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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr.

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Die Damen auf Markby

nun neben ihr auf dem gefrornen Ufer nieder. Als er saß, hob er den einen Fuß
auf und fuhr mit dem Handschuh prüfend über die Schneide seines Schlittschuhs.

Was meinten Sie eigentlich mit dem, was Sie vorhin sagten? fragte er leise,
sonderbar unvermittelt und ohne die Augen aufzuschlagen.

Ich? Elu fuhr zusammen, und ihr Herz sing heftig an zu klopfen. Ich?
wiederholte sie mit mehr Sicherheit. Ich weiß nicht einmal mehr, was Sie meinen,
was ich meinen sollte.

Lassen Sie uns nun ehrlich sein, Fräulein Elu, sagte er und richtete langsam
seinen dunkeln, etwas schweren Blick auf sie. Tun Sie mir wirklich die Ehre an,
zu glauben, daß ich, ich allein von allen -- keine Augen im Kopf habe?

Elu schwieg und wagte nicht aufzusehen. Sie hätte sich die Zunge abbeißen
mögen zur Strafe für ihre dummen, unvorsichtigen und rachsüchtigen Worte. Das
sah ja ganz so aus, als ob sie den Angeber hätte spielen wollen! Sie, die. . .
Aber es kränkte sie eben bitter, ihn so arglos zu sehen.

Erik hat, seit ich ihn kenne, noch niemals ein Geheimnis aus seinen Launen
gemacht, fuhr' Arvid ruhig, aber doch etwas erregter fort. Und ich kenne ihn
gewiß besser als die meisten. Nun ist es Julie, weil sie ihm augenblicklich am
schwersten zu gewinnen vorkommt . . . Ebenso wie er Ihnen den Hof machen würde,
wenn. . .

Elu schüttelte mit einem mißglückter Versuch zu lachen energisch den Kopf.

Doch, das ist ganz sicher! Es wundert mich übrigens sehr, daß er nicht
schon -- er, der Sie täglich sieht! Arvids Stimme sollte sarkastisch klingen, aber
es drang ein Ton von unterdrückter Leidenschaft durch, der unmöglich überhört
werden konnte.

Elu fand es nicht gut, auch nur ein Wort zu erwidern. Sie steckte die
Hände in den Muff und sah über den Kopf des Hauptmanns weg in das Schnee¬
treiben hinaus.

War es, weil Sie -- er suchte einen Augenblick uach einem Wort, fand aber
in seiner Aufregung gerade nur das, was seine Ansicht auf die verletzeudste, rück¬
haltloseste Welse aussprach: War es, weil Sie auf Julie eifersüchtig waren, daß
Sie. . .?

Nein! das ging wahrhaftig zu weit!

Ellis Augen sprühten ordentlich vor Zorn unter dem verschneiten Schleier, als
sie rasch aufstehend sagte: Wenn dies ein Scherz sein soll -- unerschrocken und
aufgebracht sah sie ihm gerade in die Augen --, dann ist es, gerade herausgesagt,
ein recht schlechter und erbärmlicher Scherz, und wenn es Ernst ist. . . sie zischte
verächtlich, vielsagend, zu zornig, noch etwas hinzuzufügen.

Dann ist es also doch Robert, flüsterte er wie zu sich selbst.

Hauptmann Hall! -- Elu setzte in ihrer Erregung den Fuß so fest aufs Eis,
daß sich ein großer Stern um den Schlittschuh herum bildete. Was gibt Ihnen
das Recht, sich so gegen mich zu benehmen? Sie. . . Sie . . . niemand auf der
Welt -- sie brach in leidenschaftliches Weinen aus -- ist jemals so unverschämt
gegen mich gewesen.

Weil niemand, sagte er leise, leiser als sie, aber ebenso heftig, niemand auf
der Welt, Elu -- er ergriff ihr Handgelenk mit festem Druck --, Sie jemals
so lieb hatte wie ich . . - Als ob Sie das nicht wüßte"! fügte er langsamer und
noch leiser, halb höhnisch, halb erzürnt hinzu.

Elu schluchzte mir, hart und zornig mit abgewandtem Gesicht. In dieser
Minute fühlte sie beinahe nichts andres als den körperlichen Schmerz, den ihr sein
harter Griff um ihr Handgelenk verursachte.

Oder wußten Sie das vielleicht nicht? fragte er nach ein paar Sekunden, in
einem ganz andern Ton, langsam und leise.

Doch, sagte Elu abgerissen mit einem kurzen Aufschluchzen, jetzt vollends aus-
der Fassung gebracht.


