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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr.

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stärkter Leibwäsche. Er zog den Hut und ging mit Fräulein Sack den Gästen
entgegen.

Wie spät ihr kommt! rief Julie. Sie reichte allen die Hand und stellte dann
Elu ihren Bräutigam vor. Tante Albertine ist des Wartens schon lange müde ge¬
worden und nach Hause gegangen.

Ich weiß nicht, ob deine Gäste das als einen großen Verlust empfinden
werden, bemerkte der Hauptmann und lächelte unehrerbietig, während er sich tief
und höflich über Ellis Hand beugte. Erik sieht übrigens doch aus, als ob er sich
darüber grämte.

Erik lachte ein wenig gezwungen; Elu verstand den Ton zwischen den beiden
nicht ganz, aber das begriff sie, daß alle hier auf sehr vertrautem Fuß miteinander
standen, und einen Augenblick fühlte sie sich doppelt fremd. Onkel Briare schaute
nach dem Haus hinauf und grüßte. Auf dem Balkon stand eine schlanke und
dunkle Dame, die sich wie ein Schatten von der mondscheinbelenchtcten Mauer
hinter ihr abhob.

Die Zimmer, durch die mau kam, waren alle groß, mit niedern Balkendecken,
altmodisch und nur spärlich und nicht besonders behaglich eingerichtet. Nur das
sogenannte "kleine Wohnzimmer" -- das übrigens recht geräumig war --, wo
man sich, bis der Tee getrunken wurde, niederließ, machte einigen Anspruch auf
moderne Eleganz und wirkliche Behaglichkeit. Es war mit bequemen neuen
Möbeln reich ausgestattet, hatte einen Teppich über den gauzeu Fußboden und
eine Menge vom Treibhaus hereingestellte Pflanzen. An den dunkeln Wänden
hingen überdies ein paar neuere Ölgemälde, die Landschaften vorstellten, in glänzenden
goldnen Rahmen.

Erst gerade vor dem Abendbrot erschien Frau Sack, Juliens Stiefmutter.
Elu erkannte sogleich die Dame vom Balkon und war sehr erstaunt, daß dies die
"Witwe" sein sollte, denn sie sah kaum älter aus als ihre Stieftochter, und diese
und ihr Bräutigam nannten sie nur "Olga."

Sie war ebenso dunkel wie ihre Stieftochter, aber von einem ganz andern
Typus; unnatürlich schlank, fast durchsichtig, das Haar über der Stirn gescheitelt
und ganz glatt über die Ohren und Wangen gestrichen, sodaß es einen kohl¬
schwarzen Nahmen um das Gesicht bildete. Elu schrieb später an ihre Schwestern,
daß sie aussehe wie eine "Muse oder etwa wie eine Schauspielerin oder wie so
ein modernes Plakat, wißt ihr, aber nur nicht wie eine mittelalterliche Wittib."
"Mittelalterlich" bedeutete für Elu gerade fünfunddreißig Jahre.

Julie hatte ein glattes weißes Kleid und einen schwarzen Gürtel um. An
dem kleinen weißen Jäckchen über der Bluse saßen ein paar große kostbare Jett¬
knöpfe, die der aufmerksamen Elu sofort auffielen. Und da sie nun einen Teil
ihres Ärgers auf die Stiefmutter übertragen hatte, begann sie auch zu verstehn,
daß Julie den "Herren" vielleicht doch gefallen könne. . . . Aber wenn man so
schwarz war wie . . . und dann war anch noch das Gute an Julie, was Elu,
wenn sie ehrlich sein wollte, sehr hoch anzuschlagen geneigt war, daß sie nämlich
recht zurückhaltend war und sich von den andern Damen wie freiwillig über¬
sehen ließ.

In dem kleinen Wohnzimmer versuchten Julie und die Herren Elu zum
Singen zu überreden; Frau Olga aber verhielt sich passiv, ihr schien nicht viel
daran gelegen zu sein. Das ärgerte Elu; es machte ihr zwar kein Vergnügen,
vor Fremden zu musizieren, denn das war sozusagen fast der einzige Punkt, wo
sie sich verlegen fühlte, aber sie wollte es den Leuten zeigen, daß sie es konnte.
Und gerade an diesem Abend, gerade heute fühlte sie sich dazu aufgelegt, ihr
bestes zu tun.

Sie setzte sich also an den Flügel, drehte mit der Sicherheit einer Primadonna
den Inhalt des Notenständers von unterst zu oberst und bat ohne weiteres den
Hauptman", der musikalisch war, die Notenblätter sür sie umzuwenden.


