Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Herrenmenschen

Aber Wolf, erwiderte Onkel Heinz, einen Teufel gibt es ja gar nicht.

Oh, sagte Wolf, den gibt es doch.

Hast du ihn denn gesehen?

Ja.

Wie sah er denn aus?

Wolf wurde unsicher und sagte: Er sah aus wie -- wie -- ich weiß
nicht mehr.

Wohl wie der da? fragte Onkel Heinz lachend und wies auf den Haufen
Holz, der zwischen dem Hause und der Straße lag, hinter dem der Kopf eines
schwarzen Ziegenbocks mit großen Hörnern auftauchte. Es war Wolfs Ziegenbock,
der frei herumzulaufen pflegte, und der, ein Kohlblatt im Maule, vergnüglich
kauend über den Holzhaufen herübersah. Bald jedoch kletterte er empor und sprang
mit ein paar leichten Sätzen herab, und gleich darauf erschien eine bekannte rote
Mütze über einem schönen, lachenden Gesicht. Es war Eva. Nun stand sie oben
auf dem Haufen, sah sich um, nahm ihr Kleid zusammen und sprang nicht weniger
behende herab als der Ziegenbock. Der Doktor, selbst ungesehen, beobachtete das
Bild durch die Blatter der Laube mit Wohlgefallen. Eva gab dem Ziegenbock,
der sich ihr in den Weg stellte, 'einen leichten Schlag und trat an eins der Fenster
im Giebel des Hauses, durch das man in die Küche sehen konnte. Aber es schien
niemand darin zu sein. Der Ziegenbock war neugierig, tänzelte heran, richtete sich
an der Wand auf seine Hinterfüße ans und schaute ebenfalls durchs Fenster, wor¬
auf ihn Eva am Horn packte und mit der Nase auf die Fensterbank stieß, worauf
sich der Bock, der es für eine Aufforderung zu Spiel und Zweikampf ansah, in
Kampfstellung begab.

Wolf in der Laube lachte hell auf. Eva sah sich um und kam, als sie Wolf
und den Doktor in der Laube sitzen sah, mit lebhaften Schritten heran. Natürlich
erhob sich der Doktor, und Wolf bot seine Bank an, aber Eva erwiderte: Nein, Wolf,
in deine Mausefalle gehe ich nicht wieder. Bleiben Sie, bitte, ruhig sitzen, Herr
Doktor, ich ziehe mir hier diese Küchenbank heran. -- Sie tat es und setzte sich.

Hin! In dem, Was sie sah, war etwas, was ihr nicht gefiel. Aber was
eigentlich? Warum sollte der Doktor seine Zuneigung nicht dem Knaben schenken?
Warum sollte er nicht seinen Arm um ihn legen? Und warum sollte sich Wolf
nicht vertraulich an den Doktor anlehnen? Überhaupt, was gingen sie der Doktor
und Wolf an, und ob sie sich liebten oder nicht? Und doch fühlte sie einen un-
bezwinglichen Drang zu spotten. -- Wolf, sagte sie. großes Bade, bitte doch deinen
Doktor, daß er den Kindermantel herausholt und dich hineinnimmt.

Ach. Eva, sagte Wolf, du bist bloß neidisch.

Neidisch? worauf?

Daß du nicht so einen guten Onkel hast wie ich.

Sind Sie denn ein Onkel von diesem Taugenichts? fragte Eva den Doktor.

Wolf machte große Augen und versetzte stolz: Ich bin kein Taugenichts.

Ja, Fräulein Eva, erwiderte der Doktor, Onkel dritten Grades. Aber auf
die Verwandtschaftsgrade kommt es weniger an. Es gibt eine gewisse, allgemeine
Onkelhaftigkeit, die den Körpern anhängt wie die chemische Verwandtschaft,
Anziehungskräfte, die in Wirksamkeit treten, wenn diese Körper in Beziehung ge¬
bracht werden. Aber vielleicht halten Sie von Onkel- und Tantcnschaftigkeiten
nicht viel.

Nein, nicht viel, sagte Eva in voller Unbefangenheit, dein Doktor voll ins
Gesicht schauend. Onkelhaftige Anziehungskräfte kommen mir vor wie Mondlicht.
Ich habe das Mondlicht nie leiden können, es ist so furchtsam und so hungrig.

Aber ist das Mondlicht nicht anch milde und tröstlich? Gibt es nicht auch
ausgezeichnete Tanten?

Tante Dora, rief Eva. Tante Dora -- ja. Die sieht aber auch nicht
hungrig aus.


Herrenmenschen

Aber Wolf, erwiderte Onkel Heinz, einen Teufel gibt es ja gar nicht.

Oh, sagte Wolf, den gibt es doch.

