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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

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Herrenmenschen

hatte; es war verwunderlich, wie sich sein Geschmcick inzwischen so wesentlich ge¬
ändert hatte, und daß er an solchem "scharf hin und her" gar keine Freude mehr
empfand.

Sie werden sich das doch nicht gefallen lassen, Doktor, rief Eva.

Gewiß nicht, sagte der Doktor. Aber lassen Sie uns erst den Fall ansehen.

Man war bald an der Stelle. Sie stellte eine Art von Engpaß dar. Rechts
lag brüchiges Laud, links ein Gewässer. Noch vor dieser Stelle hatte sich der
Weg in eine Anzahl von Zweigen geteilt, die regellos durch das Heidekraut liefen.
Alle diese Wege Ware" durch einen Graben zerschnitten, der vom Bruch zum Wasser
führte. Nur ein paar flüchtig zusammengefügte Stämme bildeten eine Fußgänger¬
brücke. Mit Wagen war nicht durchzukommen. Und die ganze Umgegend war
mit deu bekannten Strohwischen verziert.

Sehen Sie, Fräulein Eva, sagte der Doktor, das ist die Tranchce, die Ihr
Herr Vater gegen das preußische Schlößchen aufgeworfen hat. Wenn wir sie nicht
außer Tätigkeit setzen, so sind wir in übler Lage. Denn wir brauchen den Weg
nach Peleiken.

Was werden Sie tun? fragte Eva.

Wir werden doch fahren müssen, erwiderte der Doktor.

Eva war nachdenklich geworden. Dann legte sie ihre Hand vertraulich auf
deu Arm des Doktors und sagte: Doktorchen, unterschätzen Sie Ihren Gegner
nicht. Vater hat böse Mucken im Kopfe.

Der Doktor und Eva kehrten einträchtig ins Schlößchen zurück. Sie philo¬
sophierten nicht, sondern waren vergnügt und lachten -- wer kauu sagen, "vorüber?
Prinzeßchen war übermütig, sprang beim Einreiten auf den Hof mit dem Pferde
über ein Ferkel weg, das ihr in den Weg lief, schüttelte lachend die blonde Mähne
und attackierte den Inspektor, um ihm Weisungen zu geben. Der Doktor kam in
gesetzter Haltung hinterher und stieg ab.

In der Tür standen Tauenden und Wolf. -- Die Eva, sagte Wolf, ist ein
wildes Tier.

Erbarn dich! rief Tcmlchen; wie kannst du Eva ein wildes Tier nennen?

Und sie ist doch ein wildes Tier, sagte Wolf.

Was ist sie? fragte der Doktor, der herangetreten war und die letzten Worte
Wolfs gehört hatte.

Ein wildes Tier, sagte Wolf.

Der Doktor war über diese respektlose Äußerung des Knaben nicht erzürnt,
erinnerte sich vielmehr an einen Ausspruch Nietzsches, der die alten Germanen, ehe
sie von den römischen Schleichern und Mcnschenverderbern gezähmt worden waren,
Prachtvolle blonde Bestien genannt hatte. So wie die Eva, so mochten die Töchter
jeuer alten ungezähnten Barbaren ausgesehen haben. Eine Prachtrasse, sagte der
Doktor. Ist es nicht eine Freude, ein Menschenkind wie Eva in der Vollkraft ihrer
ungebrochnen Natur zu scheu?

Zu sehen, ja, Doktvrchcn, sagte Tauenden, aber nicht zu heiraten.

Aber wer denkt denn daran, erwiderte der Doktor. Doch hatte er, während
sie in ihrer strahlenden und doch herben Jungfräulichkeit an seiner Seite ritt und in
unbefangner Vertraulichkeit mit ihn, scherzte, den Gedanken gehabt: wäre sie nicht
ihres Vaters Tochter, diesen Falken möchtest dn dir einfangen und zähmen.

Eva hatte das Kommando übernommen und schnell bewirkt, daß die Pferde
wieder eingespannt wurden, und daß ein Ackerwagen mit Reisigwellen beladen wurde,
die als Winterbedarf in einem Winkel des Hofes lagen. Dann setzte sich der Zug
von neuem in Bewegung. Eva und der Doktor ritten voraus, und der Inspektor
machte den Beschluß. Es war ein kriegerischer Zug. Der Herr Kandidat kam,
an Wolf zum Unterricht abzuholen. Beide standen um Wege, als die Wagen den
Hof verließen. Eva warf in übermütiger Laune eine Kußhand vom Pferde herab,
die Wolf gelten konnte, aber den Herrn Kandidaten streifte. Der Herr Kandidat


Herrenmenschen

hatte; es war verwunderlich, wie sich sein Geschmcick inzwischen so wesentlich ge¬
ändert hatte, und daß er an solchem „scharf hin und her" gar keine Freude mehr
empfand.

