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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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Die Alabunkerstraße

ich hatte das Testament schon lange aufschreiben lassen, und zwei Zeugen standen
schon darunter, und grä Frölen ließ es sich vorlesen und sagte, es wäre gut.
Und es lag immer in der obersten Kommodenschieblade, und grä Frölen tat alles,
was ich wollte.

Und da haben Sie Fräulein von Werkentins Unterschrift nachgemacht?

Auguste begann zu weinen. Gott, gnädige Gräfin, wie kann sowas doch
Herauskommen, wo ich es doch keinem Menschen gesagt habe? Und wen geht es
an, wenn grä Frölen doch nur an mich denken wollte? Christian Lührsen ist
auch so furchtbar neugierig gewesen, und ich weiß nicht mehr, wie alles kam. Da
ich doch das schleichende Fieber hatte und manchmal etwas tat, was ich dann nachher
vergaß, und --

Liebe Auguste -- die Gräfin unterbrach sie. Ich freue mich, daß Sie ein so
offnes Geständnis Ihrer Verfehlung ablegen, und habe es anch nicht anders von
Ihnen erwartet. Denn ich kenne Sie schon lange und weiß, daß Sie im Grunde
Ihres Herzens eine brave Person sind. Sie sind nur verdorben, weil das gnädige
Fräulein Sie zu sehr verwöhnte, und Verwöhnungen können wir alle nicht ver¬
tragen. Es wäre mir nun ganz schrecklich, wenn Sie ins Gefängnis oder gar ins
Zuchthaus wandern müßten, und ich weiß, daß die hochwürdige Frau Äbtissin, die,
wie Sie wissen, schwer krank ist, noch kränker werden würde, wenn Ihnen, der
langjährigen treuen Dienerin einer Stiftsdame von Wittekind, ein solches Schicksal
bevorstünde.

Auguste war aufgestanden; dann ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen.

Gefängnis -- Zuchthaus? Ihre Lippen stammelten das Wort. Gnädige
Gräfin, gnädige Gräfin, helfen Sie mir!

Sie rang die Hände, und alle Würde fiel von ihr wie Staub von der Wand.

Ja, sehen Sie Wohl, sagte Betty Eberstein. Nun merken Sie selbst, wie
schnell die Sünde uus überkommt, und wie schwer es ist, ihre Folgen zu tragen.
Heute, gegen Abend erwarte ich unsern Rechtsanwalt aus der Stadt. Er
ist ein sehr verständiger Mann, und ich will ihm die ganze Sache vortragen. Er
wird einen Rat wissen, und da ich Grund habe, anzunehmen, daß Baronin Lolo
Sie nicht verklagen, ja daß Fräulein Elsie ganz gewiß für Sie sorgen wird, so
ist es immerhin möglich, daß Sie diesesmal noch mit einem blauen Auge davon¬
kommen. Danken Sie Gott, daß die lustige Baronin Lolo ein so gutes Herz hat, und
beten Sie täglich für sie!

Als Auguste nachher totenblaß durch den Kreuzgang schwankte, in den die
Packträger einen Teil von Fräulein von Werkentins Hausrat anstürmten, kam ihr
der Kutscher Christian entgegen.

Na, grä Frölen, fragte er spöttisch. Soll nun wahrhaftig all der feine Kram
in die Stadt?

Mit einer letzten Kraftanstrengung richtete sich die Dienerin ans.

Sie sind ein Trunkenbold, Christian Lührsen! Sie haben mich mit demi
Wagen umgeworfen, und nun haben Sie mich verraten. Von mir kriegen Sie
keinen Malaga wieder!

Zornig wandte sie sich von ihm, und er blieb stehn und kratzte sich hinter
dem Ohre.

Kann ich das nun versteh", oder kann ich das nicht verstehn? fragte er. Ihr
Malaga war gut, setzte er hinzu. Aber -- langsam ging er weiter. Was ich für
klein Fräulein tun konnte, mußte ich tun.

An diesem Tage erhielt Elisabeth Wolffenradt einen Brief von Wolf. Er war
so lang, wie Baron Wolf noch niemals ein Schreiben abgesandt hatte, und die
junge Frau las ihn mit heißen Wangen und pochendem Herzen. Und obgleich sie
noch immer schwach war, und Denken und Schreiben ihr schwer wurden, so ant¬
wortete sie doch gleich. -- Von nun an flogen die Briefe zwischen dem Doveuhof
und Moorheide hin und her, und was ehemals an Schreiben versäumt worden
war, wurde jetzt nachgeholt.


