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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr.

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Neufundland und das englisch-französische Abkommen

ein vernichtender Schlag. Denn die Westküste ist, da sie dem Festlande zuge¬
kehrt ist, der natürliche Verbindungsweg für Handel und Verkehr, sie hat den
fruchtbarsten Boden, ist mineralreich und hat viele geschützte Buchten bei einer
Ausdehnung von etwa achtzig deutschen Meilen.

Daß das dauernde Brachliegen dieses besten Teils der Insel eine mit der
zunehmenden Bevölkerung immer mehr steigende Erbitterung der Kolonie gegen
das Mutterland hervorrufen mußte, liegt auf der Hand. Es ist doch beinahe so,
als wenn etwa die pommersche Küste zwei Jcchrhuuderte lang Hütte wüste und
brach liegen müssen, nur damit ein andrer Staat, zum Beispiel Dänemark, dort
ungestört hätte Fischerei betreiben können.

Wie sehr England schon seit langer Zeit die ihm angelegten Fesseln fühlte,
geht aus einem Ausspruch des ältern Pitt vor dem Pariser Frieden im
Jahre 1763 hervor, daß er lieber den Tower von London übergeben möchte
als fremde Herrschaft in Neufundland dulden. Er war jedoch nicht im Amt,
und man folgte ihm auch aus andern Rücksichten nicht.

Frankreich hielt mit der größten Zähigkeit an seinen Gerechtsamen fest
und wußte sie auch bei allen ihm sonst nachteiligen Friedensschlüssen zu
wahren; ebenso behielt es den letzten Rest seines frühern großen Kolonial¬
reichs in Nordamerika, die kleine Inselgruppe Se. Pierre Miquelon an der
Südküste Neufundlands, allerdings mit der schwerwiegenden Verpflichtung, die
Inseln nur zu Fischereizwecken zu benutzen.

Das Verhältnis zwischen den Franzosen und den Engländern war immer
sehr schlecht. Aufkommende Streitigkeiten suchte man durch stationäre Kriegs¬
schiffe, die unter je einem Kommodore standen, zu verhindern, häufig mußte auch
die Diplomatie eingreifen, und durch eine ganze Reihe von Verträgen und Ab¬
kommen suchte man das gegenseitige Verhältnis immer von neuem zu regeln.
Seit einer Reihe von Jahren gingen die Erträge der französischen Fischerflotte
stark zurück, teils weil die Franzosen zu sehr Raubbau betrieben hatten, teils
weil ihnen von den Neufundländern der für den Stocksischsang nötige Köder¬
fisch, der an der Westküste nicht vorkommt, nicht geliefert wurde. Die Folge
waren Schmuggel und neue Streitigkeiten. Die Franzosen gingen in ihrer
Feindseligkeit so weit, daß sie sich die Errichtung eines englischen Konsulats in
Se. Pierre verbaten.

Um für den geringern Ertrag an Fischen Ersatz zu schaffen, legten sich
die Franzosen in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auf den
Hummerfang. Darüber brach große Entrüstung in England aus, da nach der
englischen sehr richtigen Auffassung Hummer keine Fische sind, die Franzosen
mithin zu ihrem Fang vertragsmäßig kein Recht hatten. Eine Einigung
hierüber ist nicht erreicht worden; ein Schiedsgericht wurde von den Franzosen
abgelehnt. Seit 1890 besteht nach langen Verhandlungen ein inocws vivendi,
der die Angelegenheit immer auf ein Jahr im Sinne Frankreichs regelte. Seit¬
dem sind die Fischerei und schließlich auch der Hummerfang noch mehr zurück¬
gegangen. Um sie nicht ganz eingehn zu lassen, zahlte Frankreich enorme
Prämien bis zu siebzig Prozent des Wertes der Fische. Nur durch diese Ma߬
nahmen konnte es sich den vorzüglichen Ersatz für die Marine, den ihm die


Neufundland und das englisch-französische Abkommen

ein vernichtender Schlag. Denn die Westküste ist, da sie dem Festlande zuge¬
kehrt ist, der natürliche Verbindungsweg für Handel und Verkehr, sie hat den
fruchtbarsten Boden, ist mineralreich und hat viele geschützte Buchten bei einer
Ausdehnung von etwa achtzig deutschen Meilen.

Daß das dauernde Brachliegen dieses besten Teils der Insel eine mit der
zunehmenden Bevölkerung immer mehr steigende Erbitterung der Kolonie gegen
das Mutterland hervorrufen mußte, liegt auf der Hand. Es ist doch beinahe so,
als wenn etwa die pommersche Küste zwei Jcchrhuuderte lang Hütte wüste und
brach liegen müssen, nur damit ein andrer Staat, zum Beispiel Dänemark, dort
ungestört hätte Fischerei betreiben können.

Wie sehr England schon seit langer Zeit die ihm angelegten Fesseln fühlte,
geht aus einem Ausspruch des ältern Pitt vor dem Pariser Frieden im
Jahre 1763 hervor, daß er lieber den Tower von London übergeben möchte
als fremde Herrschaft in Neufundland dulden. Er war jedoch nicht im Amt,
und man folgte ihm auch aus andern Rücksichten nicht.

Frankreich hielt mit der größten Zähigkeit an seinen Gerechtsamen fest
und wußte sie auch bei allen ihm sonst nachteiligen Friedensschlüssen zu
wahren; ebenso behielt es den letzten Rest seines frühern großen Kolonial¬
reichs in Nordamerika, die kleine Inselgruppe Se. Pierre Miquelon an der
Südküste Neufundlands, allerdings mit der schwerwiegenden Verpflichtung, die
Inseln nur zu Fischereizwecken zu benutzen.

