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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Gräfin Susanna

Rosen üppig blühten; rechts und links von der Tür rankten sich aus größern
Gefäßen ebenfalls weiße und rote Rosen empor, die sich über dem zur Halle
führenden Eingang anmutig ineinander schlangen.

Die Tür zur Halle stand offen, aber die Halle selbst schien den aus dem
hellen Tageslicht Eintretenden ganz finster zu sein; erst nach und nach gewöhnte
fich das Auge an die Dunkelheit und vermochte die einzelnen Gegenstände zu
unterscheiden. Es war, wie Adrian zu klagen pflegte, "ganz der gewöhnliche Typus
einer Theaterhalle, wo man sofort an ein verschwundnes Testament, an ein Fa¬
miliengeheimnis oder einen geharnischten Geist denken muß." Dagegen sagt die
"Grafschaftsgeschichte"! "Ein vornehmes Gelaß, viereckig und sehr geräumig, charakte¬
ristisch für die Zeit, wo derartige Hallen im Notfall auch als Wachräume benutzt
werden mußten."

Viereckig und geräumig war der Raum sicher, aber nichtsdestoweniger auch
etwas alltäglich: Decke und Wände waren mit dunkelm, polierten Eichenholz ver¬
kleidet und der Fußboden mit großen Steinfliesen gepflastert, die gegenwärtig zum
größten Teile von einem verschossenen türkischen Teppich bedeckt waren. Die
niedrigen Fenster mit ihren kleinen in Blei gefaßten Scheiben waren in tiefe
Mauernischen eingelassen; über einem quer vor der Ecke errichteten großen Kamin
war das Crafordsche Wappen zu sehen, und eine breite eichne Treppe führte nach
dem obern Stockwerk hinauf.

Die Halle war -- unangemessen genug -- ganz modern, aber etwas schäbig
-- und wenn man so sagen kann -- "männlich" möbliert mit stark abgenutzten
ledernen Lehnstühlen und Sesseln und schweren, mit Büchern und Zeitschriften be¬
deckten Tischen. Durch die schmalen Fenster fielen schräge Sonnenstrahlen und
wogten wie ein Wirbel von Goldstaub, und auf dem Teppich lag nahe bei der
Tür ein glänzendes Viereck Sonnenschein, das die alten blinden Farben zu neuem
Leben erwärmte. Der übrige Raum war in Dämmerlicht gehüllt. Die schönen
eichnen Wände waren nicht durch aufgehängte Bilder verdorben worden.

Kein Mensch rührt sich, bemerkte Adrian, nicht einmal eine Maus. Seilers
wird sich Wohl im Putzraum eingeschlossen haben und seine wehrlose Geige mi߬
handeln. Das kommt davon, wenn man einen musikalischen Hausburschen hat! Und
Wickersmith wird seine tägliche Andacht verrichten: er beklagt sich immer bei mir,
daß er erst nach dem zweiten Frühstück Zeit für seine Morgenbetrachtnng finde.
Das kommt davon, wenn man einen frommen Haushofmeister hat! Ich bin nur
neugierig, ob irgend jemand vorhanden war, der deinen Rvsselenker von deinem
Gepäck befreit hat! Wahrscheinlich hat er kehrt gemacht und es seinen heimischen
Pennten zugeführt -- wenigstens sehe ich nirgends eine Spur davon. Aber Kopf
hoch! Es tut nichts! In Franks Kampferkiste wird sich schon noch altes Zeug
von dir finden, und wenn nicht, so leihe ich dir einen Anzug von mir, und dann
wird der Herr von und zu Craford eine zum Totlachen komische Figur machen!
Du wirst sie kennen lernen ... laß mal sehen. Heute ist Mittwoch -- wir werden
ihr morgen unsern Besuch macheu!

Wem? fragte Anthony ganz bestürzt.

Haben wir vielleicht von der Königin Bereugaria gesprochen? fragte Adrian
mit der Nase in der Luft. Wem? fragst du. Wir werden morgen Nachmittag
unsern Besuch machen!

Ich nicht, erklärte Anthony.

Morgen nicht? Adrian zog mit einem kindlich naiven, harmlosen Gesichts¬
ausdruck seine rotbraunen, halbmondförmigen Brauen in die Höhe. Nun gut, dann
am Freitag, obgleich er Unglück bringt, und man an einem Fasttag im Zweifels¬
falle besser niemand heimsucht. Es ist ja so ein Schwindel mit der Behauptung,
daß Fisch der beste Nährstoff für das Gehirn sei. Fleisch, rohes Fleisch -- das
ists, was das Gehirn braucht! Er klopfte sich an die Stirn und wiederholte: Also
Freitag, wenn dir das lieber ist!