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stärkter Leibwäsche. Er zog den Hut und ging mit Fräulein Sack den Gästen
entgegen.

Wie spät ihr kommt! rief Julie. Sie reichte allen die Hand und stellte dann
Elu ihren Bräutigam vor. Tante Albertine ist des Wartens schon lange müde ge¬
worden und nach Hause gegangen.

Ich weiß nicht, ob deine Gäste das als einen großen Verlust empfinden
werden, bemerkte der Hauptmann und lächelte unehrerbietig, während er sich tief
und höflich über Ellis Hand beugte. Erik sieht übrigens doch aus, als ob er sich
darüber grämte.

Erik lachte ein wenig gezwungen; Elu verstand den Ton zwischen den beiden
nicht ganz, aber das begriff sie, daß alle hier auf sehr vertrautem Fuß miteinander
standen, und einen Augenblick fühlte sie sich doppelt fremd. Onkel Briare schaute
nach dem Haus hinauf und grüßte. Auf dem Balkon stand eine schlanke und
dunkle Dame, die sich wie ein Schatten von der mondscheinbelenchtcten Mauer
hinter ihr abhob.

Die Zimmer, durch die mau kam, waren alle groß, mit niedern Balkendecken,
altmodisch und nur spärlich und nicht besonders behaglich eingerichtet. Nur das
sogenannte „kleine Wohnzimmer" — das übrigens recht geräumig war —, wo
man sich, bis der Tee getrunken wurde, niederließ, machte einigen Anspruch auf
moderne Eleganz und wirkliche Behaglichkeit. Es war mit bequemen neuen
Möbeln reich ausgestattet, hatte einen Teppich über den gauzeu Fußboden und
eine Menge vom Treibhaus hereingestellte Pflanzen. An den dunkeln Wänden
hingen überdies ein paar neuere Ölgemälde, die Landschaften vorstellten, in glänzenden
goldnen Rahmen.

Erst gerade vor dem Abendbrot erschien Frau Sack, Juliens Stiefmutter.
Elu erkannte sogleich die Dame vom Balkon und war sehr erstaunt, daß dies die
„Witwe" sein sollte, denn sie sah kaum älter aus als ihre Stieftochter, und diese
und ihr Bräutigam nannten sie nur „Olga."

Sie war ebenso dunkel wie ihre Stieftochter, aber von einem ganz andern
Typus; unnatürlich schlank, fast durchsichtig, das Haar über der Stirn gescheitelt
und ganz glatt über die Ohren und Wangen gestrichen, sodaß es einen kohl¬
schwarzen Nahmen um das Gesicht bildete. Elu schrieb später an ihre Schwestern,
daß sie aussehe wie eine „Muse oder etwa wie eine Schauspielerin oder wie so
ein modernes Plakat, wißt ihr, aber nur nicht wie eine mittelalterliche Wittib."
„Mittelalterlich" bedeutete für Elu gerade fünfunddreißig Jahre.

Julie hatte ein glattes weißes Kleid und einen schwarzen Gürtel um. An
dem kleinen weißen Jäckchen über der Bluse saßen ein paar große kostbare Jett¬
knöpfe, die der aufmerksamen Elu sofort auffielen. Und da sie nun einen Teil
ihres Ärgers auf die Stiefmutter übertragen hatte, begann sie auch zu verstehn,
daß Julie den „Herren" vielleicht doch gefallen könne. . . . Aber wenn man so
schwarz war wie . . . und dann war anch noch das Gute an Julie, was Elu,
wenn sie ehrlich sein wollte, sehr hoch anzuschlagen geneigt war, daß sie nämlich
recht zurückhaltend war und sich von den andern Damen wie freiwillig über¬
sehen ließ.

In dem kleinen Wohnzimmer versuchten Julie und die Herren Elu zum
Singen zu überreden; Frau Olga aber verhielt sich passiv, ihr schien nicht viel
daran gelegen zu sein. Das ärgerte Elu; es machte ihr zwar kein Vergnügen,
vor Fremden zu musizieren, denn das war sozusagen fast der einzige Punkt, wo
sie sich verlegen fühlte, aber sie wollte es den Leuten zeigen, daß sie es konnte.
Und gerade an diesem Abend, gerade heute fühlte sie sich dazu aufgelegt, ihr
bestes zu tun.

Sie setzte sich also an den Flügel, drehte mit der Sicherheit einer Primadonna
den Inhalt des Notenständers von unterst zu oberst und bat ohne weiteres den
Hauptman», der musikalisch war, die Notenblätter sür sie umzuwenden.


