Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Erstes Vierteljahr.Die familiengeschichtliche Forschung derung des fortlaufenden Werkes ist in der Weise gedacht, daß der Familien- Ein eben erst ins Leben getretncs Unternehmen mit demselben Zwecke sind Eine andre Zeitschrift mit denselben Bestrebungen besteht seit dem 1. Juli1900; ^renzboten I 1904 101
Die familiengeschichtliche Forschung derung des fortlaufenden Werkes ist in der Weise gedacht, daß der Familien- Ein eben erst ins Leben getretncs Unternehmen mit demselben Zwecke sind Eine andre Zeitschrift mit denselben Bestrebungen besteht seit dem 1. Juli1900; ^renzboten I 1904 101
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0783" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/293582"/> <fw type="header" place="top"> Die familiengeschichtliche Forschung</fw><lb/> <p xml:id="ID_4489" prev="#ID_4488"> derung des fortlaufenden Werkes ist in der Weise gedacht, daß der Familien-<lb/> fvrscher die Stammtafel seiner Familie in geschichtlich zweifelsfreier Treue und<lb/> Nahrhaftigkeit möglichst mit dem Wappen oder dessen Beschreibung an den<lb/> Herausgeber einsendet, der dann die weitem Bedingungen über die Aufnahme<lb/> das Handbuch mitteilt. Dieses erscheint im Verlage von W. T, Bruer in<lb/> Berlin 8W, Hafenplatz 4; jeder Band kostet sechs Mark, ist schön ausgestattet,<lb/> enthält viele Wappenabbilduugen und Tafeln in Buntdruck und gibt auf den<lb/> etwa sechshundert Textseiten einen guten Begriff von der Bearbeitung der<lb/> Familiengeschichte.</p><lb/> <p xml:id="ID_4490"> Ein eben erst ins Leben getretncs Unternehmen mit demselben Zwecke sind<lb/> die seit dem 15. Juli 1903 erscheinenden „Familiengeschichtlichen Blatter für<lb/> adliche und bürgerliche Geschlechter"; sie werden monatlich in Dresden heraus¬<lb/> gegeben und kosten für das Jahr sieben Mark. Mit dem Motto von Esaias<lb/> Gegner: „Schön ist es, den Spuren seines Geschlechts nachzugehen: denn der<lb/> Stcimmbanm ist für deu Einzelnen das, was die Geschichte des Vaterlandes für<lb/> ganzes Volk ist" deuten sie auf ihr Ziel hin: nämlich die Familiengeschichte<lb/> 5u fördern und zur Pflege des Familiensinnes beizutragen. Im einzelnen sollen<lb/> ^nulieugeschichtliche Abhandlungen, Stammtafeln, Urkunden und Auszüge daraus,<lb/> Abschriften von Grabdenkmälern, Erklärungen von Familiennamen, Beschreibungen<lb/> von Siegeln, Wappen und Hausmarken, Lebensläufe, Tagebuchschilderungen ge¬<lb/> macht, auch Familienstiftuugeu besprochen und Familienscigcn nebst der familien¬<lb/> geschichtlichen Literatur berücksichtigt werde». Für deu Ernst dieses neuen Unter¬<lb/> nehmens bürgt der Name des Herausgebers, der als Mitglied verschiedner<lb/> genealogisch-heraldischer und geschichtlicher Vereine bekannt ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_4491"> Eine andre Zeitschrift mit denselben Bestrebungen besteht seit dem 1. Juli1900;<lb/> >!e nannte sich im ersten Jahrgange Der Wappensammler, heißt jetzt Wetters<lb/> Archiv für Stamm- und Wappenkunde und erscheint aller Monate im Verlage<lb/> von A. Weller in Kasia ^Thüringen) zum Jahrespreise von vier Mark. Sie<lb/> ^ zugleich das Organ des Vereins zur Förderung der Stammkunde, der unter<lb/> dem Namen Roland am 18. Januar 1902 in Dresden gegründet worden ist,<lb/> und an dessen Spitze der Professor Unbescheid, Dresden. Lüttichaustraße 11,<lb/> "ehe. In Aufrufe zur Gründung dieser neuen Vereinigung wurde gesagt,<lb/> ^ sei ein erfreuliches Zeichen unsrer Zeit, daß seit einigen Jahrzehnten in<lb/> Leitern Kreisen der Sinn für Familienforschung lebendig geworden sei, und daß<lb/> "ußer dem wissenschaftlichen, dem sittlichen und dem praktischen Werte der<lb/> Stammkunde die Vernachlässigung des Familienlebens — jene Schattenseite<lb/> es Vereinslebens — durch das Studium der Geschichte des eignen Geschlechts<lb/> ^>d durch die Pflege der Familiei,zusammengehvrigkeit ausgeglichen werden<lb/> omne. Der Roland unterstützt seine Mitglieder bei ihren Forschungen, sorgt<lb/> ^ kostenfreie Aufnahme von mehreren Genealogien in jedem neu erscheinenden<lb/> ^ante des vorhin genannten Körnerschen Handbuchs und veröffentlicht im<lb/> ^ersehen Archiv geeignete Aufsätze sowie Einzelschriften genealogischen In¬<lb/> halts. Alle drei Unternehmungen verfolgen also denselben Zweck und gehn Hand<lb/> Hand, ohne sich gegenseitig im Wege zu stehn, da sie verschiedne Wege zu<lb/> ^"l Ziele einschlagen.