Die Alabunkerstraße

ich hatte das Testament schon lange aufschreiben lassen, und zwei Zeugen standen
schon darunter, und grä Frölen ließ es sich vorlesen und sagte, es wäre gut.
Und es lag immer in der obersten Kommodenschieblade, und grä Frölen tat alles,
was ich wollte.

Und da haben Sie Fräulein von Werkentins Unterschrift nachgemacht?

Auguste begann zu weinen. Gott, gnädige Gräfin, wie kann sowas doch
Herauskommen, wo ich es doch keinem Menschen gesagt habe? Und wen geht es
an, wenn grä Frölen doch nur an mich denken wollte? Christian Lührsen ist
auch so furchtbar neugierig gewesen, und ich weiß nicht mehr, wie alles kam. Da
ich doch das schleichende Fieber hatte und manchmal etwas tat, was ich dann nachher
vergaß, und —

Liebe Auguste — die Gräfin unterbrach sie. Ich freue mich, daß Sie ein so
offnes Geständnis Ihrer Verfehlung ablegen, und habe es anch nicht anders von
Ihnen erwartet. Denn ich kenne Sie schon lange und weiß, daß Sie im Grunde
Ihres Herzens eine brave Person sind. Sie sind nur verdorben, weil das gnädige
Fräulein Sie zu sehr verwöhnte, und Verwöhnungen können wir alle nicht ver¬
tragen. Es wäre mir nun ganz schrecklich, wenn Sie ins Gefängnis oder gar ins
Zuchthaus wandern müßten, und ich weiß, daß die hochwürdige Frau Äbtissin, die,
wie Sie wissen, schwer krank ist, noch kränker werden würde, wenn Ihnen, der
langjährigen treuen Dienerin einer Stiftsdame von Wittekind, ein solches Schicksal
bevorstünde.

Auguste war aufgestanden; dann ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen.

Gefängnis — Zuchthaus? Ihre Lippen stammelten das Wort. Gnädige
Gräfin, gnädige Gräfin, helfen Sie mir!

Sie rang die Hände, und alle Würde fiel von ihr wie Staub von der Wand.

Ja, sehen Sie Wohl, sagte Betty Eberstein. Nun merken Sie selbst, wie
schnell die Sünde uus überkommt, und wie schwer es ist, ihre Folgen zu tragen.
Heute, gegen Abend erwarte ich unsern Rechtsanwalt aus der Stadt. Er
ist ein sehr verständiger Mann, und ich will ihm die ganze Sache vortragen. Er
wird einen Rat wissen, und da ich Grund habe, anzunehmen, daß Baronin Lolo
Sie nicht verklagen, ja daß Fräulein Elsie ganz gewiß für Sie sorgen wird, so
ist es immerhin möglich, daß Sie diesesmal noch mit einem blauen Auge davon¬
kommen. Danken Sie Gott, daß die lustige Baronin Lolo ein so gutes Herz hat, und
beten Sie täglich für sie!

Als Auguste nachher totenblaß durch den Kreuzgang schwankte, in den die
Packträger einen Teil von Fräulein von Werkentins Hausrat anstürmten, kam ihr
der Kutscher Christian entgegen.

Na, grä Frölen, fragte er spöttisch. Soll nun wahrhaftig all der feine Kram
in die Stadt?

Mit einer letzten Kraftanstrengung richtete sich die Dienerin ans.

Sie sind ein Trunkenbold, Christian Lührsen! Sie haben mich mit demi
Wagen umgeworfen, und nun haben Sie mich verraten. Von mir kriegen Sie
keinen Malaga wieder!

Zornig wandte sie sich von ihm, und er blieb stehn und kratzte sich hinter
dem Ohre.

Kann ich das nun versteh», oder kann ich das nicht verstehn? fragte er. Ihr
Malaga war gut, setzte er hinzu. Aber — langsam ging er weiter. Was ich für
klein Fräulein tun konnte, mußte ich tun.

An diesem Tage erhielt Elisabeth Wolffenradt einen Brief von Wolf. Er war
so lang, wie Baron Wolf noch niemals ein Schreiben abgesandt hatte, und die
junge Frau las ihn mit heißen Wangen und pochendem Herzen. Und obgleich sie
noch immer schwach war, und Denken und Schreiben ihr schwer wurden, so ant¬
wortete sie doch gleich. — Von nun an flogen die Briefe zwischen dem Doveuhof
und Moorheide hin und her, und was ehemals an Schreiben versäumt worden
war, wurde jetzt nachgeholt.