Hast du ihn denn gesehen?

Ja.

Wie sah er denn aus?

Wolf wurde unsicher und sagte: Er sah aus wie — wie — ich weiß
nicht mehr.

Wohl wie der da? fragte Onkel Heinz lachend und wies auf den Haufen
Holz, der zwischen dem Hause und der Straße lag, hinter dem der Kopf eines
schwarzen Ziegenbocks mit großen Hörnern auftauchte. Es war Wolfs Ziegenbock,
der frei herumzulaufen pflegte, und der, ein Kohlblatt im Maule, vergnüglich
kauend über den Holzhaufen herübersah. Bald jedoch kletterte er empor und sprang
mit ein paar leichten Sätzen herab, und gleich darauf erschien eine bekannte rote
Mütze über einem schönen, lachenden Gesicht. Es war Eva. Nun stand sie oben
auf dem Haufen, sah sich um, nahm ihr Kleid zusammen und sprang nicht weniger
behende herab als der Ziegenbock. Der Doktor, selbst ungesehen, beobachtete das
Bild durch die Blatter der Laube mit Wohlgefallen. Eva gab dem Ziegenbock,
der sich ihr in den Weg stellte, 'einen leichten Schlag und trat an eins der Fenster
im Giebel des Hauses, durch das man in die Küche sehen konnte. Aber es schien
niemand darin zu sein. Der Ziegenbock war neugierig, tänzelte heran, richtete sich
an der Wand auf seine Hinterfüße ans und schaute ebenfalls durchs Fenster, wor¬
auf ihn Eva am Horn packte und mit der Nase auf die Fensterbank stieß, worauf
sich der Bock, der es für eine Aufforderung zu Spiel und Zweikampf ansah, in
Kampfstellung begab.

Wolf in der Laube lachte hell auf. Eva sah sich um und kam, als sie Wolf
und den Doktor in der Laube sitzen sah, mit lebhaften Schritten heran. Natürlich
erhob sich der Doktor, und Wolf bot seine Bank an, aber Eva erwiderte: Nein, Wolf,
in deine Mausefalle gehe ich nicht wieder. Bleiben Sie, bitte, ruhig sitzen, Herr
Doktor, ich ziehe mir hier diese Küchenbank heran. — Sie tat es und setzte sich.

Hin! In dem, Was sie sah, war etwas, was ihr nicht gefiel. Aber was
eigentlich? Warum sollte der Doktor seine Zuneigung nicht dem Knaben schenken?
Warum sollte er nicht seinen Arm um ihn legen? Und warum sollte sich Wolf
nicht vertraulich an den Doktor anlehnen? Überhaupt, was gingen sie der Doktor
und Wolf an, und ob sie sich liebten oder nicht? Und doch fühlte sie einen un-
bezwinglichen Drang zu spotten. — Wolf, sagte sie. großes Bade, bitte doch deinen
Doktor, daß er den Kindermantel herausholt und dich hineinnimmt.

Ach. Eva, sagte Wolf, du bist bloß neidisch.

Neidisch? worauf?

Daß du nicht so einen guten Onkel hast wie ich.

Sind Sie denn ein Onkel von diesem Taugenichts? fragte Eva den Doktor.

Wolf machte große Augen und versetzte stolz: Ich bin kein Taugenichts.

Ja, Fräulein Eva, erwiderte der Doktor, Onkel dritten Grades. Aber auf
die Verwandtschaftsgrade kommt es weniger an. Es gibt eine gewisse, allgemeine
Onkelhaftigkeit, die den Körpern anhängt wie die chemische Verwandtschaft,
Anziehungskräfte, die in Wirksamkeit treten, wenn diese Körper in Beziehung ge¬
bracht werden. Aber vielleicht halten Sie von Onkel- und Tantcnschaftigkeiten
nicht viel.

Nein, nicht viel, sagte Eva in voller Unbefangenheit, dein Doktor voll ins
Gesicht schauend. Onkelhaftige Anziehungskräfte kommen mir vor wie Mondlicht.
Ich habe das Mondlicht nie leiden können, es ist so furchtsam und so hungrig.

Aber ist das Mondlicht nicht anch milde und tröstlich? Gibt es nicht auch
ausgezeichnete Tanten?