Gräfin Susanna

Rosen üppig blühten; rechts und links von der Tür rankten sich aus größern
Gefäßen ebenfalls weiße und rote Rosen empor, die sich über dem zur Halle
führenden Eingang anmutig ineinander schlangen.

Die Tür zur Halle stand offen, aber die Halle selbst schien den aus dem
hellen Tageslicht Eintretenden ganz finster zu sein; erst nach und nach gewöhnte
fich das Auge an die Dunkelheit und vermochte die einzelnen Gegenstände zu
unterscheiden. Es war, wie Adrian zu klagen pflegte, „ganz der gewöhnliche Typus
einer Theaterhalle, wo man sofort an ein verschwundnes Testament, an ein Fa¬
miliengeheimnis oder einen geharnischten Geist denken muß." Dagegen sagt die
„Grafschaftsgeschichte"! „Ein vornehmes Gelaß, viereckig und sehr geräumig, charakte¬
ristisch für die Zeit, wo derartige Hallen im Notfall auch als Wachräume benutzt
werden mußten."

Viereckig und geräumig war der Raum sicher, aber nichtsdestoweniger auch
etwas alltäglich: Decke und Wände waren mit dunkelm, polierten Eichenholz ver¬
kleidet und der Fußboden mit großen Steinfliesen gepflastert, die gegenwärtig zum
größten Teile von einem verschossenen türkischen Teppich bedeckt waren. Die
niedrigen Fenster mit ihren kleinen in Blei gefaßten Scheiben waren in tiefe
Mauernischen eingelassen; über einem quer vor der Ecke errichteten großen Kamin
war das Crafordsche Wappen zu sehen, und eine breite eichne Treppe führte nach
dem obern Stockwerk hinauf.

Die Halle war — unangemessen genug — ganz modern, aber etwas schäbig
— und wenn man so sagen kann — „männlich" möbliert mit stark abgenutzten
ledernen Lehnstühlen und Sesseln und schweren, mit Büchern und Zeitschriften be¬
deckten Tischen. Durch die schmalen Fenster fielen schräge Sonnenstrahlen und
wogten wie ein Wirbel von Goldstaub, und auf dem Teppich lag nahe bei der
Tür ein glänzendes Viereck Sonnenschein, das die alten blinden Farben zu neuem
Leben erwärmte. Der übrige Raum war in Dämmerlicht gehüllt. Die schönen
eichnen Wände waren nicht durch aufgehängte Bilder verdorben worden.

Kein Mensch rührt sich, bemerkte Adrian, nicht einmal eine Maus. Seilers
wird sich Wohl im Putzraum eingeschlossen haben und seine wehrlose Geige mi߬
handeln. Das kommt davon, wenn man einen musikalischen Hausburschen hat! Und
Wickersmith wird seine tägliche Andacht verrichten: er beklagt sich immer bei mir,
daß er erst nach dem zweiten Frühstück Zeit für seine Morgenbetrachtnng finde.
Das kommt davon, wenn man einen frommen Haushofmeister hat! Ich bin nur
neugierig, ob irgend jemand vorhanden war, der deinen Rvsselenker von deinem
Gepäck befreit hat! Wahrscheinlich hat er kehrt gemacht und es seinen heimischen
Pennten zugeführt — wenigstens sehe ich nirgends eine Spur davon. Aber Kopf
hoch! Es tut nichts! In Franks Kampferkiste wird sich schon noch altes Zeug
von dir finden, und wenn nicht, so leihe ich dir einen Anzug von mir, und dann
wird der Herr von und zu Craford eine zum Totlachen komische Figur machen!
Du wirst sie kennen lernen ... laß mal sehen. Heute ist Mittwoch — wir werden
ihr morgen unsern Besuch macheu!

Wem? fragte Anthony ganz bestürzt.

Haben wir vielleicht von der Königin Bereugaria gesprochen? fragte Adrian
mit der Nase in der Luft. Wem? fragst du. Wir werden morgen Nachmittag
unsern Besuch machen!

Ich nicht, erklärte Anthony.

Morgen nicht? Adrian zog mit einem kindlich naiven, harmlosen Gesichts¬
ausdruck seine rotbraunen, halbmondförmigen Brauen in die Höhe. Nun gut, dann
am Freitag, obgleich er Unglück bringt, und man an einem Fasttag im Zweifels¬
falle besser niemand heimsucht. Es ist ja so ein Schwindel mit der Behauptung,
daß Fisch der beste Nährstoff für das Gehirn sei. Fleisch, rohes Fleisch — das
ists, was das Gehirn braucht! Er klopfte sich an die Stirn und wiederholte: Also
Freitag, wenn dir das lieber ist!


