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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

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Herrenmenschen

Er ist ja aber doch Freiherr, wandte Tauenden ein.

Pah, im Wappen! erwiderte Schwechting. Aber in Natura ist er ein Knecht
seiner Schlappigkeit und seines Durstes. Und so etwas redet sich vor, es werde
sich bessern. Der betrunknc Baron ist nicht viel wert, aber der nüchterne ist ganz,
schauderös. Und dieses alte Weinfaß wollten Sie heiraten, Prinzeßchen?

Man hatte sich gesetzt. Eva spielte mit einer Quaste der Tischdecke, sah Onkel
Fips mit großen Augen an und fragte: Reden Sie im Ernst, Onkel Fips?

Ich habe nie mit größerm Ernste geredet als eben jetzt. Fragen Sie Tauenden
um Rat, und tun Sie, was sie Ihnen rät. Ich werde nicht hinhören.

Raten Sie mir, Tauenden, sagte Eva erregt, jedoch mit leiser Stimme. Ich
habe keine Mutter, ich habe niemand, mit dem ich reden könnte, und ich fürchte
mich vor mir selbst.

Kind, sagte Tauenden, das ist keine Sache, bei der ein Mensch dem andern
raten kann. Das muß jeder mit sich selbst abmachen. Wenn du den Baron
Bordeaux liebst --

Lieben? den?

Wenn du ihn nicht liebst, dann nimmst du ihn nicht. Glaube mir, kein Schloß"
und kein Titel und keine Karosse können ersetzen, was einer Ehe fehlt, in der die
Liebe fehlt. Die Liebe bringt viel zurecht, hilft über viel hinweg, aber wo sie
fehlt, wird jeder Dorn zum Dolch. Die Ehe ist kein Kinderspiel. Sie ist eine
schwere Lebensaufgabe. Sie fordert von beiden Seiten viel Entsagung, und das,
Kind, ist das Kunststück dabei, solche Entsagung zu bringen, nicht als Opfer, sondern
mit Freuden. Wer das kann, hat davon einen großen Segen, wers nicht kann,
dem wird das Leben zur Strafe. Ob du einmal in der Ehe glücklich wirst, Eva,
ich weiß es nicht. Daß du aber mit einem Manne, den du nicht liebst, unglücklich
werden würdest, das weiß ich.

Erlauben Sie mal, Tauenden, sagte Schwechting, der doch zugehört hatte, wo
wissen Sie denn das her?

Man hat doch Augen im Kopfe, erwiderte Tauenden lachend.

Auf Eva aber schienen Tantchens Ermahnungen keinen tiefen Eindruck gemacht
zu haben. Sie wandte den Kopf und horchte nach der Tür, vor der man Männer¬
tritte vernahm.

Schwechting hatte es bemerkt und sagte: Aha! "Er."

Wer? fragte Eva leichthin, obwohl sie genau wußte, wer gemeint war.

Er, der Herrlichste von allen.

Tauenden wurde unwillig und sagte: Es ist überhaupt unrecht, Menschen zu
necken. Aber ein junges Mädchen so zu necken, wie Sie eben taten, Schwechting,
das halte ich direkt für Sünde.

Schwechting machte eine bußfertige Miene, zupfte aber doch Eva am Ärmel
und wies nach der Tür, durch die der Doktor eintrat. Dieser war erfreut, Eva
zu finden, und Eva trat ihm entgegen und reichte ihm die Hand, die der Doktor
festhielt, und sagte mehr zu sich selbst als zu einem andern: Ich nehme ihn nicht.

Wen, Fräulein Eva?

Den Baron Bordeaux.

Der Doktor erschrak. Er hatte es ja mit angehört, wie der Baron Bordeaux
die Absicht geäußert hatte, Eva zu heiraten, hatte es aber nicht für Ernst gehalten.
Nun hatte die Entscheidung, ohne daß er es geahnt hatte, auf des Messers Schärfe
gestanden. -- Dazu gratuliere ich Ihnen, sagte er mit Wärme.

Und Eva machte eine Miene dazu, als ob sie dem Doktor für dieses Wort
danken wollte. Eva war froh, sie entwickelte eine reizende Anmut und Schelmerei.
Es war ihr, als wenn ihr ein Stein von der Brust genommen, und sie ihrer
selbst wieder sicher geworden wäre. Sie neckte sich mit Schwechting, sie küßte
Tauenden und sah den Doktor mit vollen, strahlenden Augen an. Und der Doktor
war hinreißend nett und lachte über deu Mutwillen Evas, Wie er seit langem


Herrenmenschen

Er ist ja aber doch Freiherr, wandte Tauenden ein.

