dem Quartier abbiegen.

Haben Sie nichts Besseres zu tuu, so kommen Sie zu mir, setzen Sie sich
ein den Kamin und erzählen Sie.

Ich folgte gern und freute mich, in dem Zimmer, wo ich heute Mittag die
Aussicht bewundert hatte, die Röte des Abends durch die drei Fenster in alle
Winkel eindringen, jeglichen Gegenstand liebevoll und freigebig anglühn zu sehen.
Und auf der andern Seite wartete das Kaminfeuer nur, um seinerseits, wenn das
Rot des Himmels gewichen wäre, Fackeln und rote Schatten durch das Gemach
huschen zu lassen.

Wir Franzosen müssen das Feuer sehen, sagte der Geistliche, indem er sich
mir gegenüber vor den Kamin setzte, da sehen Sie, was für Phantasiemenschen
wir sind.

Es war freilich eine phantastische Beleuchtung, aber die Abendstille und die
wohltuende Wärme milderten ihr Grelles.

Der Geistliche ließ sich von Deutschland, von andern Ländern im Osten er¬
zählen, die ich gesehen hatte, und von denen er nur die Namen kannte. Er selbst
kam dann ins Reden, und unversehens stand man wieder mitten im Kriegsgespräch.
Mich erstaunte seine entschiedne Verurteilung des Krieges, die ich so von einem
Franzosen noch nie vernommen hatte. Der Krieg an sich war ihm ein Greuel,
und dieser doppelt.

Ich fälle mein Urteil nicht von weitem her, sagte er mit einem Ausdruck
der Überwindung, habe nicht bloß von weitem zugesehen, bin mitten im Gewühl
gewesen, bin mitgeflohen. Mitgesündigt, ungestraft! rief er laut. Wir zogen in
den Krieg wie in einen Kreuzzug; meine Voltigeurs, die Paris geboren oder
wenigstens erzogen hatte, waren freilich keine Heiligen, aber unter den Offizieren
gab es Leute, die im Gefolge Gottfrieds von Bouillon hätten reiten können.
Dachten wir an einem Faden fort, wie ihr, so hätte uns der Kaiser und sein Ge¬
folge von unfern Krenzzugsgedanken abbringen müssen, aber unsre Begeisterung
führte gerade über die Lücken weg. in denen die Gefahren lauerten. Wir sahen
Frankreich bedroht, das unter den besondern Schutz der heiligen Jungfrau gestellt
war. Den Heiligen Vater, dem man Rom nehmen wollte, unser Land und unsern
Glauben: das alles verteidigten wir.

Hier ist das Gebet, das wir hundertmal in jenen Augusttagen inbrünstig
gesprochen haben. Er reichte mir ans einem Gebetbuch ein kleines Blatt, das in
Metz gedruckt worden war. Es hieß am Schluß: R'oubliW xs,s, ö mon visu,
M'on prot^e^ut la, Kranes, notrs patris, vous cMsucle" votrs Saint" LZIiss, aeine
"tlo g, luöritö Is tiers g'Ioi'isux cis ülls ain6s.

Aber ich bin bald überzeugt worden, daß ein Ratschluß feststand, an dem so
verspätete Gebete nichts ändern konnten. Ich mußte tagtäglich erfahren, daß für
unsre Nächsten, unsre Soldaten, dieses schöne Gebet zu spät kam. Sollte man
nicht glauben, daß der Soldat, indem er seinen Willen aufgibt, überhaupt das
Walten eines höhern Willens deutlicher erkennen und es willig anerkennen müßte?
Es hat immer Soldaten demütigen Herzens gegeben. Wer weiß, was im Krieg
die nächste Stunde bringt. Frömmigkeit sollte eigentlich zu den militärischen
Hnnpttugeuden gerechnet werden. Ihr seid in der großen Mehrzahl Protestanten,


Bilder aus dem deutsch-französischen Kriege

Auf dem Rückweg begegnete ich dem Geistlichen.

Sie haben sich unfern kleinen Kalvarienberg angesehen? Er ist bescheiden,
aber die neuen Bilder sind nicht schlecht, heimische Arbeit.

Ich konnte ihm mit gutem Gewissen sagen, daß ich sie bewundert hätte
und erstaunt sei, Bilder von so künstlerischem Ausdruck und so feiner Farbe hier zu
finden.

