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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr.

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Herrenmenschen

Friedrich Hanse gelernt hätte, und Eva zeigte sich, ohne etwas vorstellen zu wollen,
als feine Dame von natürlicher Anmut und Würde. Wer hätte das von dem wilden
Mädchen gedacht, das erst neulich im Badekleidcheu zu Pferde ius Meer galoppiert
war! Der Doktor fühlte sich auf das angenehmste berührt und ließ seine Gaben
und seinen Geist leuchten.

Vom preußischen Schlößchen und von seinen Bewohnern und von dem, was der
Doktor in Tapnicken zu tuu beabsichtigte, war uicht die Rede, vielmehr lenkte
bald die Unterhaltung zu dem Thema hin, das durch Strunks Prometheus auf¬
gestellt worden war.

Herr Doktor, sagte Eva, denken Sie sich, Vater will nicht glauben, daß Sie
der Frau dasselbe Recht zumessen wie dem Manne. Er sagt, die Frau habe so¬
wieso schon ihren Pantoffel und bedürfe keines Extrarechts mehr. Und Frauen
seien Wesen untergeordneten Ranges. Denken Sie!

Ich meine, erwiderte der Doktor, Ihr Herr Vater hat nicht Unrecht, aber er
hat zu schnell verallgemeinert. Es gibt Frauen, die sind Wesen untergeordneten
Ranges geworden, es gibt aber auch Frauen, die sind zum Herrschen geboren.
Denken Sie an die französische Frau. Sie ist dem französischen Manne, wenn
auch nicht an Körperkräften, so doch an Willenskraft überlegen. Darum führt sie
mit Recht das Regiment -- seit den Tagen der alten Troubadoure. Eine Walküre
gehört uicht an den Spinnrocken, sondern auf ihr Roß, in den Tumult des Kampfes.
Eine Brunhilde ist uicht dazu geboren, einem Günther zu dienen. Erst nachdem sie
durch Arglist und Betrug überwunden worden ist, wird sie des Burgundenkönigs
Magd.. Wer aber Knecht geworden ist, trage des Knechtes Kette. Jeder ist die
Kette wert, die er sich auflegen läßt. Das Recht der Herrschaft ist die Macht des
Stärkern.

Eva betrachtete aufmerksam ihre Fingerspitzen und sagte mit einem Aufluge
bon Schalkheit: Ist das nun Ihre eigne Meinung, oder haben Sie sich das irgendwo
angelernt?

Der Doktor hat Recht, entschied Groppoff. Man kann, man soll seine Macht
brauchen. Dem Großen muß erlaubt sein, was dem Kleinen vielleicht nicht freisteht.
Er muß freie Wahl für seinen Herrenwillcn haben.

Wenn es die hohe Polizei erlaubt, sagte Eva, indem sie an den Einwand
dachte, den neulich Schwechtiug derselben These gegenüber gemacht hatte.

Der Doktor nahm, als er nach Hause ging, seine Zeitung mit und las sie
uoch, ehe er sich niederlegte. Er fand im Vermischten die Nachricht, daß bei einem
Falscherprvzesse wieder einmal der chemische Sachverständige, Doktor Soundso, durch
seinen Scharfsinn und mit Hilfe der Photographie den Verbrecher entlarvt habe.
Wie das geschehen sei, war nicht mitgeteilt, was anch für Namborn gar nicht nötig
war. Denn als "Liebhaber vom Fach" war er mit dem Verfahren vertraut, und
er erinnerte sich sogleich eines Referats in seinem Berliner photographischen Klub,
wo die Sache mit allen Einzelheiten vorgemacht worden war. Sie lief darauf
hinaus, daß das Dokument photographiert, und daß von der Photographie eine
Vergrößerung angefertigt worden war, genau so, wie er es mit deu Elchbildern
gemacht hatte. Diese Vergrößerung war geeignet, die Fälschung unmittelbar er¬
nennen zu lassen. Das Verfahre" konnte bei dem verdächtigen Kontrakte mit Heine-
'"ann vielleicht Licht geben.

Am nächsten Morgen holte der Doktor deu Kontrakt, nahm seinen Apparat
?uf die Schulter und wanderte zur Kolonie Mvpswende. Er konnte darauf rechnen,
Schwechtiug ini Atelier anzutreffen, denn dieser hatte eine Leinwand von zwei
Metern Höhe aufgestellt und malte mit großem Eifer an seinein Elch. Die andern
beiden saßen irgendwo im Bruch oder auf der Heide.