Tante Dora, rief Eva. Tante Dora — ja. Die sieht aber auch nicht
hungrig aus.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0167" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/297299"/>
          <fw type="header" place="top"> Herrenmenschen</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_673"> Aber Wolf, erwiderte Onkel Heinz, einen Teufel gibt es ja gar nicht.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_674"> Oh, sagte Wolf, den gibt es doch.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_675"> Hast du ihn denn gesehen?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_676"> Ja.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_677"> Wie sah er denn aus?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_678"> Wolf wurde unsicher und sagte: Er sah aus wie &#x2014; wie &#x2014; ich weiß<lb/>
nicht mehr.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_679"> Wohl wie der da? fragte Onkel Heinz lachend und wies auf den Haufen<lb/>
Holz, der zwischen dem Hause und der Straße lag, hinter dem der Kopf eines<lb/>
schwarzen Ziegenbocks mit großen Hörnern auftauchte. Es war Wolfs Ziegenbock,<lb/>
der frei herumzulaufen pflegte, und der, ein Kohlblatt im Maule, vergnüglich<lb/>
kauend über den Holzhaufen herübersah. Bald jedoch kletterte er empor und sprang<lb/>
mit ein paar leichten Sätzen herab, und gleich darauf erschien eine bekannte rote<lb/>
Mütze über einem schönen, lachenden Gesicht. Es war Eva. Nun stand sie oben<lb/>
auf dem Haufen, sah sich um, nahm ihr Kleid zusammen und sprang nicht weniger<lb/>
behende herab als der Ziegenbock. Der Doktor, selbst ungesehen, beobachtete das<lb/>
Bild durch die Blatter der Laube mit Wohlgefallen. Eva gab dem Ziegenbock,<lb/>
der sich ihr in den Weg stellte, 'einen leichten Schlag und trat an eins der Fenster<lb/>
im Giebel des Hauses, durch das man in die Küche sehen konnte. Aber es schien<lb/>
niemand darin zu sein. Der Ziegenbock war neugierig, tänzelte heran, richtete sich<lb/>
an der Wand auf seine Hinterfüße ans und schaute ebenfalls durchs Fenster, wor¬<lb/>
auf ihn Eva am Horn packte und mit der Nase auf die Fensterbank stieß, worauf<lb/>
sich der Bock, der es für eine Aufforderung zu Spiel und Zweikampf ansah, in<lb/>
Kampfstellung begab.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_680"> Wolf in der Laube lachte hell auf. Eva sah sich um und kam, als sie Wolf<lb/>
und den Doktor in der Laube sitzen sah, mit lebhaften Schritten heran. Natürlich<lb/>
erhob sich der Doktor, und Wolf bot seine Bank an, aber Eva erwiderte: Nein, Wolf,<lb/>
in deine Mausefalle gehe ich nicht wieder. Bleiben Sie, bitte, ruhig sitzen, Herr<lb/>
Doktor, ich ziehe mir hier diese Küchenbank heran. &#x2014; Sie tat es und setzte sich.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_681"> Hin! In dem, Was sie sah, war etwas, was ihr nicht gefiel. Aber was<lb/>
eigentlich? Warum sollte der Doktor seine Zuneigung nicht dem Knaben schenken?<lb/>
Warum sollte er nicht seinen Arm um ihn legen? Und warum sollte sich Wolf<lb/>
nicht vertraulich an den Doktor anlehnen? Überhaupt, was gingen sie der Doktor<lb/>
und Wolf an, und ob sie sich liebten oder nicht? Und doch fühlte sie einen un-<lb/>
bezwinglichen Drang zu spotten. &#x2014; Wolf, sagte sie. großes Bade, bitte doch deinen<lb/>
Doktor, daß er den Kindermantel herausholt und dich hineinnimmt.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_682"> Ach. Eva, sagte Wolf, du bist bloß neidisch.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_683"> Neidisch? worauf?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_684"> Daß du nicht so einen guten Onkel hast wie ich.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_685"> Sind Sie denn ein Onkel von diesem Taugenichts? fragte Eva den Doktor.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_686"> Wolf machte große Augen und versetzte stolz: Ich bin kein Taugenichts.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_687"> Ja, Fräulein Eva, erwiderte der Doktor, Onkel dritten Grades. Aber auf<lb/>
die Verwandtschaftsgrade kommt es weniger an. Es gibt eine gewisse, allgemeine<lb/>
Onkelhaftigkeit, die den Körpern anhängt wie die chemische Verwandtschaft,<lb/>
Anziehungskräfte, die in Wirksamkeit treten, wenn diese Körper in Beziehung ge¬<lb/>
bracht werden. Aber vielleicht halten Sie von Onkel- und Tantcnschaftigkeiten<lb/>