Sie werden noch mehr finden, wenn Sie Zeit haben, sich umzusehen. Sie
wissen noch nicht, daß Sie sich hier in einem künstlerischen Zentrum befinden,
müssen es aber kennen lernen, sagte er lächelnd.

Ich wollte im Dorfe nach dem Quartier abbiegen.

Haben Sie nichts Besseres zu tuu, so kommen Sie zu mir, setzen Sie sich
ein den Kamin und erzählen Sie.

Ich folgte gern und freute mich, in dem Zimmer, wo ich heute Mittag die
Aussicht bewundert hatte, die Röte des Abends durch die drei Fenster in alle
Winkel eindringen, jeglichen Gegenstand liebevoll und freigebig anglühn zu sehen.
Und auf der andern Seite wartete das Kaminfeuer nur, um seinerseits, wenn das
Rot des Himmels gewichen wäre, Fackeln und rote Schatten durch das Gemach
huschen zu lassen.

Wir Franzosen müssen das Feuer sehen, sagte der Geistliche, indem er sich
mir gegenüber vor den Kamin setzte, da sehen Sie, was für Phantasiemenschen
wir sind.

Es war freilich eine phantastische Beleuchtung, aber die Abendstille und die
wohltuende Wärme milderten ihr Grelles.

Der Geistliche ließ sich von Deutschland, von andern Ländern im Osten er¬
zählen, die ich gesehen hatte, und von denen er nur die Namen kannte. Er selbst
kam dann ins Reden, und unversehens stand man wieder mitten im Kriegsgespräch.
Mich erstaunte seine entschiedne Verurteilung des Krieges, die ich so von einem
Franzosen noch nie vernommen hatte. Der Krieg an sich war ihm ein Greuel,
und dieser doppelt.

Ich fälle mein Urteil nicht von weitem her, sagte er mit einem Ausdruck
der Überwindung, habe nicht bloß von weitem zugesehen, bin mitten im Gewühl
gewesen, bin mitgeflohen. Mitgesündigt, ungestraft! rief er laut. Wir zogen in
den Krieg wie in einen Kreuzzug; meine Voltigeurs, die Paris geboren oder
wenigstens erzogen hatte, waren freilich keine Heiligen, aber unter den Offizieren
gab es Leute, die im Gefolge Gottfrieds von Bouillon hätten reiten können.
Dachten wir an einem Faden fort, wie ihr, so hätte uns der Kaiser und sein Ge¬
folge von unfern Krenzzugsgedanken abbringen müssen, aber unsre Begeisterung
führte gerade über die Lücken weg. in denen die Gefahren lauerten. Wir sahen
Frankreich bedroht, das unter den besondern Schutz der heiligen Jungfrau gestellt
war. Den Heiligen Vater, dem man Rom nehmen wollte, unser Land und unsern
Glauben: das alles verteidigten wir.

Hier ist das Gebet, das wir hundertmal in jenen Augusttagen inbrünstig
gesprochen haben. Er reichte mir ans einem Gebetbuch ein kleines Blatt, das in
Metz gedruckt worden war. Es hieß am Schluß: R'oubliW xs,s, ö mon visu,
M'on prot^e^ut la, Kranes, notrs patris, vous cMsucle« votrs Saint« LZIiss, aeine
«tlo g, luöritö Is tiers g'Ioi'isux cis ülls ain6s.

Aber ich bin bald überzeugt worden, daß ein Ratschluß feststand, an dem so
verspätete Gebete nichts ändern konnten. Ich mußte tagtäglich erfahren, daß für
unsre Nächsten, unsre Soldaten, dieses schöne Gebet zu spät kam. Sollte man
nicht glauben, daß der Soldat, indem er seinen Willen aufgibt, überhaupt das
Walten eines höhern Willens deutlicher erkennen und es willig anerkennen müßte?
Es hat immer Soldaten demütigen Herzens gegeben. Wer weiß, was im Krieg
die nächste Stunde bringt. Frömmigkeit sollte eigentlich zu den militärischen
Hnnpttugeuden gerechnet werden. Ihr seid in der großen Mehrzahl Protestanten,