Die Damen auf Markby

nun neben ihr auf dem gefrornen Ufer nieder. Als er saß, hob er den einen Fuß
auf und fuhr mit dem Handschuh prüfend über die Schneide seines Schlittschuhs.

Was meinten Sie eigentlich mit dem, was Sie vorhin sagten? fragte er leise,
sonderbar unvermittelt und ohne die Augen aufzuschlagen.

Ich? Elu fuhr zusammen, und ihr Herz sing heftig an zu klopfen. Ich?
wiederholte sie mit mehr Sicherheit. Ich weiß nicht einmal mehr, was Sie meinen,
was ich meinen sollte.

Lassen Sie uns nun ehrlich sein, Fräulein Elu, sagte er und richtete langsam
seinen dunkeln, etwas schweren Blick auf sie. Tun Sie mir wirklich die Ehre an,
zu glauben, daß ich, ich allein von allen — keine Augen im Kopf habe?

Elu schwieg und wagte nicht aufzusehen. Sie hätte sich die Zunge abbeißen
mögen zur Strafe für ihre dummen, unvorsichtigen und rachsüchtigen Worte. Das
sah ja ganz so aus, als ob sie den Angeber hätte spielen wollen! Sie, die. . .
Aber es kränkte sie eben bitter, ihn so arglos zu sehen.

Erik hat, seit ich ihn kenne, noch niemals ein Geheimnis aus seinen Launen
gemacht, fuhr' Arvid ruhig, aber doch etwas erregter fort. Und ich kenne ihn
gewiß besser als die meisten. Nun ist es Julie, weil sie ihm augenblicklich am
schwersten zu gewinnen vorkommt . . . Ebenso wie er Ihnen den Hof machen würde,
wenn. . .

Elu schüttelte mit einem mißglückter Versuch zu lachen energisch den Kopf.

Doch, das ist ganz sicher! Es wundert mich übrigens sehr, daß er nicht
schon — er, der Sie täglich sieht! Arvids Stimme sollte sarkastisch klingen, aber
es drang ein Ton von unterdrückter Leidenschaft durch, der unmöglich überhört
werden konnte.

Elu fand es nicht gut, auch nur ein Wort zu erwidern. Sie steckte die
Hände in den Muff und sah über den Kopf des Hauptmanns weg in das Schnee¬
treiben hinaus.

War es, weil Sie — er suchte einen Augenblick uach einem Wort, fand aber
in seiner Aufregung gerade nur das, was seine Ansicht auf die verletzeudste, rück¬
haltloseste Welse aussprach: War es, weil Sie auf Julie eifersüchtig waren, daß
Sie. . .?

Nein! das ging wahrhaftig zu weit!

Ellis Augen sprühten ordentlich vor Zorn unter dem verschneiten Schleier, als
sie rasch aufstehend sagte: Wenn dies ein Scherz sein soll — unerschrocken und
aufgebracht sah sie ihm gerade in die Augen —, dann ist es, gerade herausgesagt,
ein recht schlechter und erbärmlicher Scherz, und wenn es Ernst ist. . . sie zischte
verächtlich, vielsagend, zu zornig, noch etwas hinzuzufügen.

Dann ist es also doch Robert, flüsterte er wie zu sich selbst.

Hauptmann Hall! — Elu setzte in ihrer Erregung den Fuß so fest aufs Eis,
daß sich ein großer Stern um den Schlittschuh herum bildete. Was gibt Ihnen
das Recht, sich so gegen mich zu benehmen? Sie. . . Sie . . . niemand auf der
Welt — sie brach in leidenschaftliches Weinen aus — ist jemals so unverschämt
gegen mich gewesen.

Weil niemand, sagte er leise, leiser als sie, aber ebenso heftig, niemand auf
der Welt, Elu — er ergriff ihr Handgelenk mit festem Druck —, Sie jemals
so lieb hatte wie ich . . - Als ob Sie das nicht wüßte»! fügte er langsamer und
noch leiser, halb höhnisch, halb erzürnt hinzu.

Elu schluchzte mir, hart und zornig mit abgewandtem Gesicht. In dieser
Minute fühlte sie beinahe nichts andres als den körperlichen Schmerz, den ihr sein
harter Griff um ihr Handgelenk verursachte.

Oder wußten Sie das vielleicht nicht? fragte er nach ein paar Sekunden, in
einem ganz andern Ton, langsam und leise.

Doch, sagte Elu abgerissen mit einem kurzen Aufschluchzen, jetzt vollends aus-
der Fassung gebracht.