Als Ramborn eintrat, blieb er überrascht in der Tür stehn, denn er stand
^mein schauderhaften Untier von ansehnlicher Größe gegenüber. Schwechting hatte
eine" Bock aus einem Balken und vier Latten gezimmert, den Balken mit Heil


Herrenmenschen

Friedrich Hanse gelernt hätte, und Eva zeigte sich, ohne etwas vorstellen zu wollen,
als feine Dame von natürlicher Anmut und Würde. Wer hätte das von dem wilden
Mädchen gedacht, das erst neulich im Badekleidcheu zu Pferde ius Meer galoppiert
war! Der Doktor fühlte sich auf das angenehmste berührt und ließ seine Gaben
und seinen Geist leuchten.

Vom preußischen Schlößchen und von seinen Bewohnern und von dem, was der
Doktor in Tapnicken zu tuu beabsichtigte, war uicht die Rede, vielmehr lenkte
bald die Unterhaltung zu dem Thema hin, das durch Strunks Prometheus auf¬
gestellt worden war.

Herr Doktor, sagte Eva, denken Sie sich, Vater will nicht glauben, daß Sie
der Frau dasselbe Recht zumessen wie dem Manne. Er sagt, die Frau habe so¬
wieso schon ihren Pantoffel und bedürfe keines Extrarechts mehr. Und Frauen
seien Wesen untergeordneten Ranges. Denken Sie!

Ich meine, erwiderte der Doktor, Ihr Herr Vater hat nicht Unrecht, aber er
hat zu schnell verallgemeinert. Es gibt Frauen, die sind Wesen untergeordneten
Ranges geworden, es gibt aber auch Frauen, die sind zum Herrschen geboren.
Denken Sie an die französische Frau. Sie ist dem französischen Manne, wenn
auch nicht an Körperkräften, so doch an Willenskraft überlegen. Darum führt sie
mit Recht das Regiment — seit den Tagen der alten Troubadoure. Eine Walküre
gehört uicht an den Spinnrocken, sondern auf ihr Roß, in den Tumult des Kampfes.
Eine Brunhilde ist uicht dazu geboren, einem Günther zu dienen. Erst nachdem sie
durch Arglist und Betrug überwunden worden ist, wird sie des Burgundenkönigs
Magd.. Wer aber Knecht geworden ist, trage des Knechtes Kette. Jeder ist die
Kette wert, die er sich auflegen läßt. Das Recht der Herrschaft ist die Macht des
Stärkern.

Eva betrachtete aufmerksam ihre Fingerspitzen und sagte mit einem Aufluge
bon Schalkheit: Ist das nun Ihre eigne Meinung, oder haben Sie sich das irgendwo
angelernt?

Der Doktor hat Recht, entschied Groppoff. Man kann, man soll seine Macht
brauchen. Dem Großen muß erlaubt sein, was dem Kleinen vielleicht nicht freisteht.
Er muß freie Wahl für seinen Herrenwillcn haben.

Wenn es die hohe Polizei erlaubt, sagte Eva, indem sie an den Einwand
dachte, den neulich Schwechtiug derselben These gegenüber gemacht hatte.

Der Doktor nahm, als er nach Hause ging, seine Zeitung mit und las sie
uoch, ehe er sich niederlegte. Er fand im Vermischten die Nachricht, daß bei einem
Falscherprvzesse wieder einmal der chemische Sachverständige, Doktor Soundso, durch
seinen Scharfsinn und mit Hilfe der Photographie den Verbrecher entlarvt habe.
Wie das geschehen sei, war nicht mitgeteilt, was anch für Namborn gar nicht nötig
war. Denn als „Liebhaber vom Fach" war er mit dem Verfahren vertraut, und
er erinnerte sich sogleich eines Referats in seinem Berliner photographischen Klub,
wo die Sache mit allen Einzelheiten vorgemacht worden war. Sie lief darauf
hinaus, daß das Dokument photographiert, und daß von der Photographie eine
Vergrößerung angefertigt worden war, genau so, wie er es mit deu Elchbildern
gemacht hatte. Diese Vergrößerung war geeignet, die Fälschung unmittelbar er¬
nennen zu lassen. Das Verfahre» konnte bei dem verdächtigen Kontrakte mit Heine-
'"ann vielleicht Licht geben.

Am nächsten Morgen holte der Doktor deu Kontrakt, nahm seinen Apparat
?uf die Schulter und wanderte zur Kolonie Mvpswende. Er konnte darauf rechnen,
Schwechtiug ini Atelier anzutreffen, denn dieser hatte eine Leinwand von zwei
Metern Höhe aufgestellt und malte mit großem Eifer an seinein Elch. Die andern
beiden saßen irgendwo im Bruch oder auf der Heide.