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[0343] Bilder aus dem deutsch-französischen Kriege Auf dem Rückweg begegnete ich dem Geistlichen. Sie haben sich unfern kleinen Kalvarienberg angesehen? Er ist bescheiden, aber die neuen Bilder sind nicht schlecht, heimische Arbeit. Ich konnte ihm mit gutem Gewissen sagen, daß ich sie bewundert hätte und erstaunt sei, Bilder von so künstlerischem Ausdruck und so feiner Farbe hier zu finden. Sie werden noch mehr finden, wenn Sie Zeit haben, sich umzusehen. Sie wissen noch nicht, daß Sie sich hier in einem künstlerischen Zentrum befinden, müssen es aber kennen lernen, sagte er lächelnd. Ich wollte im Dorfe nach dem Quartier abbiegen. Haben Sie nichts Besseres zu tuu, so kommen Sie zu mir, setzen Sie sich ein den Kamin und erzählen Sie. Ich folgte gern und freute mich, in dem Zimmer, wo ich heute Mittag die Aussicht bewundert hatte, die Röte des Abends durch die drei Fenster in alle Winkel eindringen, jeglichen Gegenstand liebevoll und freigebig anglühn zu sehen. Und auf der andern Seite wartete das Kaminfeuer nur, um seinerseits, wenn das Rot des Himmels gewichen wäre, Fackeln und rote Schatten durch das Gemach huschen zu lassen. Wir Franzosen müssen das Feuer sehen, sagte der Geistliche, indem er sich mir gegenüber vor den Kamin setzte, da sehen Sie, was für Phantasiemenschen wir sind. Es war freilich eine phantastische Beleuchtung, aber die Abendstille und die wohltuende Wärme milderten ihr Grelles. Der Geistliche ließ sich von Deutschland, von andern Ländern im Osten er¬ zählen, die ich gesehen hatte, und von denen er nur die Namen kannte. Er selbst kam dann ins Reden, und unversehens stand man wieder mitten im Kriegsgespräch. Mich erstaunte seine entschiedne Verurteilung des Krieges, die ich so von einem Franzosen noch nie vernommen hatte. Der Krieg an sich war ihm ein Greuel, und dieser doppelt. Ich fälle mein Urteil nicht von weitem her, sagte er mit einem Ausdruck der Überwindung, habe nicht bloß von weitem zugesehen, bin mitten im Gewühl gewesen, bin mitgeflohen. Mitgesündigt, ungestraft! rief er laut. Wir zogen in den Krieg wie in einen Kreuzzug; meine Voltigeurs, die Paris geboren oder wenigstens erzogen hatte, waren freilich keine Heiligen, aber unter den Offizieren gab es Leute, die im Gefolge Gottfrieds von Bouillon hätten reiten können. Dachten wir an einem Faden fort, wie ihr, so hätte uns der Kaiser und sein Ge¬ folge von unfern Krenzzugsgedanken abbringen müssen, aber unsre Begeisterung führte gerade über die Lücken weg. in denen die Gefahren lauerten. Wir sahen Frankreich bedroht, das unter den besondern Schutz der heiligen Jungfrau gestellt war. Den Heiligen Vater, dem man Rom nehmen wollte, unser Land und unsern Glauben: das alles verteidigten wir. Hier ist das Gebet, das wir hundertmal in jenen Augusttagen inbrünstig gesprochen haben. Er reichte mir ans einem Gebetbuch ein kleines Blatt, das in Metz gedruckt worden war. Es hieß am Schluß: R'oubliW xs,s, ö mon visu, M'on prot^e^ut la, Kranes, notrs patris, vous cMsucle« votrs Saint« LZIiss, aeine «tlo g, luöritö Is tiers g'Ioi'isux cis ülls ain6s. Aber ich bin bald überzeugt worden, daß ein Ratschluß feststand, an dem so verspätete Gebete nichts ändern konnten. Ich mußte tagtäglich erfahren, daß für unsre Nächsten, unsre Soldaten, dieses schöne Gebet zu spät kam. Sollte man nicht glauben, daß der Soldat, indem er seinen Willen aufgibt, überhaupt das Walten eines höhern Willens deutlicher erkennen und es willig anerkennen müßte? Es hat immer Soldaten demütigen Herzens gegeben. Wer weiß, was im Krieg die nächste Stunde bringt. Frömmigkeit sollte eigentlich zu den militärischen Hnnpttugeuden gerechnet werden. Ihr seid in der großen Mehrzahl Protestanten,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_87477/343>, abgerufen am 23.07.2024.