nicht viel.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_688"> Nein, nicht viel, sagte Eva in voller Unbefangenheit, dein Doktor voll ins<lb/>
Gesicht schauend. Onkelhaftige Anziehungskräfte kommen mir vor wie Mondlicht.<lb/>
Ich habe das Mondlicht nie leiden können, es ist so furchtsam und so hungrig.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_689"> Aber ist das Mondlicht nicht anch milde und tröstlich? Gibt es nicht auch<lb/>
ausgezeichnete Tanten?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_690"> Tante Dora, rief Eva. Tante Dora &#x2014; ja. Die sieht aber auch nicht<lb/>
hungrig aus.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0167] Herrenmenschen Aber Wolf, erwiderte Onkel Heinz, einen Teufel gibt es ja gar nicht. Oh, sagte Wolf, den gibt es doch. Hast du ihn denn gesehen? Ja. Wie sah er denn aus? Wolf wurde unsicher und sagte: Er sah aus wie — wie — ich weiß nicht mehr. Wohl wie der da? fragte Onkel Heinz lachend und wies auf den Haufen Holz, der zwischen dem Hause und der Straße lag, hinter dem der Kopf eines schwarzen Ziegenbocks mit großen Hörnern auftauchte. Es war Wolfs Ziegenbock, der frei herumzulaufen pflegte, und der, ein Kohlblatt im Maule, vergnüglich kauend über den Holzhaufen herübersah. Bald jedoch kletterte er empor und sprang mit ein paar leichten Sätzen herab, und gleich darauf erschien eine bekannte rote Mütze über einem schönen, lachenden Gesicht. Es war Eva. Nun stand sie oben auf dem Haufen, sah sich um, nahm ihr Kleid zusammen und sprang nicht weniger behende herab als der Ziegenbock. Der Doktor, selbst ungesehen, beobachtete das Bild durch die Blatter der Laube mit Wohlgefallen. Eva gab dem Ziegenbock, der sich ihr in den Weg stellte, 'einen leichten Schlag und trat an eins der Fenster im Giebel des Hauses, durch das man in die Küche sehen konnte. Aber es schien niemand darin zu sein. Der Ziegenbock war neugierig, tänzelte heran, richtete sich an der Wand auf seine Hinterfüße ans und schaute ebenfalls durchs Fenster, wor¬ auf ihn Eva am Horn packte und mit der Nase auf die Fensterbank stieß, worauf sich der Bock, der es für eine Aufforderung zu Spiel und Zweikampf ansah, in Kampfstellung begab. Wolf in der Laube lachte hell auf. Eva sah sich um und kam, als sie Wolf und den Doktor in der Laube sitzen sah, mit lebhaften Schritten heran. Natürlich erhob sich der Doktor, und Wolf bot seine Bank an, aber Eva erwiderte: Nein, Wolf, in deine Mausefalle gehe ich nicht wieder. Bleiben Sie, bitte, ruhig sitzen, Herr Doktor, ich ziehe mir hier diese Küchenbank heran. — Sie tat es und setzte sich. Hin! In dem, Was sie sah, war etwas, was ihr nicht gefiel. Aber was eigentlich? Warum sollte der Doktor seine Zuneigung nicht dem Knaben schenken? Warum sollte er nicht seinen Arm um ihn legen? Und warum sollte sich Wolf nicht vertraulich an den Doktor anlehnen? Überhaupt, was gingen sie der Doktor und Wolf an, und ob sie sich liebten oder nicht? Und doch fühlte sie einen un- bezwinglichen Drang zu spotten. — Wolf, sagte sie. großes Bade, bitte doch deinen Doktor, daß er den Kindermantel herausholt und dich hineinnimmt. Ach. Eva, sagte Wolf, du bist bloß neidisch. Neidisch? worauf? Daß du nicht so einen guten Onkel hast wie ich. Sind Sie denn ein Onkel von diesem Taugenichts? fragte Eva den Doktor. Wolf machte große Augen und versetzte stolz: Ich bin kein Taugenichts. Ja, Fräulein Eva, erwiderte der Doktor, Onkel dritten Grades. Aber auf die Verwandtschaftsgrade kommt es weniger an. Es gibt eine gewisse, allgemeine Onkelhaftigkeit, die den Körpern anhängt wie die chemische Verwandtschaft, Anziehungskräfte, die in Wirksamkeit treten, wenn diese Körper in Beziehung ge¬ bracht werden. Aber vielleicht halten Sie von Onkel- und Tantcnschaftigkeiten nicht viel. Nein, nicht viel, sagte Eva in voller Unbefangenheit, dein Doktor voll ins Gesicht schauend. Onkelhaftige Anziehungskräfte kommen mir vor wie Mondlicht. Ich habe das Mondlicht nie leiden können, es ist so furchtsam und so hungrig. Aber ist das Mondlicht nicht anch milde und tröstlich? Gibt es nicht auch ausgezeichnete Tanten? Tante Dora, rief Eva. Tante Dora — ja. Die sieht aber auch nicht hungrig aus.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/167
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/167>, abgerufen am 05.02.2025.