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[0364] Gräfin Susanna Rosen üppig blühten; rechts und links von der Tür rankten sich aus größern Gefäßen ebenfalls weiße und rote Rosen empor, die sich über dem zur Halle führenden Eingang anmutig ineinander schlangen. Die Tür zur Halle stand offen, aber die Halle selbst schien den aus dem hellen Tageslicht Eintretenden ganz finster zu sein; erst nach und nach gewöhnte fich das Auge an die Dunkelheit und vermochte die einzelnen Gegenstände zu unterscheiden. Es war, wie Adrian zu klagen pflegte, „ganz der gewöhnliche Typus einer Theaterhalle, wo man sofort an ein verschwundnes Testament, an ein Fa¬ miliengeheimnis oder einen geharnischten Geist denken muß." Dagegen sagt die „Grafschaftsgeschichte"! „Ein vornehmes Gelaß, viereckig und sehr geräumig, charakte¬ ristisch für die Zeit, wo derartige Hallen im Notfall auch als Wachräume benutzt werden mußten." Viereckig und geräumig war der Raum sicher, aber nichtsdestoweniger auch etwas alltäglich: Decke und Wände waren mit dunkelm, polierten Eichenholz ver¬ kleidet und der Fußboden mit großen Steinfliesen gepflastert, die gegenwärtig zum größten Teile von einem verschossenen türkischen Teppich bedeckt waren. Die niedrigen Fenster mit ihren kleinen in Blei gefaßten Scheiben waren in tiefe Mauernischen eingelassen; über einem quer vor der Ecke errichteten großen Kamin war das Crafordsche Wappen zu sehen, und eine breite eichne Treppe führte nach dem obern Stockwerk hinauf. Die Halle war — unangemessen genug — ganz modern, aber etwas schäbig — und wenn man so sagen kann — „männlich" möbliert mit stark abgenutzten ledernen Lehnstühlen und Sesseln und schweren, mit Büchern und Zeitschriften be¬ deckten Tischen. Durch die schmalen Fenster fielen schräge Sonnenstrahlen und wogten wie ein Wirbel von Goldstaub, und auf dem Teppich lag nahe bei der Tür ein glänzendes Viereck Sonnenschein, das die alten blinden Farben zu neuem Leben erwärmte. Der übrige Raum war in Dämmerlicht gehüllt. Die schönen eichnen Wände waren nicht durch aufgehängte Bilder verdorben worden. Kein Mensch rührt sich, bemerkte Adrian, nicht einmal eine Maus. Seilers wird sich Wohl im Putzraum eingeschlossen haben und seine wehrlose Geige mi߬ handeln. Das kommt davon, wenn man einen musikalischen Hausburschen hat! Und Wickersmith wird seine tägliche Andacht verrichten: er beklagt sich immer bei mir, daß er erst nach dem zweiten Frühstück Zeit für seine Morgenbetrachtnng finde. Das kommt davon, wenn man einen frommen Haushofmeister hat! Ich bin nur neugierig, ob irgend jemand vorhanden war, der deinen Rvsselenker von deinem Gepäck befreit hat! Wahrscheinlich hat er kehrt gemacht und es seinen heimischen Pennten zugeführt — wenigstens sehe ich nirgends eine Spur davon. Aber Kopf hoch! Es tut nichts! In Franks Kampferkiste wird sich schon noch altes Zeug von dir finden, und wenn nicht, so leihe ich dir einen Anzug von mir, und dann wird der Herr von und zu Craford eine zum Totlachen komische Figur machen! Du wirst sie kennen lernen ... laß mal sehen. Heute ist Mittwoch — wir werden ihr morgen unsern Besuch macheu! Wem? fragte Anthony ganz bestürzt. Haben wir vielleicht von der Königin Bereugaria gesprochen? fragte Adrian mit der Nase in der Luft. Wem? fragst du. Wir werden morgen Nachmittag unsern Besuch machen! Ich nicht, erklärte Anthony. Morgen nicht? Adrian zog mit einem kindlich naiven, harmlosen Gesichts¬ ausdruck seine rotbraunen, halbmondförmigen Brauen in die Höhe. Nun gut, dann am Freitag, obgleich er Unglück bringt, und man an einem Fasttag im Zweifels¬ falle besser niemand heimsucht. Es ist ja so ein Schwindel mit der Behauptung, daß Fisch der beste Nährstoff für das Gehirn sei. Fleisch, rohes Fleisch — das ists, was das Gehirn braucht! Er klopfte sich an die Stirn und wiederholte: Also Freitag, wenn dir das lieber ist!

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/364>, abgerufen am 23.07.2024.