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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Das Nachleben des Hans Sachs vom sechzehnten bis ins neunzehnte
Jahrhundert.

Unter diesem Titel ist 1904 bei Otto Harrassowitz in Leipzig eine
wertvolle Untersuchung zur Geschichte der deutschen Literatur vou Ferdinand
Eichler (Preis 5 Mark) erschienen. Erich Schmidt sagt einmal: "Die Geschichte
des Dichtwerks schließt mit der Darstellung seines Nachlebens." Dieses Nachleben
einzelner Dichtungen und Dichter ist bisher nicht genügend erforscht worden, und
doch gehören solche Arbeiten zu den wichtigsten Aufgaben der literarhistorischen
Wissenschaft. Schon mancher mag sich mit dem Wunsche getragen haben, zu er¬
gründen, wie Hans Sachs, der größte deutsche Dichter des Reformationszeitalters,
auf die deutsche Literatur, vor allem die der spätern Jahrhunderte, gewirkt hat,
inwieweit sein Andenken im Wandel der Zeit lebendig geblieben ist, und wie man
ihn bis heute beurteilt hat, ist aber vor der Schwierigkeit, das weitausschauende
Thema erschöpfend zu behandeln, zurückgeschreckt. Eichler hat nun die Aufgabe nach
langjährigem unermüdlichem Studium nahezu mustergiltig gelöst. Seine Leistung
ist um so höher einzuschätzen, da fast gar keine Vorarbeiten*) vorhanden waren.

Es ist hier nicht am Platze, ausführlich über die von dem Verfasser ge¬
wonnenen Resultate zu berichten; gesagt sei nur, daß Eichler im Gegensatz zu
frühern Behauptungen andrer ein ununterbrochnes Nachleben des Hans Sachs
festgestellt hat. Der erste Abschnitt behandelt den Zeitraum vom Tode des Dichters
(1576) bis zu dem Erscheinen des Opitzschen "Buchs von der deutschen Poeterey"
(1624), mit dem ein dem Andenken des Nürnberger Meistersängers schädlicher Geist
aufkam. Gryphius verspottete, wie wir im zweiten Abschnitt "Von Opitz bis
Gottsched" erfahren, im "Peter Squenz" (1657) das handwerksmäßige Dichten
der Pritschmeister oder Jahrmarktsimprovisatoren; da die Renaissancepoeten zwischen
diesen und den Meistersängern keinen Unterschied machten, und Hans Sachs als
deren Haupt galt, war auch er mitgetroffen. Einen Nachfolger fand Gryphius in
Christian Weise, der in dem "Lustspiel von Einer zweyfachen Poeten-Zunfft" seinen
Hohn über den Meistergesang ergoß, einem Stück, das meines Erachtens eine ge¬
wisse Verwandtschaft mit Richard Wagners "Meistersingern von Nürnberg" zeigt.
Wenn wir in Welses Lustspiel die Worte des Zunftmeisters Jrus vernehmen: "Ich
bleibe bey Hans Sachsen, denn mein Hertz im Leibe lacht mir, wenn ich sehe, wie
er sein Gedichte so artig beschlossen kann:

so ist es uns, als hätte Richard Wagner diese Stelle im Sinne gehabt, wo er
Beckmesser ähnlich über die stereotype Schlußformel des Schusters spotten läßt:

Noch aus andern Gründen vermute ich, daß der belehre Bayreuther Meister
das Opus seines Landsmanns gekannt hat. Der Höhepunkt der Verachtung des
Hans Sachs war am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts der literarische Streit,
der sich in Hamburg abspielte. Kobersteins Behauptung, der Nürnberger Dichter
sei von der Mitte des siebzehnten bis in die zweite Hälfte des achtzehnten Jahr¬
hunderts nur ein Gegenstand des Spottes und der Mißachtung gewesen, weist
Eichler als unrichtig zurück. Besonders die Gelehrten haben in dieser Zeit viel
Verständnis für Hans Sachs bewiesen und sein Nachleben zu fördern gesucht; zu
nennen sind da Schotte!, Morhof, Wagenseil und besonders Thomasius. Im dritten
Abschnitt schildert der Verfasser, wie Gottsched, der verdienstreiche Reformator unsrer



*) Die einzige, die in Frage kommt, ist die von Albert Richter: "Hans Sachsens Fort¬
leben im 17. Jahrhundert" (Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte, 3. Folge, 3. Band
I Berlin, 1893j, Seite 355 bis 374). Einen Auszug veröffentlichte der Berfasser in den
Grenzboten, 1'894, Jahrgang 53, 4. Quartal, Seite 373 bis 378.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Das Nachleben des Hans Sachs vom sechzehnten bis ins neunzehnte
Jahrhundert.

