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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.

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^nnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren l.870 und ^371,

^unter, wir erfuhren von schmerzlichen Verlusten, von dem ehrenvollen Tode einzelner
ureunde und guter Bekannter -- und wir lebten "weit vom Schuß," in Ruhe und
schmerzt das ^ wahrlich kein angenehmes Gefühl, das drückt nieder und

Gleich bei meiner Ankunft in Le Puy konnte ich die französischen Berichte
ein s' ^ Schlacht bei Beaune La Rolande lesen und fand in einer offiziellen Depesche
New' s "-'^ ""^ berührenden Satz, daß die Feinde auf ihrem linken Flügel zurück-
di P " Justs xrisoniüsrs se un <za,mal. Danach folgten nun allmählich
Nachrichten von den Siegen der Unsern, von der Wiedereinnähme von Orleans,
em weitern Vordringen der Deutschen nach Blois, Tours, Vendome, Le Maus usw.,
d->^"^^" Kämpfen im Norden und um Paris; nun gar Ende Januar von
Kaiserproklamation in Versailles und der Kapitulation von Paris: und das
fra ' >^^end wir untätig und sicher im Süden unsre Tage verbrachten. Die
dxA^vMM Zeitungen brachten natürlich an erster Stelle die offiziellen Depeschen
s'^uvsrnsinsut as la, äst'Suso nationals, die bekanntlich niemals gleich die
im ^"3en und Verluste der französischen Heere wahrheitsgemäß kundgaben, sondern
ti M vertuschte" und verschwiegen und nur allmählich, gleichsam tropfenweise,
^e Änhrheit sagten. So gewöhnten wir nus sehr bald daran, diesen Nachrichten
e vollen Glauben zu schenken, sondern womöglich zwischen den Zeilen zu lesen
in ^ ^ allmählich erfolgende Korrektur des anfänglich Gemeldeten zu hoffen
d^? warten. Und das ermöglichte und erleichterte uns auch noch der Umstand,
^ uur Genfer Zeitungen, sondern auch größere Blätter aus Lyon, Marseille
Bordeaux, die man täglich kaufen konnte, nach allen möglichen französischen
^ Achten von den vielen verschiednen Kämpfen, von der Not des eroberten Landes,
un? ^ Grausamkeit des barbarischen Feindes, schließlich auch auf der letzten Seite
^ . ^ 6sxZ<ckW sIlsiriMäss oder xruWisrmss die offiziellen Telegramme unsers Königs
. des Hauptquartiers aus belgischen oder schweizerischen Blättern brachten. Ei¬
gentlich bemerkte die Redaktion wohl, sie bringe diese Depeschen mir, um zu zeigen,
e "unwahr" der Feind sei: wir Gefangnen wußten aber, daß diese Depeschen
^ KUverlttssig und sicher seien, und erfuhren somit, wenn auch spät und nur in
°" Hauptsachen, doch immer die Wahrheit.

Durch die mancherlei Zeitungen, die wir also täglich lesen konnten, standen
den ^ Außenwelt immerfort in Zusammenhang und waren so ziemlich auf
Zusenden. Außer dem unmittelbaren und persönlichen Interesse, das wir alle
q /^unebener allen Nachrichten über den Krieg, allen Einzelheiten aus ihm me-
s^.. dachten, und mit dem wir auch die unwahrsten Schilderungen von der Grau-
e- ^ und Härte der Unsern, von dem Rauben und Stehlen der germanischen
Was K ""^ beschäftigte und fesselte uns auch viel die Beobachtung,
, doch alles an Entstellung und grober Unwahrheit dem französischen Volke von
> Mer augenblicklichen Machthabern' und Regenten, sowie auch von seiner Presse
nuk ^" wurde. Nur mit Verwunderung und Kopfschütteln konnte man vieles lesen,
ein /^elbe Verwunderung hat mich auch später immer wieder erfüllt, wenn ich
der? ."^wen Aufzeichnungen aus diesen Zeiten blätterte oder in einzelnen
französischen Zeitungen las, die ich mir aufgehoben habe. Freilich davon, was
^einer französischen Republik dem Volke vom Gouvernement zugemutet werden kann,
Wu/?^" ^ ^"en noch viel deutlichern und stärkern Beweis im Februar, als die
,^u.zur AWsiriblss ug,t.!ora1s erfolgen sollten, und Gambetta sich nun erkühnte,
Lei? eine ganze Menge angesehener Männer, kurz gesagt alle die
Wuth' ^ Napoleon dem Dritten irgend ein Amt bekleidet hatten, vom
euer r? auszuschließen. Bekanntlich protestierte Graf Bismarck auf das nller-
un"i <r ^ diesen Erlaß und erzwang seine Zurücknahme: es ist mir aber ganz
zweifelhaft, daß sich ohne diesen Protest Bismarcks die Franzosen selbst eine solche
rgejvaltigung hätten gefallen lassen. Wiederholt habe ich inmitten größerer
enichenknciuel vor den großen Plataeer gestanden, die den Erlaß verkündeten; da


^nnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren l.870 und ^371,

^unter, wir erfuhren von schmerzlichen Verlusten, von dem ehrenvollen Tode einzelner
ureunde und guter Bekannter — und wir lebten „weit vom Schuß," in Ruhe und
schmerzt das ^ wahrlich kein angenehmes Gefühl, das drückt nieder und

Gleich bei meiner Ankunft in Le Puy konnte ich die französischen Berichte
ein s' ^ Schlacht bei Beaune La Rolande lesen und fand in einer offiziellen Depesche
New' s "-'^ ""^ berührenden Satz, daß die Feinde auf ihrem linken Flügel zurück-
di P " Justs xrisoniüsrs se un <za,mal. Danach folgten nun allmählich
Nachrichten von den Siegen der Unsern, von der Wiedereinnähme von Orleans,
em weitern Vordringen der Deutschen nach Blois, Tours, Vendome, Le Maus usw.,
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Kaiserproklamation in Versailles und der Kapitulation von Paris: und das
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im ^"3en und Verluste der französischen Heere wahrheitsgemäß kundgaben, sondern
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^e Änhrheit sagten. So gewöhnten wir nus sehr bald daran, diesen Nachrichten
e vollen Glauben zu schenken, sondern womöglich zwischen den Zeilen zu lesen
in ^ ^ allmählich erfolgende Korrektur des anfänglich Gemeldeten zu hoffen
d^? warten. Und das ermöglichte und erleichterte uns auch noch der Umstand,
^ uur Genfer Zeitungen, sondern auch größere Blätter aus Lyon, Marseille
Bordeaux, die man täglich kaufen konnte, nach allen möglichen französischen
^ Achten von den vielen verschiednen Kämpfen, von der Not des eroberten Landes,
un? ^ Grausamkeit des barbarischen Feindes, schließlich auch auf der letzten Seite
^ . ^ 6sxZ<ckW sIlsiriMäss oder xruWisrmss die offiziellen Telegramme unsers Königs
. des Hauptquartiers aus belgischen oder schweizerischen Blättern brachten. Ei¬
gentlich bemerkte die Redaktion wohl, sie bringe diese Depeschen mir, um zu zeigen,
e „unwahr" der Feind sei: wir Gefangnen wußten aber, daß diese Depeschen
^ KUverlttssig und sicher seien, und erfuhren somit, wenn auch spät und nur in
°" Hauptsachen, doch immer die Wahrheit.