Das Verhältnis zwischen den Franzosen und den Engländern war immer
sehr schlecht. Aufkommende Streitigkeiten suchte man durch stationäre Kriegs¬
schiffe, die unter je einem Kommodore standen, zu verhindern, häufig mußte auch
die Diplomatie eingreifen, und durch eine ganze Reihe von Verträgen und Ab¬
kommen suchte man das gegenseitige Verhältnis immer von neuem zu regeln.
Seit einer Reihe von Jahren gingen die Erträge der französischen Fischerflotte
stark zurück, teils weil die Franzosen zu sehr Raubbau betrieben hatten, teils
weil ihnen von den Neufundländern der für den Stocksischsang nötige Köder¬
fisch, der an der Westküste nicht vorkommt, nicht geliefert wurde. Die Folge
waren Schmuggel und neue Streitigkeiten. Die Franzosen gingen in ihrer
Feindseligkeit so weit, daß sie sich die Errichtung eines englischen Konsulats in
Se. Pierre verbaten.

Um für den geringern Ertrag an Fischen Ersatz zu schaffen, legten sich
die Franzosen in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auf den
Hummerfang. Darüber brach große Entrüstung in England aus, da nach der
englischen sehr richtigen Auffassung Hummer keine Fische sind, die Franzosen
mithin zu ihrem Fang vertragsmäßig kein Recht hatten. Eine Einigung
hierüber ist nicht erreicht worden; ein Schiedsgericht wurde von den Franzosen
abgelehnt. Seit 1890 besteht nach langen Verhandlungen ein inocws vivendi,
der die Angelegenheit immer auf ein Jahr im Sinne Frankreichs regelte. Seit¬
dem sind die Fischerei und schließlich auch der Hummerfang noch mehr zurück¬
gegangen. Um sie nicht ganz eingehn zu lassen, zahlte Frankreich enorme
Prämien bis zu siebzig Prozent des Wertes der Fische. Nur durch diese Ma߬
nahmen konnte es sich den vorzüglichen Ersatz für die Marine, den ihm die


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[0745] Neufundland und das englisch-französische Abkommen ein vernichtender Schlag. Denn die Westküste ist, da sie dem Festlande zuge¬ kehrt ist, der natürliche Verbindungsweg für Handel und Verkehr, sie hat den fruchtbarsten Boden, ist mineralreich und hat viele geschützte Buchten bei einer Ausdehnung von etwa achtzig deutschen Meilen. Daß das dauernde Brachliegen dieses besten Teils der Insel eine mit der zunehmenden Bevölkerung immer mehr steigende Erbitterung der Kolonie gegen das Mutterland hervorrufen mußte, liegt auf der Hand. Es ist doch beinahe so, als wenn etwa die pommersche Küste zwei Jcchrhuuderte lang Hütte wüste und brach liegen müssen, nur damit ein andrer Staat, zum Beispiel Dänemark, dort ungestört hätte Fischerei betreiben können. Wie sehr England schon seit langer Zeit die ihm angelegten Fesseln fühlte, geht aus einem Ausspruch des ältern Pitt vor dem Pariser Frieden im Jahre 1763 hervor, daß er lieber den Tower von London übergeben möchte als fremde Herrschaft in Neufundland dulden. Er war jedoch nicht im Amt, und man folgte ihm auch aus andern Rücksichten nicht. Frankreich hielt mit der größten Zähigkeit an seinen Gerechtsamen fest und wußte sie auch bei allen ihm sonst nachteiligen Friedensschlüssen zu wahren; ebenso behielt es den letzten Rest seines frühern großen Kolonial¬ reichs in Nordamerika, die kleine Inselgruppe Se. Pierre Miquelon an der Südküste Neufundlands, allerdings mit der schwerwiegenden Verpflichtung, die Inseln nur zu Fischereizwecken zu benutzen. Das Verhältnis zwischen den Franzosen und den Engländern war immer sehr schlecht. Aufkommende Streitigkeiten suchte man durch stationäre Kriegs¬ schiffe, die unter je einem Kommodore standen, zu verhindern, häufig mußte auch die Diplomatie eingreifen, und durch eine ganze Reihe von Verträgen und Ab¬ kommen suchte man das gegenseitige Verhältnis immer von neuem zu regeln. Seit einer Reihe von Jahren gingen die Erträge der französischen Fischerflotte stark zurück, teils weil die Franzosen zu sehr Raubbau betrieben hatten, teils weil ihnen von den Neufundländern der für den Stocksischsang nötige Köder¬ fisch, der an der Westküste nicht vorkommt, nicht geliefert wurde. Die Folge waren Schmuggel und neue Streitigkeiten. Die Franzosen gingen in ihrer Feindseligkeit so weit, daß sie sich die Errichtung eines englischen Konsulats in Se. Pierre verbaten. Um für den geringern Ertrag an Fischen Ersatz zu schaffen, legten sich die Franzosen in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auf den Hummerfang. Darüber brach große Entrüstung in England aus, da nach der englischen sehr richtigen Auffassung Hummer keine Fische sind, die Franzosen mithin zu ihrem Fang vertragsmäßig kein Recht hatten. Eine Einigung hierüber ist nicht erreicht worden; ein Schiedsgericht wurde von den Franzosen abgelehnt. Seit 1890 besteht nach langen Verhandlungen ein inocws vivendi, der die Angelegenheit immer auf ein Jahr im Sinne Frankreichs regelte. Seit¬ dem sind die Fischerei und schließlich auch der Hummerfang noch mehr zurück¬ gegangen. Um sie nicht ganz eingehn zu lassen, zahlte Frankreich enorme Prämien bis zu siebzig Prozent des Wertes der Fische. Nur durch diese Ma߬ nahmen konnte es sich den vorzüglichen Ersatz für die Marine, den ihm die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_293618/745>, abgerufen am 02.07.2024.