Sie werden sich das doch nicht gefallen lassen, Doktor, rief Eva.

Gewiß nicht, sagte der Doktor. Aber lassen Sie uns erst den Fall ansehen.

Man war bald an der Stelle. Sie stellte eine Art von Engpaß dar. Rechts
lag brüchiges Laud, links ein Gewässer. Noch vor dieser Stelle hatte sich der
Weg in eine Anzahl von Zweigen geteilt, die regellos durch das Heidekraut liefen.
Alle diese Wege Ware» durch einen Graben zerschnitten, der vom Bruch zum Wasser
führte. Nur ein paar flüchtig zusammengefügte Stämme bildeten eine Fußgänger¬
brücke. Mit Wagen war nicht durchzukommen. Und die ganze Umgegend war
mit deu bekannten Strohwischen verziert.

Sehen Sie, Fräulein Eva, sagte der Doktor, das ist die Tranchce, die Ihr
Herr Vater gegen das preußische Schlößchen aufgeworfen hat. Wenn wir sie nicht
außer Tätigkeit setzen, so sind wir in übler Lage. Denn wir brauchen den Weg
nach Peleiken.

Was werden Sie tun? fragte Eva.

Wir werden doch fahren müssen, erwiderte der Doktor.

Eva war nachdenklich geworden. Dann legte sie ihre Hand vertraulich auf
deu Arm des Doktors und sagte: Doktorchen, unterschätzen Sie Ihren Gegner
nicht. Vater hat böse Mucken im Kopfe.

Der Doktor und Eva kehrten einträchtig ins Schlößchen zurück. Sie philo¬
sophierten nicht, sondern waren vergnügt und lachten — wer kauu sagen, »vorüber?
Prinzeßchen war übermütig, sprang beim Einreiten auf den Hof mit dem Pferde
über ein Ferkel weg, das ihr in den Weg lief, schüttelte lachend die blonde Mähne
und attackierte den Inspektor, um ihm Weisungen zu geben. Der Doktor kam in
gesetzter Haltung hinterher und stieg ab.

In der Tür standen Tauenden und Wolf. — Die Eva, sagte Wolf, ist ein
wildes Tier.

Erbarn dich! rief Tcmlchen; wie kannst du Eva ein wildes Tier nennen?

Und sie ist doch ein wildes Tier, sagte Wolf.

Was ist sie? fragte der Doktor, der herangetreten war und die letzten Worte
Wolfs gehört hatte.

Ein wildes Tier, sagte Wolf.

Der Doktor war über diese respektlose Äußerung des Knaben nicht erzürnt,
erinnerte sich vielmehr an einen Ausspruch Nietzsches, der die alten Germanen, ehe
sie von den römischen Schleichern und Mcnschenverderbern gezähmt worden waren,
Prachtvolle blonde Bestien genannt hatte. So wie die Eva, so mochten die Töchter
jeuer alten ungezähnten Barbaren ausgesehen haben. Eine Prachtrasse, sagte der
Doktor. Ist es nicht eine Freude, ein Menschenkind wie Eva in der Vollkraft ihrer
ungebrochnen Natur zu scheu?

Zu sehen, ja, Doktvrchcn, sagte Tauenden, aber nicht zu heiraten.

Aber wer denkt denn daran, erwiderte der Doktor. Doch hatte er, während
sie in ihrer strahlenden und doch herben Jungfräulichkeit an seiner Seite ritt und in
unbefangner Vertraulichkeit mit ihn, scherzte, den Gedanken gehabt: wäre sie nicht
ihres Vaters Tochter, diesen Falken möchtest dn dir einfangen und zähmen.

Eva hatte das Kommando übernommen und schnell bewirkt, daß die Pferde
wieder eingespannt wurden, und daß ein Ackerwagen mit Reisigwellen beladen wurde,
die als Winterbedarf in einem Winkel des Hofes lagen. Dann setzte sich der Zug
von neuem in Bewegung. Eva und der Doktor ritten voraus, und der Inspektor
machte den Beschluß. Es war ein kriegerischer Zug. Der Herr Kandidat kam,
an Wolf zum Unterricht abzuholen. Beide standen um Wege, als die Wagen den
Hof verließen. Eva warf in übermütiger Laune eine Kußhand vom Pferde herab,
die Wolf gelten konnte, aber den Herrn Kandidaten streifte. Der Herr Kandidat


