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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Gräfin Susanna

Du unterschiebst meinen Worten beharrlich eine falsche Bedeutung! Wie dir
Wohl bewußt ist, sprach ich von Miß Sandus. Donna Torrebicmca ist weder vier¬
undsiebzig, noch nahe daran. Sie ist noch nicht vierundzwanzig -- oder sagen
wir, so um fünfundzwanzig herum. Dazu solche Haare -- solche Kleider -- und
solche Augen! O, mein Lieber! Dabei warf er eine Kußhand in die Lüfte.

Augen! Denke dir zwei Monde, die über einer tropischen --

Mons anno, unterbrach ihn Anthony. Bezwinge dich! Wo ist Donna Torre-
biancas Gatte?

Ach, sagte Adrian, indem seine Stimme plötzlich sank, wo ist Donna Torre-
bianeas Gatte? Das ist die Frage! Ja! Wo ist er? Dabei zwinkerte er bedeu¬
tungsvoll mit den Augen. Wie soll ich dir sagen können, wo er weilt? Meinst
du denn, daß ich, falls ich das vermöchte, mich hier im Hinterkante mit wenig
angenehmer, schlecht gelohnter Arbeit zuschanden quü'ten würde, statt mir ein
grenzenlos großes Vermögen als Orakel zu erwerben? Ja. wenn ich das wüßte,
da wäre ich ein Millionär, eine Berühmtheit, ein Orakel! Wo ist Donna Torre-
biancas Gatte? Schöner Schäfer, sag mirs doch!

Ach so! Ein geheimnisvolles Verschwinden?

Bravo! krähte Adrian vergnügt. Nicht nur, daß ich selbst so witzig bin__
ich rufe auch bei andern Witz hervor! Dabei klopfte er seinen Freund auf die
Schulter. Ein geheimnisvolles Verschwinden! Das ists! Das ists haarscharf aus¬
gedrückt! Oft gedacht, doch nie so gut gesagt -- bis zu diesem Augenblick! Der
Herr ist nämlich -- wie die ungebildete Menge sich roherweise auszudrücken pflegt --
gestorben.

Im ganzen, äußerte Anthony nachdenklich, indem er seinen Freund von Kopf
zu Fuß betrachtete, bist du ein eingefleischter Egoist, aber du verstehst es ausge¬
zeichnet, viel Geschrei zu machen um wenig Wolle.

Ja, gestorben, wiederholte Adrian, der seinen eignen Gedankengang weiter
verfolgte. Donna Susanna ist Witwe, eine arme, einsame Witwe, eine reiche, be¬
gehrenswerte Witwe. Du mußt sehr lieb gegen sie sein.

Warum heiratest du sie denn nicht? fragte Anthony.

Puh! machte Adrian.

Warum nicht? beharrte Anthony. Wenn sie doch wirklich reich ist? Sie mi߬
fällt dir nicht -- du ansteht sie --, vielleicht könntest du dich mit ernstlichem,
gutem Willen sogar dahin bringen, sie zu lieben. Sie würde dir ein Heim und
eine Stellung in der Gesellschaft begründen; sie würde einen ehrbaren Spießbürger
aus dir machen und mich von dir befreien. Du weißt selbst, was für eine Ver¬
antwortung und was für Unkosten ich mir mit dir auf den Hals geladen habe!
Warum Willst du sie nicht heiraten? Du bist es mir einfach schuldig, dir eine
solche Gelegenheit nicht entgehn zu lassen.

Puh! wiederholte Adrian, aber er sah sehr selbstbewußt aus und schmunzelte
etwas eingebildet vor sich hin. Was du für Unsinn schwätzt. Ich bin zu jung,
viel zu jung, ans Heiraten denken zu können!

Sieh ihn erröten und kichern und seine schönen Locken schütteln! rief Anthony
verachtungsvoll das Weltall an.




Mittlerweile hatten sie das Haus umschritten und standen vor dessen efeu¬
bewachsener Südseite, wo der Sonnenschein grell auf der Rasenfläche lag, und der
Geruch des Buchses schwer in der Luft hing. Die lange niedrige Front mit dem
Dunkelrot ihrer alten Ziegel und dem tiefen Grün ihres Esens hob sich sonnen¬
beschienen von dem dunklern Grün des Parks und dem Blau des sanften englischen
Himmels ab. Die Stufen zu der Terrasse hinauf waren warm unter ihren Füßen,
als sie hinaufstiegen. Auf dem durchbrochnen Geländer waren in kurzen Zwischen¬
räumen große Urnen aus Terrakotta aufgestellt, in denen Rosen, weiße und rote


Gräfin Susanna

Du unterschiebst meinen Worten beharrlich eine falsche Bedeutung! Wie dir
Wohl bewußt ist, sprach ich von Miß Sandus. Donna Torrebicmca ist weder vier¬
undsiebzig, noch nahe daran. Sie ist noch nicht vierundzwanzig — oder sagen
wir, so um fünfundzwanzig herum. Dazu solche Haare — solche Kleider — und
solche Augen! O, mein Lieber! Dabei warf er eine Kußhand in die Lüfte.