Durch die mancherlei Zeitungen, die wir also täglich lesen konnten, standen
den ^ Außenwelt immerfort in Zusammenhang und waren so ziemlich auf
Zusenden. Außer dem unmittelbaren und persönlichen Interesse, das wir alle
q /^unebener allen Nachrichten über den Krieg, allen Einzelheiten aus ihm me-
s^.. dachten, und mit dem wir auch die unwahrsten Schilderungen von der Grau-
e- ^ und Härte der Unsern, von dem Rauben und Stehlen der germanischen
Was K ""^ beschäftigte und fesselte uns auch viel die Beobachtung,
, doch alles an Entstellung und grober Unwahrheit dem französischen Volke von
> Mer augenblicklichen Machthabern' und Regenten, sowie auch von seiner Presse
nuk ^" wurde. Nur mit Verwunderung und Kopfschütteln konnte man vieles lesen,
ein /^elbe Verwunderung hat mich auch später immer wieder erfüllt, wenn ich
der? ."^wen Aufzeichnungen aus diesen Zeiten blätterte oder in einzelnen
französischen Zeitungen las, die ich mir aufgehoben habe. Freilich davon, was
^einer französischen Republik dem Volke vom Gouvernement zugemutet werden kann,
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Lei? eine ganze Menge angesehener Männer, kurz gesagt alle die
Wuth' ^ Napoleon dem Dritten irgend ein Amt bekleidet hatten, vom
euer r? auszuschließen. Bekanntlich protestierte Graf Bismarck auf das nller-
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zweifelhaft, daß sich ohne diesen Protest Bismarcks die Franzosen selbst eine solche
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[0789] ^nnerungen aus der Kriegsgefangenschaft in den Jahren l.870 und ^371, ^unter, wir erfuhren von schmerzlichen Verlusten, von dem ehrenvollen Tode einzelner ureunde und guter Bekannter — und wir lebten „weit vom Schuß," in Ruhe und schmerzt das ^ wahrlich kein angenehmes Gefühl, das drückt nieder und Gleich bei meiner Ankunft in Le Puy konnte ich die französischen Berichte ein s' ^ Schlacht bei Beaune La Rolande lesen und fand in einer offiziellen Depesche New' s "-'^ ""^ berührenden Satz, daß die Feinde auf ihrem linken Flügel zurück- di P " Justs xrisoniüsrs se un <za,mal. Danach folgten nun allmählich Nachrichten von den Siegen der Unsern, von der Wiedereinnähme von Orleans, em weitern Vordringen der Deutschen nach Blois, Tours, Vendome, Le Maus usw., d->^"^^" Kämpfen im Norden und um Paris; nun gar Ende Januar von Kaiserproklamation in Versailles und der Kapitulation von Paris: und das fra ' >^^end wir untätig und sicher im Süden unsre Tage verbrachten. Die dxA^vMM Zeitungen brachten natürlich an erster Stelle die offiziellen Depeschen s'^uvsrnsinsut as la, äst'Suso nationals, die bekanntlich niemals gleich die im ^"3en und Verluste der französischen Heere wahrheitsgemäß kundgaben, sondern ti M vertuschte» und verschwiegen und nur allmählich, gleichsam tropfenweise, ^e Änhrheit sagten. So gewöhnten wir nus sehr bald daran, diesen Nachrichten e vollen Glauben zu schenken, sondern womöglich zwischen den Zeilen zu lesen in ^ ^ allmählich erfolgende Korrektur des anfänglich Gemeldeten zu hoffen d^? warten. Und das ermöglichte und erleichterte uns auch noch der Umstand, ^ uur Genfer Zeitungen, sondern auch größere Blätter aus Lyon, Marseille Bordeaux, die man täglich kaufen konnte, nach allen möglichen französischen ^ Achten von den vielen verschiednen Kämpfen, von der Not des eroberten Landes, un? ^ Grausamkeit des barbarischen Feindes, schließlich auch auf der letzten Seite ^ . ^ 6sxZ<ckW sIlsiriMäss oder xruWisrmss die offiziellen Telegramme unsers Königs . des Hauptquartiers aus belgischen oder schweizerischen Blättern brachten. Ei¬ gentlich bemerkte die Redaktion wohl, sie bringe diese Depeschen mir, um zu zeigen, e „unwahr" der Feind sei: wir Gefangnen wußten aber, daß diese Depeschen ^ KUverlttssig und sicher seien, und erfuhren somit, wenn auch spät und nur in °" Hauptsachen, doch immer die Wahrheit. Durch die mancherlei Zeitungen, die wir also täglich lesen konnten, standen den ^ Außenwelt immerfort in Zusammenhang und waren so ziemlich auf Zusenden. Außer dem unmittelbaren und persönlichen Interesse, das wir alle q /^unebener allen Nachrichten über den Krieg, allen Einzelheiten aus ihm me- s^.. dachten, und mit dem wir auch die unwahrsten Schilderungen von der Grau- e- ^ und Härte der Unsern, von dem Rauben und Stehlen der germanischen Was K ""^ beschäftigte und fesselte uns auch viel die Beobachtung, , doch alles an Entstellung und grober Unwahrheit dem französischen Volke von > Mer augenblicklichen Machthabern' und Regenten, sowie auch von seiner Presse nuk ^" wurde. Nur mit Verwunderung und Kopfschütteln konnte man vieles lesen, ein /^elbe Verwunderung hat mich auch später immer wieder erfüllt, wenn ich der? ."^wen Aufzeichnungen aus diesen Zeiten blätterte oder in einzelnen französischen Zeitungen las, die ich mir aufgehoben habe. Freilich davon, was ^einer französischen Republik dem Volke vom Gouvernement zugemutet werden kann, Wu/?^" ^ ^"en noch viel deutlichern und stärkern Beweis im Februar, als die ,^u.zur AWsiriblss ug,t.!ora1s erfolgen sollten, und Gambetta sich nun erkühnte, Lei? eine ganze Menge angesehener Männer, kurz gesagt alle die Wuth' ^ Napoleon dem Dritten irgend ein Amt bekleidet hatten, vom euer r? auszuschließen. Bekanntlich protestierte Graf Bismarck auf das nller- un»i <r ^ diesen Erlaß und erzwang seine Zurücknahme: es ist mir aber ganz zweifelhaft, daß sich ohne diesen Protest Bismarcks die Franzosen selbst eine solche rgejvaltigung hätten gefallen lassen. Wiederholt habe ich inmitten größerer enichenknciuel vor den großen Plataeer gestanden, die den Erlaß verkündeten; da

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_292796/789>, abgerufen am 22.07.2024.