Unter diesem Titel ist 1904 bei Otto Harrassowitz in Leipzig eine
wertvolle Untersuchung zur Geschichte der deutschen Literatur vou Ferdinand
Eichler (Preis 5 Mark) erschienen. Erich Schmidt sagt einmal: „Die Geschichte
des Dichtwerks schließt mit der Darstellung seines Nachlebens." Dieses Nachleben
einzelner Dichtungen und Dichter ist bisher nicht genügend erforscht worden, und
doch gehören solche Arbeiten zu den wichtigsten Aufgaben der literarhistorischen
Wissenschaft. Schon mancher mag sich mit dem Wunsche getragen haben, zu er¬
gründen, wie Hans Sachs, der größte deutsche Dichter des Reformationszeitalters,
auf die deutsche Literatur, vor allem die der spätern Jahrhunderte, gewirkt hat,
inwieweit sein Andenken im Wandel der Zeit lebendig geblieben ist, und wie man
ihn bis heute beurteilt hat, ist aber vor der Schwierigkeit, das weitausschauende
Thema erschöpfend zu behandeln, zurückgeschreckt. Eichler hat nun die Aufgabe nach
langjährigem unermüdlichem Studium nahezu mustergiltig gelöst. Seine Leistung
ist um so höher einzuschätzen, da fast gar keine Vorarbeiten*) vorhanden waren.

Es ist hier nicht am Platze, ausführlich über die von dem Verfasser ge¬
wonnenen Resultate zu berichten; gesagt sei nur, daß Eichler im Gegensatz zu
frühern Behauptungen andrer ein ununterbrochnes Nachleben des Hans Sachs
festgestellt hat. Der erste Abschnitt behandelt den Zeitraum vom Tode des Dichters
(1576) bis zu dem Erscheinen des Opitzschen „Buchs von der deutschen Poeterey"
(1624), mit dem ein dem Andenken des Nürnberger Meistersängers schädlicher Geist
aufkam. Gryphius verspottete, wie wir im zweiten Abschnitt „Von Opitz bis
Gottsched" erfahren, im „Peter Squenz" (1657) das handwerksmäßige Dichten
der Pritschmeister oder Jahrmarktsimprovisatoren; da die Renaissancepoeten zwischen
diesen und den Meistersängern keinen Unterschied machten, und Hans Sachs als
deren Haupt galt, war auch er mitgetroffen. Einen Nachfolger fand Gryphius in
Christian Weise, der in dem „Lustspiel von Einer zweyfachen Poeten-Zunfft" seinen
Hohn über den Meistergesang ergoß, einem Stück, das meines Erachtens eine ge¬
wisse Verwandtschaft mit Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg" zeigt.
Wenn wir in Welses Lustspiel die Worte des Zunftmeisters Jrus vernehmen: „Ich
bleibe bey Hans Sachsen, denn mein Hertz im Leibe lacht mir, wenn ich sehe, wie
er sein Gedichte so artig beschlossen kann:

so ist es uns, als hätte Richard Wagner diese Stelle im Sinne gehabt, wo er
Beckmesser ähnlich über die stereotype Schlußformel des Schusters spotten läßt:

Noch aus andern Gründen vermute ich, daß der belehre Bayreuther Meister
das Opus seines Landsmanns gekannt hat. Der Höhepunkt der Verachtung des
Hans Sachs war am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts der literarische Streit,
der sich in Hamburg abspielte. Kobersteins Behauptung, der Nürnberger Dichter
sei von der Mitte des siebzehnten bis in die zweite Hälfte des achtzehnten Jahr¬
hunderts nur ein Gegenstand des Spottes und der Mißachtung gewesen, weist
Eichler als unrichtig zurück. Besonders die Gelehrten haben in dieser Zeit viel
Verständnis für Hans Sachs bewiesen und sein Nachleben zu fördern gesucht; zu
nennen sind da Schotte!, Morhof, Wagenseil und besonders Thomasius. Im dritten
Abschnitt schildert der Verfasser, wie Gottsched, der verdienstreiche Reformator unsrer