Augen! Denke dir zwei Monde, die über einer tropischen —

Mons anno, unterbrach ihn Anthony. Bezwinge dich! Wo ist Donna Torre-
biancas Gatte?

Ach, sagte Adrian, indem seine Stimme plötzlich sank, wo ist Donna Torre-
bianeas Gatte? Das ist die Frage! Ja! Wo ist er? Dabei zwinkerte er bedeu¬
tungsvoll mit den Augen. Wie soll ich dir sagen können, wo er weilt? Meinst
du denn, daß ich, falls ich das vermöchte, mich hier im Hinterkante mit wenig
angenehmer, schlecht gelohnter Arbeit zuschanden quü'ten würde, statt mir ein
grenzenlos großes Vermögen als Orakel zu erwerben? Ja. wenn ich das wüßte,
da wäre ich ein Millionär, eine Berühmtheit, ein Orakel! Wo ist Donna Torre-
biancas Gatte? Schöner Schäfer, sag mirs doch!

Ach so! Ein geheimnisvolles Verschwinden?

Bravo! krähte Adrian vergnügt. Nicht nur, daß ich selbst so witzig bin__
ich rufe auch bei andern Witz hervor! Dabei klopfte er seinen Freund auf die
Schulter. Ein geheimnisvolles Verschwinden! Das ists! Das ists haarscharf aus¬
gedrückt! Oft gedacht, doch nie so gut gesagt — bis zu diesem Augenblick! Der
Herr ist nämlich — wie die ungebildete Menge sich roherweise auszudrücken pflegt —
gestorben.

Im ganzen, äußerte Anthony nachdenklich, indem er seinen Freund von Kopf
zu Fuß betrachtete, bist du ein eingefleischter Egoist, aber du verstehst es ausge¬
zeichnet, viel Geschrei zu machen um wenig Wolle.

Ja, gestorben, wiederholte Adrian, der seinen eignen Gedankengang weiter
verfolgte. Donna Susanna ist Witwe, eine arme, einsame Witwe, eine reiche, be¬
gehrenswerte Witwe. Du mußt sehr lieb gegen sie sein.

Warum heiratest du sie denn nicht? fragte Anthony.

Puh! machte Adrian.

Warum nicht? beharrte Anthony. Wenn sie doch wirklich reich ist? Sie mi߬
fällt dir nicht — du ansteht sie —, vielleicht könntest du dich mit ernstlichem,
gutem Willen sogar dahin bringen, sie zu lieben. Sie würde dir ein Heim und
eine Stellung in der Gesellschaft begründen; sie würde einen ehrbaren Spießbürger
aus dir machen und mich von dir befreien. Du weißt selbst, was für eine Ver¬
antwortung und was für Unkosten ich mir mit dir auf den Hals geladen habe!
Warum Willst du sie nicht heiraten? Du bist es mir einfach schuldig, dir eine
solche Gelegenheit nicht entgehn zu lassen.

Puh! wiederholte Adrian, aber er sah sehr selbstbewußt aus und schmunzelte
etwas eingebildet vor sich hin. Was du für Unsinn schwätzt. Ich bin zu jung,
viel zu jung, ans Heiraten denken zu können!

Sieh ihn erröten und kichern und seine schönen Locken schütteln! rief Anthony
verachtungsvoll das Weltall an.




Mittlerweile hatten sie das Haus umschritten und standen vor dessen efeu¬
bewachsener Südseite, wo der Sonnenschein grell auf der Rasenfläche lag, und der
Geruch des Buchses schwer in der Luft hing. Die lange niedrige Front mit dem
Dunkelrot ihrer alten Ziegel und dem tiefen Grün ihres Esens hob sich sonnen¬
beschienen von dem dunklern Grün des Parks und dem Blau des sanften englischen
Himmels ab. Die Stufen zu der Terrasse hinauf waren warm unter ihren Füßen,
als sie hinaufstiegen. Auf dem durchbrochnen Geländer waren in kurzen Zwischen¬
räumen große Urnen aus Terrakotta aufgestellt, in denen Rosen, weiße und rote