Pah, im Wappen! erwiderte Schwechting. Aber in Natura ist er ein Knecht
seiner Schlappigkeit und seines Durstes. Und so etwas redet sich vor, es werde
sich bessern. Der betrunknc Baron ist nicht viel wert, aber der nüchterne ist ganz,
schauderös. Und dieses alte Weinfaß wollten Sie heiraten, Prinzeßchen?

Man hatte sich gesetzt. Eva spielte mit einer Quaste der Tischdecke, sah Onkel
Fips mit großen Augen an und fragte: Reden Sie im Ernst, Onkel Fips?

Ich habe nie mit größerm Ernste geredet als eben jetzt. Fragen Sie Tauenden
um Rat, und tun Sie, was sie Ihnen rät. Ich werde nicht hinhören.

Raten Sie mir, Tauenden, sagte Eva erregt, jedoch mit leiser Stimme. Ich
habe keine Mutter, ich habe niemand, mit dem ich reden könnte, und ich fürchte
mich vor mir selbst.

Kind, sagte Tauenden, das ist keine Sache, bei der ein Mensch dem andern
raten kann. Das muß jeder mit sich selbst abmachen. Wenn du den Baron
Bordeaux liebst —

Lieben? den?

Wenn du ihn nicht liebst, dann nimmst du ihn nicht. Glaube mir, kein Schloß»
und kein Titel und keine Karosse können ersetzen, was einer Ehe fehlt, in der die
Liebe fehlt. Die Liebe bringt viel zurecht, hilft über viel hinweg, aber wo sie
fehlt, wird jeder Dorn zum Dolch. Die Ehe ist kein Kinderspiel. Sie ist eine
schwere Lebensaufgabe. Sie fordert von beiden Seiten viel Entsagung, und das,
Kind, ist das Kunststück dabei, solche Entsagung zu bringen, nicht als Opfer, sondern
mit Freuden. Wer das kann, hat davon einen großen Segen, wers nicht kann,
dem wird das Leben zur Strafe. Ob du einmal in der Ehe glücklich wirst, Eva,
ich weiß es nicht. Daß du aber mit einem Manne, den du nicht liebst, unglücklich
werden würdest, das weiß ich.

Erlauben Sie mal, Tauenden, sagte Schwechting, der doch zugehört hatte, wo
wissen Sie denn das her?

Man hat doch Augen im Kopfe, erwiderte Tauenden lachend.

Auf Eva aber schienen Tantchens Ermahnungen keinen tiefen Eindruck gemacht
zu haben. Sie wandte den Kopf und horchte nach der Tür, vor der man Männer¬
tritte vernahm.

Schwechting hatte es bemerkt und sagte: Aha! „Er."

Wer? fragte Eva leichthin, obwohl sie genau wußte, wer gemeint war.

Er, der Herrlichste von allen.

Tauenden wurde unwillig und sagte: Es ist überhaupt unrecht, Menschen zu
necken. Aber ein junges Mädchen so zu necken, wie Sie eben taten, Schwechting,
das halte ich direkt für Sünde.

Schwechting machte eine bußfertige Miene, zupfte aber doch Eva am Ärmel
und wies nach der Tür, durch die der Doktor eintrat. Dieser war erfreut, Eva
zu finden, und Eva trat ihm entgegen und reichte ihm die Hand, die der Doktor
festhielt, und sagte mehr zu sich selbst als zu einem andern: Ich nehme ihn nicht.

Wen, Fräulein Eva?

Den Baron Bordeaux.

Der Doktor erschrak. Er hatte es ja mit angehört, wie der Baron Bordeaux
die Absicht geäußert hatte, Eva zu heiraten, hatte es aber nicht für Ernst gehalten.
Nun hatte die Entscheidung, ohne daß er es geahnt hatte, auf des Messers Schärfe
gestanden. — Dazu gratuliere ich Ihnen, sagte er mit Wärme.