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[0527] Die Damen auf Markby nun neben ihr auf dem gefrornen Ufer nieder. Als er saß, hob er den einen Fuß auf und fuhr mit dem Handschuh prüfend über die Schneide seines Schlittschuhs. Was meinten Sie eigentlich mit dem, was Sie vorhin sagten? fragte er leise, sonderbar unvermittelt und ohne die Augen aufzuschlagen. Ich? Elu fuhr zusammen, und ihr Herz sing heftig an zu klopfen. Ich? wiederholte sie mit mehr Sicherheit. Ich weiß nicht einmal mehr, was Sie meinen, was ich meinen sollte. Lassen Sie uns nun ehrlich sein, Fräulein Elu, sagte er und richtete langsam seinen dunkeln, etwas schweren Blick auf sie. Tun Sie mir wirklich die Ehre an, zu glauben, daß ich, ich allein von allen — keine Augen im Kopf habe? Elu schwieg und wagte nicht aufzusehen. Sie hätte sich die Zunge abbeißen mögen zur Strafe für ihre dummen, unvorsichtigen und rachsüchtigen Worte. Das sah ja ganz so aus, als ob sie den Angeber hätte spielen wollen! Sie, die. . . Aber es kränkte sie eben bitter, ihn so arglos zu sehen. Erik hat, seit ich ihn kenne, noch niemals ein Geheimnis aus seinen Launen gemacht, fuhr' Arvid ruhig, aber doch etwas erregter fort. Und ich kenne ihn gewiß besser als die meisten. Nun ist es Julie, weil sie ihm augenblicklich am schwersten zu gewinnen vorkommt . . . Ebenso wie er Ihnen den Hof machen würde, wenn. . . Elu schüttelte mit einem mißglückter Versuch zu lachen energisch den Kopf. Doch, das ist ganz sicher! Es wundert mich übrigens sehr, daß er nicht schon — er, der Sie täglich sieht! Arvids Stimme sollte sarkastisch klingen, aber es drang ein Ton von unterdrückter Leidenschaft durch, der unmöglich überhört werden konnte. Elu fand es nicht gut, auch nur ein Wort zu erwidern. Sie steckte die Hände in den Muff und sah über den Kopf des Hauptmanns weg in das Schnee¬ treiben hinaus. War es, weil Sie — er suchte einen Augenblick uach einem Wort, fand aber in seiner Aufregung gerade nur das, was seine Ansicht auf die verletzeudste, rück¬ haltloseste Welse aussprach: War es, weil Sie auf Julie eifersüchtig waren, daß Sie. . .? Nein! das ging wahrhaftig zu weit! Ellis Augen sprühten ordentlich vor Zorn unter dem verschneiten Schleier, als sie rasch aufstehend sagte: Wenn dies ein Scherz sein soll — unerschrocken und aufgebracht sah sie ihm gerade in die Augen —, dann ist es, gerade herausgesagt, ein recht schlechter und erbärmlicher Scherz, und wenn es Ernst ist. . . sie zischte verächtlich, vielsagend, zu zornig, noch etwas hinzuzufügen. Dann ist es also doch Robert, flüsterte er wie zu sich selbst. Hauptmann Hall! — Elu setzte in ihrer Erregung den Fuß so fest aufs Eis, daß sich ein großer Stern um den Schlittschuh herum bildete. Was gibt Ihnen das Recht, sich so gegen mich zu benehmen? Sie. . . Sie . . . niemand auf der Welt — sie brach in leidenschaftliches Weinen aus — ist jemals so unverschämt gegen mich gewesen. Weil niemand, sagte er leise, leiser als sie, aber ebenso heftig, niemand auf der Welt, Elu — er ergriff ihr Handgelenk mit festem Druck —, Sie jemals so lieb hatte wie ich . . - Als ob Sie das nicht wüßte»! fügte er langsamer und noch leiser, halb höhnisch, halb erzürnt hinzu. Elu schluchzte mir, hart und zornig mit abgewandtem Gesicht. In dieser Minute fühlte sie beinahe nichts andres als den körperlichen Schmerz, den ihr sein harter Griff um ihr Handgelenk verursachte. Oder wußten Sie das vielleicht nicht? fragte er nach ein paar Sekunden, in einem ganz andern Ton, langsam und leise. Doch, sagte Elu abgerissen mit einem kurzen Aufschluchzen, jetzt vollends aus- der Fassung gebracht.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_295218/527>, abgerufen am 23.07.2024.