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[0363] Gräfin Susanna Du unterschiebst meinen Worten beharrlich eine falsche Bedeutung! Wie dir Wohl bewußt ist, sprach ich von Miß Sandus. Donna Torrebicmca ist weder vier¬ undsiebzig, noch nahe daran. Sie ist noch nicht vierundzwanzig — oder sagen wir, so um fünfundzwanzig herum. Dazu solche Haare — solche Kleider — und solche Augen! O, mein Lieber! Dabei warf er eine Kußhand in die Lüfte. Augen! Denke dir zwei Monde, die über einer tropischen — Mons anno, unterbrach ihn Anthony. Bezwinge dich! Wo ist Donna Torre- biancas Gatte? Ach, sagte Adrian, indem seine Stimme plötzlich sank, wo ist Donna Torre- bianeas Gatte? Das ist die Frage! Ja! Wo ist er? Dabei zwinkerte er bedeu¬ tungsvoll mit den Augen. Wie soll ich dir sagen können, wo er weilt? Meinst du denn, daß ich, falls ich das vermöchte, mich hier im Hinterkante mit wenig angenehmer, schlecht gelohnter Arbeit zuschanden quü'ten würde, statt mir ein grenzenlos großes Vermögen als Orakel zu erwerben? Ja. wenn ich das wüßte, da wäre ich ein Millionär, eine Berühmtheit, ein Orakel! Wo ist Donna Torre- biancas Gatte? Schöner Schäfer, sag mirs doch! Ach so! Ein geheimnisvolles Verschwinden? Bravo! krähte Adrian vergnügt. Nicht nur, daß ich selbst so witzig bin__ ich rufe auch bei andern Witz hervor! Dabei klopfte er seinen Freund auf die Schulter. Ein geheimnisvolles Verschwinden! Das ists! Das ists haarscharf aus¬ gedrückt! Oft gedacht, doch nie so gut gesagt — bis zu diesem Augenblick! Der Herr ist nämlich — wie die ungebildete Menge sich roherweise auszudrücken pflegt — gestorben. Im ganzen, äußerte Anthony nachdenklich, indem er seinen Freund von Kopf zu Fuß betrachtete, bist du ein eingefleischter Egoist, aber du verstehst es ausge¬ zeichnet, viel Geschrei zu machen um wenig Wolle. Ja, gestorben, wiederholte Adrian, der seinen eignen Gedankengang weiter verfolgte. Donna Susanna ist Witwe, eine arme, einsame Witwe, eine reiche, be¬ gehrenswerte Witwe. Du mußt sehr lieb gegen sie sein. Warum heiratest du sie denn nicht? fragte Anthony. Puh! machte Adrian. Warum nicht? beharrte Anthony. Wenn sie doch wirklich reich ist? Sie mi߬ fällt dir nicht — du ansteht sie —, vielleicht könntest du dich mit ernstlichem, gutem Willen sogar dahin bringen, sie zu lieben. Sie würde dir ein Heim und eine Stellung in der Gesellschaft begründen; sie würde einen ehrbaren Spießbürger aus dir machen und mich von dir befreien. Du weißt selbst, was für eine Ver¬ antwortung und was für Unkosten ich mir mit dir auf den Hals geladen habe! Warum Willst du sie nicht heiraten? Du bist es mir einfach schuldig, dir eine solche Gelegenheit nicht entgehn zu lassen. Puh! wiederholte Adrian, aber er sah sehr selbstbewußt aus und schmunzelte etwas eingebildet vor sich hin. Was du für Unsinn schwätzt. Ich bin zu jung, viel zu jung, ans Heiraten denken zu können! Sieh ihn erröten und kichern und seine schönen Locken schütteln! rief Anthony verachtungsvoll das Weltall an. Mittlerweile hatten sie das Haus umschritten und standen vor dessen efeu¬ bewachsener Südseite, wo der Sonnenschein grell auf der Rasenfläche lag, und der Geruch des Buchses schwer in der Luft hing. Die lange niedrige Front mit dem Dunkelrot ihrer alten Ziegel und dem tiefen Grün ihres Esens hob sich sonnen¬ beschienen von dem dunklern Grün des Parks und dem Blau des sanften englischen Himmels ab. Die Stufen zu der Terrasse hinauf waren warm unter ihren Füßen, als sie hinaufstiegen. Auf dem durchbrochnen Geländer waren in kurzen Zwischen¬ räumen große Urnen aus Terrakotta aufgestellt, in denen Rosen, weiße und rote

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/363>, abgerufen am 25.08.2024.