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[0561] Herrenmenschen hatte; es war verwunderlich, wie sich sein Geschmcick inzwischen so wesentlich ge¬ ändert hatte, und daß er an solchem „scharf hin und her" gar keine Freude mehr empfand. Sie werden sich das doch nicht gefallen lassen, Doktor, rief Eva. Gewiß nicht, sagte der Doktor. Aber lassen Sie uns erst den Fall ansehen. Man war bald an der Stelle. Sie stellte eine Art von Engpaß dar. Rechts lag brüchiges Laud, links ein Gewässer. Noch vor dieser Stelle hatte sich der Weg in eine Anzahl von Zweigen geteilt, die regellos durch das Heidekraut liefen. Alle diese Wege Ware» durch einen Graben zerschnitten, der vom Bruch zum Wasser führte. Nur ein paar flüchtig zusammengefügte Stämme bildeten eine Fußgänger¬ brücke. Mit Wagen war nicht durchzukommen. Und die ganze Umgegend war mit deu bekannten Strohwischen verziert. Sehen Sie, Fräulein Eva, sagte der Doktor, das ist die Tranchce, die Ihr Herr Vater gegen das preußische Schlößchen aufgeworfen hat. Wenn wir sie nicht außer Tätigkeit setzen, so sind wir in übler Lage. Denn wir brauchen den Weg nach Peleiken. Was werden Sie tun? fragte Eva. Wir werden doch fahren müssen, erwiderte der Doktor. Eva war nachdenklich geworden. Dann legte sie ihre Hand vertraulich auf deu Arm des Doktors und sagte: Doktorchen, unterschätzen Sie Ihren Gegner nicht. Vater hat böse Mucken im Kopfe. Der Doktor und Eva kehrten einträchtig ins Schlößchen zurück. Sie philo¬ sophierten nicht, sondern waren vergnügt und lachten — wer kauu sagen, »vorüber? Prinzeßchen war übermütig, sprang beim Einreiten auf den Hof mit dem Pferde über ein Ferkel weg, das ihr in den Weg lief, schüttelte lachend die blonde Mähne und attackierte den Inspektor, um ihm Weisungen zu geben. Der Doktor kam in gesetzter Haltung hinterher und stieg ab. In der Tür standen Tauenden und Wolf. — Die Eva, sagte Wolf, ist ein wildes Tier. Erbarn dich! rief Tcmlchen; wie kannst du Eva ein wildes Tier nennen? Und sie ist doch ein wildes Tier, sagte Wolf. Was ist sie? fragte der Doktor, der herangetreten war und die letzten Worte Wolfs gehört hatte. Ein wildes Tier, sagte Wolf. Der Doktor war über diese respektlose Äußerung des Knaben nicht erzürnt, erinnerte sich vielmehr an einen Ausspruch Nietzsches, der die alten Germanen, ehe sie von den römischen Schleichern und Mcnschenverderbern gezähmt worden waren, Prachtvolle blonde Bestien genannt hatte. So wie die Eva, so mochten die Töchter jeuer alten ungezähnten Barbaren ausgesehen haben. Eine Prachtrasse, sagte der Doktor. Ist es nicht eine Freude, ein Menschenkind wie Eva in der Vollkraft ihrer ungebrochnen Natur zu scheu? Zu sehen, ja, Doktvrchcn, sagte Tauenden, aber nicht zu heiraten. Aber wer denkt denn daran, erwiderte der Doktor. Doch hatte er, während sie in ihrer strahlenden und doch herben Jungfräulichkeit an seiner Seite ritt und in unbefangner Vertraulichkeit mit ihn, scherzte, den Gedanken gehabt: wäre sie nicht ihres Vaters Tochter, diesen Falken möchtest dn dir einfangen und zähmen. Eva hatte das Kommando übernommen und schnell bewirkt, daß die Pferde wieder eingespannt wurden, und daß ein Ackerwagen mit Reisigwellen beladen wurde, die als Winterbedarf in einem Winkel des Hofes lagen. Dann setzte sich der Zug von neuem in Bewegung. Eva und der Doktor ritten voraus, und der Inspektor machte den Beschluß. Es war ein kriegerischer Zug. Der Herr Kandidat kam, an Wolf zum Unterricht abzuholen. Beide standen um Wege, als die Wagen den Hof verließen. Eva warf in übermütiger Laune eine Kußhand vom Pferde herab, die Wolf gelten konnte, aber den Herrn Kandidaten streifte. Der Herr Kandidat

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/561>, abgerufen am 05.02.2025.