*) Die einzige, die in Frage kommt, ist die von Albert Richter: „Hans Sachsens Fort¬
leben im 17. Jahrhundert" (Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte, 3. Folge, 3. Band
I Berlin, 1893j, Seite 355 bis 374). Einen Auszug veröffentlichte der Berfasser in den
Grenzboten, 1'894, Jahrgang 53, 4. Quartal, Seite 373 bis 378.
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[0747] Maßgebliches und Unmaßgebliches Das Nachleben des Hans Sachs vom sechzehnten bis ins neunzehnte Jahrhundert. Unter diesem Titel ist 1904 bei Otto Harrassowitz in Leipzig eine wertvolle Untersuchung zur Geschichte der deutschen Literatur vou Ferdinand Eichler (Preis 5 Mark) erschienen. Erich Schmidt sagt einmal: „Die Geschichte des Dichtwerks schließt mit der Darstellung seines Nachlebens." Dieses Nachleben einzelner Dichtungen und Dichter ist bisher nicht genügend erforscht worden, und doch gehören solche Arbeiten zu den wichtigsten Aufgaben der literarhistorischen Wissenschaft. Schon mancher mag sich mit dem Wunsche getragen haben, zu er¬ gründen, wie Hans Sachs, der größte deutsche Dichter des Reformationszeitalters, auf die deutsche Literatur, vor allem die der spätern Jahrhunderte, gewirkt hat, inwieweit sein Andenken im Wandel der Zeit lebendig geblieben ist, und wie man ihn bis heute beurteilt hat, ist aber vor der Schwierigkeit, das weitausschauende Thema erschöpfend zu behandeln, zurückgeschreckt. Eichler hat nun die Aufgabe nach langjährigem unermüdlichem Studium nahezu mustergiltig gelöst. Seine Leistung ist um so höher einzuschätzen, da fast gar keine Vorarbeiten*) vorhanden waren. Es ist hier nicht am Platze, ausführlich über die von dem Verfasser ge¬ wonnenen Resultate zu berichten; gesagt sei nur, daß Eichler im Gegensatz zu frühern Behauptungen andrer ein ununterbrochnes Nachleben des Hans Sachs festgestellt hat. Der erste Abschnitt behandelt den Zeitraum vom Tode des Dichters (1576) bis zu dem Erscheinen des Opitzschen „Buchs von der deutschen Poeterey" (1624), mit dem ein dem Andenken des Nürnberger Meistersängers schädlicher Geist aufkam. Gryphius verspottete, wie wir im zweiten Abschnitt „Von Opitz bis Gottsched" erfahren, im „Peter Squenz" (1657) das handwerksmäßige Dichten der Pritschmeister oder Jahrmarktsimprovisatoren; da die Renaissancepoeten zwischen diesen und den Meistersängern keinen Unterschied machten, und Hans Sachs als deren Haupt galt, war auch er mitgetroffen. Einen Nachfolger fand Gryphius in Christian Weise, der in dem „Lustspiel von Einer zweyfachen Poeten-Zunfft" seinen Hohn über den Meistergesang ergoß, einem Stück, das meines Erachtens eine ge¬ wisse Verwandtschaft mit Richard Wagners „Meistersingern von Nürnberg" zeigt. Wenn wir in Welses Lustspiel die Worte des Zunftmeisters Jrus vernehmen: „Ich bleibe bey Hans Sachsen, denn mein Hertz im Leibe lacht mir, wenn ich sehe, wie er sein Gedichte so artig beschlossen kann: so ist es uns, als hätte Richard Wagner diese Stelle im Sinne gehabt, wo er Beckmesser ähnlich über die stereotype Schlußformel des Schusters spotten läßt: Noch aus andern Gründen vermute ich, daß der belehre Bayreuther Meister das Opus seines Landsmanns gekannt hat. Der Höhepunkt der Verachtung des Hans Sachs war am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts der literarische Streit, der sich in Hamburg abspielte. Kobersteins Behauptung, der Nürnberger Dichter sei von der Mitte des siebzehnten bis in die zweite Hälfte des achtzehnten Jahr¬ hunderts nur ein Gegenstand des Spottes und der Mißachtung gewesen, weist Eichler als unrichtig zurück. Besonders die Gelehrten haben in dieser Zeit viel Verständnis für Hans Sachs bewiesen und sein Nachleben zu fördern gesucht; zu nennen sind da Schotte!, Morhof, Wagenseil und besonders Thomasius. Im dritten Abschnitt schildert der Verfasser, wie Gottsched, der verdienstreiche Reformator unsrer *) Die einzige, die in Frage kommt, ist die von Albert Richter: „Hans Sachsens Fort¬ leben im 17. Jahrhundert" (Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte, 3. Folge, 3. Band I Berlin, 1893j, Seite 355 bis 374). Einen Auszug veröffentlichte der Berfasser in den Grenzboten, 1'894, Jahrgang 53, 4. Quartal, Seite 373 bis 378.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/747>, abgerufen am 05.02.2025.