Als Ramborn eintrat, blieb er überrascht in der Tür stehn, denn er stand
^mein schauderhaften Untier von ansehnlicher Größe gegenüber. Schwechting hatte
eine» Bock aus einem Balken und vier Latten gezimmert, den Balken mit Heil


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[0113] Herrenmenschen Friedrich Hanse gelernt hätte, und Eva zeigte sich, ohne etwas vorstellen zu wollen, als feine Dame von natürlicher Anmut und Würde. Wer hätte das von dem wilden Mädchen gedacht, das erst neulich im Badekleidcheu zu Pferde ius Meer galoppiert war! Der Doktor fühlte sich auf das angenehmste berührt und ließ seine Gaben und seinen Geist leuchten. Vom preußischen Schlößchen und von seinen Bewohnern und von dem, was der Doktor in Tapnicken zu tuu beabsichtigte, war uicht die Rede, vielmehr lenkte bald die Unterhaltung zu dem Thema hin, das durch Strunks Prometheus auf¬ gestellt worden war. Herr Doktor, sagte Eva, denken Sie sich, Vater will nicht glauben, daß Sie der Frau dasselbe Recht zumessen wie dem Manne. Er sagt, die Frau habe so¬ wieso schon ihren Pantoffel und bedürfe keines Extrarechts mehr. Und Frauen seien Wesen untergeordneten Ranges. Denken Sie! Ich meine, erwiderte der Doktor, Ihr Herr Vater hat nicht Unrecht, aber er hat zu schnell verallgemeinert. Es gibt Frauen, die sind Wesen untergeordneten Ranges geworden, es gibt aber auch Frauen, die sind zum Herrschen geboren. Denken Sie an die französische Frau. Sie ist dem französischen Manne, wenn auch nicht an Körperkräften, so doch an Willenskraft überlegen. Darum führt sie mit Recht das Regiment — seit den Tagen der alten Troubadoure. Eine Walküre gehört uicht an den Spinnrocken, sondern auf ihr Roß, in den Tumult des Kampfes. Eine Brunhilde ist uicht dazu geboren, einem Günther zu dienen. Erst nachdem sie durch Arglist und Betrug überwunden worden ist, wird sie des Burgundenkönigs Magd.. Wer aber Knecht geworden ist, trage des Knechtes Kette. Jeder ist die Kette wert, die er sich auflegen läßt. Das Recht der Herrschaft ist die Macht des Stärkern. Eva betrachtete aufmerksam ihre Fingerspitzen und sagte mit einem Aufluge bon Schalkheit: Ist das nun Ihre eigne Meinung, oder haben Sie sich das irgendwo angelernt? Der Doktor hat Recht, entschied Groppoff. Man kann, man soll seine Macht brauchen. Dem Großen muß erlaubt sein, was dem Kleinen vielleicht nicht freisteht. Er muß freie Wahl für seinen Herrenwillcn haben. Wenn es die hohe Polizei erlaubt, sagte Eva, indem sie an den Einwand dachte, den neulich Schwechtiug derselben These gegenüber gemacht hatte. Der Doktor nahm, als er nach Hause ging, seine Zeitung mit und las sie uoch, ehe er sich niederlegte. Er fand im Vermischten die Nachricht, daß bei einem Falscherprvzesse wieder einmal der chemische Sachverständige, Doktor Soundso, durch seinen Scharfsinn und mit Hilfe der Photographie den Verbrecher entlarvt habe. Wie das geschehen sei, war nicht mitgeteilt, was anch für Namborn gar nicht nötig war. Denn als „Liebhaber vom Fach" war er mit dem Verfahren vertraut, und er erinnerte sich sogleich eines Referats in seinem Berliner photographischen Klub, wo die Sache mit allen Einzelheiten vorgemacht worden war. Sie lief darauf hinaus, daß das Dokument photographiert, und daß von der Photographie eine Vergrößerung angefertigt worden war, genau so, wie er es mit deu Elchbildern gemacht hatte. Diese Vergrößerung war geeignet, die Fälschung unmittelbar er¬ nennen zu lassen. Das Verfahre» konnte bei dem verdächtigen Kontrakte mit Heine- '"ann vielleicht Licht geben. Am nächsten Morgen holte der Doktor deu Kontrakt, nahm seinen Apparat ?uf die Schulter und wanderte zur Kolonie Mvpswende. Er konnte darauf rechnen, Schwechtiug ini Atelier anzutreffen, denn dieser hatte eine Leinwand von zwei Metern Höhe aufgestellt und malte mit großem Eifer an seinein Elch. Die andern beiden saßen irgendwo im Bruch oder auf der Heide. Als Ramborn eintrat, blieb er überrascht in der Tür stehn, denn er stand ^mein schauderhaften Untier von ansehnlicher Größe gegenüber. Schwechting hatte eine» Bock aus einem Balken und vier Latten gezimmert, den Balken mit Heil

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296764/113>, abgerufen am 05.02.2025.