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[0114] Dü> Damen auf INarkby stärkter Leibwäsche. Er zog den Hut und ging mit Fräulein Sack den Gästen entgegen. Wie spät ihr kommt! rief Julie. Sie reichte allen die Hand und stellte dann Elu ihren Bräutigam vor. Tante Albertine ist des Wartens schon lange müde ge¬ worden und nach Hause gegangen. Ich weiß nicht, ob deine Gäste das als einen großen Verlust empfinden werden, bemerkte der Hauptmann und lächelte unehrerbietig, während er sich tief und höflich über Ellis Hand beugte. Erik sieht übrigens doch aus, als ob er sich darüber grämte. Erik lachte ein wenig gezwungen; Elu verstand den Ton zwischen den beiden nicht ganz, aber das begriff sie, daß alle hier auf sehr vertrautem Fuß miteinander standen, und einen Augenblick fühlte sie sich doppelt fremd. Onkel Briare schaute nach dem Haus hinauf und grüßte. Auf dem Balkon stand eine schlanke und dunkle Dame, die sich wie ein Schatten von der mondscheinbelenchtcten Mauer hinter ihr abhob. Die Zimmer, durch die mau kam, waren alle groß, mit niedern Balkendecken, altmodisch und nur spärlich und nicht besonders behaglich eingerichtet. Nur das sogenannte „kleine Wohnzimmer" — das übrigens recht geräumig war —, wo man sich, bis der Tee getrunken wurde, niederließ, machte einigen Anspruch auf moderne Eleganz und wirkliche Behaglichkeit. Es war mit bequemen neuen Möbeln reich ausgestattet, hatte einen Teppich über den gauzeu Fußboden und eine Menge vom Treibhaus hereingestellte Pflanzen. An den dunkeln Wänden hingen überdies ein paar neuere Ölgemälde, die Landschaften vorstellten, in glänzenden goldnen Rahmen. Erst gerade vor dem Abendbrot erschien Frau Sack, Juliens Stiefmutter. Elu erkannte sogleich die Dame vom Balkon und war sehr erstaunt, daß dies die „Witwe" sein sollte, denn sie sah kaum älter aus als ihre Stieftochter, und diese und ihr Bräutigam nannten sie nur „Olga." Sie war ebenso dunkel wie ihre Stieftochter, aber von einem ganz andern Typus; unnatürlich schlank, fast durchsichtig, das Haar über der Stirn gescheitelt und ganz glatt über die Ohren und Wangen gestrichen, sodaß es einen kohl¬ schwarzen Nahmen um das Gesicht bildete. Elu schrieb später an ihre Schwestern, daß sie aussehe wie eine „Muse oder etwa wie eine Schauspielerin oder wie so ein modernes Plakat, wißt ihr, aber nur nicht wie eine mittelalterliche Wittib." „Mittelalterlich" bedeutete für Elu gerade fünfunddreißig Jahre. Julie hatte ein glattes weißes Kleid und einen schwarzen Gürtel um. An dem kleinen weißen Jäckchen über der Bluse saßen ein paar große kostbare Jett¬ knöpfe, die der aufmerksamen Elu sofort auffielen. Und da sie nun einen Teil ihres Ärgers auf die Stiefmutter übertragen hatte, begann sie auch zu verstehn, daß Julie den „Herren" vielleicht doch gefallen könne. . . . Aber wenn man so schwarz war wie . . . und dann war anch noch das Gute an Julie, was Elu, wenn sie ehrlich sein wollte, sehr hoch anzuschlagen geneigt war, daß sie nämlich recht zurückhaltend war und sich von den andern Damen wie freiwillig über¬ sehen ließ. In dem kleinen Wohnzimmer versuchten Julie und die Herren Elu zum Singen zu überreden; Frau Olga aber verhielt sich passiv, ihr schien nicht viel daran gelegen zu sein. Das ärgerte Elu; es machte ihr zwar kein Vergnügen, vor Fremden zu musizieren, denn das war sozusagen fast der einzige Punkt, wo sie sich verlegen fühlte, aber sie wollte es den Leuten zeigen, daß sie es konnte. Und gerade an diesem Abend, gerade heute fühlte sie sich dazu aufgelegt, ihr bestes zu tun. Sie setzte sich also an den Flügel, drehte mit der Sicherheit einer Primadonna den Inhalt des Notenständers von unterst zu oberst und bat ohne weiteres den Hauptman», der musikalisch war, die Notenblätter sür sie umzuwenden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_295218/114>, abgerufen am 23.07.2024.