Und Eva machte eine Miene dazu, als ob sie dem Doktor für dieses Wort
danken wollte. Eva war froh, sie entwickelte eine reizende Anmut und Schelmerei.
Es war ihr, als wenn ihr ein Stein von der Brust genommen, und sie ihrer
selbst wieder sicher geworden wäre. Sie neckte sich mit Schwechting, sie küßte
Tauenden und sah den Doktor mit vollen, strahlenden Augen an. Und der Doktor
war hinreißend nett und lachte über deu Mutwillen Evas, Wie er seit langem


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[0732] Herrenmenschen Er ist ja aber doch Freiherr, wandte Tauenden ein. Pah, im Wappen! erwiderte Schwechting. Aber in Natura ist er ein Knecht seiner Schlappigkeit und seines Durstes. Und so etwas redet sich vor, es werde sich bessern. Der betrunknc Baron ist nicht viel wert, aber der nüchterne ist ganz, schauderös. Und dieses alte Weinfaß wollten Sie heiraten, Prinzeßchen? Man hatte sich gesetzt. Eva spielte mit einer Quaste der Tischdecke, sah Onkel Fips mit großen Augen an und fragte: Reden Sie im Ernst, Onkel Fips? Ich habe nie mit größerm Ernste geredet als eben jetzt. Fragen Sie Tauenden um Rat, und tun Sie, was sie Ihnen rät. Ich werde nicht hinhören. Raten Sie mir, Tauenden, sagte Eva erregt, jedoch mit leiser Stimme. Ich habe keine Mutter, ich habe niemand, mit dem ich reden könnte, und ich fürchte mich vor mir selbst. Kind, sagte Tauenden, das ist keine Sache, bei der ein Mensch dem andern raten kann. Das muß jeder mit sich selbst abmachen. Wenn du den Baron Bordeaux liebst — Lieben? den? Wenn du ihn nicht liebst, dann nimmst du ihn nicht. Glaube mir, kein Schloß» und kein Titel und keine Karosse können ersetzen, was einer Ehe fehlt, in der die Liebe fehlt. Die Liebe bringt viel zurecht, hilft über viel hinweg, aber wo sie fehlt, wird jeder Dorn zum Dolch. Die Ehe ist kein Kinderspiel. Sie ist eine schwere Lebensaufgabe. Sie fordert von beiden Seiten viel Entsagung, und das, Kind, ist das Kunststück dabei, solche Entsagung zu bringen, nicht als Opfer, sondern mit Freuden. Wer das kann, hat davon einen großen Segen, wers nicht kann, dem wird das Leben zur Strafe. Ob du einmal in der Ehe glücklich wirst, Eva, ich weiß es nicht. Daß du aber mit einem Manne, den du nicht liebst, unglücklich werden würdest, das weiß ich. Erlauben Sie mal, Tauenden, sagte Schwechting, der doch zugehört hatte, wo wissen Sie denn das her? Man hat doch Augen im Kopfe, erwiderte Tauenden lachend. Auf Eva aber schienen Tantchens Ermahnungen keinen tiefen Eindruck gemacht zu haben. Sie wandte den Kopf und horchte nach der Tür, vor der man Männer¬ tritte vernahm. Schwechting hatte es bemerkt und sagte: Aha! „Er." Wer? fragte Eva leichthin, obwohl sie genau wußte, wer gemeint war. Er, der Herrlichste von allen. Tauenden wurde unwillig und sagte: Es ist überhaupt unrecht, Menschen zu necken. Aber ein junges Mädchen so zu necken, wie Sie eben taten, Schwechting, das halte ich direkt für Sünde. Schwechting machte eine bußfertige Miene, zupfte aber doch Eva am Ärmel und wies nach der Tür, durch die der Doktor eintrat. Dieser war erfreut, Eva zu finden, und Eva trat ihm entgegen und reichte ihm die Hand, die der Doktor festhielt, und sagte mehr zu sich selbst als zu einem andern: Ich nehme ihn nicht. Wen, Fräulein Eva? Den Baron Bordeaux. Der Doktor erschrak. Er hatte es ja mit angehört, wie der Baron Bordeaux die Absicht geäußert hatte, Eva zu heiraten, hatte es aber nicht für Ernst gehalten. Nun hatte die Entscheidung, ohne daß er es geahnt hatte, auf des Messers Schärfe gestanden. — Dazu gratuliere ich Ihnen, sagte er mit Wärme. Und Eva machte eine Miene dazu, als ob sie dem Doktor für dieses Wort danken wollte. Eva war froh, sie entwickelte eine reizende Anmut und Schelmerei. Es war ihr, als wenn ihr ein Stein von der Brust genommen, und sie ihrer selbst wieder sicher geworden wäre. Sie neckte sich mit Schwechting, sie küßte Tauenden und sah den Doktor mit vollen, strahlenden Augen an. Und der Doktor war hinreißend nett und lachte über deu Mutwillen Evas, Wie er seit langem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/732>, abgerufen am 05.02.2025.