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[0802] Die Alabunkerstraße ich hatte das Testament schon lange aufschreiben lassen, und zwei Zeugen standen schon darunter, und grä Frölen ließ es sich vorlesen und sagte, es wäre gut. Und es lag immer in der obersten Kommodenschieblade, und grä Frölen tat alles, was ich wollte. Und da haben Sie Fräulein von Werkentins Unterschrift nachgemacht? Auguste begann zu weinen. Gott, gnädige Gräfin, wie kann sowas doch Herauskommen, wo ich es doch keinem Menschen gesagt habe? Und wen geht es an, wenn grä Frölen doch nur an mich denken wollte? Christian Lührsen ist auch so furchtbar neugierig gewesen, und ich weiß nicht mehr, wie alles kam. Da ich doch das schleichende Fieber hatte und manchmal etwas tat, was ich dann nachher vergaß, und — Liebe Auguste — die Gräfin unterbrach sie. Ich freue mich, daß Sie ein so offnes Geständnis Ihrer Verfehlung ablegen, und habe es anch nicht anders von Ihnen erwartet. Denn ich kenne Sie schon lange und weiß, daß Sie im Grunde Ihres Herzens eine brave Person sind. Sie sind nur verdorben, weil das gnädige Fräulein Sie zu sehr verwöhnte, und Verwöhnungen können wir alle nicht ver¬ tragen. Es wäre mir nun ganz schrecklich, wenn Sie ins Gefängnis oder gar ins Zuchthaus wandern müßten, und ich weiß, daß die hochwürdige Frau Äbtissin, die, wie Sie wissen, schwer krank ist, noch kränker werden würde, wenn Ihnen, der langjährigen treuen Dienerin einer Stiftsdame von Wittekind, ein solches Schicksal bevorstünde. Auguste war aufgestanden; dann ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen. Gefängnis — Zuchthaus? Ihre Lippen stammelten das Wort. Gnädige Gräfin, gnädige Gräfin, helfen Sie mir! Sie rang die Hände, und alle Würde fiel von ihr wie Staub von der Wand. Ja, sehen Sie Wohl, sagte Betty Eberstein. Nun merken Sie selbst, wie schnell die Sünde uus überkommt, und wie schwer es ist, ihre Folgen zu tragen. Heute, gegen Abend erwarte ich unsern Rechtsanwalt aus der Stadt. Er ist ein sehr verständiger Mann, und ich will ihm die ganze Sache vortragen. Er wird einen Rat wissen, und da ich Grund habe, anzunehmen, daß Baronin Lolo Sie nicht verklagen, ja daß Fräulein Elsie ganz gewiß für Sie sorgen wird, so ist es immerhin möglich, daß Sie diesesmal noch mit einem blauen Auge davon¬ kommen. Danken Sie Gott, daß die lustige Baronin Lolo ein so gutes Herz hat, und beten Sie täglich für sie! Als Auguste nachher totenblaß durch den Kreuzgang schwankte, in den die Packträger einen Teil von Fräulein von Werkentins Hausrat anstürmten, kam ihr der Kutscher Christian entgegen. Na, grä Frölen, fragte er spöttisch. Soll nun wahrhaftig all der feine Kram in die Stadt? Mit einer letzten Kraftanstrengung richtete sich die Dienerin ans. Sie sind ein Trunkenbold, Christian Lührsen! Sie haben mich mit demi Wagen umgeworfen, und nun haben Sie mich verraten. Von mir kriegen Sie keinen Malaga wieder! Zornig wandte sie sich von ihm, und er blieb stehn und kratzte sich hinter dem Ohre. Kann ich das nun versteh», oder kann ich das nicht verstehn? fragte er. Ihr Malaga war gut, setzte er hinzu. Aber — langsam ging er weiter. Was ich für klein Fräulein tun konnte, mußte ich tun. An diesem Tage erhielt Elisabeth Wolffenradt einen Brief von Wolf. Er war so lang, wie Baron Wolf noch niemals ein Schreiben abgesandt hatte, und die junge Frau las ihn mit heißen Wangen und pochendem Herzen. Und obgleich sie noch immer schwach war, und Denken und Schreiben ihr schwer wurden, so ant¬ wortete sie doch gleich. — Von nun an flogen die Briefe zwischen dem Doveuhof und Moorheide hin und her, und was ehemals an Schreiben versäumt worden war, wurde jetzt nachgeholt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/802>, abgerufen am 22.07.2024.