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> ^renzboten I 1904 101</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0783]
Die familiengeschichtliche Forschung
derung des fortlaufenden Werkes ist in der Weise gedacht, daß der Familien-
fvrscher die Stammtafel seiner Familie in geschichtlich zweifelsfreier Treue und
Nahrhaftigkeit möglichst mit dem Wappen oder dessen Beschreibung an den
Herausgeber einsendet, der dann die weitem Bedingungen über die Aufnahme
das Handbuch mitteilt. Dieses erscheint im Verlage von W. T, Bruer in
Berlin 8W, Hafenplatz 4; jeder Band kostet sechs Mark, ist schön ausgestattet,
enthält viele Wappenabbilduugen und Tafeln in Buntdruck und gibt auf den
etwa sechshundert Textseiten einen guten Begriff von der Bearbeitung der
Familiengeschichte.
Ein eben erst ins Leben getretncs Unternehmen mit demselben Zwecke sind
die seit dem 15. Juli 1903 erscheinenden „Familiengeschichtlichen Blatter für
adliche und bürgerliche Geschlechter"; sie werden monatlich in Dresden heraus¬
gegeben und kosten für das Jahr sieben Mark. Mit dem Motto von Esaias
Gegner: „Schön ist es, den Spuren seines Geschlechts nachzugehen: denn der
Stcimmbanm ist für deu Einzelnen das, was die Geschichte des Vaterlandes für
ganzes Volk ist" deuten sie auf ihr Ziel hin: nämlich die Familiengeschichte
5u fördern und zur Pflege des Familiensinnes beizutragen. Im einzelnen sollen
^nulieugeschichtliche Abhandlungen, Stammtafeln, Urkunden und Auszüge daraus,
Abschriften von Grabdenkmälern, Erklärungen von Familiennamen, Beschreibungen
von Siegeln, Wappen und Hausmarken, Lebensläufe, Tagebuchschilderungen ge¬
macht, auch Familienstiftuugeu besprochen und Familienscigcn nebst der familien¬
geschichtlichen Literatur berücksichtigt werde». Für deu Ernst dieses neuen Unter¬
nehmens bürgt der Name des Herausgebers, der als Mitglied verschiedner
genealogisch-heraldischer und geschichtlicher Vereine bekannt ist.
Eine andre Zeitschrift mit denselben Bestrebungen besteht seit dem 1. Juli1900;
>!e nannte sich im ersten Jahrgange Der Wappensammler, heißt jetzt Wetters
Archiv für Stamm- und Wappenkunde und erscheint aller Monate im Verlage
von A. Weller in Kasia ^Thüringen) zum Jahrespreise von vier Mark. Sie
^ zugleich das Organ des Vereins zur Förderung der Stammkunde, der unter
dem Namen Roland am 18. Januar 1902 in Dresden gegründet worden ist,
und an dessen Spitze der Professor Unbescheid, Dresden. Lüttichaustraße 11,
"ehe. In Aufrufe zur Gründung dieser neuen Vereinigung wurde gesagt,
^ sei ein erfreuliches Zeichen unsrer Zeit, daß seit einigen Jahrzehnten in
Leitern Kreisen der Sinn für Familienforschung lebendig geworden sei, und daß
"ußer dem wissenschaftlichen, dem sittlichen und dem praktischen Werte der
Stammkunde die Vernachlässigung des Familienlebens — jene Schattenseite
es Vereinslebens — durch das Studium der Geschichte des eignen Geschlechts
^>d durch die Pflege der Familiei,zusammengehvrigkeit ausgeglichen werden
omne. Der Roland unterstützt seine Mitglieder bei ihren Forschungen, sorgt
^ kostenfreie Aufnahme von mehreren Genealogien in jedem neu erscheinenden
^ante des vorhin genannten Körnerschen Handbuchs und veröffentlicht im
^ersehen Archiv geeignete Aufsätze sowie Einzelschriften genealogischen In¬
halts. Alle drei Unternehmungen verfolgen also denselben Zweck und gehn Hand
Hand, ohne sich gegenseitig im Wege zu stehn, da sie verschiedne Wege zu
^"l Ziele einschlagen.
^renzboten I 1904 101
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